1988/4 Was ist das Gebet um Hilfe und Vergebung in der Arbeit?

Rabash. Artikel Nr. 4, 1988. Was ist das Gebet um Hilfe und Vergebung in der Arbeit?

Unsere Weisen sagten (Kiddushin 30b): „Der Trieb des Menschen überwältigt ihn jeden Tag und versucht, ihn zu töten. Ohne die Hilfe des Schöpfers würde er ihn nicht überwinden.“ Das heißt, wenn der Schöpfer ihm hilft, kann er ihn überwinden. Daher stellt sich die Frage: Warum sollte ein Mensch den Schöpfer um Vergebung für seine Sünde bitten, wenn unsere Weisen gesagt haben, dass der Mensch sie selbst nicht überwinden kann, es sei denn mit der Hilfe des Schöpfers? Daraus folgt, dass es nicht seine Schuld ist, wenn ein Mensch sündigt, denn was könnte er tun, wenn der Schöpfer ihm nicht helfen würde? Weiterlesen

Eintritt in die Gemächer des Königs

Eintritt in die Gemächer des KönigsAusgewählte Auszüge aus den Quellen

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 23 (1991), „Welche Bedeutung hat die Reinigung der Asche einer Kuh in der Arbeit?“

 

Das Wichtigste, wonach man im Leben streben sollte, ist, sich an Ihn festzuhalten, denn der Mensch sollte sich vor Augen führen, dass es in der Welt nichts Wichtigeres gibt, als im Palast des Königs zu sein, und zwar durch die Gleichwertigkeit der Form, wie unsere Weisen über das „Festhalten an Seinen Eigenschaften“ sagten: „Wie Er barmherzig ist, so bist auch du barmherzig“, so betritt der Mensch den Palast des Königs und wird jedes Mal damit belohnt, mit dem König zu sprechen.

 

  1. Baal HaSulam, Brief Nr. 17

 

Derjenige, der geht, der ist schlimmer als derjenige, der untätig herumsitzt. Es ist derjenige, der vom Weg abweicht, denn der Pfad der Wahrheit ist eine sehr dünne Linie, die man geht, bis man zum Palast des Königs kommt.

Wer am Anfang der Linie zu gehen beginnt, muss sehr aufpassen, dass er nicht auch nur eine Haaresbreite nach rechts oder links von der Linie abweicht. Denn wenn die Abweichung anfangs nur eine Haaresbreite beträgt, ist es sicher, dass er nicht mehr zum Palast des Königs kommt, selbst wenn man ganz geradeaus weitergeht, denn er tritt nicht auf die wahre Linie.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Schriften der letzten Generation“

 

Der ganze erwartete Lohn des Schöpfers und der Zweck des gesamten Geschöpfes sind Dwekut [Anhaftung] an den Schöpfer, wie in: „Ein Turm, reichlich gefüllt, aber keine Gäste.“ Das ist es, was diejenigen empfangen, die sich mit Liebe an Ihn festhalten.

Natürlich kommt man zuerst aus der Gefangenschaft heraus, d.h. aus der Haut des eigenen Körpers, indem man anderen gibt. Danach kommt man in den Palast des Königs, der Dwekut mit Ihm ist, indem man die Absicht hat, seinem Schöpfer Zufriedenheit zu geben.

Deshalb ist der Großteil der Gebote zwischen Mensch und Mensch. Wer den Geboten zwischen Mensch und Gott den Vorzug gibt, ist wie jemand, der die zweite Stufe erklimmt, bevor er die erste Stufe erklommen hat. Es ist klar, dass er sich die Beine brechen wird.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 6 (1990), „Wann sollte man Stolz in der Arbeit anwenden?“

 

Ein Mensch sollte darauf achten und glauben, dass der Schöpfer auf ihn aufpasst und ihn auf dem Weg zum Palast des Königs führt. Daraus folgt, dass er sich darüber freuen sollte, dass der Schöpfer über ihn wacht und ihm auch die Abstiege schenkt. Das heißt, der Mensch sollte, soweit er es verstehen kann, glauben, dass der Schöpfer ihm die Aufstiege schenkt, denn der Mensch kann natürlich nicht sagen, dass er selbst die Aufstiege empfängt, sondern dass der Schöpfer ihn näher bringen will; deshalb schenkt er ihm die Aufstiege.

Außerdem sollte der Mensch glauben, dass der Schöpfer ihm auch den Abstieg schenkt, weil er ihn näher bringen will. Deshalb muss er alles, was er tun kann, so tun, als befände er sich im Aufstieg. Deshalb nennt man es ein „Erwachen von unten“, wenn er während des Abstiegs ein wenig überwindet. Bei jeder Handlung, die er tut, glaubt er, dass es der Wille des Schöpfers ist, und dadurch wird er selbst mit einer größeren Annäherung belohnt, was bedeutet, dass der Mensch selbst zu spüren beginnt, dass der Schöpfer ihn näher gebracht hat.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati 42, „Was bedeutet das Akronym Elul in der Arbeit?“

 

Zum Gemach des Königs wird nur denjenigen Zutritt gewährt, die zum Zwecke des Gebens arbeiten möchten. Und wenn der Mensch zum Zwecke des Gebens arbeitet, ist es ihm nicht wichtig, was er selbst während der Arbeit fühlt.

Selbst in einem Zustand, in dem er die Form der Schwärze sieht, lässt ihn dies unbeeindruckt und er will nur, dass der Schöpfer ihm die Kraft gibt, alle Hindernisse zu überwinden. Das heißt, er bittet nicht darum, dass der Schöpfer ihm eine Form des Weißen gebe, sondern, dass er ihm Kraft gebe, alle Verhüllungen zu überwinden.

 

  1. Baal HaSulam, „Einführung in das Studium der Zehn Sefirot“, Punkt 133

 

Das gleicht einem König, der im Land alle seine treusten Untergebenen versammeln und sie in die Arbeit im Inneren seines Schlosses einführen wollte. Was tat er also? Er verschickte im ganzen Land einen offenen Befehl, dass jeder, der wollte, jung oder alt, in seinen Palast kommen und sich mit inneren Arbeiten im Palast beschäftigen möge.

Er stellte aber viele Bedienstete am Eingang zum Schloss und auf allen Wegen, die zu ihm führen, zur Wache auf und befahl ihnen, mit List alle in die Irre zu führen, die sich dem Schloss näherten, und sie von dem Weg abzudrängen, der dorthin führt.

Natürlich strömten alle Bewohner des Landes zum Palast des Königs, wurden aber von der List eifriger Wachmänner in die Irre geführt. Und viele von ihnen überwältigten die Wachmänner so weit, dass sie sich dem Eingang des Schlosses nähern konnten. Die Wachmänner am Eingang waren aber die eifrigsten. Und jeden, der sich dem Eingang näherte, lenkten sie ab und drängten ihn ab mit großer Beflissenheit, bis er verzweifelt wegging. Sie kamen wieder und gingen wieder und bestärkten sich erneut und kamen wieder und gingen wieder. So wiederholte es sich einige Tage oder Jahre, bis sie endlich ihrer Versuche müde wurden. Und nur die Helden unter ihnen, deren Maß an Geduld ausreichte, überwältigten jene Wachmänner, öffneten das Tor und wurden sogleich des Antlitzes des Königs gewürdigt, der jeden auf den ihm passenden Posten einsetzte.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel 70, „Mit starker Hand und mit überströmendem Grimm“

 

Wenn aber der Mensch alle Schwierigkeiten und Störungen überwindet, so kann man ihn nicht so einfach zurückweisen, sondern nur mit starker Hand. Und wenn der Mensch auch die starke Hand des Schöpfers überwindet und sich auf keinen Fall vom Ort der Heiligkeit wegbewegen will und die wahrliche Anhaftung an den Schöpfer möchte und sieht, dass man ihn zurückweist, so sagt der Mensch, dass er „mit Grimm beherrscht“ wird, ansonsten würde man es ihm erlauben einzutreten. Weil er jedoch vom Schöpfer „mit Grimm beherrscht wird“, lässt man ihn nicht in das Gemach des Königs eintreten, um an Ihn anzuhaften.

Bevor also der Mensch soweit ist, dass er sich nicht vom Platz rühren möchte und tobt und in das Gemach eindringen möchte, kann man nicht sagen, dass er „mit Grimm überströmt“ wird. Erst nach allen Zurückweisungen, wenn er sich nicht vom Platz rührt, das heißt, wenn sich ihm die „starke Hand“ und der „überströmende Grimm“ des Schöpfers offenbart haben, dann erfüllt sich, was geschrieben steht: „Ich werde über euch herrschen.“ Dies ist so, weil sich nur dank eines starken Ausbruchs und großer Anstrengungen das himmlische Königreich offenbart und er sodann gewürdigt wird, in das Gemach des Königs einzutreten.

 

  1. Baal Hasulam, Shamati, Artikel Nr. 233, „Vergebung, Verzeihung und Sühne“

Wenn jemand weiß, dass er schmutzig ist, hat er nicht die Dreistigkeit und Unverfrorenheit, den Palast des Königs zu betreten. Deshalb fällt es ihm schwer, sich mit der Tora und den Mizwot [Geboten] zu beschäftigen, wenn er seine schlechten Taten sieht und sich daran erinnert, die gegen den Willen des Königs sind, geschweige denn, den König zu bitten, ihm anzuhaften und sich mit ihm zu verbinden.

Deshalb braucht er die Sühne, damit er seinen armen Zustand nicht sieht, dass er sich in völliger Niedrigkeit befindet, und damit er sich nicht an seinen Zustand erinnert, so dass er Raum hat, Freude zu empfangen, indem er sich in der Tora und der Arbeit engagieren kann. Und dann, wenn er Freude hat, kann er um die Verbindung mit dem König bitten,

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 10 (1988), „Was sind die vier Eigenschaften derer, die ins Seminar gehen, in der Arbeit?“

 

Nach den Worten von Baal HaSulam ist die Zeit der Gebetserhörung, in der der Mensch die Erlaubnis empfängt, den Palast des Königs zu betreten, so dass er Ihm näher kommt und mit Dwekut an den Schöpfer belohnt wird, genau dann, wenn der Mensch sieht, dass er verloren und machtlos ist, etwas zu tun. In diesem Moment betet der Mensch wirklich, denn er sieht, dass er einfach nur böse ist. Das heißt, er hat kein Gefühl für Kedusha [Heiligkeit/Heiligkeit].

Aus diesem Grund sollte ein Mensch, wenn er in einen Abstieg gerät, nicht erschrecken und dem Feldzug entgehen. Im Gegenteil, das ist der Zeitpunkt, um ein Stoßgebet zu sprechen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 23 (1990), „Was bedeutet es, dass Moses über die Geburt des Mondes verwirrt war, in der Arbeit?“

 

Es liegt in der Natur eines Menschen, der sich vor Ihm fürchtet, sich selbst als voller Mängel zu sehen. So kann er immer darum beten, seine Mängel zu vervollständigen. Er kann dem Schöpfer jedoch nicht danken und Ihn lobpreisen, weil er in seinem Verstand nichts hat, wofür er danken und lobpreisen könnte. Andererseits, wenn er sich überwindet und dem Schöpfer jeden Tag für seine große Güte dankt und Ihn preist, fühlt er zwangsläufig Zufriedenheit in seinem Zustand und kann wiederum nicht beten und sich beim Schöpfer über seine Mängel beschweren.“ Der Sohar sagt, dass „der Verdienst der Gerechten darin besteht, dass sie auf beiden Seiten vollständig sind. Deshalb wurden sie mit dem Eintritt in den Palast von Herrn im Garten Eden belohnt.“

Deshalb sollte der Mensch auf beiden Linien wandeln, auch wenn sie sich widersprechen, denn gerade dadurch werden wir mit dem Eintritt in den Palast des Königs belohnt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 43 (1990), „Was bedeutet ‚Du sollst dir keine Aschera beim Altar pflanzen‘ in der Arbeit?“

 

Was geschieht von oben? Da sie wollen, dass der Mensch aufsteigt und den Weg zum Palast des Königs erklimmt, wo jeder nur arbeitet, um dem Schöpfer zu geben, und während des Aufstiegs hat der Mensch das Fundament seines Judentums auf der Grundlage des guten Geschmacks in der Arbeit errichtet, die eine Grundlage von Lo liShma [nicht um ihretwillen] ist. Aus diesem Grund werden dem Menschen fremde Gedanken gegeben. Zu dieser Zeit wird der Mensch geprüft, um zu sehen, ob er gerade dann, wenn der Schöpfer ihm einen Geschmack gibt, den der Wille zu empfangen fühlt, in der Lage sein wird, ein Diener des Schöpfers zu sein. Aber wie kann er über den Verstand gehen, wenn er überhaupt keine Empfindung hat? Das nennt man „den Menschen auf die Probe stellen“, so dass er erkennt, dass all seine Arbeit auf dem Willen zu empfangen beruht, und dann wird er spüren, dass er sich in der Arbeit des Schöpfers täuscht. Dann kann er beten, dass der Schöpfer ihm die Kraft gibt, nur um zu geben, und nicht um seiner selbst willen zu arbeiten.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 16 (1989), „Was ist das Verbot, auf einem leeren Tisch zu segnen, in der Arbeit?“

 

Dementsprechend sagte der Baal Shem Tov, dass der Mensch vor der Handlung sagen sollte: „Wenn ich nicht für mich bin, wer ist dann für mich?“ und nach der Handlung sollte der Mensch sagen: „Alles unterliegt der Vorsehung.“ Mit anderen Worten: Der Schöpfer gab ihm den Gedanken und das Verlangen, etwas in Tora und Mizwot [Gebote/Gottesdienste] zu tun, und er wählte ihn nicht nur aus allen Völkern aus, um ihm den Gedanken und das Verlangen zu geben, Ihm zu dienen, d.h. Tora und Mizwot zu befolgen, sondern sogar innerhalb des Volkes Israel selbst wählte er ihn aus dem Rest des Volkes aus, um ihm einen Platz zu geben, Ihm zu dienen.

