Parasha Zaw / Tora Abschnitt „gebiete“

3. Buch MoseLeviticus 6:1 – 8:36

Zusammenfassung

Der Abschnitt Zaw (gebiete) befasst sich mit den Regeln des Opferns, insbesondere mit denen für die Priester. In ihm wird das Gebot, Mehl zu opfern, das Speiseopfer, das Sündopfer, das Schuldopfer, das Friedensopfer und das Verbot, tierisches Fett zu essen genau beschrieben. Auch die Strafen für diejenigen, die nicht koscheres Fleisch essen sind aufgeführt, denn es steht geschrieben: „Und die Seele, die davon ißt, wird ihre Schuld tragen“ (Leviticus 7:18). Für jenen, der Fett vom Opfer ißt gilt: „Die Seele, die es ißt, soll ausgerottet werden aus ihrem Volk“ (Leviticus 7:25). Auch wer das Blut der Opfer ißt „soll ausgerottet werden aus seinem Volk“ (Leviticus 7:27). Weiterlesen

Leseprobe aus „Der Sohar – Anmerkungen zum Ashlag-Kommentar“

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Die Buchstaben des Rav Hamnuna Saba

22) Rav Hamnuna Saba sagte: „In den ersten vier Worten der Tora: „Im Anfang erschuf der Schöpfer“ – „BeReshit Bara Elokim Et“ beginnen die ersten beiden Worte mit dem Buchstaben Bet und die folgenden zwei mit Alef (der Buchstabe Alef wird sowohl als „a“ wie auch als „e“ ausgesprochen). Es wird gesagt ‚Als der Schöpfer wünschte, die Welt zu erschaffen, waren alle Buchstaben noch verborgen, und schon 2000 Jahre vor der Schöpfung der Welt schaute der Schöpfer in die Buchstaben und spielte mit ihnen.'“

In der Sprache der Kabbala erscheint derselbe Satz folgendermaßen: Als der Schöpfer (Bina) beschloss, die Welt (SoN der Welt Azilut) zu erschaffen, waren die Kelim von SoN (Seir Anpin und Nukwa) immer noch in Bina. Chochma und Bina (Aba we Ima – AwI) heißen 2000 Jahre. Vor der Erschaffung der Welt (der Geburt von SoN) existierten alle Buchstaben (die Kelim von SoN) in AwI in Form von MaN, und MaN regt immer den Höheren an, sich darum zu kümmern.

In Bezug auf den unteren Parzuf wird der Höhere als Schöpfer bezeichnet, denn er erzeugt ihn wirklich, und was auch immer der Untere empfängt, kommt direkt von seinem Höheren. Außerdem kann man sagen, dass dies alles ist, was der Höhere wünscht; seine ganze Existenz ist ausschließlich für den Unteren bestimmt. Deshalb wartet der Höhere immer auf die echte Bitte nach dem spirituellen Aufstieg durch den Unteren, welche MaN heißt. Vorausgesetzt, dieses Verlangen ist aufrichtig, antwortet der Höhere sofort und gibt das starke Licht der Korrektur an den Unteren weiter.

 

Leseprobe aus „Der Sohar – Anmerkungen zum Ashlag-Kommentar“

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Die wahrhaft Gläubigen glauben an die drei Grundprinzipien: Den Schöpfer, Seine Vorsehung und die Tora; sie brauchen die zwei Linien, um in ihrem spirituellen Fortschritt in ständiger Balance zu sein. Die Linke Linie ist Weisheit, Or Chochma, das in das „Verlangen zu empfangen“ eintritt, das zur linken Seite gehört; die Rechte Linie ist Glaube, Or Chassadim (Güte), das „altruistische Verlangen zu geben“.

„Nur im Verstand zu existieren“ bedeutet, dass der Mensch unter der Herrschaft der unreinen Kräfte (Klipot) der linken Seite steht, was ihn die Spiritualität nicht fühlen lässt und ihn in spiritueller Finsternis zurücklässt. Andererseits bedeutet „nur im Glauben zu existieren“, dass der Mensch unter der Herrschaft der unreinen Kräfte (Klipot) der rechten Seite steht, die ihn davon überzeugen, dass er Vollkommenheit erreicht hat und dass es nichts anderes gibt, woran er arbeiten und was er korrigieren könnte. Auch dies verweigert ihm die Möglichkeit zum Fortschritt.

 

Die Rolle der Frau aus kabbalistischer Sicht

***

Frauen sollten ihre Kräfte so lenken, dass sie zu einer weiblichen Einheit führen. Indem sie ihre Anstrengungen, ein neues, komfortables und einladendes „Haus“ für alle Menschen zu bauen, vereinen, werden sie der ganzen Gesellschaft, der ganzen Welt zu Wohlstand und Glück verhelfen.

Gemäß der Struktur der Natur repräsentiert die Frau das Verlangen zu empfangen, während der Mann die Absicht um zu geben symbolisiert.

Wenn die Frauen den Wunsch nach Einheit der ganzen Menschheit über all ihre Unterschiede und Trennungen hinweg zum Ausdruck bringen können – sich also mit diesem Wunsch als eine große Kraft vereinen – werden sie dadurch die Männer in Richtung dieser Einheit drängen. Dann erhalten die Männer von ihnen einen so starken Anstoß zur Einheit, dass sie daran arbeiten werden, diese Forderung zu erfüllen. Durch den Einfluss einer einheitlichen „Frau“ werden die Männer danach streben, sich der Form der Natur, die durch altruistische Verbindungen zwischen all ihren Teilen funktioniert, anzupassen und so die Welt ins Gleichgewicht bringen.

