M. Laitman: Gespräch zum Anlass von Jom Kippur

Gespräch zum Anlass von Jom Kippur

Rav Dr. Michael Laitman Jom Kippur, 1995

Das Beten ist die „Arbeit des Herzens“ – es drückt die Wünsche aus, die direkt dem Herzen entspringen. Der Mensch hat keine Macht über seine Wünsche; es ist so vorgesehen, dass er nur selten selbst weiß, wonach er sich sehnt und was seine wahren Absichten sind. Die intime Natur seines Gebetes verflüchtigt sich vor ihm selbst. Weiterlesen

Jom Kippur, Jona und der Wal

Rabash schreibt in vielen Artikeln, dass der Mensch entsprechend seinem inneren Zustand, ohne jegliche Verbindung mit dem kalendarischen Feiertag, zum Versöhnungstag kommt.

Jeder von uns durchläuft in seiner persönlichen Entwicklung diese Zustände, Aufstiege, die als „Rosh haShana“ (Jahresanfang), „Jom Kippur“ (Versöhnungstag) u. a. bezeichnet werden.

Jom Kippur ist ein sehr hoher Zustand, und es bedarf eines gewaltigen Lichtes, das auf uns einwirkt, um diesen Tag bzw. diese Stufe in uns zu enthüllen. Weiterlesen

Zitate zum Schlafengehen…

Rabash, Brief 65

Die Hauptsache in der Arbeit ist, dass es keine halben Sachen vom Himmel gibt. Andernfalls könnte es passieren, dass ein Mensch, der zur Hälfte bereut, für die Hälfte der Arbeit Unterstützung von oben erhält. Aber da es keine halben Sachen vom Himmel gibt, muss ein Mensch zum Schöpfer beten, ihm vollständige Hilfe zu geben. Dies bedeutet, dass ein Mensch während seines Gebets das, was in seinem Herzen ist, in Ordnung bringt, da das Gebet eine Arbeit im Herzen ist, also muss ein Mensch entscheiden, dass er will, vom Schöpfer den Wunsch zu bekommen, sich vor ihm vollständig zu annullieren, das heißt nicht einen einzigen Wunsch für sich selbst zu wollen, sondern dass alle Wünsche in ihm nur der Ehre des Schöpfers dienen.

Sobald er sich für eine vollständige Annullierung entscheidet, bittet er den Schöpfer, ihm bei der Ausführung zu helfen. Dies bedeutet, dass, obwohl er im Verstand und im Verlangen sieht, dass der Körper nicht damit einverstanden ist, all seine Wünsche vor dem Schöpfer zu annullieren, anstatt für sich selbst zu empfangen, sollte er zum Schöpfer beten, ihm zu helfen, alle Verlangen vor Ihm zu annullieren und kein Verlangen für sich selbst zu wollen. Dies wird  „vollständiges Gebet“ genannt, was bedeutet, dass er wünscht, dass der Schöpfer ihm ein vollständiges Verlangen ohne Kompromisse für sich selbst geben wird, und er bittet den Schöpfer, ihm zu helfen, immer mit seiner Gerechtigkeit zu sein.

 

Zitate zum Schlafengehen…

Rabash, Shamati 8   Was ist der Unterschied zwischen dem Schatten der Heiligkeit und dem von Sitra Achra

Der Schatten der Klipa heißt: „Ein anderer Gott ist unfruchtbar und kann keine Früchte tragen“, während es über die Heiligkeit (Kedusha) heißt: „Ich sitze unter dem Schatten, den ich begehre, und seine Frucht ist meiner Kehle süß“, das heißt, er sagt, dass alle Verhüllungen und Leiden, die er verspürt, aus dem Grunde kommen, dass der Schöpfer ihm diese Zustände schickte, damit er Raum haben würde, Arbeit über dem Verstand zu verrichten.

Und wenn er die Kraft hat, dies zu sagen, also dass der Schöpfer all diese Gründe für ihn in die Wege leitete, ist es zum Wohl des Menschen, denn dadurch kann er zur Arbeit um des Gebens willen und nicht zum eigenen Nutzen gelangen. Dann begreift der Mensch, dass der Schöpfer aus eben dieser Arbeit Genuss schöpft, die vollkommen über dem Verstand aufgebaut ist.