Obwohl es ein kleiner Dienst ist, d.h. er ließ ihn außerhalb seines Palastes arbeiten, der Lo liShma [nicht um ihretwillen] genannt wird, und erlaubte ihm immer noch nicht, den Palast zu betreten, d.h. er erhielt immer noch keine Erlaubnis vom Schöpfer, nämlich das Verlangen und die Sehnsucht, für das Geben zu arbeiten, und alles, was er tut, ist nur um seiner selbst willen, betrachtet als „außerhalb des Königspalastes“, aber auch das betrachtet er als ein großes Privileg, dass er ihn vom Rest des Volkes auserwählt hat. Darüber freut er sich, und das kann einen Menschen zufriedenstellen und ihn dazu bringen, den Schöpfer zu preisen und ihm zu danken, dass Er ihn damit belohnt und angenommen hat, für Ihn zu arbeiten.

 

  1. Rabash, Brief Nr. 29

 

Auch während der Vorbereitung, bevor einem der Eintritt in den Palast des Schöpfers gewährt wird, sollte man sich an die Kräfte gewöhnen, die das Verlangen nach egoistischem Empfangen überwinden. Der Weg ist, mit kleinen Dingen zu beginnen, die ihm nicht so viel Freude und Vergnügen bereiten und auf die er leichter verzichten kann, und darüber zu sagen: „Wäre es keine Mizwa, sich mit diesen Dingen zu beschäftigen, würde ich sie nicht tun.“

Danach fügt er hinzu, bis er sich daran gewöhnt hat, auch auf die für ihn wichtigsten Dinge zu verzichten. Selbst bei Dingen, die seine Seele berühren, kann er sagen, dass er sich nicht damit beschäftigen würde, wenn es keine Mizwa wäre. All das ist nötig, damit er stark und kriegstauglich wird, und dann wird ihm der Eintritt in den Palast des Schöpfers gewährt, um zu den Dienern Gottes zu gehören.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 875, „Drei Zeilen – 4“

 

Wir können die höheren Angelegenheiten, die „die Weisheit der Kabbala“ genannt werden, nur durch Segula [Heilmittel/Kraft] erlernen, da sie einem Menschen das Verlangen und die Sehnsucht bringen können, dem Schöpfer anzuhaften, wegen der Kedusha [Heiligkeit] der Angelegenheiten, die von den heiligen Namen sprechen. Bei der offenbarten Tora hingegen muss er glauben, dass die ganze Tora die Namen des Schöpfers sind. Daher eignen sich diese Angelegenheiten besser (wie in dem Aufsatz „Die Übergabe der Tora“ erklärt).

Wenn ein Mensch die Höheren Angelegenheiten lernt, damit sie ihn der Kedusha näher bringen, bewirkt das eine Annäherung an die Lichter. Das bedeutet, dass dieses Lernen dazu führt, dass er dadurch belohnt wird, indem er alle seine Handlungen auf das Geben ausrichtet. Das nennt man „Arbeit zur Vorbereitung“, bei der er sich darauf vorbereitet, würdig zu sein, den Palast des Königs zu betreten und an ihm anzuhaften.

 

  1. Rabash, Brief Nr. 65

 

Bevor der Mensch sich qualifiziert, um die Ganzheit zu empfangen, kann er die Länge des Weges, den er auf seinem Weg zum Ziel der Ganzheit bereits zurückgelegt hat, nicht sehen, denn erst am Ende seiner Arbeit wird er sehen können, aber nicht auf halbem Weg, denn er wird seine Fülle erst empfangen können, wenn er die Kelim vollständig hat, die dafür bereit sind. Deshalb müssen wir uns festhalten und sagen, dass wir uns bereits dem Palast des Königs nähern, denn jeder Penny fügt sich zu einer großen Menge zusammen, und vielleicht werden wir bald sehen, dass das Tor vor uns offen ist und wir mit dem Eintreten und der Freude mit dem König belohnt werden.

 

Das Heilmittel (Segula) im Studium der Tora: Das Licht das zum Guten (zur Quelle) zurückführt

 Das Heilmittel (Segula) im Studium der Tora: Das Licht das zum Guten (zur Quelle) zurückführt
– Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

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  1. Rabash, Artikel Nr. 12, (1988), „Was sind Tora und Arbeit zur Arbeit des Schöpfers?“

 

Wir beschäftigen uns mit der Tora, um den Bösen Trieb zu unterdrücken, d. h. um Dwekut [Anhaftung] an den Schöpfer zu erreichen, so dass alle unsere Handlungen nur dem Geben dienen. Das heißt, dass wir aus eigener Kraft niemals in der Lage sein werden, gegen die Natur vorzugehen, denn der Verstand und das Herz, die wir uns aneignen müssen, benötigen Hilfe, und diese Hilfe kommt von der Tora. Wie unsere Weisen sagten: „Ich habe den Bösen Trieb erschaffen; ich habe die Tora als Gewürz erschaffen. Wenn du dich mit ihr beschäftigst, führt das Licht in ihr zum Guten (zu ihrer Quelle) zurück.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 267, „Der Mensch wurde in der Tora erschaffen“

 

Die Tora hat das Heilmittel (Segula), um den Menschen zum Guten zurückzuführen, indem sie sich auf das Böse im Menschen bezieht, d.h. auf den Willen zu empfangen, den sie zur Eigenschaft des Gebens verwandeln wird.

Auf diese Weise wird er Dwekut [Anhaftung] haben und in der Lage sein, die wahren Freuden zu empfangen und nicht als Empfänger zu gelten. So wird es durch die Tora möglich sein, den Menschen in dieser Welt zu erhalten, denn die Tora wird ihn korrigieren.

Das ist die Bedeutung von „Lasst uns den Menschen erschaffen“, die sie so erklärten: „Ich und du werden ihn in der Welt etablieren.“ Das heißt, vom Schöpfer kommt der Wille zu empfangen und von der Tora kommt der Wille zu geben, und durch diese beiden wird der Mensch in der Welt bestehen können. Das heißt, durch diese beiden wird er in der Lage sein, Überfluss zu empfangen und dennoch in Dwekut zu bleiben.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 34, „Der Vorteil eines Landes“

 

Was sollte man tun, um den Schöpfer zu lieben? Zu diesem Zweck wird uns das Mittel gegeben, sich mit Tora und Mizwot [Geboten] zu beschäftigen, denn das Licht darin führt ihn zum Guten zurück. Es ist ein Licht, das ihn die Schwere des Zustandes der Trennung spüren lässt. Nach und nach, wenn man sich das Licht der Tora aneignen will, wird in ihm der Hass auf die Trennung erschaffen. Er beginnt zu spüren, warum er und seine Seele getrennt und weit vom Schöpfer entfernt sind.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 12 (1988), „Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers?“

 

Die Lebenskraft in der Tora zu spüren, erfordert eine große Vorbereitung, um seinen Körper darauf vorzubereiten, das Leben in der Tora spüren zu können. Deshalb sagten unsere Weisen, dass wir in Lo liShma beginnen müssen, und durch das Licht der Tora, das er noch in Lo liShma erhält, wird es ihn zu liShma bringen, denn das Licht darin führt ihn zum Guten zurück. Dann wird er in der Lage sein, liShma zu lernen, das heißt, um der Tora willen, die „Tora [Gesetz] des Lebens“ genannt wird, da er bereits die Erkenntnis in der Tora erlangt hat, denn das Licht in der Tora wird einem Menschen eine solche Vorbereitung gegeben haben, dass er das Leben, das in der Tora ist, spüren kann.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 12 (1988), „Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers?“

 

Es ist unsere Unfähigkeit, etwas um des Schöpfers willen zu tun. Nur das Licht der Tora wird das Herz korrigieren, denn das Herz heißt „Verlangen“, und von Natur aus ist es ein Verlangen, nur zu empfangen. Aber wie kann ein Mensch gegen seine Natur handeln?

Deshalb hat der Schöpfer gesagt: „Ich habe den Bösen Trieb erschaffen; ich habe die Tora als Gewürz erschaffen.“ Daraus folgt, dass er die Tora nicht für den Intellekt lernt, um zu verstehen, sondern er lernt, um zu verstehen, so dass er Dwekut (Anhaftung) an den Schöpfer erlangt, der in die Tora eingekleidet ist, und das bezieht sich auf das Herz. Durch das Licht, das er empfangen wird, wird er korrigiert. Das bedeutet, dass der Wille, um seiner selbst willen zu empfangen, Kraft von Oben erhalten kann, die ihn befähigt, um des Schöpfers willen zu arbeiten.

 

  1. Baal HaSulam, „Verhüllung und Enthüllung des Antlitzes des Schöpfers-1“

 

Die Bitte, während der Verhüllung stärker im Glauben an Seine Führung über die Welt zu werden, bringt einen dazu, die Bücher, die Tora, zu betrachten und von dort die Erleuchtung und das Verständnis zu beziehen, wie man seinen Glauben an Seine Führung stärken kann. Dieses Leuchten und die Beobachtungen, die man durch die Tora empfängt, werden „die Tora als Gewürz“ genannt. Wenn sie sich zu einer bestimmten Menge anhäufen, hat der Schöpfer Erbarmen mit ihm und gießt den Geist von Oben, also die Höhere Fülle, über ihn aus.

Wenn er aber das Gewürz – das Licht der Tora, das man in seinen Körper einatmet – vollständig entdeckt hat, wird man durch die Stärkung im Glauben an den Schöpfer würdig, sich Sein Antlitz offenbaren zu lassen. Das bedeutet, dass der Schöpfer sich ihm gegenüber so verhält, wie es seinem Namen entspricht: „Der Gute, der Gutes tut.“

 

  1. Rabash. Artikel Nr. 12 (1988) „Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers“

 

Der Mensch muss sich sehr anstrengen, bevor er zum Lernen kommt, so dass sein Lernen Früchte und gute Ergebnisse bringt, das heißt, dass das Lernen ihm das Licht der Tora bringt, durch das er zum Guten zurückkehren kann. Dann wird er durch die Tora ein weiser Schüler. Was ist ein „weiser Schüler“? Baal HaSulam sagte, dass es ein Schüler ist, der vom Weisen lernt. Das heißt, der Schöpfer wird „weise“ genannt, und ein Mensch, der von ihm lernt, wird „Schüler eines Weisen“ genannt. Was sollte man vom Schöpfer lernen? Er sagte, dass ein Mensch nur eine Sache vom Schöpfer lernen sollte. Es ist bekannt, dass der Schöpfer nur geben will. Ebenso sollte der Mensch von Ihm lernen, ein Geber zu sein. Das nennt man einen „weisen Schüler“.

 

  1. Rabash. Artikel Nr. 12 (1988), „Was sind Tora und Arbeit zur Arbeit des Schöpfers“

 

Bevor ein Mensch Tora lernt, sollte er den Grund prüfen, aus dem er Tora lernt, denn jede Handlung muss einen Zweck haben, der ihn dazu veranlasst, die Handlung auszuführen. Wie unsere Weisen sagten: „Ein Gebet ohne Ziel ist wie ein Körper ohne Seele.“ Aus diesem Grund muss er, bevor er die Tora lernt, die Absicht vorbereiten.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 22 (1985), „Die ganze Tora ist ein einziger heiliger Name“

 

Während des Studiums müssen wir immer auf den Zweck des Studiums der Tora achten, das heißt, was wir vom Studium der Tora verlangen sollten. Dabei wird uns gesagt, dass wir zuerst um Kelim bitten müssen, was bedeutet, Gefäße des Gebens zu haben, die „Gleichwertigkeit der Form“ genannt werden, durch die die Beschränkung und Verhüllung, die den Geschöpfen auferlegt wurden, aufgehoben werden. In dem Maße, wie dies der Fall ist, beginnt der Mensch die Heiligkeit zu spüren und Geschmack an der Arbeit des Schöpfers zu finden. Dann kann er glücklich sein, denn Kedusha [Heiligkeit] bringt Freude hervor, weil das Licht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, dort aufleuchtet.