Die Welt und die menschliche Gesellschaft werden sich dann zum „Himmel auf Erden“ wandeln, wo alles nach dem grundlegenden Gesetz der Natur „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ funktioniert. Dann werden wir alle das Gefühl haben, ein gemeinsames Zuhause zu haben und in einer riesigen, liebenden Familie zu leben, in einem völlig neuen und aufgewerteten Bewusstsein für die Gesetze der Natur und der Welt, in der wir leben.

Michael Laitman, Whats ist the role of women in society today?, Quora

Parashiot WaJakhel und Pekudej / Tora Abschnitte „Und er versammelte“ und „Zählungen“

 

2. Buch MoseExodus 35:1 – 38:20 und 38:21-40:38

Zusammenfassung

Der Abschnitt WaJakhel (Und er versammelte) beginnt mit dem Gebot „Sechs Tage soll gearbeitet werden, aber der siebte Tag soll euch heilig sein”(Exodus 35:2). Er befasst sich auch mit der Gabe des Volkes. Diese Gabe besteht aus Gold, Silber, Kupfer, kostbaren Stoffen usw. Moses bestimmt, dass Bezaleel und Oholiab die heilige Arbeit verrichten sollen, da sie weise sind und die Gaben des ganzen Volkes, einschließlich der Frauen, einsammeln würden.

Bezaleel und Oholiab informieren Moses, dass die Gaben so zahlreich sind, dass es einen Überschuss gibt und kein weiterer Bedarf mehr besteht. Dies verkündet Moses dem Volk.

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Parasha Ki Tissa / Tora Abschnitt „Wenn du erhebst“

2. Buch MoseExodus 30:11 – 34:35

Zusammenfassung

Der Abschnitt Ki Tissa (Wenn du erhebst) beginnt mit der Aufforderung an jedes der Kinder Israels, einen halben Shekel für den Bau der Stiftshütte zu opfern. Es werden auch einige andere Details, welche die Stiftshütte betreffen, wie das Salböl, der Tisch, die Menora und ihre Gefäße, erwähnt. Bezaleel, der Sohn von Uri Ben Hur, wird zum obersten Handwerker und Oholiab Ben Ahisamach zu seinem Gehilfen ernannt. Auch befiehlt der Schöpfer den Kindern Israels, den Shabbat zu halten.

Moses steigt auf den Berg Sinai, um die Tafeln des Bundes zu empfangen, kehrt aber mit Verspätung zurück, so dass die Kinder Israels einen Beweis für die Existenz des Schöpfers suchen. Sie verlangen von Aaron, ein goldenes Kalb zu bauen. Aaron willigt ein, nimmt ihr Gold und baut daraus das goldene Kalb. Weiterlesen

Hine Ma Tov

„Wie gut und wie freudvoll ist es für Brüder, in Einheit zu verweilen“ („Hinei ma tov u’ma naim, Shevet achim gam yachad“)

Über die wahre Freundschaft – verglichen mit einem Platz der Verächter.

„Im Buch Sohar steht ‚Wie gut und wie freudvoll ist es für Brüder, in Einheit zu verweilen!’ Freunde sind jene, welche zusammensitzen und nicht voneinander getrennt sind. Zunächst sehen sie aus wie ein Haufen Streitsüchtiger, die sich gegenseitig umbringen möchten, aber später kehren sie zur Liebe und Brüderlichkeit zurück. Was sagt der Schöpfer über sie? ‚Wie gut und wie freudvoll ist es für Brüder, in Einheit zu verweilen!’ Das Wort Gam (hebräisch: auch) zeigt auf, dass jene auch Göttlichkeit in sich einschließen. Der Schöpfer hört ihren Worten zu, fühlt Zufriedenheit und Er erfüllt sie mit Freude.“ -Sohar, Acharei Mot, Punkt 64-5 Weiterlesen

Parasha Tezawe / Tora Abschnitt „Du sollst befehlen“

2. Buch MoseExodus 27:20 – 30:10

Zusammenfassung

Im Abschnitt Tezawe (Du sollst befehlen) gibt der Schöpfer Moses zusätzliche Details für die Stiftshütte und befiehlt den Kindern Israels, Olivenöl zu nehmen, um die ewige Kerze im Zelt der Begegnung außerhalb des Vorhangs anzuzünden, damit sie von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen brennen kann.

Der Schöpfer weist Moses an, Aaron und seine Söhne Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar zu seinen Priestern zu machen. Er erläutert das Gebot, die heiligen Gewänder „zur Ehre und zur Zierde“ (Exodus 28:2) vorzubereiten. Sie bestehen aus einem Brustschild, einem Oberkleid, einem Leibrock und aus den übrigen Kleidungsstücken eines Priesters. Weiterlesen

Parasha Teruma / Tora Abschnitt „Hebopfer“

2. Buch MoseExodus 25:1 – 27:19

Zusammenfassung

Der Abschnitt Teruma (Hebopfer) befasst sich hauptsächlich mit dem Bau der Stiftshütte.

Der Schöpfer weist Moses an, den Kindern Israels mitzuteilen, daß sie mir freiwillige Gaben bringen; und von jedem, den sein Herz dazu treibt, sollt ihr die freiwillige Gabe für mich annehmen” (Exodus, 25:2). Die Gaben sind für den Bau der Stiftshütte und ihre Ausstattung bestimmt – für die Lade des Bundes, die Decke der Bundeslade, den Tisch mit den Schaubroten, die Menora (Lampe), die Bretter der Stiftshütte, die Sockel, den Vorhang, den Altar aus Erz und die Behänge des Vorhofs. Der Schöpfer weist Moses zudem an, wie er die Stiftshütte bauen soll.  Weiterlesen

Parasha Mishpatim / Tora Abschnitt „Rechte“

2. Buch MoseExodus 21:1 – 24:18

Zusammenfassung

Im Abschnitt Mishpatim (Rechte) gibt der Schöpfer Moses eine Sammlung von Gesetzen und Bestimmungen zu verschiedenen Themen. Ein Teil regelt die Beziehung zwischen Mensch und Mensch. Wie  jene Gesetze zu hebräischen Sklaven und Mägden, Mord, Diebstahl, Geldverleih und anderen. Der andere Teil betrifft jene Gesetze, die den Menschen und den Schöpfer betreffen. Wie jene zu Fleisch- und Milchspeisen, den Shabbat, jene zur Shmita (Jahr des Verzichts, Verzicht auf den Anbau von Feldfrüchten), usw.