Also bittet der Mensch dann in seinen Gebeten den Schöpfer nicht darum, dass die Schatten aus der Welt verschwinden mögen, sondern er sagt dann: „Ich sehe, dass der Schöpfer wünscht, dass ich Ihm in dieser Form diene, die vollständig über dem Verstand ist.“ Und wenn dem so ist, sagt er bei allem, was er tut: „Natürlich hat der Schöpfer Genuss an dieser Arbeit, und was interessiert es mich dann, dass ich im Zustand der Verhüllung seines Angesichts arbeite?“

Da er um des Gebens willen arbeiten möchte, um dem Schöpfer Genuss zu bereiten, empfindet er keinerlei Entwürdigung in dieser Arbeit, das bedeutet, er hat nicht das Gefühl, dass für ihn das Gesicht des Schöpfers verhüllt ist oder dass der Schöpfer sich nicht an seiner Arbeit erfreut. Stattdessen willigt er in die Lenkung des Schöpfers ein: Wie auch immer der Schöpfer es wünscht, dass ein Mensch die Existenz des Schöpfers während der Arbeit wahrnimmt – der Mensch stimmt dem vollen Herzens zu. Denn der Mensch achtet nicht darauf, woraus er Genuss schöpfen kann, sondern darauf, woran der Schöpfer Genuss haben kann.

 

 

Weibliche und männliche Seelen

Welcher Unterschied besteht zwischen den weiblichen und männlichen Seelen?

Man meint den Unterschied zwischen dem rechten und dem linken Teil des Parzuf und dies hat keinen Bezug zum Körper unserer Welt. Der Kabbalist, der nach oben steigt, befindet sich bald in der einen Art des Kli, bald in einer anderen, was auch heißt „man erwirbt bald die eine, bald die andere Seele“.

Vom Schöpfer wurde ein Parzuf erschaffen, genannt Adam. Er zerbrach in 600 000 Teile und zersplitterte in weitere Fragmente. Aber in jedem Teil gibt es das, was im ersten Parzuf vorhanden war. Das heißt, jeder Teil ist ein kleiner Parzuf. Wie im ersten spirituellen Parzuf alle Eigenschaften und Kräfte des ganzen Universums konzentriert waren, so sind sie es jetzt auch in jedem der Splitter, in jedem der Bruchteile. Und diese Splitter Adams heißen „menschliche Seelen“.

Sie unterscheiden sich nach dem Ort der Herkunft voneinander: Aus welchem Teil der 10 Sefirot des Parzuf von Adam stammte diese Seele (und noch genauer – aus welcher Unter-Sefira und ihrer Unter-Sefira usw.). Die exakteste Teilung ist die in einen männlichen und einen weiblichen Teil. Dementsprechend geschieht das Einkleiden in den entsprechenden Körper in unserer Welt. In der spirituellen Welt jedoch durchläuft jede Seele alle Korrekturen, sowohl in ihrer männlichen als auch in ihrer weiblichen Linie.

In unserer Welt wiederum ist das anders festgelegt. Wir werden in einer bestimmten Rolle geboren. Alle unseren irdischen Eigenschaften ändern sich nicht, aber unsere inneren Eigenschaften ändern sich im Maße der Korrektur. Dann wird auch die Frau innere „männliche“ Zustände spirituell durchwandern und umgekehrt. Aber äußerlich im Körper – im „Hemd“ dieser Welt – bleibt sie eine Frau und muss äußerlich nur das einhalten und erfüllen, was für sie als Frau nötig ist.

Kann jede Frau in die spirituelle Welt hinaufsteigen und bis zu welcher Stufe?

Ja, sie kann es, und das um nichts weniger als der Mann. Sie braucht völlige Hingabe, was ja auch vom Mann verlangt wird.