 

  1. Rabash. Artikel Nr. 12 (1988), „Was sind Tora und Arbeit zur Arbeit des Schöpfers“

 

Es ist vorteilhaft, das Licht aus der Tora zu ziehen – wenn er darauf abzielt, während er sich mit der Tora beschäftigt, zu lernen, um den Lohn der Tora zu empfangen, der „Licht“ genannt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist das Lernen der Tora gut für ihn. Aber wenn er vom Ziel des Torastudiums abgelenkt ist, hilft die Tora nicht dabei, die Arbeit zur Herstellung der Empfangsgefäße zu vollenden und die Empfangsgefäße nicht für sich selbst zu nutzen. Andernfalls verschwindet seine Tora aus ihm. Das heißt, die Kraft der Tora, die den Bösen Trieb unterdrücken sollte, wird aufgehoben. Das ist die Bedeutung der Worte: „Jede Tora, mit der es keine Arbeit gibt“, d. h. wenn er nicht darauf abzielt, dass die Tora die Arbeit macht, die Empfangsgefäße zu Gefäßen um zu geben zu machen, „ist es endgültig aufgehoben“, d.h., dass diese Kraft dann aufgehoben ist.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 12 (1988), „Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers?“

 

Wenn ein Mensch zu Beginn seines Studiums nicht das Verlangen hat, dadurch den vollständigen Glauben zu erlangen, den er durch das Licht in der Tora erreichen kann, indem er demjenigen anhaften will, der sie trägt, der in die Tora gekleidet ist und das Licht der Tora und kein anderes gibt, dann folgt daraus, dass er die Tora lernt, die die Kleidung des Schöpfers ist. Durch sie will er vollkommenen Glauben erlangen, anhaften an dem, der sie trägt, der der Geber der Tora ist.

Hier vereinen sich drei Unterscheidungen: 1) die Tora, die die Kleidung des Schöpfers ist, 2) der Schöpfer, der in die Tora gekleidet ist, und 3) Israel, der Mensch, der die Tora mit der oben genannten Absicht lernt.

Das wird „Vereinigung“ genannt, „die Tora und der Schöpfer und Israel sind eins.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 12 (1988), „Was sind Tora und Arbeit zur Arbeit des Schöpfers?“

 

Das Wesen unserer Arbeit ist es, Dwekut [Anhaftung] an den Schöpfer zu erreichen, wie es geschrieben steht, „an Ihm zu haften“, daraus folgt, dass die Tora das Mittel ist, an Ihm anzuhaften. Das heißt, während wir die Tora lernen, sollten wir darauf abzielen, mit der Verbindung zu demjenigen belohnt zu werden, der sie trägt. Dies geschieht durch die Kleidung, die die Tora ist, in die der Schöpfer gekleidet ist.

 

  1. Baal HaSulam. „Einführung in das Studium der Zehn Sefirot“, Punkt 18

 

Der Schöpfer, der ihn erschaffen und dem Bösen Trieb seine Kraft gegeben hat, wusste offensichtlich, dass er ein Mittel und ein Gewürz erschaffen musste, das die Kraft des Bösen Triebes schwächt und ihn ganz auslöscht. Wenn jemand die Tora praktiziert und es nicht schafft, den Bösen Trieb von sich zu entfernen, dann hat er entweder die nötige Arbeit und Anstrengung beim Praktizieren der Tora vernachlässigt, wie es geschrieben steht: „Ich habe nicht gearbeitet, aber gefunden – das glaube nicht“, oder er hat zwar die nötige Arbeit geleistet, aber in der Eigenschaft nachlässig gehandelt. Das bedeutet, dass sie beim Üben der Tora ihren Verstand und ihr Herz nicht darauf ausgerichtet haben, das Licht in der Tora zu schöpfen, das den Glauben ins Herz bringt. Vielmehr waren sie geistesabwesend in Bezug auf die Hauptanforderung, die die Tora stellt, nämlich das Licht, das den Glauben hervorbringt. Und obwohl sie es anfangs anstrebten, ging ihr Verstand während des Studiums in die Irre.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 16 (1984), „Über das Geben“

 

Zuerst muss man sehen, ob man die Kraft hat, um in der Lage zu sein, mit dem Ziel zu handeln, dem Schöpfer Genugtuung zu geben. Dann, wenn er bereits erkannt hat, dass er es aus eigener Kraft nicht erreichen kann, richtet dieser Mensch seine Tora und Mizwot auf einen einzigen Punkt aus, nämlich dass „das Licht darin ihn zum Guten zurückführt“, dass dies die einzige Belohnung ist, die er von der Tora und den Mizwot will. Mit anderen Worten: Die Belohnung für seine Arbeit wird sein, dass der Schöpfer ihm diese Kraft gibt, die man „die Macht des Gebens“ nennt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 21 (1988), „Was bedeutet es, dass die Tora aus der Dunkelheit zur Arbeit gegeben wurde?“

 

Die Tora wurde vor allem denjenigen gegeben, die das Gefühl haben, dass ihr Wille, etwas zu empfangen, sie kontrolliert. Sie schreien aus der Dunkelheit heraus, dass sie die Tora brauchen, um sie von der Dunkelheit zu befreien, die die Kontrolle über die Empfangsgefäße ist, auf die ein Zimzum [Einschränkung] und Verhüllung gelegt wurde, so dass kein Licht an diesem Ort scheinen kann. Aber dieser Ort ist die Ursache für die Notwendigkeit, die Tora zu empfangen.

Erklärung des Artikels „Einführung in die Weisheit der Kabbala

Von Rav Baruch Ashlag

Vier Phasen des direkten Lichts

Das Lernen beginnt mit der Phase, die als „die Verbindung zwischen dem Schöpfer und den Geschöpfen“ bezeichnet wird, weil wir nicht über den Schöpfer selbst sprechen und wir Ihn nicht erreichen können. Stattdessen bedeutet „an deinen Handlungen erkennen wir Dich“, dass die Erkenntnis nur in den Handlungen liegt, die von Ihm ausgehen.

Diese Verbindung wird auch als „Ziel der Schöpfung“ bezeichnet. Unsere Weisen erkannten, dass Sein Wunsch und Ziel war, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Daher beginnt der Ablauf der Entwicklung von dieser Einsicht, bis sie die Seelen erreicht, deren Wurzel die Seele von Adam HaRishon ist, die sich aus dem Inneren der Welten BYA ausbreitet. Weiterlesen

Welcher Mangel ist der wichtigste?

Was ist der wichtigste Mangel, um den man beten sollte? (zum Hörtext..)

Von Baruch Ashlag (Rabash)

Artikel 12, 1986

Es ist bekannt, dass die Schöpfung „Mangel“ genannt wird. Deshalb heißt sie auch „Existenz aus Nichtexistenz“. Der Mensch wurde voller Mängeln erschaffen. Damit der Mensch bei der Arbeit, seine Defizite zu befriedigen, erfolgreich sein kann, muss er zunächst wissen, welches der wichtigste Mangel ist, dem er den Vorzug vor allen anderen Mängeln geben sollte. Da es spirituelle Mängel und körperliche Mängel gibt, müssen wir zunächst „spirituell“ und „körperlich“ definieren. Mehr lesen…

Die Zeit der Übergabe der Tora

 

Die Zeit der Übergabe der Tora – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

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Das Fest Shawuot

 

  1. Rabash, Brief Nr. 52

Das Fest Shawuot – die Zeit der Übergabe unserer Tora – rückt näher. Es ist bekannt, dass Shawuot als Malchut in den Welten und das Herz im Menschen gilt. Es ist so, wie Baal HaSulam über Mekadesh Shevi’i (siebter Heiliger) interpretierte, dass Shevi’i (siebter) von den Worten Shebi-Hu (der in mir ist) kommt.

Er meint damit, dass der Schöpfer in das Herz gekleidet ist, und die Zeit, in der wir interpretieren können, dass die Tora sich in die Seele kleidet. Deshalb heißt es Shawuot und „die Übergabe der Tora“, was bedeutet, dass sich die Tora zu diesem Zeitpunkt in die Herzen eines jeden Einzelnen aus ganz Israel kleidet.

 

  1. Rabash, Brief Nr. 52

Die Zeit der Zählung von Pessach bis Shawuot ist die Reinigung der Kelim (Gefäße), also die Reinigung in Herz und Geist. Wenn die Kelim vervollkommnet sind, werden wir mit der Tora belohnt.

Deshalb wurde vor Pessach die Reinigung der Kelim mit dem Glauben vorbereitet, der als Mizwa (Gebot/gute Tat) bezeichnet wird. Durch den Auszug aus Ägypten wurden sie mit dem Glauben belohnt, wie in „Ich bin der Ewige, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat.“ Nach Pessach beginnt die Arbeit an der Reinigung als Vorbereitung für den Empfang der Tora. Wenn die Tora sich in die Seele kleidet, nennt man das „Shawuot, die Zeit der Übergabe der Tora.“

 

  1. Maor waShemesh, Rimzei Shawuot

Die Tage der Omer-Zählung weisen auf die Einheit hin, wie es in den heiligen Büchern geschrieben steht. Deshalb sollte man während der Zählung dieses Attribut der Einheit korrigieren, und dadurch wird man mit dem Erreichen der Tora am Fest Shawuot [Wochenfest] belohnt, wie es geschrieben steht: „Und sie zogen von Refidim und kamen in die Wüste Sinai, pund Israel lagerte dort vor dem Berg.“ Die Hauptsache, von der alles abhängt, ist die Liebe und Brüderlichkeit unter den Kindern Israels. Wie unsere Weisen sagten, hängt die ganze Tora von dem Gebot ab: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Wenn in Israel Frieden herrscht, ist die Shechina [Gegenwart Gottes] mit ihnen.

 

  1. Maor waShemesh, Rimzei Shawuot

Zur Zeit der Übergabe der Tora, als sie dort in einem Herzen, in Liebe und in Brüderlichkeit lagerten, wie RASHI interpretierte, wurden sie dadurch belohnt, dass sie die Tora und die Offenbarung Seiner Shechina an ihnen von Angesicht zu Angesicht empfingen. Das ist die Bedeutung von „Und sie zogen von Rephidim“. Rephidim hat die Buchstaben von Prudim [hebr.: getrennt]. Das bedeutet, dass sie aus dem Müßiggang und der Trennung auszogen und sich in Liebe zusammenschlossen, um dem Schöpfer zu dienen. Aufgrund dessen gab der Schöpfer die Tora.

 

  1. Rabash, Brief Nr. 59

Wir zählen neunundvierzig Tage bis zu den Tagen des Empfangens der Tora.

Omer kommt von dem Wort Seorim [Gerste/Maße]. Das bedeutet, dass es von Maßen kommt, indem man im Herzen die Größe des Schöpfers misst, wie der heilige Sohar den Vers „Ihr Mann ist an den Toren bekannt“ auslegt. Der heilige Sohar sagt: „Jeder nach dem, was er in seinem Herzen annimmt“, in dem Maße, in weilt das Licht des Schöpfers in diesem Menschen.

Das nennt man „Glauben“. Wenn ein Mensch mit dem Glauben an den Schöpfer belohnt wird, wird er als „Tier“ bezeichnet. Das bedeutet, dass das Omer aus Gerste besteht, die Tiernahrung ist, was bedeutet, dass er noch nicht mit dem Verstand der Tora belohnt wurde. Aber an Shawuot, wenn man mit dem Empfangen der Tora belohnt wird, empfängt man den Verstand der Tora. Aus diesem Grund bringen wir das Weizenopfer dar, das Nahrung für den sprechenden Menschen ist.

 

Wie ein Mensch in einem Herzen

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 16 (1986), „Der Ewige hat Jakob für sich auserwählt“

Es steht geschrieben: „Und [das Volk] Israel lagerte vor dem Berg“, was unsere Weisen mit „wie ein Mensch in einem Herzen“ interpretierten. Das liegt daran, dass sich jeder einzelne Mensch des Volkes völlig von der Eigenliebe gelöst hat … Es zeigt sich, dass alle Individuen des Volkes zusammenkamen und ein Herz und ein Mensch wurden, denn nur dann waren sie qualifiziert, die Tora zu empfangen.“

Deshalb haben wir gesehen, dass der Schöpfer es so eingerichtet hat, dass das Volk Israel die Ganzheit erreicht, indem Er ihnen die Kraft gibt, in Angleichung der Form zu sein, was bedeutet, dass man seinem Schöpfer Zufriedenheit bereitet.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 16 (1986), „Der Ewige hat Jakob für sich auserwählt“

„Und Israel lagerte dort vor dem Berg.“ RASHI interpretierte: „Wie ein einziger Mensch mit einem Herzen.“ Deshalb steht „lagerte“ in der Einzahl [im Hebräischen]. In den restlichen Pausen geht es jedoch um Beschwerden und Streitigkeiten, deshalb steht dort [auf Hebräisch] „lagerten“ in der Mehrzahl. Daraus folgt, dass sich der Singular auf die Gleichwertigkeit der Form bezieht.

