1987/31 Was ist ein “Bund” in der Arbeit?

Rabash 1987/31, (EY, 3.7.2023)

Es steht geschrieben, „damit du in den Bund mit dem Ewigen, deinem Gott, eintrittst, den der Ewige, dein Gott, heute mit dir schließt.“ RASHI interpretiert „auf dass du in den Bund eintrittst“ als „im Vorübergehen“. „So würden die, die einen Bund schließen, tun: eine Teilung von hier und eine Teilung von dort, und sie gehen dazwischen.“ Weiter heißt es dort: „Und nicht mit euch allein schließe ich diesen Bund, sondern mit denen, die heute hier mit uns vor dem Ewigen, unserem Gott, stehen, und mit denen, die heute nicht mit uns hier sind.“ Weiterlesen

1991/4 Was bedeutet „Der Zerstörer war in der Flut und tötete“ in der Arbeit?

Rabash, Artikel 1991/4 (korr, EY, 18.10.2023)

Im Sohar (Abschnitt Noah) steht geschrieben: „Es gab eine Flut und der Zerstörer saß darin.“ Baal HaSulam fragte, was der Unterschied zwischen der Tötung durch den Zerstörer und der Tötung durch die Flut ist. Er sagte, dass die Flut körperliches Leid verursachte, während der Zerstörer spirituelles Leid verursachte. Mit anderen Worten: Im körperlichen Leiden gibt es einen Zerstörer, der auch die Spiritualität des Menschen tötet, d.h. die Qualen des Körpers bringen ihm fremde Gedanken, bis diese Gedanken die Spiritualität sabotieren und töten. Weiterlesen

1990/42 Was bedeutet Segen und Fluch in der Arbeit?

Rabash, Artikel 1990/42, (EY, 6.7.2023)

Die Ausleger der Tora fragen nach dem Vers: „Siehe, ich setze heute einen Segen und einen Fluch vor euch. Den Segen, wenn ihr den Geboten des Ewigen, eures Gottes, gehorcht, die ich euch heute gebiete. Und den Fluch, wenn ihr nicht gehorcht.“ Die Frage ist, warum es in der Einzahl mit „Siehe“ beginnt? Und sie fragen auch, warum es ausgerechnet „heute“ heißt?

Es ist bekannt, dass der Zweck der Schöpfung das Verlangen ist, seinen Geschöpfen Gutes zu tun, was bedeutet, dass alle erschaffenen Wesen das Gefühl haben werden, dass sie Wonne und Freude vom Schöpfer empfangen. Das heißt: „Gesegnet sei unser Gott, der uns zu Seiner Herrlichkeit erschaffen hat“. Das bedeutet, dass die Geschöpfe Wonne und Freude vom Schöpfer empfangen, und sie den Schöpfer verherrlichen, dass die Geschöpfe von Ihm Wonne und Freude empfangen. Weiterlesen

Unterschied zwischen Kabbala und Religion

Von Dr. Michael Laitman

Die Religion glaubt, dass der Schöpfer sein Verhalten dem Menschen gegenüber abhängig von seinen Handlungen ändert, und die Wissenschaft Kabbala besagt, dass die höchste Kraft unveränderlich ist, und die Handlungen des Menschen sie nicht verändern, wohl aber den Menschen selbst. Daher beginnt er, die Höchste Lenkung anders wahrzunehmen. Wenn er sich zur Nachahmung und zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer hin verändert, dann empfindet er Ihn als gütiger gegenüber sich selbst. Wenn er sich in einen größeren Widerspruch und Gegensatz zwischen den eigenen Eigenschaften (des Empfangens) und den Eigenschaften des Schöpfers (des Gebens) begibt, empfindet er, dass der Schöpfer ihm gegenüber negativer eingestellt ist. Weiterlesen

Parasha Dewarim / Tora Abschnitt “Dies sind die Worte“

5. Buch MoseDeuteronomium 1:1 – 3:22

Zusammenfassung

Der Abschnitt Dewarim (Dies sind die Worte) beginnt mit einer langen Rede, die Moses kurz vor seinem Tod an das Volk Israel richtet. Moses beschreibt dem Volk Israel rückblickend die Reise der vierzig Jahre durch die Wüste.