Moses überbringt den Kindern Israels die Botschaft, dass der Schöpfer ihnen helfen wird in das Land Israel einzuziehen, und warnt sie gleichzeitig davor, Götzendienst zu betreiben. Als Moses ihnen aus dem “Buch des Bundes“ (Tora) vorliest, antwortet das Volk: Wir wollen tun und wir wollen hören“ (Exodus 24:7). Moses errichtet einen Altar und bringt dem Schöpfer Opfer dar. Weiterlesen

1990/46 Die Reihenfolge der Arbeit nach Baal HaSulam

Rabash Artikel 1990/46 (korrigiert)

1) Man muss glauben, dass es einen Aufseher über die Welt gibt.

2) Man sollte wissen, dass der Glaube von untergeordneter Bedeutung ist, und sich dennoch für diesen Weg entscheiden.

3) Sein Glaube sollte im Geben sein und nicht in der Absicht (für sich selbst) zu empfangen.

4) Wenn man die Arbeit dem Schöpfer zuschreibt, sollte man glauben, dass der Schöpfer unsere Arbeit annimmt, egal in welcher Form die Arbeit ist. Weiterlesen

1990/27 Was bedeutet „Jeder Grashalm hat einen Aufseher oben, der ihn schlägt und ihm sagt: Wachse!“ in der Arbeit?

Artikel Nr. 27/1990, korrigiert, EY, 2.9.2023

Unsere Weisen sagten: „Du hast unten keinen einzigen Grashalm, der nicht oben einen Aufseher hat, der ihn hält und schlägt und ihm sagt: Wachse!“ Es heißt (Sohar und BeReshit Rabba 10): „Rabbi Simon sagte: ‚Du hast keinen einzigen Grashalm, der nicht eine Kraft am Firmament hat, die ihn schlägt und ihm sagt – wachse!'“

Wir sollten verstehen, was diese Worte für uns in der Arbeit bedeuten. Wir sehen, dass in unserer Welt alle Geschöpfe gerne ruhen, wie es geschrieben steht (“Das Studium der Zehn Sefirot”, Teil 1, Histaklut Pnimit, Punkt 19): „Es ist bekannt, dass die Natur jedes Zweiges seiner Wurzel gleich ist. Deshalb wird jedes Verhalten, das in der Wurzel enthalten ist, auch vom Zweig verlangt, geliebt und begehrt, und bei jedem Aspekt, der nicht in der Wurzel enthalten ist, entfernt sich auch der Zweig von ihr, duldet sie nicht und hasst sie. Deshalb sind alle Aspekte, die in Ihm enthalten sind und von Ihm direkt zu uns gelangen, für uns angenehm. Das heißt, wir lieben die Ruhe, weil unsere Wurzel nicht in Bewegung ist.“ Weiterlesen

Parasha Jitro / Tora Abschnitt Jitro [Priester von Midian]

2. Buch MoseExodus 18:1 – 20:22

Zusammenfassung

Der Abschnitt Jitro beginnt damit, dass Jitro, der Priester von Midian, mit Moses Frau Zippora und ihren beiden Söhnen in die Wüste zu Moses zieht. Von Jitro erhält Moses nun Ratschläge, wie er das Volk in „Oberste von Tausend“, „Oberste von Hundert“, „Oberste von Fünfzig“ und „Oberste von Zehn“ einteilen soll. Weiterlesen

Parasha BeShalach / Tora Abschnitt „Als er ziehen ließ“

2. Buch MoseExodus 13:17 – 17:16

Zusammenfassung

Im Abschnitt BeShalach (Als er ziehen ließ) schickt der Pharao die Kinder Israels nach den zehn Plagen, die er und die Ägypter erlitten haben, aus Ägypten. Der Schöpfer führt die Kinder Israels nicht direkt ins Land Israel. Dafür müssten sie durch das Land der Philister ziehen. Der Schöpfer will jedoch nicht, dass die Kinder Israels sich vor einem Kampf mit ihnen fürchten und deshalb nach Ägypten zurückkehren. Deshalb schickt er sie stattdessen durch die Wüste. Die Gebeine Josephs nimmt Moses mit.

Der Schöpfer geht vor dem Volk her und leuchtet ihm mit einer Wolkensäule am Tag und einer Feuersäule in der Nacht, den Weg.

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Tu BiShwat

An Tu BiShwat, dem 15. Shewat wird die Entwicklung und Fähigkeit zu reifen und Früchte zu bringen, gefeiert. Deshalb ist es auch das Neujahr der Bäume“. Kabbalistisch betrachtet ist es ein Fest der Menschen, die eine fruchtbare Umgebung gefunden haben, um sich spirituell zu entwickeln.