Mit dem oben Gesagten sollten wir interpretieren, dass der Schöpfer das Volk Israel gemacht hat. Obwohl sie viele sind, wie in: „Wie ihre Gesichter einander nicht ähnlich sind, so sind auch ihre Ansichten einander nicht ähnlich“ (Berachot, 58). Dennoch hat er sie zu einem einzigartigen Volk in der Welt gemacht, was eine große Neuheit ist. Das heißt, obwohl sie ein Volk sind, was eine Vielzahl bedeutet, haben sie durch die Gleichwertigkeit die Form eines einzelnen.

 

  1. Rabash, Brief Nr. 42

„Und das Volk lagerte wie ein Mensch mit einem Herzen.“ Das bedeutet, dass sie alle ein Ziel hatten, nämlich dem Schöpfer zu dienen.

Wir sollten verstehen, wie sie wie ein Mensch mit einem Herzen sein konnten, denn wir wissen, was unsere Weisen sagten: „So wie ihre Gesichter einander nicht ähnlich sind, so sind auch ihre Ansichten einander nicht ähnlich.“ Wie konnten sie also wie ein Mensch mit einem Herzen sein?

Antwort: Wenn wir sagen, dass jeder für sich selbst sorgt, ist es unmöglich, dass sie wie ein einziger Mensch sind, da sie einander nicht ähnlich sind. Wenn sie sich jedoch alle selbst annullieren und sich nur um das Wohl des Schöpfers kümmern, haben sie keine individuellen Ansichten mehr, da die Individuen alle annulliert wurden und in die einzige Herrschaft eingetreten sind.

 

  1. Sohar für alle, Kedoschim, „Es ist verboten, dorthin zu schauen, wo der Schöpfer es verabscheut“

Seit dem Tag, an dem Israel in der Welt war, waren sie nicht mehr in einem Herzen und einem Verlangen vor dem Schöpfer wie an jenem Tag, als sie am Berg Sinai standen.

 

  1. Rabash, Brief Nr. 34

„Und sie werden alle zu einer einzigen Gesellschaft werden.“ In diesem Zustand wird es leichter sein, „Deinen Willen von ganzem Herzen zu tun“.

Das ist so, denn solange es nicht nur eine Gesellschaft gibt, ist es schwierig, mit ganzem Herzen zu arbeiten. Stattdessen bleibt ein Teil des Herzens für seinen eigenen Nutzen und nicht für den des Schöpfers. Im Midrash Tanhuma heißt es dazu: „‚Du stehst heute‘, wie der Tag mal scheint und mal dunkel wird, so ist es mit dir. Wenn es für dich dunkel ist, wird das Licht der Welt für dich leuchten, wie es heißt: ‚Und der Ewige wird dir ein ewiges Licht sein.‘ Und wann? Wenn ihr alle eine Gesellschaft seid, so wie es geschrieben steht: „Ein jeder von euch lebt heute.

 

  1. Brief Nr. 34

Wenn jemand einen Haufen Äste nimmt, kann er sie dann alle auf einmal abbrechen? Aber wenn er einen nach dem anderen nimmt, kann sogar ein Baby sie brechen. Ähnlich verhält es sich mit der Erlösung Israels, die erst erfolgen wird, wenn sie alle eine Gesellschaft sind, wie es heißt: „In jenen Tagen und zu jener Zeit, spricht der Ewige, werden die Kinder Israels kommen, sie und die Söhne Judas zusammen. So empfangen sie, wenn sie vereint sind, das Antlitz der Gegenwart Gottes.“

Ich habe die Worte des Midrashs so dargestellt, dass du nicht denkst, dass das Thema einer Gruppe, also die Liebe zu Freunden, mit dem Chassidismus zu tun hat. Vielmehr handelt es sich um die Lehre unserer Weisen, die erkannten, wie notwendig der Zusammenschluss der Herzen zu einer einzigen Gruppe für das Empfangen des Antlitzes Gottes ist.

 

Und sie standen am Fuße des Berges

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 18 (1987), „Was ist die Vorbereitung auf das Empfangen der Tora? – 1“

Es steht geschrieben: „Und sie standen am Fuße des Berges“.

Wir müssen verstehen, was ein „Berg“ ist. Das Wort Har [Berg] kommt von dem Wort Hirhurim [Gedanken], das den Verstand des Menschen bezeichnet. Alles, was sich im Intellekt befindet, wird als „potenziell“ betrachtet. Später kann es sich zu einer tatsächlichen Tatsache ausweiten. Dementsprechend können wir „Und der Herr stieg hinab auf den Berg Sinai, auf die Spitze des Berges“ als die Gedanken und den Verstand des Menschen interpretieren, was bedeutet, dass der Schöpfer das ganze Volk darüber informierte, dass der Trieb im Herzen des Menschen von Jugend an böse ist. Nachdem der Schöpfer sie potenziell, d.h. auf dem Gipfel des Berges, darüber informiert hatte, erweiterte sich das, was potenziell war, zu einer tatsächlichen Tatsache.

Aus diesem Grund spürten die Menschen, dass sie die Tora brauchten, so wie es geschrieben steht: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen; ich habe die Würze der Tora erschaffen.“ Nun sagten sie, dass sie durch das tatsächliche Gefühl gezwungen wurden, die Tora anzunehmen, also ohne Wahl, denn sie sahen, dass sie Freude und Vergnügen haben würden, wenn sie die Tora empfingen, und wenn nicht, dann würde es ihr Begräbnis sein.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 53, „Die Sache mit der Begrenzung“

Es steht geschrieben: „Und sie standen am Fuße des Berges.“

(Ein Berg [hebräisch: Har] bedeutet Gedanken [hebräisch: Hirhurim]). Mose führte sie an das Ende des Denkens und des Verstandes und der Vernunft, die niedrigste Stufe, die es gibt. Erst dann, wenn sie einem solchen Zustand zugestimmt haben, darin zu wandeln, ohne zu wanken oder sich zu bewegen, und in diesem Zustand zu bleiben, als hätten sie das größte Gadlut, und sich darüber zu freuen, das ist die Bedeutung von „Diene dem Ewigen mit Freuden“, denn während des Gadluts kann man nicht sagen, dass er ihnen Arbeit gibt, um in Freude zu sein, denn während des Gadluts kommt die Freude von selbst. Stattdessen wird ihnen die Arbeit der Freude für die Zeit der Gadlut gegeben, so dass sie Freude haben werden, obwohl sie Gadlut fühlen. Und das ist eine Menge Arbeit.

Das wird „der Hauptteil der Stufe“ genannt, der als Katnut erkannt wird. Diese Unterscheidung muss dauerhaft sein, und das Gadlut ist nur ein Zusatz. Außerdem sollte man sich nach dem Hauptteil sehnen, nicht nach den Zusätzen.

 

  1. Baal Sulam. Shamati 199. „Für jeden Menschen in Israel“

Jeder Mensch aus Israel hat einen inneren Punkt im Herzen, der als einfacher Glaube gilt. Das ist ein Erbe unserer Väter, die auf dem Berg Sinai standen. Es ist jedoch von vielen Klipot [Schalen] bedeckt, die alle Arten von Kleidern von lo liShma [nicht um ihretwillen] sind, und die Klipot müssen entfernt werden. Dann wird seine Grundlage „Glaube allein“ heißen.

 

Gegenseitige Bürgschaft

 

  1. Baal HaSulam, „Die Arwut [gegenseitige Bürgschaft]“, Punkt 17

Hier ist die Rede von der Arwut [gegenseitige Garantie], als ganz Israel füreinander verantwortlich wurde. Denn die Tora wurde ihnen erst gegeben, als jeder Einzelne aus Israel gefragt wurde, ob er die Mizwa [Gebot] der Nächstenliebe in vollem Umfang auf sich nehmen würde, wie es in den Worten „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ zum Ausdruck kommt. Das bedeutet, dass jeder Einzelne in Israel es auf sich nehmen würde, sich um jedes Mitglied der Nation zu kümmern und für sie zu arbeiten, um alle ihre Bedürfnisse zu befriedigen, und zwar nicht weniger als das Maß, das ihm eingeprägt wurde, um für seine eigenen Bedürfnisse zu sorgen.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Arwut [gegenseitige Bürgschaft]“, Punkt 17

Sobald das ganze Volk einmütig zustimmte und sagte: „Wir werden tun und wir werden hören“, wurde jedes Mitglied Israels dafür verantwortlich, dass es keinem Mitglied des Volkes an etwas mangelt. Erst dann wurden sie würdig, die Tora zu empfangen, und nicht vorher.

Mit dieser kollektiven Verantwortung war jedes Mitglied des Volkes davon befreit, sich um die Bedürfnisse seines eigenen Körpers zu sorgen und konnte die Mizwa „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ in vollem Umfang befolgen und jedem bedürftigen Menschen alles geben, was er hatte, da er sich nicht mehr um die Existenz seines eigenen Körpers sorgte, da er sicher wusste, dass er von sechshunderttausend treuen Liebhabern umgeben war, die bereit waren, ihn zu versorgen.

 

  1. Rabbi Nachman von Breslov, Likutej Halachot [Ausgewählte Regeln], Choshen Mishpat, „Regeln des Bürgen“

Es ist unmöglich, die Tora und die Mizwot [Gebote] zu beobachten, außer durch Arwut [gegenseitige Verantwortung], wenn jeder für seinen Freund verantwortlich wird, denn das Wesen der Beobachtung der Tora, die das Verlangen ist, ist durch Einigkeit. Deshalb sollte jeder, der die Last der Tora und der Mizwot auf sich nehmen will, in ganz Israel mit großer Einigkeit aufgenommen werden. Aus diesem Grund sind sie zur Zeit des Empfangens der Tora füreinander verantwortlich, denn sobald sie die Tora empfangen wollen, müssen sie alle als Einheit einbezogen werden, um in das Verlangen aufgenommen zu werden. Zu diesem Zeitpunkt ist jeder für seinen Freund verantwortlich, denn alle sind als Einheit wichtig.

 

  1. Baal HaSulam, „Matan Tora“ [Die Übergabe der Tora], Brief 15

Wenn sechshunderttausend Menschen ihre Arbeit für die Befriedigung ihrer eigenen Bedürfnisse aufgeben und sich um nichts anderes kümmern, als für ihre Freunde da zu sein, damit es ihnen an nichts fehlt, und wenn sie sich darüber hinaus mit großer Liebe, mit ganzem Herzen und ganzer Seele, im vollen Sinne der Mizwa „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ engagieren, so steht es außer Zweifel, dass sich niemand im Volk um sein eigenes Wohlergehen zu sorgen brauchen wird.

Dadurch wird man völlig frei davon, sein eigenes Überleben zu sichern, und kann die Mizwa „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ leicht einhalten, indem man alle in Punkt 3 und 4 genannten Bedingungen befolgt. Denn warum sollte er sich um sein eigenes Überleben sorgen, wenn sechshunderttausend treue Liebhaber bereitstehen, die mit großer Sorgfalt dafür sorgen, dass es ihm an nichts mangelt?

Deshalb wurde ihnen, nachdem alle Mitglieder des Volkes zugestimmt hatten, sofort die Tora gegeben, denn nun waren sie in der Lage, sie zu befolgen.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Arwut [Gegenseitige Bürgschaft]“, Nr. 17

Israel sind füreinander verantwortlich, sowohl auf der positiven als auch auf der negativen Seite. Wenn sie die Arwut so einhalten, dass sich jeder um die Bedürfnisse seiner Freunde kümmert und sie befriedigt, können sie die Tora und die Mizwot [Gebote] vollständig einhalten, was bedeutet, dass sie ihrem Schöpfer Zufriedenheit bringen, […]. Wenn aber ein Teil des Volkes die Arwut nicht einhalten will, sondern sich in Selbstliebe suhlt, führt das dazu, dass der Rest des Volkes in seinem Schmutz und seiner Niedrigkeit versinkt, ohne einen Ausweg aus seinem Schmutz zu finden.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Arwut [Gegenseitige Bürgschaft]“, Nr. 18

Der Tana beschrieb die Arwut als zwei Menschen, die sich auf einem Boot befanden, und einer von ihnen begann, ein Loch in das Boot zu bohren. Sein Freund fragte: „Warum bohrst du?“ Er antwortete: „Warum sollte dich das stören? Ich bohre unter mir, nicht unter dir.“ So dass er antwortete: „Dummkopf! Wir werden beide zusammen im Boot ertrinken!“

 

  1. Baal HaSulam, „Die Arwut [gegenseitige Bürgschaft]“, Punkt 18

Selbst nach dem Empfangen der Tora, wenn eine Handvoll aus Israel verrät und zum Schmutz der Eigenliebe zurückkehrt, ohne Rücksicht auf andere zu nehmen, würde die gleiche Menge an Not, die in die Hände dieser wenigen gelegt wird, jeden in Israel mit der Notwendigkeit belasten, selbst für sie zu sorgen, weil diese wenigen sie überhaupt nicht bemitleiden werden.

So wird die Erfüllung der Mizwa, seinen Freund zu lieben, in ganz Israel verhindert. So führen diese Rebellen dazu, dass diejenigen, die die Tora beobachten, in ihrem Dreck der Selbstliebe verharren, denn sie werden nicht in der Lage sein, sich auf die Mizwa „Liebe deinen Freund wie dich selbst“ einzulassen und ihre Liebe zu anderen ohne ihre Hilfe zu vollenden.