Der Abschnitt behandelt auch die Berufung der Oberhäupter der Stämme und der Richter, sowie die Sünde der Kundschafter und deren Bestrafung. Auch die Beziehungen zwischen Israel und Edom, Israel und Moab, und Israel und Amon, sowie die Kriege mit Sichon und Og werden beschrieben. Moses bestärkt Josua, den Sohn des Nun, als nächsten Anführer des Volkes Israel, der es in das Land Israel führen soll. Weiterlesen

1986/10 Das Gebet betreffend

Rabash, Artikel 1986/10

Unsere Weisen sagen in Massechet Taanit (S. 2): „Den Ewigen, euren Gott, zu lieben und ihm zu dienen, das ist ein Gebet. Ihr sagt: ‚Das ist ein Gebet‘, oder ist es nur Arbeit? Wir sollten sagen: ‚von ganzem Herzen‘. Was ist die Arbeit des Herzens? Es ist das Gebet.“

Wir sollten verstehen, warum das Gebet als Arbeit angesehen wird. Ist es Arbeit, den Schöpfer zu bitten, unsere Wünsche und Bitten zu erfüllen? Und wenn unsere Weisen das sagen, dann wollen sie uns damit andeuten, dass das Gebet eine besondere Bedeutung hat – dass es zur Arbeit gehört und nicht einfach nur ein Gebet ist. Worauf spielen unsere Weisen also an? Weiterlesen

1986/16 Denn Gott wählte Jakob für sich aus

Rabash, Artikel 1986/16

Im Sohar, Truma (Absatz 1) interpretiert Rabbi Chija den Satz, „Denn Gott wählte Jakob für sich aus“ [כי יעקב בחר לו יה]. Dies sind seine Worte; „Rabbi Chija begann, ‚Denn Gott wählte Jakob für sich aus, Israel zu seinem Eigentum‘. Wie teuer sind die Söhne Israels dem Schöpfer, der sie begehrte und sich mit ihnen zu vereinen und mit ihnen zu verbinden wünschte, und der sie zu einem einzigartigen Volk machte, wie es geschrieben steht, ‚Und welches eine Volk auf Erden ist wie Dein Volk Israel‘, und sie begehrten Ihn und verbanden sich mit Ihm. Davon heißt es, ‚Denn Gott wählte Jakob für sich aus‘, und es steht geschrieben, ‚Denn der Teil des Schöpfers ist Sein Volk‘. Und den übrigen Völkern gab Er Minister und Herrscher über sie, während Er Israel zu Seinem Teil nahm“. Weiterlesen

1990/32 Was bedeutet „Israel tut den Willen des Schöpfers“ in der Arbeit

Rabash, Artikel Nr. 32, 1990

Unsere Weisen sagten (Midrash Rabba, Nasso, Abschnitt 11:7): „In einem Vers heißt es: „Der Herr wird dich bevorzugen“, und in einem anderen Vers heißt es: „der nicht voreingenommen sein wird.“ Wie können diese beiden Verse nebeneinander bestehen? Wenn Israel den Willen des Schöpfers tut, ist Er ihnen wohlgesonnen. Wenn sie den Willen des Schöpfers nicht tun, wird er „nicht voreingenommen sein“.

Das ist verwirrend: 1) Wenn sie den Willen des Schöpfers tun, warum brauchen sie dann Voreingenommenheit (Parteilichkeit)? Schließlich geht es ihnen doch gut, was müssen sie also noch tun, um gut zu sein? 2) Der Vers sagt (Deuteronomium 10), „die nicht voreingenommen sind und keine Bestechung annehmen“. Aber wenn wir den Willen des Schöpfers tun, gibt es keine größere Bestechung als diese. Es ist wie unter Menschen: Wenn jemand möchte, dass der Richter in einem Prozess auf seiner Seite steht, tut er, was der Richter will, und im Gegenzug neigt sich der Richter in dem Prozess ihm zu und spricht ihn frei. Was ist also die Antwort darauf, dass der Schöpfer, wenn sie seinen Willen tun, voreingenommen ist, so als würde er sich bestechen lassen? Weiterlesen

1988/35 Was ist die Hilfe in der Arbeit, die man vom Schöpfer erbitten sollte

Rabash. Artikel Nr. 35/1988.

Unsere Weisen sagten (Kiddushin): „Rabbi Yitzhak sagte: ‚Der Trieb des Menschen überkommt ihn jeden Tag aufs Neue.‘ Rabbi Shimon Ben Levi sagte: ‚Der Trieb des Menschen überwältigt ihn jeden Tag und versucht, ihn zu töten. Ohne die Hilfe des Schöpfers würde er ihn nicht überwinden, wie gesagt wurde: ‚Gott wird ihn nicht in seiner Hand lassen.'“ Sie sagten auch (Shabbat 104): „Derjenige, der kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen.“ Weiterlesen

1986/11 Das wahre Gebet ist für den wahren Chissaron

Die Schrift sagt: „Dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen. …Und es erhob sich ein neuer König über Ägypten, der Josef nicht kannte. …Und die Ägypter zwangen die Söhne Israels, hart zu arbeiten … Und es geschah, dass die Söhne Israels seufzten von der Arbeit, und sie schrien, und ihr Geschrei wegen der Arbeit stieg zu Gott hinauf … und Gott hörte ihr Seufzen.“ Weiterlesen

Erklärung des Artikels „Einführung in die Weisheit der Kabbala

Von Rav Baruch Ashlag

Vier Phasen des direkten Lichts

Das Lernen beginnt mit der Phase, die als „die Verbindung zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen“ bezeichnet wird, weil wir nicht über den Schöpfer selbst sprechen und wir Ihn nicht erreichen können. Stattdessen bedeutet „an deinen Handlungen erkennen wir Dich“, dass die Erkenntnis nur in den Handlungen liegt, die von Ihm ausgehen.