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Parasha Bo / Tora Abschnitt “Komm“

2. Buch MoseExodus 10:1 – 13:16

Zusammenfassung

Im Abschnitt Bo (Komm) verkündet der Schöpfer dem sturen Pharao durch Moses, er müsse das Volk Israel ziehen lassen. Doch der Pharao lässt das Volk noch immer nich ziehen. Daraufhin lässt der Schöpfer zwei weitere Plagen – Heuschrecken und Finsternis über Ägypten kommen. Da sagt der Pharao zu Moses: Geh hinweg von mir und hüte dich, daß du nicht mehr vor mein Angesicht kommst; an dem Tag, da du vor mein Angesicht kommst, sollst du sterben“ (Exodus 10:28). Moses antwortet: Du hast recht geredet; ich werde dein Angesicht nicht mehr wiedersehen“ (Exodus 10:29). Moses hält sein Wort. Weiterlesen

Parasha WaEra / Tora Abschnitt “Und Ich erschien“

2. Buch MoseExodus 6:2 – 9:35

Zusammenfassung

Im Abschnitt WaEra („Und ich erschien“) erscheint der Schöpfer vor Moses und verspricht, die Kinder Israels aus Ägypten in das Land Kanaan zu führen. Moses wendet sich an die Kinder Israels, doch diese hören ihm „aus Ungeduld und harter Arbeit“ (2. Moses 6,9) nicht zu.

Der Schöpfer weist Moses an, sich an den Pharao zu wenden und ihn aufzufordern, die Kinder Israels aus Ägypten ziehen zu lassen. Moses befürchtet, dass er seine Mission nicht erfüllen wird, und bittet den Schöpfer um ein Zeichen. Der Schöpfer sagt Moses, dass er für den Pharao wie Gott sein wird, während Aaron der Prophet sein wird, der tatsächlich spricht. Der Schöpfer wird das Herz des Pharaos verhärten und viele Zeichen und Wunder über Ägypten bringen. Der Schöpfer gibt Moses und Aaron einen Stab, und als Moses den Stab auf den Boden wirft, wird er zu einer Schlange.

Als Moses und Aaron zum Pharao kommen, ist Moses achtzig Jahre alt und Aaron dreiundachtzig. Der Pharao ist von vielen Magiern und Wahrsagern umgeben. Als Moses und Aaron eintreffen, werfen sie ihren Stab nieder und dieser wird zu einer Schlange. Die Magier des Pharaos tun dasselbe, und auch ihre Stäbe verwandeln sich in Schlangen, doch Moses‘ Schlange verschlingt die Schlangen der Magier.

Trotz dieses Zeichens bleibt der Pharao starrköpfig, und die zehn Plagen Ägyptens beginnen. In diesem Abschnitt werden sieben der Plagen erwähnt: Blut, Frösche, Läuse, Fliegen, Viehpest, Geschwüre und Hagel. Nach jeder Plage bricht der Pharao sein Wort und weigert sich, die Kinder Israels ziehen zu lassen. Weiterlesen

Parasha Shemot / Tora Abschnitt „Namen“

2. Buch Mose, Exodus 1:1 – 6:1

Zusammenfassung

Der Abschnitt Shemot (Namen) beginnt mit dem Tod Josephs und all seiner Zeitgenossen: „Da kam ein neuer König über Ägypten, der nichts von Joseph wusste“ (Exodus, 1:8). Dann wird Moses in Ägypten geboren und seine Schwester versteckt ihn in einem Kästchen aus Schilfrohr, mit Asphalt und Pech ausgestrichen, setzt ihn auf dem Nil aus und folgt ihm. Die Tochter des Pharaos geht zum Baden an den Fluss hinunter, findet das Kästchen und nimmt das Kind mit. Moses‚ Schwester bietet ihr an, ihr bei der Suche nach einer hebräischen Amme zu helfen und kann so Moses‚ Mutter als Amme in das Haus des Pharaos bringen.

Moses wächst vierzig Jahre lang im Haus des Pharaos auf. Eines Tages sieht er einen Ägypter, der einen Hebräer schlägt. Daraufhin erschlägt er den Ägypter und vergräbt ihn. Als er erfährt, dass einer seiner hebräischen Brüder ihn dabei gesehen hat, fürchtet er, verraten zu werden, und flieht in die Wüste. Dort trifft er Jethro (auch Reguel), den Priester von Midian und heiratet darauf dessen Tochter.

Als er in der Wüste den brennenden Dornbusch sieht, erkennt er in ihm den Schöpfer, der ihm sagt, er müsse zum Pharao und zum Volk Israel zurückkehren und ihnen mitteilen, dass es an der Zeit sei, aus Ägypten auszuziehen.

Der Abschnitt endet damit, dass sich die Kinder Israels bei Moses über ihre schlechte Lage beklagen. Moses wendet sich daraufhin an den Schöpfer, der ihm antwortet: „Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao tun will! Denn durch eine starke Hand gezwungen, wird er sie ziehen lassen, und durch eine starke Hand gezwungen, wird er sie aus seinem Land treiben.“ (Exodus 6:1).

Kommentar von Rav Michael Laitman

Alle Erzählungen in der Tora handeln von der Seele des Menschen. Sie erzählen, wie der Mensch sich selbst korrigiert, um die Seele in sich zu entwickeln. Sie beschreibt, wie der Mensch die Seele für das Höhere Licht, für die Offenbarung der Höheren Kraft, empfänglich macht, und wie er durch sie die spirituelle Welt spüren kann.

Dieser Prozess beginnt mit dem besonderen Verlangen namens Abraham, welches im Menschen erwacht und nach dem Sinn des Lebens fragt. Diese Kraft bringt den Menschen dazu, seine Seele zu öffnen. Anschließend zeugt dieses Verlangen ein weiteres Verlangen, genannt Isaak, das wiederum ein weiteres Verlangen, Jakob, hervorbringt. Diese drei Verlangen bilden das Fundament der Seele des Menschen.