 

  1. Noam Elimelech, Likutej Shoshana

Man muss immer für seinen Freund beten, denn man kann nicht viel für sich selbst tun, denn „Man befreit sich nicht selbst aus der Gefangenschaft.“ Aber wenn er für seinen Freund bittet, wird er schnell erhört. Deshalb sollte jeder für seinen Freund beten, und so arbeitet jeder am Verlangen des anderen, bis sie alle erhört werden. Deshalb wurde gesagt: „Israel sind Arewim [verantwortlich/süß] füreinander“, wobei Arewim Süße bedeutet, denn sie versüßen sich gegenseitig die Gebete, die sie füreinander beten, und dadurch werden sie erhört. Und das Wesen des Gebets liegt im Gedanken, denn im Gedanken kann das eigene Gebet leicht erhört werden.

 

  1. Pri Etz Chaim, „Tor der Selichot“, Kapitel 8

Wir sollten in der Pluralform sprechen: „Wir haben gesündigt“ und nicht „Ich habe gesündigt“. Der Grund dafür ist, dass ganz Israel ein Körper ist und jeder aus Israel ein bestimmtes Organ, denn das ist die Arwut [gegenseitige Garantie], bei der einer für seinen Freund bürgt, wenn er sündigt. Deshalb sollte er, auch wenn er nicht dieselbe Schuld in sich trägt, sie dennoch bekennen, denn wenn sein Freund sie begeht, ist es, als hätte er sie selbst begangen. Deshalb wird es im Plural gesagt. Auch wenn ein Mensch allein zu Hause beichtet, sollte er sagen, dass das, was er gesündigt hat, so angesehen wird, als hätten er und ich unsere Sünde gemeinsam begangen, wegen der Arwut unter den Seelen.

 

 

Wir werden tun und wir werden hören

 

  1. Rabash, Ausgewählte Notizen. Artikel Nr. 942, „Über die Beherrschung des Herzens durch den Verstand“

Wie bei der Übergabe der Tora gesagt wurde: „Wir werden tun und wir werden hören.“

Das heißt, zuerst werden wir gedankenlos tun, und dann werden wir mit dem Hören belohnt, so dass wir hören können, dass das, was wir tun, gut für uns ist. Umgekehrt werden wir das nie erreichen, wenn wir erst verstehen wollen, dass es sich für uns lohnt, dem Schöpfer zu geben, und dann tun, was wir tun.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 11 (1990), „Was das Aufstellen der Chanukka-Kerze auf der linken Seite für die Arbeit bedeutet“

Die Arbeit in Tora und Mizwot wurde uns in Form von „Wir sollen tun und hören“ gegeben. Das bedeutet, dass wir, wenn wir die Tora und die Mizwot in der Praxis tun und beachten, auch mit dem Zustand des Hörens belohnt werden.

Mit anderen Worten: Man muss Tora und Mizwot auch unter Zwang befolgen. Man muss nicht auf eine Zeit warten, in der man das Verlangen hat, Tora und Mizwot zu befolgen, und dann wird man es tun. Vielmehr muss man sich überwinden und nur in der Tat beobachten, aber das Tun wird ihm später Gehör verschaffen, das heißt, dass er danach von der Bedeutung der Tora und der Mizwot hören wird. Mit anderen Worten, er wird mit der Freude und dem Vergnügen belohnt, die in Tora und Mizwot zu finden sind. Das ist die Bedeutung von Israels Spruch: „Wir werden tun und wir werden hören.“

 

  1. Baal HaSulam, „Die Arwut“ [Gegenseitige Bürgschaft], Nr. 19

Wie unsere Weisen sagten: „Die Väter haben die ganze Tora beachtet, noch bevor sie gegeben wurde.“ Das bedeutet, dass sie aufgrund der Erhabenheit ihrer Seelen alle Wege des Schöpfers in Bezug auf die Spiritualität der Tora, die sich aus ihrer Dwekut mit Ihm ergibt, erreichen konnten, ohne zuerst die Leiter des praktischen Teils der Tora zu benötigen, den sie überhaupt nicht beachten konnten. […].

Zweifellos hatten sowohl die körperliche Reinheit als auch die geistige Erhabenheit unserer heiligen Väter großen Einfluss auf ihre Söhne und die Söhne ihrer Söhne, und ihre Gerechtigkeit spiegelte sich in dieser Generation wider, deren Mitglieder alle diese erhabene Arbeit annahmen, und jeder einzelne sagte klar und deutlich: „Wir werden tun und wir werden hören.“ Deshalb wurden wir aus der Not heraus zu einem auserwählten Volk unter allen Völkern.

 

  1. Rabash, Ausgewählte Notizen. Artikel Nr. 294 „Wir werden tun und wir werden hören – 1“

Wenn jemand eine Handlung auf sich nimmt, ist er nicht in diese Angelegenheit verwickelt, weil er das auf sich nimmt, was ihm aufgetragen wird zu tun. Zu diesem Zeitpunkt hat er keine Bestechung, die ihn blendet.

Daher kann er in den Zustand des Hörens kommen, das heißt, er wird hören, dass der Befehlshaber richtig ist. Das heißt „Wir werden hören“, was bedeutet, dass er ihn versteht. Hören bedeutet Verstehen im Kopf und im Herzen, denn sobald er kein Eigeninteresse mehr hat, kann er verstehen, dass das, was der Befehlshaber ihm befiehlt, richtig ist.

Doch bevor er die Handlung auf sich nimmt, empfängt er noch Bestechungsgelder und denkt deshalb, dass der Befehlshaber keinen Sinn macht. Das ist das „Wir werden tun“ und später das „Wir werden hören“.

 

  1. Rabash, Ausgewählte Notizen. Artikel Nr. 821, „Wir werden tun und wir werden hören – 2“

Die Annullierung heißt „tun“ und nicht „hören“. „Hören“ bedeutet Verstehen, und „Tun“ ist nur Macht ohne Wissen. Das ist „Wir werden tun und wir werden hören“, was bedeutet, dass er, wenn er die Kraft des „Tuns“ hat, das „Hören“ empfangen kann, weil seine Grundlage der Glaube und nicht das Wissen ist.

 

  1. Rabash, Ausgewählte Notizen. Artikel Nr. 940, „Der Punkt im Herzen“

„Wir werden tun und wir werden hören, denn durch unsere Arbeit werden wir mit dem Hören belohnt, so wie es geschrieben steht: „Und das ganze Volk sah die Stimmen“, das heißt, sie hörten die Stimme des Schöpfers.

Sehen bedeutet mit den Sinnen, was ein Gefühl im Herzen ist, wobei jeder am Berg Sinai spürte, dass die Stimme des Schöpfers zu ihm sprach und sie keinen Zweifel an der Sache hatten. Das wird „Sehen“ genannt. Ähnlich ist es, wenn ein Mensch etwas sieht, hat er keinen Zweifel daran, anders als wenn er hört, denn vielleicht hat er nicht sehr gut gehört. Deshalb verlassen wir uns nicht auf Hörensagen, sondern nur auf Augenzeugenberichte.

Aus diesem Grund heißt es zur Zeit der Übergabe der Tora, als sie keinen Zweifel daran hatten, dass es die Stimme des Schöpfers war, „sehen“.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 18

Wenn wir die Stimme des Schöpfers hören, die zum Herzen spricht, wie in „Wer kommt, um zu läutern, dem wird geholfen“, und im heiligen Sohar wurde interpretiert, dass ihm eine heilige Seele hilft, was bedeutet, dass das Herz die Stimme des Schöpfers hört und dann speziell die Stimme der Heiligkeit die Herrschaft über alle Wünsche empfängt, also das Verlangen zu geben. Und natürlich wird er nicht wieder zur Torheit zurückkehren, d.h. er wird nicht mehr sündigen, weil alle Verlangen des Empfangens unter dem Verlangen des Gebens kapituliert haben.

Denn dann ist im Herzen Platz für die Einfügung der Shechina (Gegenwart Gottes), und die Sanftheit und das Wohlgefallen, der Geschmack und die Freundschaft breiten sich aus und füllen alle Organe des Menschen aus.

Das gilt besonders, wenn man die Stimme des Schöpfers hört. Dann gibt sich der ganze Körper der Heiligkeit hin und versklavt sich selbst.

 

 

Vorbereitung, um die Tora zu empfangen

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 29 (1989), „Was ist die Vorbereitung, um die Tora in der Arbeit zu empfangen? – 2“

Um die Tora zu empfangen, muss sich der Mensch vorbereiten – er muss ein Bedürfnis haben, das Kli genannt wird und das die Tora erfüllen kann. Das gilt besonders, wenn er um des Schöpfers willen arbeiten will, denn dann stößt er auf den Widerstand des Körpers, der schreit: „Was soll diese Arbeit für dich?“ Aber der Mensch glaubt an die Weisen, die gesagt haben, dass nur die Tora den Menschen von der Kontrolle des bösen Triebs befreien kann. Das kann nur von denen gesagt werden, die „Israel“ sein wollen, also Jaschar-El [direkt zum Schöpfer]. Sie sehen, dass der böse Trieb sie nicht aus seiner Kontrolle herauskommen lässt, und dann haben sie das Bedürfnis, die Tora zu empfangen, damit das Licht der Tora sie korrigiert.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 21 (1988), „Was bedeutet es, dass die Tora aus der Dunkelheit der Arbeit gegeben wurde?“

Die Tora wird speziell den Unzulänglichen gegeben, und dieser Mangel wird „Dunkelheit“ genannt. Das ist die Bedeutung der Worte: „Die Tora wurde aus der Dunkelheit heraus gegeben.“ Das bedeutet, dass jemand, der in seinem Leben Dunkelheit empfindet, weil er keine Gefäße zum Geben hat, geeignet ist, die Tora zu empfangen, so dass er durch das Licht der Tora korrigiert wird und die Gefäße zum Geben erhält. Durch sie wird er in der Lage sein, die Freude und das Vergnügen zu empfangen,

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 21 (1988), „Was bedeutet es, dass die Tora aus der Dunkelheit der Arbeit gegeben wurde?“

Daraus folgt, dass die Tora speziell denjenigen gegeben wurde, die das Gefühl haben, dass ihr Wille, zu empfangen, sie kontrolliert. Sie schreien aus der Dunkelheit heraus, dass sie die Tora brauchen, um sie von der Dunkelheit zu befreien, die die Kontrolle über die Empfangsgefäße ist, auf die eine Zimzum [Beschränkung] und Verhüllung gelegt wurde, so dass kein Licht an diesem Ort scheinen kann. Aber dieser Ort ist die Ursache für das Bedürfnis, die Tora zu empfangen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 29 (1989), „Was ist die Vorbereitung, um die Tora in der Arbeit zu empfangen? – 2“

Unsere Weisen sagten: „Die Tora existiert nur in demjenigen, der sich für sie in den Tod begibt.“ Wir sollten das Wort „existiert“ verstehen. Was sagt es uns? Wir sollten das so interpretieren, wie unsere Weisen sagten: „Der Schöpfer sagte: ‚Ich habe den bösen Trieb erschaffen; ich habe die Tora als Gewürz erschaffen.'“ Das heißt, die Tora soll ein Gewürz sein. Bei wem ist das so, denn „Es gibt kein Licht ohne ein Kli, keine Füllung ohne einen Mangel“?

Aus diesem Grund sagten sie, dass diejenigen, die sich selbst abtöten wollen, d.h. den Willen, um ihrer selbst willen zu empfangen, abtöten wollen und alles um des Schöpfers willen tun wollen, sehen, dass sie das nicht aus eigener Kraft schaffen können. Zu ihnen sagte der Schöpfer: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen; ich habe die Tora als Gewürz erschaffen.“

 

  1. Rabash, Brief Nr. 42

Das ist die Bedeutung dessen, was geschrieben steht: „Die Sicht der Hausherren ist der Sicht der Tora entgegengesetzt.“ Das ist so, weil die Ansicht der Tora die Herrschaft aufhebt, wie unsere Weisen sagten: „‚Wenn ein Mensch in einem Zelt stirbt‘, existiert die Tora nur in einem, der sich selbst tötet“, das heißt, er tötet sich selbst, nämlich seine Selbstbefriedigung, und tut alles nur für den Schöpfer. Das nennt man „Vorbereitung auf das Empfangen der Tora“.

 

  1. Rabash, Ausgewählte Notizen. Artikel Nr. 943, „Drei Unterscheidungen in der Tora“

Es gibt drei Unterscheidungen in der Tora: 1) Tushia, die die Kraft eines Menschen erschöpft, 2) die Tora als Gewürz, 3) das Licht der Tora.

Die ersten beiden Unterscheidungen werden als Vorbereitung darauf angesehen, die Tora zu empfangen. Nur die dritte Unterscheidung wird als „Tora“ bezeichnet, die das Wesentliche ist, im Sinne von „seinen Geschöpfen Gutes tun“. Die ersten beiden werden als „Korrekturen der Schöpfung“ betrachtet.