Diese Verbindung wird auch als „Ziel der Schöpfung“ bezeichnet. Unsere Weisen erkannten, dass Sein Wunsch und Ziel war, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Daher beginnt der Ablauf der Entwicklung von dieser Einsicht, bis sie die Seelen erreicht, deren Wurzel die Seele von Adam HaRishon ist, die sich aus dem Inneren der Welten BYA ausbreitet. Weiterlesen

Welcher Mangel ist der wichtigste?

Was ist der wichtigste Mangel, um den man beten sollte? (zum Hörtext..)

Von Baruch Ashlag (Rabash)

Artikel 12, 1986

Es ist bekannt, dass die Schöpfung „Mangel“ genannt wird. Deshalb heißt sie auch „Existenz aus Nichtexistenz“. Der Mensch wurde voller Mängeln erschaffen. Damit der Mensch bei der Arbeit, seine Defizite zu befriedigen, erfolgreich sein kann, muss er zunächst wissen, welches der wichtigste Mangel ist, dem er den Vorzug vor allen anderen Mängeln geben sollte. Da es spirituelle Mängel und körperliche Mängel gibt, müssen wir zunächst „spirituell“ und „körperlich“ definieren. Mehr lesen…

Wacht auf!

Die Höhere Kraft will, dass der Mensch sich entwickelt. Daher erweckt sie in ihm durch verschiedene Probleme Leiden, die ihn dazu bringen, über eine Veränderung seines Zustands nachzudenken.

Sie weist ihm auch den Weg zur Veränderung, indem er zwischen den Menschen selbstsüchtige Beziehungen erweckt, die den Menschen zur Einsicht führen, dass er sich zu einer anderen Wahrnehmung der Welt erheben muss, zu einer Realität jenseits seines Verstandes.

Wir Menschen leben in einer imaginären Realität. Die ganze Welt ist eine Illusion, die in den menschlichen fünf Sinnen durch egoistische Wünsche entsteht, welche alles für ihn beanspruchen wollen. Eine solche Realität existiert nur in der persönlichen Vorstellung des Menschen.

Wenn sich die Menschen von der physischen Wahrnehmung der Welt zur spirituellen erheben, wird es sich anfühlen, als würden sie aus einem Traum erwachen.

Die Menschheit schläft und muss endlich aufwachen.

Michael Laitman

Das Buch der Psalmen nun auch als Hörbuch erhältlich!

Das Buch der Psalmen von König David

Erhältlich als Taschenbuch, als Hörbuch und und als Kindle Buch!

Die Psalmen Davids gibt es bereits in zahlreichen Versionen. Allein Google liefert über 4 Millionen Suchergebnisse. Wer sich akademisch damit auseinandersetzen möchte, kann dies auf verschiedene Weise tun: Historisch, numerologisch, literarisch und natürlich aus Sicht der verschiedenen religiösen Strömungen.

Eine andere Möglichkeit ist es, sich mit David zu identifizieren. Davids beschriebene Nöte, Bedrängnisse, Zweifel und Feinde findet man auch in sich selbst. Genauso wie sein Vertrauen in den Schöpfer und dessen wohlwollende Lenkung.

Die Psalmen Davids in dieser modernen Version wenden sich direkt ans Herz!

Youtube Playlist Kabbala einfach erklärt – mach den Schöpfer zu deinem Freund

Basierend auf dem Artikel Die Lehre der Kabbala und deren Wesen von Baal HaSulam

Diese Sendung beschäftigt sich mit der Weisheit der Kabbala und ihrer Bedeutung bei der Offenbarung der Göttlichkeit in allen Aspekten. Der Zweck der Schöpfung wird diskutiert: den Menschen zu erheben und ihm eine höhere und wichtigere Stufe zu verleihen, damit er seinen Schöpfer wie einen Freund fühlen kann. Die Kabbala hilft, den Weg zur spirituellen Erleuchtung und Selbstentdeckung zu finden.