Jakob, der ein besonderes Verlangen ist, hat zwölf Söhne. Sie entwickeln das dritte Verlangen, welches die Gleichwertigkeit der Form mit der Höheren Kraft, erreicht. Sie ist das reine Geben. Der Auszug aus Babylon symbolisiert das Verlangen, die gleiche Ebene des Gebens zu erreichen. Jakob kann dieses Verlangen durch seine Söhne zum ersten Mal verwirklichen. Dies schafft er mit Hilfe von Joseph, der alle Eigenschaften des Gebens durch die Korrekturen, die Abraham, Isaak, Jakob und dessen andere Söhne vorgenommen haben, in sich vereint. Joseph ist der Einzige, der durch all seine Korrekturen nach Ägypten, zu seinem Ego absteigen und damit zu arbeiten beginnen kann. Das ganze Haus Jakob zieht nach Ägypten hinab, vollendet seine Korrekturen und stirbt dort.

Nun wird ein Kind aus dem Stamm Levi geboren. Im Gegensatz zu den übrigen hebräischen Kindern, die der Pharao tötet, überlebt dieses Kind. Aus spiritueller Sicht „verschlingt“ der Pharao alle Verlangen, die mit dem Ziel zu geben, korrigiert werden. Er tötet sie, indem das Ego alle Verlangen an sich zieht. Dies bedeutet für das Leben eines Menschen, dass selbst wenn er in Richtung Spiritualität gehen will, „tötet“ ihn das Ego, hindert das Leben und seine Umwelt ihn daran.

Vor der Geburt des Verlangens namens Moses, ist es unmöglich, Spiritualität zu erlangen. Der Mensch muss warten, bis das Verlangen Moses erscheint und in ihm wächst. Mit Hilfe der „Mutter“ des Verlangens, die ihn pflegt, und dank Batya, der Tochter des Pharaos, die ihn danach aufnimmt, kann er sich entwickeln.

Batya kommt vom Hebräischen Bat Yah (Tochter des Schöpfers). Sie ist ein Teil der Eigenschaft des Pharaos, ein besonderer Teil des Egos, des Willens zu empfangen des Menschen. Dieser Teil kann sich mit dem Verlangen zu geben verbinden und dadurch wachsen.

Moses wuchs als Sohn der Tochter des Pharaos, Batya, in dessen Haus auf. Er wurde wie ein Prinz erzogen, der bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr in allen Weisheiten Ägyptens unterrichtet wurde.

Das „vierzigste Lebensjahr“ steht für Bina (Verstehen). Es ist also kein Ausdruck für eine Anzahl Jahre, sondern für einen Zustand. In diesem Zustand wächst nicht nur das Verlangen welches vom Pharao, dem Ego, profitiert, sondern es beginnt auch, sich selbst zu korrigieren. Das Verlangen, das den Zustand von „vierzig Jahren“ erreicht, entdeckt, dass es dem Pharao entgegengesetzt ist und ihn dazu nutzen muss, um aus dem Verlangen zu Empfangen herauszukommen.

Der Auszug aus Ägypten beginnt, wenn der Mensch spürt, dass er den Kampf zwischen den Verlangen nicht mehr ertragen kann. Es entsteht ein Widerstand, weil er sowohl Pharao als auch Moses in sich spürt. Dann sehnen sich die Kinder Israels in ihm nach Einheit, können sie aber nicht erreichen, weil sie Sklaven des Pharaos sind. Nun entdeckt der Mensch die Regenten, welche für den Pharao arbeiten. Es findet ein innerer Kampf zwischen den Kindern Israel und den Regenten des Pharao statt. Diesen Kampf empfindet der Mensch als unerträglich. Das ist der Moment, in dem er beginnt, sich dagegen zu wehren. Er beginnt einzugreifen um sich selbst zu korrigieren.

Die Kraft Moses tötet das Volk des Pharaos, und muss deshalb vor ihm fliehen. Wenn Moses die Ägypter in sich tötet, verstärkt sich der Kampf mit seinem Ego und er muss sich sehr weit davon entfernen. Dies ist die Bedeutung der Flucht aus Ägypten.

Der Mensch kann dem aber nicht entkommen, denn der Rest der Verlangen, die Kinder Israels, sind immer noch in Ägypten unter dem Ego versklavt, und müssen, um zu empfangen, arbeiten. Nur der vierzigjährige Moses kann nach Midian, zu Jethro (auch Reguel), fliehen. Dort heiratet er Zippora, die Tochter des Priesters, und blieb dort wiederum vierzig Jahre lang.

In der Wüste versteht Moses, dass er an einem besonderen Punkt, dem „brennenden Dornbusch“, steht. Dieser kann ihn erheben. Mit Jethro bleibt er vierzig Jahre lang in Verbindung. Er wächst dort weiter und erwirbt die gesamte Weisheit Jethros, die ihm die Kraft gibt, zurück nach Ägypten zu gehen und dem Pharao gegenüber zu treten.

In der Erzählung sagt der Schöpfer zu Moses: „Lass uns gemeinsam zum Pharao gehen, denn ich habe sein Herz verhärtet.“ Damit ist gemeint, dass der Mensch in sich wieder beide Kräfte spürt, welche ihm das Verständnis und die Fähigkeit, mit dem was von ihm verlangt wird, nämlich mit seinem Ego zurechtzukommen, geben. Dieser Mensch versteht, dass „der Herr Gott ist, und keiner sonst als Er allein“ (Deuteronomium, 4:35). Es gibt nichts anderes, als die einzigartige Kraft, die einerseits mit dem Ego spielt und damit das Herz des Pharao verhärtet, und gleichzeitig mit dem Menschen geht und ihm hilft, darüber hinauszuwachsen. So bringt diese Kraft den Menschen allmählich dazu, sein Ego, Ägypten, ganz zu verlassen.