Kabbala Campus Wien, ab 17.10.18

Zitate zum Schlafengehen…

Rabash, Shamati 13 Ein Granatapfel

Der „Granatapfel“ sagte er, deutet an, was die Weisen sagten, dass „sogar die Verbrecher in dir voller Mizwot (Gebote) sind, wie ein Granatapfel“. Und er sagte, dass sich das Wort Rimon (Granatapfel) von dem Wort Romemut (Erhabenheit) ableitet, was die Bedeutung des Glaubens über dem Verstand ist. Dies bedeutet, dass „die Verbrecher in Dir voller Mizwot sind.“ Das Maß der Füllung entspricht der Fähigkeit, soweit wie man kann, über dem Verstand zu handeln, und das wird als Romemut bezeichnet.

Es gibt nur Leere dort, wo nichts existiert, wie geschrieben steht: „und hängte die Erde auf das Nichts.“ Somit entspricht das Maß der Erfüllung eines leeren Platzes dem, wie weit sich der Mensch durch Glauben über dem Verstand erhebt.

Das heißt, die Leere sollte mit Erhabenheit gefüllt werden, also mit Hilfe des Glaubens über dem Verstand. Und der Mensch sollte den Schöpfer darum bitten, ihm dazu diese Kraft zu geben. Und das bedeutet, dass all diese Leere nur erschaffen wurde, nicht damit sich der Mensch leer fühlt, sondern damit er sich mit der Erhabenheit des Schöpfers füllt, das heißt, dass er alles mit dem Glauben über dem Verstand annimmt.

Und das ist die Bedeutung von: „Gott aber hat es so gemacht, dass man sich vor Ihm fürchte.“ Mit anderen Worten: Wenn dem Menschen diese Gedanken der Leere kommen, dann hat er sie deswegen erhalten, damit er das Bedürfnis bekommt, Glauben über dem Verstand auf sich zu nehmen. Und dazu ist die Hilfe des Schöpfers vonnöten. Der Mensch muss den Schöpfer also darum bitten, dass Er ihm die Kraft geben möge, Glauben über dem Verstand anzunehmen.

Gerade dann benötigt der Mensch die Hilfe des Schöpfers, denn der äußere Verstand veranlasst ihn, das Gegenteil zu verstehen. Deswegen bleibt dem Menschen kein anderer Ausweg, als den Schöpfer um Hilfe zu bitten.

Und darüber steht geschrieben: „Das Verlangen des Menschen überkommt ihn jeden Tag, und wenn der Schöpfer ihm nicht helfen würde, könnte er nicht die Oberhand gewinnen.“ Erst dann tritt der Zustand ein, in dem der Mensch versteht, dass niemand außer dem Schöpfer ihm helfen kann. Und das bedeutet  „Gott aber hat es so gemacht, dass man sich vor Ihm fürchte.“ Die Furcht ihrerseits bedeutet Glauben, denn erst dann braucht der Mensch die Errettung durch den Schöpfer.

Zitate zum Schlafengehen…

Rabash, Art. 1  Mach dir einen Rav und kauf dir einen Freund

Nun können wir verstehen, was wir im Rosh HaShanah Gebet (Gebet am Neujahrsabend) sagen: „Gib Deinem Volk Ehre“. Dies scheint verwirrend. Wie darf man um Ehre bitten? Unsere Weisen sagten: „Seid sehr, sehr demütig“, wie können wir dann den Schöpfer bitten, uns zu ehren?

Wir können dies so deuten, dass der Schöpfer Seinem Volk die Pracht Gottes geben wird, da wir keine Pracht Gottes besitzen, sondern: „Die Stadt Gottes wurde erniedrigt“, was auch „Göttlichkeit im Staub“ genannt wird. Auch haben wir keine wahre Wichtigkeit betreffend „Mach dir einen Rav“. Demzufolge bitten wir den Schöpfer zu Rosh HaShanah, zu der Zeit in der wir das Königreich des Himmels auf uns nehmen, Seinem Volk, dem Volk Israel die Pracht Gottes zu geben, damit sie die Pracht Gottes fühlen. Und dann werden wir Tora und Mizwot (Gebote) zur Gänze einhalten können.