Lichttropfen

Inspirationen aus dem täglichen Unterricht mit Dr. Michael Laitman

  1. Jeder Zustand, in dem wir uns befinden, wird an seinem Gegenteil gemessen. Wenn wir über Lo Lishma sprechen, sollten wir sein Gegenteil, Lishma, berücksichtigen und die Verbindung zwischen ihnen verstehen. So sehr wir Lishma schätzen, so sehr sollten wir auch das Lo Lishma schätzen. Das ist sehr wichtig, wenn wir auf dem Pfad zu Lishma voranschreiten. Weiterlesen

Lichttropfen

Aus dem täglichen Unterricht mit Dr. Michael Laitman

1. Was ist das Besondere am Übergang vom Empfangen zur Selbsthingabe? Obwohl nicht alle von uns diesen Übergang erreicht haben, lernen wir darüber und nähern uns ihm an. Man muss es sich vorstellen, darüber reden und darüber nachdenken, was sich in einem ändern muss, um diese Grenze zu überschreiten und den Grad von liShma zu erreichen.

2. Was passiert, wenn wir die Barriere überschreiten?
Es gibt eine große Veränderung in deiner Wahrnehmung der Realität, in deinem Gefühl für die Realität. Du wirst den Schöpfer enthüllen und erkennen, dass Er unsere ganze Welt erfüllt und alles in deinem Leben arrangiert und bestimmt, all deine Gedanken, Wünsche, alles, und dass es außer Ihm keinen anderen gibt. Weiterlesen

Wie erlangt man Freiheit vom Engel des Todes…?

Aus der Serie „Die Wissenschaft der Kabbala einfach erklärt“

Die Vorsehung hat in Wahrheit die Menschheit bereits in zwei Wege eingetaucht: in „den Weg der Tora (Licht/Liebe/Geben)“ und in „den Weg des Leidens“. Und zwar auf eine solche Weise, dass die kontinuierliche Entwicklung und der Fortschritt der Menschheit ihrem Ziel entgegen gesichert sind, und sie wirkt ohne Vorbehalt. So ist es tatsächlich eine natürliche und notwendige Verpflichtung, dieses Gesetz einzuhalten. – Baal HaSulam

Zur Youtube Sendung…

Kabbala – ein Weg für wirklich jedermann?

Diese Folge beschäftigt sich mit der Weisheit der Kabbala und ihrer Bedeutung bei der Offenbarung der Göttlichkeit in allen Aspekten. Der Zweck der Schöpfung wird diskutiert, nämlich den Menschen zu erheben und ihm eine höhere und wichtigere Stufe zu verleihen, damit er seinen Schöpfer wie einen Freund fühlen kann. Die Kabbala-Lehren können dabei helfen, den Weg zur spirituellen Erleuchtung und Selbstentdeckung zu finden.

Zur Sendung auf Youtube…

1986/4 Chessed (Barmherzigkeit) betreffend 

Chessed (Barmherzigkeit) betreffend 

Artikel Nr. 4, 1986

Im Heiligen Sohar[1] steht über Chessed (Barmherzigkeit) geschrieben: „Warum wurde er bis jetzt nicht Abraham genannt? Die Erklärung ist, dass er bisher nicht beschnitten war, und jetzt wurde er beschnitten. Sobald er beschnitten war, verband er sich mit dem Buchstaben Hej, welcher die Shechina (Göttliche Gegenwart) ist, und die Shechina war in ihm. Deshalb wird er jetzt Abraham genannt, mit einem Hej. Es steht geschrieben: ‚Dies sind die Generationen des Himmels und der Erde, als sie erschaffen wurden.‘ Wir haben gelernt, dass Er sie mit einem Hej erschaffen hat. Wir lernten, BeHibaram (als sie geschaffen wurden) hat die Buchstaben von Be Awraham (in Abraham). Das bedeutet, dass die Welt für Abraham erschaffen wurde.

„Er fragt: ‚Was sagen sie?‘ Das heißt, ‚Warum sind sie sich bei der Auslegung von BeHibaram uneinig?‘ Er antwortet: ‚Es ist Chessed.‘ Er sagt, dass BeHibaram Awraham beinhaltet, der Chessed ist, und die Welt (die Shechina) wurde für Chessed erschaffen. Deshalb sagt er, dass er sie mit einem Hej, also der Shechina, erschaffen hat.“

„Aber das eine widerspricht nicht dem anderen, weil alles zusammen herabkommt. Das heißt, wenn es Chessed in der Welt gibt, dann gibt es auch die Shechina in der Welt, und umgekehrt. Daher sind die beiden Bedeutungen – Chessed und Shechina – ein und dasselbe, und die Welt wurde für Chessed und für die Shechina erschaffen. Wir sollten verstehen, warum er interpretiert, dass BeHibaram Be Abraham bedeutet, was Chessed ist. Das bedeutet, dass die Welt für Chessed erschaffen wurde.“

Wir sollten die Angelegenheit von Chessed verstehen. Betrifft es nicht nur das, was sich zwischen Mensch und Mensch befindet? Hat der Schöpfer die Höheren Welten – die Welt der Engel und der Serafim – nur erschaffen, damit jeder mit seinem Freund barmherzig umgeht, damit Ruben mit Shimon barmherzig ist? Was hat der Schöpfer davon? Kann man so etwas sagen? Deshalb müssen wir verstehen, was Chessed (Barmherzigkeit) ist, denn er sagte, dass die Welt für Chessed erschaffen wurde.