 

Die Übergabe der Tora

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 66, „Über die Übergabe der Tora – 1“

Die Sache mit der Übergabe der Tora auf dem Berg Sinai bedeutet nicht, dass die Tora einmal gegeben wurde und dann aufgehört hat, sie zu geben. Vielmehr gibt es in der Spiritualität keine Abwesenheit, denn Spiritualität ist eine ewige Angelegenheit, unendlich. Aber da wir aus der Sicht des Gebers nicht in der Lage sind, die Tora zu empfangen, sagen wir, dass die Beendigung durch den Oberen erfolgt.

Damals jedoch, am Fuße des Berges Sinai, war ganz Israel bereit, die Tora zu empfangen, wie es geschrieben steht: „Und das Volk lagerte sich am Fuße des Berges, wie ein Mensch in einem Herzen.“ Zu dieser Zeit war das Volk bereit; es hatte nur eine Absicht, nämlich einen einzigen Gedanken über das Empfangen der Tora.

Doch aus der Perspektive des Gebers gibt es keine Veränderungen – er gibt immer, wie es im Namen des Baal Shem Tov geschrieben steht, dass man jeden Tag die zehn Gebote auf dem Berg Sinai hören muss.

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 66, „Über die Übergabe der Tora – 1“

wenn man noch nicht mit dem Empfangen der Tora belohnt worden ist, hofft man, im nächsten Jahr mit dem Empfangen der Tora belohnt zu werden. Wenn man aber mit der Ganzheit liShma belohnt wurde, hat man in dieser Welt nichts mehr zu tun, da man bereits alles korrigiert hat, um in der Ganzheit liShma zu sein.

Aus diesem Grund gibt es jedes Jahr die Zeit des Empfangens der Tora, denn diese Zeit ist bereit für ein Erwachen von unten. Das liegt daran, dass es das Erwachen der Zeit ist, in der das Licht der Übergabe der Tora den Unteren offenbart wurde. Es gibt also ein Erwachen von oben, das den Unteren die Kraft gibt, die qualifizierende Handlung zum Empfangen der Tora auszuführen, wie damals, als sie bereit waren, die Tora zu empfangen.

 

  1. Rabash, Artikel 468, „Heute befiehlt dir der Ewige, dein Gott“

„Heute gebietet dir der Ewige, dein Gott, diese Gebote und Verordnungen zu tun, und du sollst sie von ganzem Herzen und von ganzer Seele halten und tun.“ RASHI interpretiert, dass sie jeden Tag so neu in deinen Augen sein werden, als hätte man sie dir an diesem Tag befohlen.

Wir sollten verstehen, wie man sie so neu machen kann, als ob man sie an diesem Tag befohlen hätte, denn sie sind seit dem Berg Sinai geschworen und stehen. Um das zu verstehen, müssen wir zunächst die Regel kennen, dass alles an der Größe desjenigen gemessen wird, der befiehlt. Das heißt, so groß und wichtig wie der Geber der Tora ist, so groß ist auch die Tora.

Daher steigt der Vorzug der Tora mit jedem Tag, an dem man das Himmelreich auf sich nimmt, je nach dem Maß des Glaubens an ihn. Deshalb gilt: Je nachdem, was ein Mensch an der Größe des Schöpfers erreicht, wird die Tora in ihm erneuert. Deshalb hat er jedes Mal eine neue Tora, das heißt, er hat jedes Mal einen anderen Geber. Dann wird die Tora, die von ihm ausgeht, natürlich als eine neue Tora angesehen.

 

  1. Rabash. Ausgewählte Notizen Artikel Nr.895 „Die Bedeutung von Chanukka“

In dem Aufsatz „Gegenseitige Garantie“ schreibt er: „Und du wirst für mich eine Segula aus allen Völkern sein, denn die ganze Erde ist mein.“ Er fragt, was die Verbindung von Segula zu „die ganze Erde ist mein“ ist. Er erklärt dort, dass „Du wirst für mich eine Segula sein“, denn durch dich werden Funken der Reinigung des Körpers an alle Völker weitergegeben, denn Segula bedeutet ein Verlangen zu geben.

 

Spiritualität und Herzlichkeit

Es gibt Menschen, die gefühlvoll und angenehm sind – ein spiritueller Mensch ist möglicherweise nicht sehr angenehm. 

Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen den beiden?

Antwort: Herzlich nennen wir die Menschen, die im täglichen Leben angenehm und sehr mitfühlend sind. Sie sind dir nahe, sind stets hilfsbereit, usw.

Ein spiritueller Mensch dagegen ist einer, der hart an sich arbeitet, die „Zähne zusammenbeißt“, und sich dadurch völlig anders entwickelt als die Mensch dieser Welt. Er arbeitet mit Ausdauer an der Eigenschaft des Gebens, die es in dieser Welt nicht gibt.

Um diese Eigenschaft  zu erreichen, ist stetes Streben, klare Absicht, starke Konzentration und Aufmerksamkeit in der ständigen Arbeit und äußerste Selbstbeherrschung notwendig.

Wenn ein Mensch solch einen Zustand erreicht, hat er eine besondere Einstellung zu anderen. Er ist nicht gefühlvoll, zärtlich oder liebevoll in unseren Augen. Er denkt ständig darüber nach, wie er den spirituellen Weg verbreiten und uns zu Menschen mit einer Seele machen kann. Das bedeutet mitunter selbst auferlegte Härte und Druck. Deshalb werden solche Menschen auch nicht als nett wahrgenommen. Ihr Auftrag erfordert das von ihnen.

Ich weiß das aus eigener Erfahrung. Mein Lehrer sah mich an, als wäre ich Lehm, aus dem er etwas formen wollte. Er wollte prüfen, wie weit sich dieser Lehm unter Ächzen formen lassen würde. So habe ich mich auch gefühlt. Auf der einen Seite die Erfahrung von großer Liebe, innerer Beteiligung und Verständnis. Auf der anderen Seite die äußeren Erscheinungsformen davon, die sehr speziell sind. Sie können nur von jemandem gewürdigt werden, der das Ziel, die Eigenschaft eines Schülers und die Arbeit des Lehrers versteht.

Aus der 2. Kongresslektion in Nowosibirsk, 07.12.2012

Die Rolle der Frau in der spirituellen Entwicklung der Menschheit

Frage: Was ist die Rolle der Frau in kritischen Phasen in der Geschichte der Menschheit?

Antwort: An allen kritischen Wendepunkten in der Geschichte der Menschheit, und zwar von der Antike bis zur Gegenwart, war tatsächlich die Frau der entscheidende Faktor. Die erste bedeutende Frau war Eva. Durch sie wurde das Ego als die große egoistische Kraft, die die Welt entwickelt, enthüllt.

Die nächste bedeutende Frau war Sarah. Mit ihrer Hilfe entwickelte sich Abraham, als der Schöpfer ihm sagte: Höre auf das, was Sarah dir sagt.“ Tatsächlich wurden alle großen Männer, auf die die Menschheit so stolz ist, bedeutend, weil sie auf ihre Frauen hörten. Das ist eine Tatsache!

Dann wurde Ismael, Abrahams erstgeborener Sohn, aus seinem Zweig geboren; er war der muslimische Prophet und damit der Stammvater der arabischen Nation. Er wurde bedeutend dank seiner Mutter, die Abrahams Konkubine war, und Abraham segnete ihn.

Es folgten Rebekka, Lea und Rahel, Matriarchinnen, die Einfluss nahmen auf ihre Ehemänner Isaak und Jakob. Jakob erhielt das Erstgeburtsrecht dank der Bemühungen seiner Mutter.

Hätten die Kinder Israels ohne die Frau von Potiphar, dem Minister des Pharaos, nach Ägypten einreisen können, wenn sie nicht versucht hätte, Josef zu verführen und ihn nicht in einen Kerker gesperrt hätte, aus dem er als Held befreit wurde? Seiner Schwester Mirjam ist es zu verdanken, dass Moses in den Palast des Pharaos kam, wo ihn die Tochter des Pharaos, Batya, aufzog. Als er dann bei Jethro lebte, heiratete Moses Tzipora. Sie wurde bestimmend für sein Leben, gebar ihm Kinder und wies ihn an, dass er zu seinem Volk nach Ägypten zurückkehren müsse.

Während des Auszugs aus Ägypten unterstützten die Frauen die Männer, inspirierten sie mit ihren Liedern und verpflichteten sie, gute Beziehungen zueinander aufzubauen. Sie bildeten einen Kreis um die Männer am Berg Sinai und stärkten sie, den Schöpfer, die Höhere Kraft, zu enthüllen. Nur mit ihr in ihrer Mitte und den Frauen im Hintergrund wurde es möglich, die Tora zu empfangen.

Als das Volk Israel in Land Israel kam, traten Prophetinnen in Erscheinung, die bestimmend für das Volk wurden. Aber sie waren eine ganz andere Art von Prophetinnen als Sarah, Rebekka, Lea und Rahel. Sie befanden sich auf einer höheren spirituellen Stufe als die Männer. Gelehrte Männer mit weißen Bärten kamen zu ihnen, um ernsthaften spirituellen Rat einzuholen.

Dasselbe sehen wir, als das Volk im zweiten Exil in Babylon war und die Königin Esther die Dinge heimlich und verborgen regelte. Das Wort Esther“ stammt vom hebräischen Wort histara – Verborgenheit. Das ist der Grund dafür, dass das große Buch über den Exodus aus dem babylonischen Exil Buch Esther (die Offenbarung der Verborgenheit) genannt wird.

Das Haus Israels wurde dank Ruth gegründet. Denn, obwohl sie einem anderen Volk angehörte, schloss sie sich dem Volk Israel an, mit den Worten: Dieses Haus wird mein Haus sein.“ Sie wurde die Urgroßmutter des größten jüdischen Königs, König David. In Israel wurde die Monarchie nicht wie in anderen Nationen vererbt, sondern der König wurde durch seine spirituelle Stufe gekrönt. Aus diesem Grund kann Ruth als Mutter des Hauses Israel“ bezeichnet werden – das bedeutet die höchste spirituelle Stufe.

König David erreichte hohe spirituelle Stufen und wurde zum größten spirituellen Führer dieser Welt dank seiner Beziehung zu einer besonderen Frau, Bat Sheba. Ihr hat er es zu verdanken, dass er auf die nächst höhere Stufe aufstieg. Seine großen Leistungen und seine Ehrfurcht vor dem Schöpfer, der Höheren Kraft, kommen in seinem Buch der Psalmen zum Ausdruck, aus dem die ganze Welt bis zum heutigen Tag zitiert.

Von Rav Michael Laitman, aus der Kabbala-Lektion auf Russisch 29.05.2016

[194790]

Wacht auf!

Die Höhere Kraft will, dass der Mensch sich entwickelt. Daher erweckt sie in ihm durch verschiedene Probleme Leiden, die ihn dazu bringen, über eine Veränderung seines Zustands nachzudenken.

Sie weist ihm auch den Weg zur Veränderung, indem er zwischen den Menschen selbstsüchtige Beziehungen erweckt, die den Menschen zur Einsicht führen, dass er sich zu einer anderen Wahrnehmung der Welt erheben muss, zu einer Realität jenseits seines Verstandes.

Wir Menschen leben in einer imaginären Realität. Die ganze Welt ist eine Illusion, die in den menschlichen fünf Sinnen durch egoistische Wünsche entsteht, welche alles für ihn beanspruchen wollen. Eine solche Realität existiert nur in der persönlichen Vorstellung des Menschen.

Wenn sich die Menschen von der physischen Wahrnehmung der Welt zur spirituellen erheben, wird es sich anfühlen, als würden sie aus einem Traum erwachen.

Die Menschheit schläft und muss endlich aufwachen.

Michael Laitman

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Die Psalmen Davids gibt es bereits in zahlreichen Versionen. Allein Google liefert über 4 Millionen Suchergebnisse. Wer sich akademisch damit auseinandersetzen möchte, kann dies auf verschiedene Weise tun: Historisch, numerologisch, literarisch und natürlich aus Sicht der verschiedenen religiösen Strömungen.

Eine andere Möglichkeit ist es, sich mit David zu identifizieren. Davids beschriebene Nöte, Bedrängnisse, Zweifel und Feinde findet man auch in sich selbst. Genauso wie sein Vertrauen in den Schöpfer und dessen wohlwollende Lenkung.

Die Psalmen Davids in dieser modernen Version wenden sich direkt ans Herz!

Youtube Playlist Kabbala einfach erklärt – mach den Schöpfer zu deinem Freund

Basierend auf dem Artikel Die Lehre der Kabbala und deren Wesen von Baal HaSulam

Diese Sendung beschäftigt sich mit der Weisheit der Kabbala und ihrer Bedeutung bei der Offenbarung der Göttlichkeit in allen Aspekten. Der Zweck der Schöpfung wird diskutiert: den Menschen zu erheben und ihm eine höhere und wichtigere Stufe zu verleihen, damit er seinen Schöpfer wie einen Freund fühlen kann. Die Kabbala hilft, den Weg zur spirituellen Erleuchtung und Selbstentdeckung zu finden.