Also sollten wir sagen: „Gib Deinem Volk die Pracht Gottes“. Gemeint ist, dass Er dem Volk Israel die Pracht Gottes gibt. Dies bedeutet nicht, dass Er die Pracht Israels den Menschen von Israel geben wird, sondern dass der Schöpfer die Pracht Gottes dem Volk Israel geben wird, denn dies ist alles, was wir benötigen, um die Wichtigkeit und Größe von Dwekut mit dem Schöpfer zu fühlen. Wenn uns diese Wichtigkeit bewusst ist, wird jeder Mensch sich bemühen, und es wird niemanden in der Welt geben, der sagt, er hat keine Kraft, sein Leben zu retten, oder dass er wünscht, ein Vieh zu bleiben, wenn er fühlt, dass Leben etwas sehr Wichtiges ist, da er sich am Leben erfreuen kann.

Doch wenn die Menschen nicht fühlen, dass das Leben einen Sinn hat, wählen viele den Tod. Denn kein Mensch kann in seinem Leben Leid erfahren, denn dies ist gegen die Absicht der Schöpfung; denn die Absicht der Schöpfung ist, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, so dass sie sich des Lebens freuen. Wenn daher jemand sieht, dass er jetzt oder zumindest später nicht glücklich sein kann, begeht er Selbstmord, weil er kein Ziel im Leben hat.

Daraus folgt, dass uns nur „Mache dir einen Rav, um die Größe des Schöpfers zu empfinden“ fehlt. Dann wird jeder das Ziel erreichen, sich Ihm anzuheften.

 

Rabash, Brief 1

Brief Nr. 1

„Und du sollst sprechen mit all jenen, die weisen Herzens sind, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe“ (Exodus 28:3) Etc.

An meinen ehrenwerten Vater, möge er lange und glücklich leben.

Bezugnehmend auf unser Gespräch über das Studium der Kabbala in Reinheit, etc., soll ich alles, was ich nicht weiß, schreiben, und du würdest mir alle meine Fragen beantworten.

Ich sehe, dass ich nichts Besonderes zu schreiben habe, nur im Allgemeinen, dass ich kein einziges Wort in Reinheit zu studieren vermag. Denn der Weg ist, dass man einzelne Unklarheiten aus einer Menge von Gewissheiten aussortiert, und nicht die Gewissheiten – aus der Menge von Unklarheiten. Dann muss man nämlich der Reihenfolge nach studieren. Weiterlesen

Newsletter September 2018

Überblick unseres aktuellen Kabbala Kurs-Programmes

Wir stellen unsere Kurse so zur Verfügung, dass du lernen kannst, wann, wie und wo du willst!

Wir starten mit dem neuen Anfängerkurs „Kabbala enthüllt interaktiv“. Der Kurs geht über 10 Wochen. Es ist ein e-learning Kurs mit drei gemeinsamen Treffen auf der virtuellen Plattform Zoom, wo die Studenten Fragen an die Lehrer richten und ihre Erfahrungen auch mit andern Studenten austauschen können.
Ihr habt außerdem jederzeit die Möglichkeit, über den Button „Dozent dieses Kurses kontaktieren“ oder die Kommentarfunktion eure Fragen, Kommentare usw. mitzuteilen.

Beginn: 15.09.2018

ACHTUNG: Der Kurs „Kabbala enthüllt – Interaktiv!“ (Frühjahr 2018) wird nicht mehr betreut. Studenten, die diesen Kurs aber noch abschliessen möchten, werden gebeten, das Passwort beim Kursdozenten zu erfragen!

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Der Kurs „Das Fenster zur praktischen Kabbala“ ging zu Ende. Wir bedanken uns bei den Studenten für ihre engagierte Teilnahme. Der Kurs war toll und eine Bereicherung für alle Teilnehmer!

Für die Absolventen dieses Kurses gibt es im Anschluss den Aufbaukurs „Meine spirituelle Umgebung“.
Dabei werden wir die praktische, spirituelle Gruppenarbeit anhand von authentischen Texten und Workshops weiter vertiefen. Am Ende des Kurses werden die Studenten eigene Zehner bilden und können sich – wenn gewünscht – sachkundig an der täglichen spirituellen Arbeit der Bnei Baruch Community beteiligen.

Beginn: 08.09.2018, Sa 19 Uhr.