Es ist bekannt, dass der Zweck der Schöpfung darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Deshalb sollten wir fragen: „Warum gibt es zwei Erklärungen zu dem Vers: ‚Dies sind die Generationen des Himmels … als sie erschaffen wurden'“, eine aufgrund der Shechina und die andere wegen Abraham, der Chessed ist?

Wir sollten sagen, dass der Vers „Als sie erschaffen wurden“ nur erklärt, wie das Ziel zu erreichen ist, das da heißt: „Seinen Geschöpfen Gutes zu tun“. Das bedeutet, dass die Geschöpfe die vollkommene Freude und den Genuss erlangen müssen. Wenn sie Freude und Genuss erhalten, werden sie nichts Unangenehmes empfinden, das „Brot der Scham“ genannt wird.

Um dies zu korrigieren, gab es den Zimzum (Einschränkung), der eine Verhüllung der Freude und des Genusses ist. Wie der heilige ARI sagt[2]: „Wisse, bevor die Emanationen emaniert und die Geschöpfe erschaffen wurden, gab es nur das Einfache Höhere Licht, welches die ganze Wirklichkeit ausfüllte. Und es gab keinen leeren Raum. …Und als in Seinem einfachen Willen der Wunsch wach wurde, die Welten zu erschaffen…Und dabei die Perfektion Seiner Taten zum Vorschein zu bringen…sodann schränkte sich die Unendlichkeit ein.“

Die Verhüllung, die wir in Bezug auf die Spiritualität sehen, bedeutet daher, dass wir dennoch glauben sollten, dass „die ganze Erde voll Seiner Herrlichkeit ist“; aber würden alle Geschöpfe in der Welt die Herrlichkeit des Schöpfers spüren, wer würde sich dann noch mit niederen Dingen beschäftigen wollen, wenn er die Wichtigkeit der Herrlichkeit der Spiritualität sieht? Schließlich kann ein Mensch ein Abbild dessen erhalten, was er in der Vergangenheit hatte.

Ein Beispiel: Für einen Menschen war seine wichtigste Zeit jene, als er spürte, dass es sich lohnt, der Spiritualität anzuhaften. Vorher betrachtete er sich selbst und die ganze Welt so, als würde die Zeit ziellos und sinnlos vergehen und er sich nur mit Nichtigkeiten beschäftigen. Später, als er in Hochstimmung kam, erschien ihm die Welt voller kleiner Kinder, die mit Spielzeug spielen.

Manchmal sehen wir auch, wie ein Kind einem anderen ein Seil über die Schulter legt und sagt: „Du bist das Pferd und ich ziehe an den Zügeln.“ Dieses Spiel macht beiden Spaß. Und wenn wir die Kinder fragen: „Warum spielt ihr mit unechten Dingen? Du bist kein Wagenlenker und er ist kein Pferd“, werden sie uns nicht verstehen, was wir ihnen damit sagen wollen.

Wenn ein Mensch die Zeit beschreibt, in der er den wichtigsten Zustand im Leben hatte, sah er, dass sich die Menschen nur mit dem Körperlichen beschäftigten, wie ein Erwachsener, der Kindern beim Spielen zusieht. Daraus folgt, dass alles, was wir brauchen, um uns mit der Tora und den Mizwot (Geboten) beschäftigen zu können, die Enthüllung ist. Das heißt, die Freude und der Genuss, die in ihnen verborgen sind, müssen enthüllt werden, damit wir sie offensichtlich sehen können. Wer würde dann nicht Freude und Genuss wollen? Wer könnte sich selbst erniedrigen und wie ein Huhn im Hühnerstall in Abfällen picken und dabei glücklich und zufrieden sein, wenn er stattdessen das Leben eines Menschen genießen könnte? Er will essen, was den Menschen erfreut und nicht, was Tieren Genuss bereitet. Dies wird gesagt, wenn er den Unterschied zwischen der Lebenskraft der Menschen und der Lebenskraft der Tiere und des Geflügels spürt.