Zur gleichen Zeit „seufzen die Kinder Israels über ihre Knechtschaft“ (Exodus 2:23) und bauen Pitom und Ramses, wunderschöne Städte, die dem “ersten“ und „zweiten Tempel“ entsprechen, aber für den Pharao sind. Das Ego wächst weiter, gleichzeitig aber auch die Kinder Israels. Sie verjagen mit all den Eigenschaften des Gebens, die Eigenschaften des Empfangens, die Ägypter im Menschen.

Der Mensch kann die große Kraft, die in diesen Eigenschaften steckt, erst erkennen, wenn er sich weiterentwickelt. Solange die Kinder Israels vom Pharao versklavt sind, können sie nur „Städte der Armut“ bauen – ein Zustand, in dem man sich danach sehnt, das Ego zu verlassen und zur Spiritualität zu gelangen, aber keinen Weg findet, zu entkommen. „Städte der Armut“ bedeuten auch, dass der Mensch in Gefahr ist (1), denn wenn er in seinem Ego verbleibt, wird er die spirituelle Welt nie erreichen.

Während seiner Zeit bei Jethro erwirbt Moses die Fähigkeit, mit dem Pharao zurechtzukommen. Er schließt einen Bund und kommt mit seinem Sohn Gershon nach Ägypten. Auf dem Rückweg nach Ägypten muss er mit dem Pharao kämpfen. Er trifft sich wieder mit seinem Bruder Aaron, und gemeinsam versammeln sie den Rest der Ältesten Israels. Dies symbolisiert, dass der Mensch all seine inneren Kräfte, mit denen er glaubt, sich über sein Ego erheben und sich selbst korrigieren zu können, zusammenführt. All die Kräfte, Gedanken und Absichten, mit denen der Mensch sich über sein Ego, über Ägypten, erheben kann. Diese Kräfte sind diejenigen, die mit der Höheren, gebenden Kraft in gleicher Form sind. Durch dieses Verlangen offenbart sich die Höhere Kraft und mit ihr die spirituelle Welt.

In diesem Kampf verbindet sich der Mensch mit seinem inneren Aaron, der rechten Linie, und Moses, der linken Linie. Zusammen sind sie Cohen (Priester) und Levi. Der Mensch erweckt all diese inneren Kräfte und enthüllt etwas von der Höheren Kraft durch sogenannte „Wunder“. Dies sind die Kräfte, welche auf seine Verlangen einwirken. Sobald ein kleiner Teil der spirituellen Kraft im Menschen erscheint, kann er die Verlangen, mit denen er das Kli (Gefäß) für die Offenbarung der Höheren Kraft, die Seele, bauen kann, ordnen. Diese sind die Verlangen, welche die Absicht haben, vom Pharao zu verlangen: „Lass mein Volk ziehen“(Exodus, 5:1).

An diesem Punkt spürt der Mensch, dass er am Scheideweg steht. Er hat die Ausdauer und den Wunsch, sich vom Ego zu trennen und sich auf die Ebene von Bina (Verständnis), außerhalb von Ägypten, zu erheben. Die Kraft dieses Menschen zeigt sich nicht sofort und der Pharao frägt ihn: „Wer ist der Herr, dass ich auf seine Stimme hören sollte?“ (Exodus, 5:2).

Im Menschen tobt ein mächtiger Kampf, der ihn daran hindert, sich von seiner Natur zu trennen. Es zieht ihn immer wieder hin zum Pharao. Der Mensch versucht dagegen anzukämpfen, wird aber immer wieder zurückgeworfen. Dies sind die Schläge, welche die „zehn Plagen Ägyptens“ genannt werden. Diese Schläge drängen ihn voranzukommen.

Es ist ein schwieriger Prozess. Der Kampf kann mit den Wehen, die eine Frau bei der Geburt eines Kindes erfährt, verglichen werden. Deshalb wird der Auszug aus Ägypten auch die spirituelle „Geburt“ des Menschen genannt. In diesen Zuständen leidet das Volk Israel, alle jene Verlangen und Absichten. In diesem Zustand ist der Mensch frustriert und braucht viel Unterstützung. Es ist sehr schwer, diese Zustände ohne die Unterstützung der richtigen Umgebung zu durchlaufen. In der Erzählung wird diese Unterstützung durch die Amme dargestellt. In diesem Zustand braucht der Mensch Hilfe, um die nötige Kraft aufzubringen. Das alles geschieht, um dem Menschen die Wichtigkeit der Höheren Kraft bewusst zu machen. Er muss spürten, dass er sich ohne die Hilfe von Oben niemals über sein Ägypten erheben kann.

Es handelt sich also um ein „Spiel“ zwischen dem starken Pharao und dem starken Israel. In der Erzählung sagt der Schöpfer erst dann, als Moses in einen Zustand der Verwirrung und Hilflosigkeit gerät: „Geh hin zum Pharao“ (2. Mose 7:26), „ich habe sein Herz verhärtet“ (2. Mose 10:1). Gerade durch diese Verhärtung rettet die Höhere Kraft den Menschen. Durch sie zeigt sie ihm ihre Größe.

Dieser dramatische Prozess und die schwierigen Bedingungen, mit denen der Mensch konfrontiert wird, sind aber gut für sein spirituelles Vorankommen. Während des Studiums der Weisheit der Kabbala, erhebt sich der Mensch über sein Ego und offenbart die Spiritualität, die Höhere Kraft. Er durchläuft einen komplizierten Prozess der Selbstprüfung in Form von inneren Kämpfen zwischen den Verlangen, Kräften und Absichten. Diese Erfahrung dient dazu, die Höhere Kraft zu spüren und zu entdecken, was die spirituelle Welt ist und wo sie sich befindet, denn mit seinen Sinnen kann er sie weder sehen noch fühlen.