ACHTUNG: Der Kurs Das Fenster zur praktischen Kabbala wird nicht mehr betreut. Studenten, die diesen Kurs aber noch abschliessen möchten, werden gebeten, das Passwort beim Kursdozenten zu erfragen!

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Zweiter Teil des Kurses „Einführung in die Weisheit der Kabbala“

Beginn: 02.10.2018, Di von 20-21 Uhr im virtuellen Zoom-Klassenraum. Einladung folgt.

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Allgemeines zu den Kursen

Um den nächst höheren Kurs buchen zu können, ist es notwendig, dass man als Teilnehmer alle Lektionen des Kurses mit dem grünen Button „Lektion abschliessen“ anschließt. Ansonsten gilt der Kurs als „nicht abgeschlossen“ und die die Anmeldung für einen weiteren Kurs funktioniert nicht.

Was gibt es sonst noch in der Kabbala Akademie?

In unserem Newsblog werden täglich aktuelle Beiträge der Aktivitäten von Bnei Baruch veröffentlicht:

Videoaufzeichnungen aus dem täglichen Morgenunterricht von Rav Dr. M. Laitman.

Jeden Abend gibt es einen kabbalistischen Zitate vorm Schlafengehen. Mit den Gedanken und Eindrücke dieser Texte gehen die Kabbalastudenten schlafen und stehen damit zum Morgenunterricht wieder auf. „Der Mensch ist da wo seine Gedanken sind“..

An den Werktagen erscheint der „Artikel des Tages“. Hier findet ihr das Wichtigste aus den Morgenunterrichten in Kurzform zum Nachlesen.

Unsere Bibliothek mit den authentischen kabbalistischen Schriften wird laufend ergänzt. Es lohnt sich, hier öfters mal zu stöbern! Anlässlich des jüdischen Neujahrs (9.-11. September) haben wir eine Auswahl an passenden Texten in unserem Blog vorbereitet!

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Wir wünschen euch viel Spaß beim Stöbern und wir würden uns sehr freuen, euch in einem unserer Kurse kennenzulernen und zusammen mit euch neue Erfahrungen zu sammeln, die unser Leben bereichern.

Euer Kabbala Akademie Team!

Zitate zum Schlafengehen…

Rabash. Artikel 22 (1985). Die ganze Tora ist Ein Heiliger Name
Wir müssen immer das Ziel beachten, nämlich „Seinen Schöpfungen Gutes zu tun“. Wenn die böse Neigung zu einem Menschen kommt und ihn alle Fragen des Pharaos fragt, sollte er nicht mit lahmen Ausreden antworten, sondern sagen: „Jetzt kann ich durch deine Fragen mit der Arbeit des Gebens beginnen.“ Dies bedeutet, dass wir über die Fragen der bösen Neigung nicht sagen sollten, sie seien zu uns gekommen, um uns auf unserer Stufe zu erniedrigen. Im Gegenteil, jetzt wird uns ein Tätigkeitsfeld gegeben, durch das wir auf die Stufe der Ganzheit aufsteigen werden. Das heißt, jede Überwindung in der Arbeit wird „in der Arbeit des Schöpfers wandelnd“ genannt, da jeder Pfennig sich zu einer großen Menge ansammelt. Das heißt, immer, wenn wir überwinden, häuft es sich zu einem bestimmtem Maß an, das erforderlich ist, um ein Kli für den Empfang der Fülle zu werden. Überwindung bedeutet, einen Teil eines Empfangsgefäßes zu nehmen und den Gefäßen des Gebens hinzuzufügen. Es ist wie der Massach [Schirm], den wir auf die Aviut [Dicke / Willen zu empfangen] setzen müssen. Daraus folgt, dass, wenn man keinen Willen zu empfangen hat, nichts hat, worauf man einen Massach setzen kann. Aus diesem Grund, wenn die böse Neigung uns fremde Gedanken bringt, ist es an der Zeit, diese Gedanken zu nehmen und sie über den Verstand zu erheben. Das kann man mit allem tun, was die Seele begehrt. Er sollte nicht sagen, dass er jetzt eine Zurückweisung von der Arbeit erhalten hat. Vielmehr sollte er sagen, dass ihm Gedanken und Wünsche von oben gegeben wurden, um Raum zu haben, ihnen zu erlauben in die Kedusha [Heiligkeit] einzutreten.