Aber während der Verhüllung sieht er kein anderes Leben in der Welt, als das, dessen er sich erfreut und das die Lebenskraft der ganzen Welt ist. Und andere Menschen, die auf körperliche Dinge verzichten, um ein spirituelles Leben zu suchen, sieht er als dumme, geistlose Kinder an. Kleinen Kindern wird erlaubt, mit wichtigen Dingen zu spielen, doch sie werfen sie weg und nehmen sich stattdessen bedeutungslose Dinge.

So ist es auch bei Ihnen: Obwohl sie sich an körperlichen Dingen erfreuen könnten, werfen sie diese weg und denken darüber nach, spirituelle Besitztümer zu erlangen. Für sie sind die spirituellen Dinge auch bedeutungslos, also Dinge, die keinen Wert haben. Aber das ist allein das Ergebnis der Verhüllung der Spiritualität.

Nun werden wir die beiden Interpretationen des Wortes Hibaram (als sie erschaffen wurden) erklären, wobei die erste Chessed und die zweite Shechina bedeutet. Wir fragen: „Lohnt es sich, die nächste Welt und diese Welt für Chessed zu erschaffen?“ Wie wir oben erklärten, können gemäß dem Zweck der Schöpfung, der darin besteht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, die Freude und der Genuss nicht offenbart werden, solange sie nicht empfangen können, um zu geben. Daher ist es unmöglich, das Ziel in seiner Vollkommenheit zu erreichen.

Deshalb müssen wir erklären, was über BeHibaram gesagt wird; es bedeutet, dass sie dadurch den Zweck der Schöpfung erfüllen werden und dass es ohne unmöglich ist, diesen in seiner Vollkommenheit zu erreichen. Deshalb besagt die Interpretation, dass Be Awraham (in Abraham) Chessed ist und sie durch die Beschäftigung mit der Eigenschaft von Chessed die Eigenschaft des Gebens erreichen können, wonach sie in der Lage sein werden, den Genuss zu empfangen. Dieses Empfangen wird als Geben betrachtet.

Es ist so, wie er im Sulam[3] sagt, wo er die Worte unserer Weisen anführt: „Als Er bei der Erschaffung der Welt zu den Engeln sagte: ‚Lasst uns den Menschen nach unserem Bilde machen‘, sagte Chessed: ‚Lass uns ihn erschaffen, denn er handelt barmherzig.‘ Die Wahrheit sagte: ‚Lass uns ihn nicht erschaffen, weil für ihn alles Lüge ist.'“

Er interpretiert dort die Worte unserer Weisen, dass Chessed sagte: „Lass uns ihn erschaffen.“ „Aber Chessed sagte: ‚Lass uns ihn erschaffen, weil er barmherzig handelt‘, denn die Mizwa (Gebot), Gutes zu tun, ist zwangsläufig eine reine Handlung des Gebens, durch die er allmählich korrigiert wird, bis er sich mit allen Mizwot (Geboten) beschäftigen kann, um zu geben. So ist sichergestellt, dass er schließlich sein Ziel erreicht, in liShma (für Ihren Namen) einzutreten. Darum argumentierte Chessed dafür, ihn zu erschaffen.“

Daraus folgt, dass die Äußerung BeHibaram bedeutet, dass Hibaram nur als Mittel, nicht aber als Ziel benötigt wird, da es bekanntlich der Zweck der Schöpfung ist, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Vielmehr ist es ein Ratschlag, wie die Geschöpfe das Ziel erreichen können, also Freude und Genuss empfangen können. Denn zwischen dem Gebenden und dem Empfangenden muss eine Gleichheit der Form bestehen, und da sie in ihrer Form entgegengesetzt sind, werden sie niemals Freude und Genuss empfangen können.

Deshalb sagt der eine, dass Chessed das Mittel ist. Durch die Eigenschaft von Chessed, werden sie mit Gefäßen des Gebens belohnt und können Freude und Genuss empfangen. Der andere sagt, dass es BeHibaram ist, was Hej Beraam bedeutet, nämlich die Shechina. Das heißt nicht, dass er ihm widerspricht, aber wenn er sagt, dass Er sie mit einem Hej erschaffen hat, bedeutet das, dass Malchut, welche die Shechina ist, hier in BeHibaram enthalten ist, also ein kleines Hej.

Der heilige ARI interpretiert[4]: „Das ist die Bedeutung von BeHibaram, BeHej Beram (Er erschuf sie mit Hej), da alle Geschöpfe fünf Parzufim waren, sowohl in Azilut als auch in BYA. Das ist die Bedeutung des kleinen Hej von Malchut de AK, nachdem sie am Ende ihrer SaT verkleinert wurde.“

Er interpretiert dort (in Or Pashut), dass die Welt der Korrektur, genannt ABYA, aus einer anderen Malchut entstanden ist, die durch die Eigenschaft von Rachamim (Barmherzigkeit), genannt Zimzum Bet (Zweite Einschränkung), vermindert wurde, wo es eine Verkleinerung in Malchut gab. Deshalb wird Malchut auch „kleines Hej“ genannt.