Lichttropfen

Inspirationen aus dem täglichen Unterricht mit Dr. Michael Laitman

  1. Jeder Zustand, in dem wir uns befinden, wird an seinem Gegenteil gemessen. Wenn wir über Lo Lishma sprechen, sollten wir sein Gegenteil, Lishma, berücksichtigen und die Verbindung zwischen ihnen verstehen. So sehr wir Lishma schätzen, so sehr sollten wir auch das Lo Lishma schätzen. Das ist sehr wichtig, wenn wir auf dem Pfad zu Lishma voranschreiten. Weiterlesen

Lishma wird „Wahrheit“ genannt, Lo liShma wird „Lüge“ genannt

Lishma wird „Wahrheit“ genannt, Lo liShma wird „Lüge“ genannt – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

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  1. Rabash, Artikel Nr. 40 (1991), „Was sind Wahrheit und Unwahrheit in der Arbeit?“

Solange man nicht mit liShma belohnt wurde, befindet man sich in der Verhüllung des Gesichts, was bedeutet, dass man noch nicht sieht, wie der Schöpfer die Welt als Der Gute, der Gutes tut, führt. Daraus folgt, dass er sich in einem Zustand der Lüge befindet. Das heißt, wenn er sagt, was sie gesagt haben, dass der Zweck des Geschöpfes darin besteht, Seinen Geschöpfen Gutes zu tun, ist das eine Lüge, denn wir sehen das Gegenteil.

Wer aber die Tora liShma lernt, wird damit belohnt, die Wahrheit zu sehen, weil er selbst damit belohnt wird, die Freude und das Vergnügen zu sehen, das er vom Schöpfer empfängt. Außerdem muss er zu einem Zustand der Ganzheit kommen und sehen, wie der Schöpfer mit der ganzen Welt umgeht, mit dem Ziel, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Daraus folgt, dass Wahrheit und Lüge sich auf die eigene Erkenntnis des Menschen beziehen. Daraus folgt, dass jemand, der Tora lo liShma lernt, was als Lüge angesehen wird, nur deshalb unfähig ist, die Wahrheit zu sehen, dass der Schöpfer die Welt in einer Weise führt, die gut ist und Gutes tut.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 40 (1991), „Was sind Wahrheit und Unwahrheit in der Arbeit?“

Lishma wird als „Wahrheit“ bezeichnet, da ein Mensch, wenn er mit Lishma belohnt wird, die Stufe der „Liebe zum Schöpfer“ erreichen sollte, und zwar durch Sein Verhalten gegenüber dem Menschen selbst. Das heißt, wenn ein Mensch all die Güte vom Schöpfer empfängt, sieht er die Wahrheit, dass der Zweck der Schöpfung darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Außerdem sollte der Mensch dadurch belohnt werden, dass er sieht, dass die Vorsehung sich allen Geschöpfen gegenüber in einer Weise verhält, die gut und gütig ist.

Das ist eine große Stufe, wenn ein Mensch sieht, wie der Schöpfer mit ihm persönlich umgeht, indem er gut ist und Gutes tut. Aber der Mensch muss sehen, dass der Schöpfer sich mit allen Geschöpfen so verhält – in einer Art und Weise, die gut und gütig ist. Aus diesem Grund wird liShma „Wahrheit“ genannt, denn durch die Arbeit im Zustand von liShma wird der Mensch damit belohnt, dass er die Wahrheit sieht, dass der Schöpfer sich zu allen Geschöpfen gut und gütig verhält.

 

  1. Rabash, 1984/15 Kann es sein, dass von Oben etwas Negatives kommt?

Wenn er sieht, wie weit er immer noch davon entfernt ist, alle seine Taten für den Schöpfer auszuführen, bedarf er einer wahren Klärung. Denn es gibt viele Menschen, die nicht diese Klärung der Wahrheit haben, sondern denken, dass sie wirklich für den Schöpfer arbeiten. Obwohl sie noch nicht hundert Prozent Lishma sind, fühlen sie jedenfalls, dass dies Lishma ist, obwohl es betreffend Lishma noch mehr hinzuzufügen gibt. In Wahrheit verfügen sie nicht über die wahre Empfindung, sei es von Seiten ihrer Natur oder weil sie keinen guten Lehrer hatten, der ihnen den Weg zeigte, Selbstbetrug zu vermeiden.

Deshalb können sie nicht zu Lishma gelangen, da Lishma „Wahrheit“ und Lo Lishma „Lüge“ genannt wird. 

 

  1. Rabash,  1984/15 Kann es sein, dass von Oben etwas Negatives kommt?

 Solange ein Mensch nicht weiß, dass er auf dem Weg der Lüge wandelt, warum sollte er seinen Weg ändern und einen anderen beschreiten, wo es ihm doch am Verständnis (wörtl.: an der Klärung) mangelt, dass er sich in der Lüge befindet? Nur dann, wenn er zu der Erkenntnis gelangt ist, dass er sich wirklich in der Lüge befindet, ist er imstande, seinen Weg zu ändern und den Weg der Wahrheit zu beschreiten.

Wenn daher ein Mensch bereits den Weg der Wahrheit beschreitet, geht er auf dem Weg von Lishma, befindet sich aber noch auf halbem Wege. Zum Beispiel besteigt ein Mensch, der nach Jerusalem fahren will, ein Auto und folgt dem Straßenschild „Jerusalem“. Und selbst wenn er bereits achtzig oder neunzig Prozent des Weges nach Jerusalem zurückgelegt hat, ist er noch nicht am Ziel. Erst wenn er tatsächlich in Jerusalem angekommen ist, kann man sagen, dass er sich in Jerusalem befindet.

Ebenso ist es in der Spiritualität. Wenn wir zum Beispiel sagen, dass Jerusalem “Wahrheit“ genannt wird, also Lishma, dann müssen wir, bevor ein Mensch in Lishma – was die Wahrheit ist – eintritt, sagen, dass er sich immer noch in der Lüge befindet, also in Lo Lishma, was als „Lüge“ bezeichnet wird. Obwohl er schon fast den gesamten Weg zurückgelegt hat und bereits neben dem Tor steht, das „Wahrheit“ genannt wird, ist er immer noch draußen.

 

  1. Rabash, 1984/15 Kann es sein, dass von Oben etwas Negatives kommt?

 Folglich kann ein Mensch nicht wissen, ob er Lishma erreicht hat, bevor er sich als würdig erwiesen, hat Lishma zu betreten.

Aber wie kann ein Mensch wissen, ob er bereits die Stufe von Lishma betreten hat? Durch welches Zeichen erfährt er, dass er sich jetzt auf dem Weg der Wahrheit befindet?

Und die Antwort darauf finden wir in der „Einführung zum Talmud Eser Sefirot“ (Absatz 56): Und durch dies wirst du verstehen, was unsere Weisen sagten: „Was bedeutet ‚Reue‘? – Bis Der die Geheimnisse Kennende vom Menschen bezeugt, dass er nicht mehr zu seiner Narrheit zurückkehren wird.“

 

  1. Rabash, Brief Nr. 16

Bekanntlich ist es unmöglich, etwas Kleines zu sehen, während es dagegen einfacher ist, etwas Großes zu sehen. Wenn daher der Mensch in einer kleinen Lüge steckt, ist er nicht in der Lage, die Wahrheit darüber zu sehen, dass er den Irrweg beschreitet und dabei sagt, dass er den Weg der Wahrheit geht. Und es gibt keine größere Lüge und Täuschung als das. Und alles, weil seine Lüge nicht groß genug ist, dass er die Wahrheit sehen kann.

Dem ist aber nicht so, wenn der Mensch bereits viel Lüge erwirbt und folglich das Maß an Lüge in ihm wächst, und wenn er sehen wollen wird, kann er sie bereits sehen. Und daraus folgt, dass er jetzt, wenn er diese Lüge sieht und versteht, dass er den Irrweg beschreitet, den wahren Zustand sieht, das heißt, er sieht die Wahrheit in seiner Seele, wie er sich auf den richtigen Weg begeben kann.

Dieser Punkt, nämlich der Punkt der Wahrheit, dass er den Irrweg, den Weg der Lüge geht, ist also der Zwischenpunkt zwischen Wahrheit und Lüge. Und es gibt eine Brücke, die Wahrheit und Lüge miteinander verbindet, und dieser Punkt ist der Endpunkt der Lüge. Und von diesem Punkt an beginnt bereits der Weg der Wahrheit.

Und über diesen Weg ist uns aus dem, was mein Vater und Lehrer schrieb, klar, dass um Lishma (für den Schöpfer) würdig zu werden, man zunächst das größte Lo Lishma (für sich) vorbereiten muss, und erst danach können wir Lishma erlangen.

 

  1. Rabash,  1984/15 Kann es sein, dass von Oben etwas Negatives kommt?

Und es sollte ein Hilfsmittel zwischen Wahrheit und Lüge geben, eine Art Sprungbrett von der Lüge zur Wahrheit. Und das Hilfsmittel zwischen Wahrheit und Lüge ist in Wahrheit eine Lüge. Mit anderen Worten, es gibt eine Lüge, aber es ist nicht wirklich eine Lüge, da man die Lüge für Wahrheit hält. Das heißt, dass man auf dem Weg der Lüge geht, aber denkt, dass es die Wahrheit ist. Folglich ist es keine wirkliche Lüge. Wenn man jedoch weiß, dass man in Wirklichkeit auf dem Weg der Lüge wandelt, dann beschreitet man den Weg der Wahrheit, da man weiß, dass es in Wirklichkeit eine Lüge ist. Zu diesem Zeitpunkt hat man ein Sprungbrett, denn nur damit kann man die wahrhaftige Wahrheit erlangen, also von der Wahrheit der Lüge zur Wahrheit der Wahrheit gelangen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 40 (1991), „Was sind Wahrheit und Unwahrheit in der Arbeit?“

Die Geschöpfe können die Korrekturen noch nicht sehen, weil sie fehlerhaft sein könnten, da sie noch unter der Herrschaft des Willens zum Empfangen stehen.

Aus diesem Grund können sie, bevor sie die Korrekturen sehen, die von ihnen vorgenommen werden, noch nichts von der Fülle empfangen, die durch ihre Handlungen offenbart wird. Wenn sie also die Fülle, die sich offenbart, nicht sehen, können sie auch keinen Makel haben, da sie nicht sehen, dass es etwas zu empfangen gibt. Man muss jedoch glauben, dass jede einzelne Handlung zur Tora und zur Arbeit wichtig ist, so dass man glauben muss.

Erst wenn man mit dem Empfangen der zweiten Natur belohnt wird, die „Verlangen zu geben“ genannt wird, wird man damit belohnt, die Wahrheit zu sehen, dass der Zweck des Geschöpfes darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Wenn wir also sagen, dass Lo liShma „eine Lüge“ genannt wird, so geschieht dies aus der Perspektive des Menschen, denn der Mensch sieht immer noch nicht, dass der Zweck des Geschöpfes darin besteht, seinen Geschöpfen Gutes zu tun.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 19 (1990), „Warum wird die Tora in der Arbeit als ‚Mittellinie‘ bezeichnet? – 2“

Wir können die große Bedeutung von Lo liShma verstehen. Das heißt, es ist nicht so, wie man denkt, dass man alles für das Lo liShma tut. Vielmehr tut er alles, weil der Schöpfer es ihm befohlen hat, nur wurde er noch nicht mit dem Gefühl belohnt, dass der Schöpfer tatsächlich der Befehlshaber ist. Aus diesem Grund denkt der Mensch, dass der Lo liShma der Befehlshaber ist, und deshalb ist die Handlung in seinen Augen nicht so wichtig.

Wenn er jedoch glaubt, dass „es außer Ihm niemanden gibt“, […] dann befolgt er in Wahrheit die Gebote des Schöpfers, und er sollte seine Handlungen in lo liShma würdigen. Und seine Vorstellung, dass er nur eine Handlung in Lo liShma befolgt, kommt nur daher, dass er noch nicht mit dem Gefühl belohnt wurde, dass er das Gebot des Königs befolgt und dass er dem König dient.

Wenn er also glaubt, dass das Lo liShma wirklich der Schöpfer ist, der ihn dazu verpflichtet, sich mit Tora und Mizwot zu beschäftigen, dann kann er dem Schöpfer dafür danken, dass er sich in ein Kleid aus Lo liShma gekleidet hat.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 32, „Die Größe des Menschen hängt von seiner Arbeit ab“

Wenn der Schöpfer einem Menschen leuchtet und ihn in der Tora und in der Arbeit erweckt, gibt es keinen Raum für eine Wahl, denn die Freude zwingt den Menschen dazu, sich mit dem zu beschäftigen, was ihm Freude bereitet. Aus diesem Grund gibt es zu diesem Zeitpunkt keinen Platz für eine Wahl.

In einem solchen Zustand ist er nicht verpflichtet, so sehr an den Schöpfer zu glauben, dass er sagt, dass er dies ohne Glauben nicht tun wird, da das, was die Sache bekräftigt, eine andere Ursache ist, nämlich das Vergnügen. Dies wird Lo liShma [nicht um ihretwillen] genannt, da es nicht der Glaube ist, der diese Handlung verursacht, sondern die Lust bestimmt sie für ihn und motiviert ihn zur Arbeit und zur Steigerung seiner guten Taten.