Texte für Rosh HaShana: Das jüdische Neujahr (Rosh HaShana)

Das Gebet, das zum Jüdischen Neujahr gesprochen wird, erwähnt drei Bedingungen für den Aufstieg auf die spirituelle Stufe, die Neues Jahr genannt wird:

  1. Königreich
  2. Erinnerung
  3. Das Widderhorn (Shofar) blasen

Was bedeutet das?

„Königreich“ ist das Verlangen zu Geben (der Schöpfer), die Höhere Kraft, die alles erschaffen hat, um in uns zu regieren.

Wir haben „Erinnerungen“ (Reshimot), die uns in einen Zustand bringen können, in dem wir den Schöpfer in dem Maße enthüllen, in dem wir Ihm – der Eigenschaft des Gebens – gleichen.

Um dorthin zu gelangen, „blasen wir das Shofar“ oder in anderen Worten, wir erheben die Eigenschaft des Gebens über die Eigenschaft des Empfangens.

Das Wort Shofar – Horn, stammt vom aramäischen Wort Shufra und bedeutet „Wichtigkeit“.

Aus: Laitman.de

Zitate zum Schlafengehen…

Rabash. Artikel 4 (1989), Was ist eine Wasserflut in der Arbeit?
Wir müssen wissen, dass es eine Menge Arbeit ist, bevor wir die Qualität von Bina erreichen. Das heißt, mit Wenigem in seinem Gefühl und seinem Verstand zufrieden und mit seinem Anteil glücklich zu sein, mit dem, was er hat. Dieser Mensch kann immer in Ganzheit sein, weil er mit seinem Anteil glücklich ist. Aber was kann er tun, wenn er diese Eigenschaft noch nicht erlangt hat, und er sieht, dass er seinen Willen zu empfangen nicht überwinden kann. Zu dieser Zeit muss er zum Schöpfer beten, ihm zu helfen, damit er mit geschlossenen Augen zur Arbeit gehen kann und nichts braucht und trotz des Widerstandes des Körpers alles für den Schöpfer tun kann. Das heißt, er sagt dem Schöpfer nicht, wie er ihm helfen soll. Vielmehr muss er sich bedingungslos dem Schöpfer unterwerfen und annullieren.

Texte für Rosh HaShana: Bedeutung von Rosh HaShana

Der spirituelle Aufstieg vollzieht sich von dem Empfangen für sich hin zum Geben an die anderen, was als „Glaube über dem Verstand” bezeichnet wird. Es bedeutet, dass man das Geben dem Empfangen vorzieht und Genuss vom Geben empfängt.

Man muss Begeisterung und Freude verspüren, weil man sich über seinen Egoismus erheben kann und nicht mehr darauf achtet, welchen Gewinn man daraus hat. Doch man braucht dazu das Licht und die Kraft, um in sich eine solche Veränderung zu vollziehen.

Das bedeutet: „Ich zu meinem Geliebten und der Geliebte zu mir”, wenn die Allgemeine Kraft und ich einander zu verstehen beginnen. Ich verstehe, warum der Schöpfer mein Leben leer erscheinen lässt und mir die Möglichkeit gab, mich der Gruppe anzuschließen, um das Thema Geben zu klären.

Er leuchtet mir ein wenig, als würde Er sagen: „Nimm das!”, damit ich den ersten Schritt machen kann. Doch die Umsetzung liegt bei mir. Malchut des Höheren (die Eigenschaft des Gebens) wird von meinem egoistischen Keter (Rosh, Kopf) als dunkel und leer gesehen. Doch wenn ich beschließe, mein Keter durch mein Verlangen zu geben an die Gruppe anzuheften, dann erscheint mir Malchut des Höheren nicht mehr leer – und dann hefte ich mich an sie als an eine höhere Stufe an.

Das bedeutet auch den Beginn eines neuen Weges. Der Anfang heißt Neujahr (Rosh HaShana – Haupt des Jahres), das dem Monat Elul folgt – Akronym von „Ich zu meinem Geliebten und der Geliebte zu mir”.