Das bedeutet, dass Hej in BeHibaram so interpretiert wird, dass es sich auf die Shechina bezieht, die die Korrektur erhielt, die „die Verbindung der Eigenschaft von Rachamim (Barmherzigkeit) mit Din (Gerichts-Urteil)“ genannt wird. Das bedeutet, dass Malchut, genannt „Eigenschaft von Din„, die Wurzel der Geschöpfe ist, nämlich der Wille zu empfangen, das Kli (Gefäß), das den Zweck der Schöpfung empfangen muss (Seinen Geschöpfen Gutes zu tun). Außerdem ist sie das Gefäß des Empfangens der Freude und des Genusses, welches die Substanz der Geschöpfe ist, das heißt der Wunsch, Freude und Genuss von Ihm zu empfangen. Aber aufgrund der Korrektur der Gleichheit der Form gab es ein Urteil (Din), dass dieses Gefäß des Empfangens nicht benutzt werden darf, wenn es nicht auf das Geben ausgerichtet sein kann. Dies wird „Einschränkung und Urteil“ genannt.

Die Welt kann ohne diese Korrektur, die „Empfangen, um zu geben“ genannt wird, nicht existieren, da sonst aufgrund der Einschränkung (Zimzum) und des Urteils (Din), die zum Zweck der Korrektur der Welt gemacht wurden, keine Enthüllung der Fülle für die Unteren stattfindet. Wie ist es aber möglich, die Natur der Schöpfung, die das Empfangen ist, in eine Natur des Gebens zu ändern?

Um deshalb die Gefäße des Empfangens zu korrigieren, damit sie arbeiten, um zu geben, musste es eine Korrektur geben, die „Verbindung der Eigenschaft von Rachamim mit Din“ genannt wird, bekannt als Zimzum Bet. Das bedeutet, dass sich Bina, die Eigenschaft von Rachamim (Barmherzigkeit), die „Geben“ genannt wird, mit Malchut, dem Empfangen, vermischte. Durch diese Verschmelzung von Rachamim mit Din durch Tora und Mizwot (Gebote) können wir die Fülle erreichen, obwohl es unserer Natur entgegengesetzt ist.

Diese Angelegenheit wird im „Vorwort zur Weisheit der Kabbala[5] dargestellt: „Dies ist die Bedeutung der Worte unserer Weisen: Im Anfang betrachtete Er die Erschaffung der Welt mit der Eigenschaft von Din (Urteil). Er sah, dass die Welt nicht existieren kann und der Eigenschaft von Rachamim (Barmherzigkeit) vorausging, und verband sie mit der Eigenschaft von Din.‘ …’Er sah, dass die Welt nicht existieren kann‘ bedeutet, dass es auf diese Weise für den Menschen, der aus Bchina Dalet erschaffen werden sollte, unmöglich war, Handlungen des Gebens auszuführen. …Deshalb schickte Er die Eigenschaft von Rachamim voraus und verband sie mit der Eigenschaft von Din. Durch diese Verbindung wurde Bchina DaletMidat ha Din – mit Funken des Gebens im Kli von Bina verbunden.“

Aus dem oben Gesagten folgt, dass wir die Mittel, mit denen wir den Zweck der Schöpfung erreichen können, nur dank des kleinen Hej haben. Denn das Din in Hej, das die Eigenschaft des Din (Gerichts-Urteil) ist, verkleinerte sich in der Eigenschaft von Rachamim (Barmherzigkeit). Ein Teil des Verlangens zu empfangen wurde also kleiner und nahm die Eigenschaft von Rachamim in sich auf; und wie oben gesagt wurde, enthalten die Gefäße des Empfangens in den Wurzeln die Eigenschaft des Gebens, Rachamim genannt.