Der Mensch muss die unterstützenden Kräfte wie den Pharao, Jethro, Moses, Aaron, Israel in Ägypten und alle Urväter, vereinen, und so über das Ego erheben. Er muss die spirituelle Welt entdecken wollen. Die gebenden Kräfte stellen sich dem Pharao, dem Ego, entgegen und verlangen, sich darüber zu erheben, wie geschrieben steht: „Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient“ (Exodus 7:16). Dies alles geschieht, dass sich der Mensch der Größe der Kraft, deren Hilfe von Oben er dringend benötigt, bewusst wird.

Nur durch die Hilfe der Höheren Kraft erlangt der Mensch den Willen zu Geben, die Liebe zu anderen, mit der er sich über das Ego erheben und aus Ägypten herauskommen kann. Dies ist dann seine spirituelle Geburt. Erst jetzt beginnt er, die spirituelle Welt zu spüren und wird von nun an immer mehr erweckt werden.

Der Tora Wochenabschnitt Shemot (Namen) eröffnet eine neue Etappe in der Entwicklung des Menschen. Darum heißt das zweite Buch der Tora Shemot. Es gibt fünf Bücher im Pentateuch (Tora), welche den fünf egoistischen Verlangen des Menschen entsprechen. Diese muss er auf ebenfalls fünf Stufen, den Welten Assija, Yezira, Brija, Azilut und Adam Kadmon, korrigieren. Jede der Welten enthält wiederum fünf innere Stufen, die jeweils fünf weitere Stufen enthalten. Dies ergibt insgesamt also 125 Stufen durch welche der Mensch zur endgültigen Korrektur, der vollständigen Erlösung, aufsteigt.

Die Erlösung beginnt nach der ersten vorbereitenden Stufe, mit der Etappe die im Abschnitt Shemot beschrieben wird. Dies ist der Zeitpunkt, an dem der Mensch das wahre Ego, den Pharao, in sich erkennt. Da der Mensch mit zwei entgegengesetzten Kräften – Pharao und Moses – konfrontiert ist, braucht er eine dritte Kraft, um zwischen den beiden wählen zu können. Diese Kraft ist der Schöpfer, die Höhere Kraft, die dann erscheint und dem Menschen hilft.

Fragen und Antworten

In diesem Abschnitt wird die Vorbereitungen für die spirituelle Geburt beschrieben. Ist dies vergleichbar mit dem, was heute in der Welt geschieht?

Ja, natürlich. Die Menschheit befindet sich in einem Zustand, in dem die Menschen beginnen ihr Ego, seine Macht und die engen Grenzen, die es einem setzt, zu hinterfragen. Die Menschen müssen erst noch verstehen, dass alles Böse das Ego ist. Viele Menschen beginnen bereits zu erkennen, dass sie hilflos sind, weil sie nicht wissen, wie sie die allumfassende Krise beenden können.

Nehmen die Menschen heute wahr, dass sie sich in Ägypten“ befinden, oder ist es noch nicht soweit?

Ja, im heutige Zustand wird bereits „Ägypten“ empfunden. Die Menschen stehen unter großem Stress, da sie nicht wissen, ob der Pharao doch der „gute Opa“ ist, der Moses auf den Schoß nimmt und ihm die Freuden des Lebens schenkt, oder ob dies nicht doch eine neue Phase ist, welche nun beginnt. Auch die Kindern Israels, die sich in Ägypten befinden, genießen den Überfluss und wissen nicht, was sie denken sollen.

Seit Tausenden von Jahren entwickelt sich der Mensch durch sein wachsendes Ego weiter und genießt dies. Er denkt, er würde auf unbestimmte Zeit gedeihen und Erfolg haben. Doch plötzlich erkennt er, dass genau jene gute Kraft, von der er glaubt, dass sie ihn zu Wohlstand führen würde, zu einer schädlichen Kraft geworden ist. Sie ist der Pharao, der sein Verhalten gegenüber den Kindern Israels in Ägypten ändert und zum schlechten Herrscher wird, wie geschrieben steht: „Da kam ein neuer König auf über Ägypten, der nichts von Joseph wußte“ (Exodus 1:8).

In den letzten hundert Jahren, insbesondere aber seit der Jahrtausendwende, findet diese Selbstprüfung statt. Sie sollte möglichst schnell abgeschlossen werden. Dabei hängt alles von der Verbreitung des Wissens über die Situation, in der sich die Menschen befinden, ab. Es ist wie in der Erzählung, die Kinder Israel in Ägypten. Sie wissen nicht, was sie tun sollen.

Es ist wie im Zustand von Purim, als die Stadt Susan verwirrt ist und die Menschen nicht wissen, wer im Recht ist, Mordechai oder Haman. Ebendies wiederholt sich in der Geschichte in Ägypten mit den Kindern Israels, als sie dem Pharao erzählen wollen, dass Moses den Ägypter getötet hat.

Deshalb ist es wichtig, den Menschen zu erklären, was wirklich passiert. Damit sie wissen, was der Grund für all die schlechten Dinge, die Krise, ist und wie sie alles überwinden können. Nur durch das Ego, ist die Welt heute in dieser Lage. Die Tora sagt, dass durch die richtige Arbeit, der Mensch das Ego als eine böse Kraft erkennen wird und diese wiederum durch das Licht in der Tora korrigiert werden kann (2). In der Erzählung wird dies beschrieben als Moses der Schöpfer erscheint und sagt: „Geh zum Pharao, denn ich habe sein Herz verhärtet“. Dies meint sinnbildlich, dass die Höhere Kraft die Krise verursacht, damit der Mensch erkennt, dass nur sie ihm aus seinem Ego heraushelfen kann.