Aus: Laitman.de

Zitate zum Schlafengehen…

Rabash. Artikel 799. Die Geburt des Mondes

Ibur kommt von den Worten „Zorn und Wut.“ Das heißt, ein Mensch  muss überwinden, während das Himmelreich wie ein Punkt in ihm ist, was bedeutet, dass das Himmelreich ihn nicht erleuchtet, so dass er Freude fühlt, wie geschrieben steht: „Diene dem Herrn mit Freude“, obwohl eher Traurigkeit in ihm ist. Dies ist die Bedeutung von Ibur. Das ist einer Befruchtung in der Körperlichkeit ähnlich, die Befruchtung beginnt, und dann, unter den richtigen Bedingungen, wird Nachwuchs kommen. Daraus folgt, dass, wenn man mit der Arbeit beginnt und sieht, wie weit man vom Schöpfer entfernt ist, und es einem weh tut, dies als Belohnung mit Katnut [Kleinheit / Kindheit] angesehen wird, was bedeutet, dass er seine eigene Katnut fühlt. Dies wird „Mangel in einem Kli [Gefäß]“ genannt, und in diesem Ausmaß des Klis kann er später das Licht, genannt Gadlut [Größe / Erwachsensein],  erhalten.

Texte für Rosh HaShana: Die Symbolik der jüdischen Feiertage

Bedeutende Begriffe des Monats Tishrei im Lichte der Kabbala

Rosh Hashana

Rosh (Kopf) bedeutet der Beginn bzw. der Anfang. Shana (Jahr) bedeutet Veränderung. Rosh Hashana deutet auf eine Einladung von „Oben“ hin, die man dem Menschen gibt, um einen neuen Weg anzufangen in die Wirklichkeit eines neuen, ewigen, vollkommenen Lebens.

Chag (Feiertag)

Das Wort Chag (Feiertag) wird von der Wurzel „Chug“ – Kreis – abgeleitet. Laut der Weisheit der Kabbala, symbolisiert jeder Feiertag die Korrektur des menschlichen Egoismus. An jedem Feiertag, sprich jedes Jahr, wird über dieselbe Korrektur gesprochen, welche in einer anderen Weise und unter anderen Voraussetzungen erfolgt. Daher gibt es viele Feiertage.

Tapuach be Dwash (Apfel in Honig)  Weiterlesen

Starker Mann – schwache Frau?

Die Rolle der Frau in der Stärkung der Beziehung

Wenn eine Frau ihrem Partner Wertschätzung, Respekt und Interesse entgegenbringt, führt das bei beiden zur Entwicklung und Festigung ihrer Beziehung. In der Partnerschaft hat jeder Partner eine oder mehrere Rollen. Mal ist man Freund, mal Fürsorger, mal Berater, mal Kumpel, mal Partner. Diese Dynamik zu durchschauen – bei dem Partner genauso wie bei sich – bringt Weisheit und die Fähigkeit, dauerhafte und liebevolle Bindungen zu schaffen. Weiterlesen

Texte für Rosh HaShana: Shamati 120

Ich hörte am Ende von Rosh HaShana, im Jahr 1942, in Jerusalem

Der Hintergrund des Brauches, an Rosh HaShana keine Nüsse zu essen, ist der, weil  Egos (Nuss) dem Zahlenwert von Chet (Sünde) entspricht. Und er fragte: „Entspricht Egos nicht dem Zahlenwert von Tov (gut)?“ Und er sagte, dass Egos den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse meint.

Und bevor man nicht aus Liebe bereut, ist Egos in ihm noch immer eine Sünde.

Und für denjenigen, der bereits der Reue durch Liebe würdig wurde, werden seine boshafte Vergehen zu unabsichtlichen Fehlern. Folglich wurde sein Chet zu Tow, und dann darf er bereits Nüsse essen. Deswegen muss man darauf achtgeben, Dinge zu essen, in denen es keinerlei Andeutung auf die Sünde gibt, welche als Baum des Lebens gelten. Die Dinge aber, welche den Zahlenwert von Chet (Sünde) aufweisen, deuten auf den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.