Dadurch verstehen wir, warum der Heilige Sohar zu dem Schluss kommt, dass „es keine Meinungsverschiedenheit zwischen beiden gibt, sondern dass das eine das andere nicht ausschließt, weil alles zusammen herabkommt“. Das heißt, wenn es Chessed in der Welt gibt, dann gibt es auch die Shechina in der Welt, und umgekehrt. Und die Welt wurde für Chessed und für die Shechina erschaffen.“

Und beide, also die Eigenschaft von Chessed und die Shechina, die mit der Eigenschaft von Rachamim korrigiert wurde, sind auf dasselbe ausgerichtet – dass die Geschöpfe durch sie den Zweck der Schöpfung erreichen, der darin besteht, Seinen Geschöpfen Freude zu bereiten. Deshalb sagte er: „Wenn es kein Chessed gibt, gibt es auch keine Shechina.“

Das bedeutet, ohne die Korrektur von Chessed in der Welt, wo sie durch die Eigenschaft von Chessed empfangen können, um zu geben, würde es die Shechina nicht geben. Das heißt, die Korrektur, die in Malchut erfolgte, genannt „Verbindung der Eigenschaft von Rachamim mit Din„, würde nicht helfen. Die Eigenschaft von Chessed existiert jedoch in der Welt, was bedeutet, dass Malchut mit der Eigenschaft von Chessed korrigiert wurde, die Rachamim ist. Dies hilft, das Ziel zu erreichen.

Wir sollten jedoch verstehen, warum Malchut Shechina genannt wird. Baal HaSulam erläuterte, dass der Heilige Sohar sagt: „Er ist der Shochen (Bewohner); und sie ist die Shechina.“ Das bedeutet, dass dort, wo der Schöpfer offenbart wird, es Shechina genannt wird. Dies wird das „Einflößen der Shechina“ genannt, was bedeutet, dass der Schöpfer dort offenbart wird.

Aus diesem Grund sollte man immer darum beten, mit dem Himmelreich (Malchut Shamaim) belohnt zu werden, was auch als „Glaube“ bezeichnet wird. Man sollte also  darum beten, mit dem Glauben belohnt zu werden. Aber es stellt sich eine Frage: Wenn er weiß, dass ihm der Glaube an den Schöpfer fehlt, zu wem betet er dann? Denn nur wenn er an den Schöpfer glaubt, kann man sagen, dass er den Schöpfer darum bittet, ihm zu geben, worum er Ihn bittet.

Wir können dies so interpretieren, wie es in der „Einführung in das Studium der Zehn Sefirot[6] geschrieben steht: „‚Derjenige, dessen Tora sein Handwerk ist.‘ Das Maß seines Glaubens offenbart sich in seiner Beschäftigung mit der Tora, denn die Buchstaben von Umanuto (sein Handwerk) sind (im Hebräischen) die gleichen wie von Emunato (sein Glaube). Es gleicht jemandem, der seinem Freund vertraut und ihm Geld leiht. Er kann ihm ein Pfund anvertrauen, aber wenn er zwei Pfund verlangt, wird er sich weigern, ihm das Geld zu leihen. Später kann er ihm auch hundert Pfund anvertrauen, aber nicht mehr. Danach hat er genug Vertrauen, um ihm die Hälfte seines Vermögens zu leihen, aber nicht sein ganzes Vermögen. Und schließlich kann er ihm sein gesamtes Vermögen anvertrauen, ohne auch nur einen Hauch von Furcht zu verspüren. Dieser letzte Glaube wird als ‚vollständiger Glaube‘ betrachtet, und die vorherigen Formen werden als ‚unvollständiger Glaube‘ gesehen. Es ist vielmehr ein teilweiser Glaube, mal mehr, mal weniger.“

Wir sehen also, dass es einen unvollständigen Glauben gibt. Wenn er einen unvollständigen Glauben hat, kann man sagen, dass ein Mensch zum Schöpfer beten sollte, ihm zu helfen; denn er möchte, dass der Schöpfer ihm hilft, den vollständigen Glauben zu erreichen. Und da es unmöglich ist, den vollständigen Glauben zu erlangen, bevor man nicht mit der Gleichheit der Form belohnt wurde, wie in den vorangegangenen Artikeln gesagt und in der „Einführung in das Buch Sohar[7] dargestellt, gibt es deshalb diese Korrekturen, wie oben bezüglich BeHibaram geschrieben steht:

1) durch die Eigenschaft von Chessed werden sie die Gleichheit der Form erreichen, was als Abraham angesehen wird;

2) er sagt, dass er Hej ist, was Shechina bedeutet. Das heißt, Malchut hat in sich die Eigenschaft von Rachamim erhalten, wodurch sie das Geben erreichen. Und dann wird der Zweck der Schöpfung, seinen Geschöpfen Gutes zu tun, wahr.

überarbeitet, EY, 18.02.2024


[1] Sohar (Lech Lecha, Punkt 382)

[2] Das Studium der Zehn Sefirot, Teil 1, S. 1

[3] Sulam [Kommentar zum Sohar] („Einführung in das Buch Sohar„, Punkt 175)

[4] Tor der Absichten, Punkt 43

[5] Vorwort zur Weisheit der Kabbala, Punkt 58

[6] Einführung in das Studium der Zehn Sefirot, Punkt 14

[7] Einführung in das Buch Sohar, S. 138