Diese Botschaft muss so schnell wie möglich allen Menschen bekannt gemacht werden. Sie sollen wissen, wie man die Höhere Kraft entdecken kann, durch die alles gut werden wird. Wenn der Mensch in der richtigen Weise mit der Krise umgeht, wird er noch in diesem Leben die spirituelle Welt, die Ewigkeit und die Vollkommenheit erreichen.

Was ist Moses“ in der Spiritualität, und welche Stufen hat er durchlaufen?

Moses ist die Kraft, die den Menschen aus Ägypten, seinem Ego, herauszieht. Dies meint, dass er ihn über diese Welt in die spirituelle Welt erhebt. Das steht im Gegensatz zu dem, was in der Erzählung Batya sagt: „Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen“ (Exodus 2:10). Moses ist die Kraft, welche den Menschen von diesem Zeitpunkt an, bis zum Eintritt in das Land Israel, führen muss.

Warum heißt die Tochter des Pharaos Batya“, Tochter des Schöpfers? Sind dies nicht zwei Gegensätze?

Der Pharao ist die Rückseite des Schöpfers. Die Höhere Kraft spielt mit dem Menschen. Es steht geschrieben: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen“ und der Pharao ist, „Ich habe für ihn die Tora als Gewürz erschaffen“ (Masechet Kiduschin, 30b), denn „das Licht in Ihr korrigiert ihn“ (2). Das Licht der Tora korrigiert also den bösen Trieb, den Pharao.

Am Ende des Prozesses muss der Mensch alle Kelim (Gefäße), alle Verlangen, aus Ägypten mitnehmen und so die Ägypter von allem Egoistischen leeren. Über die Kinder Israels steht deshalb geschrieben, dass sie mit „großer Habe“ ausziehen (Genesis 15:14). Auf diese Weise reinigt der Mensch diese Kelim, diese großen Verlangen, die bisher nur zu seinem eigenen Wohl dienten. Nun wendet er sie, um sie zum Wohle anderer zu nutzen. Durch diesen Wunsch findet er zum ewigen Leben.

Warum weigerte sich der Pharao, Israel aus Ägypten ziehen zu lassen?

Während Israel in Ägypten ist, ist es von großem Nutzen für den Pharao. Kräfte des Gebens innerhalb des Willens zu empfangen sind sehr hilfreich für ihn. Der Wille zu empfangen ist sehr clever, er weiß, wie er mit ihnen Handel treiben kann, um davon selbst zu profitieren. 

Es scheint, als warte der Schöpfer auf die Zustimmung des Pharaos, denn Er führt sie schlussendlich eiligst hinaus? 

Nur darin hat der Mensch die freie Wahl. Der Mensch entscheidet, wann dies stattfindet. Er befindet sich zwischen dem Ego, der Kraft des Empfangens und der Kraft des Gebens, der Höheren Kraft. Er erkennt das Böse im Pharao und  dadurch verliert es in seinen Augen allmählich seine Kraft. Durch die eigene Absicht und das Fordern, sich über das Ego erheben zu können, kann er dies schlussendlich schaffen.

(1) Das hebräische Wort miskenot komm sowohl von misken, arm, als auch von mesukan, gefährlich.

(2) Midrasch Raba, Eicha, Einleitung, Absatz 2.

Lexikon Parasha Shemot

Moses   Er ist die Kraft im Menschen, die ihn aus der physischenWelt in die spirituelle Welt zieht.

Brennender Dornbusch   Er symbolisiert Malchut (Königreich), das sich zu Bina (Verständnis) erhebt und das Licht von Chochma (Weisheit) empfängt.

Pharao   Er steht für die Gesamtheit des Egos. Das Wort Pharao kommt vom Wort Oref (Nacken), was die „Rückseite“ des Willen zu empfangen meint. Der „Wille zu empfangen“ ist die Substanz des Menschen, die gesamte Substanz der Schöpfung. Diese kann auf ihren eigenen Nutzen, oder auf den Nutzen anderer ausgerichtet sein. Es liegt beim Menschen, wie er sie benutzt.

Im jetzigen Zustand nutzt der Mensch sie, wie der Pharao. Es steht geschrieben: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen“ (Kiduschin, 30b). Diesen muss der Mensch durch das Gewürz der Tora, das Höhere Licht, das er durch sein Studium erhält, in den „guten Trieb“ verwandeln. So kommt der Mensch vom Hass auf andere, zur Liebe zu anderen.

Nil   Es steht geschrieben: „Es ist Weisheit in den Völkern, glaubt“ (Midrasch Rabba, Eicha, Teil 2). Der „Nil“ symbolisiert die gesamte Weisheit Ägyptens. Er ist die Grundlagen für das Bestehen Ägyptens. Es bezieht von dort seine ganze Weisheit. „Israel“ dagegen ist klein, das kleinste aller Völker. Es hat nicht die Kraft der Weisheit (Chochma), dieses große Verlangen. Es hat nur die Kraft des Gebens, der Liebe.

Parasha WaJechi / Tora Abschnitt “Und er lebte“

1. Buch MoseGenesis 47:28 – 50:26

Zusammenfassung

Im Abschnitt WaJechi (Und er lebte) folgen Jakob und seine Söhne Joseph nach Ägypten. Als die Zeit von Jakobs Tod näher rückt, ruft er Joseph zu sich, der ihm schwört, dass er ihn im Land Israel und nicht in Ägypten begraben werde. Joseph bittet seinen Vater, seine beiden Söhne Ephraim und Menasse zu segnen, bevor er stirbt. Jakob segnet sie und sagt, dass sie wie seine Söhne Ruben und Simeon sein werden. Anschließend segnet Jakob seine übrigen Söhne und befiehlt ihnen, ihn in der Höhle von Machpelah im Land Israel zu begraben.

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