Obwohl der Schöpfer ihm also ein großes Erwachen für Tora und Arbeit gegeben hat, kann er dadurch nicht in Stufen der Wahrheit aufsteigen, denn „er hat die Wahrheit erworben“, was bedeutet, dass die Stufe der Wahrheit erworben werden muss. Nur durch die Arbeit, mit der man die Last des Himmelreichs freiwillig auf sich nimmt, wird man mit dem Aufstieg in den Stufen der Wahrheit belohnt, jedes Mal auf eine höhere Stufe.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 28, „Ich werde nicht sterben, sondern leben“

Der Vers „Ich werde nicht sterben, sondern leben“ bedeutet, dass man, um die Wahrheit zu erlangen, das Gefühl haben muss, dass man sich tot fühlt, wenn man die Wahrheit nicht erlangt, denn man will ja leben. Das bedeutet, dass der Vers „Ich werde nicht sterben, sondern leben“ über jemanden gesagt wird, der die Wahrheit erlangen will.

Das ist die Bedeutung von „Jona Ben [der Sohn von] Amitai“. Jona kommt von dem [hebräischen] Wort Honaa [Betrug], und Ben [Sohn] kommt von dem Wort Mevin [versteht]. Man versteht, weil man immer die Situation prüft, in der man sich befindet, und sieht, dass man sich selbst getäuscht hat und nicht auf dem Pfad der Wahrheit wandelt.

Wahrheit bedeutet geben, d.h. liShma [um ihr willen], und das Gegenteil davon ist Betrug und Täuschung, d.h. nur empfangen, was lo liShma [nicht um ihr willen] ist. Auf diese Weise wird einem später das „Amitai“ vermittelt, was Emet [Wahrheit] bedeutet.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 18 (1985), „Über die Verleumder“

Reinheit bezieht sich auf die Notwendigkeit, rein zu sein, so dass es keine Vermischung von Falschheit gibt, wenn er auf dem Pfad der Wahrheit gehen will. Die Wahrheit wird liShma [um ihrer selbst willen] genannt, wie Maimonides sagt (Hilchot Teshuva, Kapitel 10): „Wer aus Liebe arbeitet, sich in Tora und Mizwot engagiert und den Pfaden der Weisheit folgt, tut dies nicht wegen irgendetwas in der Welt oder aus Ehrfurcht vor Schaden, und nicht, um das Gute zu erben. Vielmehr tut er die Wahrheit, weil sie die Wahrheit ist, und das Gute wird schließlich deswegen kommen.“

 

Die Freiheit des Menschen

Die Freiheit des Menschen – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

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  1. Rabash, Artikel Nr. 4 (1989), „Was ist eine Flut von Wasser in der ⁹Arbeit?“

Bina, deren Eigenschaft das Verlangen nach Barmherzigkeit ist, was bedeutet, dass sie nichts empfangen muss, ist deshalb frei, denn nur derjenige, der empfangen muss, ist begrenzt und abhängig von der Sichtweise anderer. Aber jemand, der mit geschlossenen Augen geht und keine Größe oder irgendetwas anderes braucht, das wird „Freiheit“ genannt.

Wir müssen jedoch wissen, dass es eine Menge Arbeit ist, bevor wir die Eigenschaft von Bina erreichen. Das heißt, mit wenig zufrieden zu sein, mit seinem Gefühl und seinem Verstand, und mit seinem Anteil, mit dem, was er hat, glücklich zu sein. Dieser Mensch kann immer in Vollkommenheit sein, weil er mit seinem Anteil zufrieden ist.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 21, „Was heißt: „Ein betrunkener Mensch darf in der Arbeit nicht beten?

„Bedeckte Chassadim werden ‚frei‘ genannt,“ wenn es ihm an nichts fehlt, weil er nichts braucht. Aus diesem Grund fühlt er sich frei, dass er keine Versklavung durch etwas hat, das er empfangen muss. Daraus folgt, dass er durch nichts versklavt ist.

Das ist gerade dann so, wenn er sich mit seinem Anteil begnügt, und das nennt man einen „Priester“ [Cohen], dessen Arbeit im Verborgenen ist und der das, was er hat, nicht nach außen hin preisgibt. Das heißt, er braucht den Besitz nicht nach außen hin zu zeigen, sondern glaubt über dem Verstand, dass alles, was er hat, genug ist.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 31 (1986), „Über Yenika [Saugen] und Ibur“

Wenn er nicht über den Verstand gehen kann, kommen zwei Wächter zu ihm und stecken ihn ins Gefängnis zusammen mit allen Sündern gegenüber dem König. Diese beiden Wächter sind „Verstand und Herz“ (Mocha und Liba). Zu diesem Zeitpunkt wird er zu einer gewissen Strafe verurteilt, und danach bekommt er einen kurzen Urlaub, um sein Verhalten zu überprüfen. Und das geht so lange, bis er von Oben bemitleidet und aus dem Gefängnis befreit wird.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati 190. Jede Handlung hinterlässt einen Eindruck

Selbst mit dieser Freiheit, die uns gewährt wurde, brauchen wir große Vorbereitung und Absicht, um die spirituelle Freiheit, die „Freiheit vom Todesengel“ genannt wird, zu erweitern. Dann werden wir mit „Die ganze Erde ist voll von seiner Herrlichkeit“, genannt Mochin de AwI, belohnt. Das bedeutet, dass wir keine Zeit oder keinen Ort sehen, an dem sich der Schöpfer nicht einkleiden kann, dass wir nicht sagen können, dass „Er sich nicht einkleiden kann“ zu dieser Zeit oder an diesem Ort, sondern vielmehr: „Die ganze Erde ist voll Seiner Herrlichkeit.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 42, „Was sind Segen und Fluch in der Arbeit?“

Was ist die Freiheit vom Todesengel in der Arbeit. Wir müssen wissen, dass der Wille, für sich selbst zu empfangen, der Todesengel ist. Es ist so, wie unsere Weisen sagten: „Die Bösen in ihrem Leben werden ‚tot‘ genannt“, da sie aufgrund der Ungleichheit der Form, die der Wille zu empfangen ist, vom Leben der Leben getrennt sind.

Mit anderen Worten: Der Wille, für sich selbst zu empfangen, trennt einen vom Leben der Leben. Wer ist also der Todesengel, der einen Menschen tötet? Es ist der Wille zu empfangen. Deshalb folgt daraus, dass der Mensch vom Todesengel befreit wird, wenn der Schöpfer ihm das Verlangen zu geben gibt, mit dem wir durch das Befolgen der Tora und der Mizwot belohnt werden. Dies ist, wenn die Herrschaft des Einzigen hergestellt wird und der Wille, für sich selbst zu empfangen, in die Herrschaft des Einzigen eintritt, die die Herrschaft des Schöpfers ist.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 198, „Freiheit“

Charut [eingraviert], sprich es nicht Charut, sondern Cherut [Freiheit] aus. Das bedeutet, dass es geschrieben steht: „Schreibe sie auf die Tafel deines Herzens.“ Geschrieben wird mit Tinte, die als Schwärze gilt. Jedes Mal, wenn ein Mensch schreibt, d.h. Entscheidungen trifft, wie er sich verhalten soll, und dann wieder zu seinen schlechten Gewohnheiten zurückkehrt, liegt das daran, dass die Schrift ausradiert wurde. Deshalb sollte man ständig schreiben, so dass es wie eingraviert [Charut] ist, so dass es in seinem Herzen eingraviert [Charut] ist und er es nicht auslöschen kann.

Und dann wird er sofort mit Cherut [Freiheit] belohnt. Das Kli [Gefäß] für Cherut ist also das Ausmaß, in dem es in sein Herz geschrieben ist. In dem Maße, in dem es eingraviert ist, ist auch die Erlösung. Das liegt daran, dass das Wesen des Kli das Hohle ist, wie es geschrieben steht: „Mein Herz ist halal [hohl] in mir“, und dann wird ihm die Freiheit vom Todesengel zugesprochen, denn die Niedrigkeit ist SAM selbst, und er muss sie in vollem Umfang erkennen und überwinden, bis der Schöpfer ihm hilft.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Freiheit

Die Kinder Israels wurden bei diesem heiligen Anlass mit vollkommener Dwekut belohnt, ihre Empfangsgefäße waren völlig entleert von jeglichem weltlichen Besitz und sie waren Ihm in gleichwertiger Form anhaftend. Das bedeutet, dass sie kein Verlangen nach irgendeinem Eigenbesitz hatten, sondern nur in dem Maße, in dem sie Zufriedenheit geben konnten, so dass ihr Schöpfer sich an ihnen erfreuen würde.

Und da ihr Wille, zu empfangen, sich in ein Abbild dieses Objekts gekleidet hatte, hatte er sich in dieses Objekt gekleidet und sich mit ihm zu einer vollständigen Einheit verbunden. Deshalb wurden sie mit Sicherheit vom Engel des Todes befreit

 

  1. Sohar für Alle, WaJeze [Und Jakob ging hinaus], „Und Jakob ging hinaus aus Beer-Sheba“, Punkt 109

Wer sich mit der Tora beschäftigt, ist von allem befreit. Er ist vom Tod befreit, denn er kann ihn nicht beherrschen. Das ist so, weil jeder, der sich mit der Tora beschäftigt und an ihr festhält, sich an den Baum des Lebens klammert. Und wenn er sich vom Baum des Lebens loslöst, wird der Baum des Todes an ihm hängen und sich an ihn klammern.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Freiheit“

Dieser Begriff, der in dem Wort „Freiheit“ zum Ausdruck kommt, bleibt unklar, und wenn wir uns mit der Bedeutung dieses Wortes beschäftigen, bleibt fast nichts mehr übrig, denn bevor man nach der Freiheit des Einzelnen sucht, muss man davon ausgehen, dass jeder Einzelne an und für sich diese Eigenschaft hat, die man „Freiheit“ nennt, d.h. dass er nach seiner Wahl aus freiem Willen handeln kann.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Freiheit“

Die Art des Vergnügens und des Nutzens sind völlig aus der eigenen freien Entscheidung heraus, sondern folgen dem Willen anderer, wie sie es wollen, und nicht ihm. Zum Beispiel: Ich sitze, ich ziehe mich an, ich spreche und ich esse. Ich tue das alles nicht, weil ich so sitzen, reden, mich so anziehen oder essen will, sondern weil andere wollen, dass ich so sitze, mich so anziehe, so rede und so esse. Das alles folgt dem Verlangen und der Fantasie der Gesellschaft und nicht meinem eigenen freien Willen.

In den meisten Fällen tue ich all das sogar gegen meinen Willen. Denn ich würde mich wohler fühlen, wenn ich mich einfach verhalten würde, ohne jede Last. Aber ich bin in all meinen Bewegungen mit eisernen Fesseln an die Launen und Manieren der anderen gekettet, die die Gesellschaft ausmachen.

Sag mir also, wo ist meine Willensfreiheit?

 

  1. Baal HaSulam, „Die Freiheit“

Die Freiheit des Willens besteht darin, sich zunächst ein solches Umfeld, solche Bücher und solche Führer zu wählen, die ihm gute Konzepte vermitteln. Wenn man dies nicht tut, sondern bereit ist, sich auf jede Umgebung einzulassen, die sich ihm offenbart, und jedes Buch zu lesen, das ihm in die Hände fällt, wird er zwangsläufig in eine schlechte Umgebung geraten oder seine Zeit mit wertlosen Büchern vergeuden, die im Überfluss vorhanden und leichter zugänglich sind. Infolgedessen wird er in üble Konzepte gezwungen, die ihn sündigen und verdammen lassen. Er wird mit Sicherheit bestraft werden, nicht wegen seiner bösen Gedanken oder Taten, bei denen er keine Wahl hat, sondern weil er sich nicht für ein gutes Umfeld entschieden hat, denn hier gibt es definitiv eine Wahl.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Freiheit“

Man darf sich nicht wundern, dass ein Weiser wie Rabbi Yosi Ben Kisma das Gute wählte und das Schlechte ablehnte und nicht von materiellen oder körperlichen Dingen in Versuchung geführt wurde, wie er dort folgert: „Wenn man stirbt, nimmt man nicht Silber, Gold oder Juwelen mit sich, sondern nur Tora und gute Taten.“

Und so dass unsere Weisen warnten: „Mach dir einen Rav und kauf dir einen Freund.“ Und dann ist da noch die Wahl der Bücher, wie wir bereits erwähnt haben, denn nur hier wird man getadelt oder gelobt – bei der Wahl der Umgebung. Aber wenn er sich einmal für eine Umgebung entschieden hat, ist er ihr ausgeliefert wie Ton dem Töpfer.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Freiheit“

Rabbi Yosi Ben Kisma ging zu Recht davon aus, dass, wenn er die gute Umgebung, die er gewählt hatte, verlassen und in eine schädliche Umgebung in einer Stadt geraten würde, in der es keine Tora gibt, nicht nur seine früheren Konzepte gefährdet wären, sondern auch alle anderen Kräfte, die in seiner Quelle verborgen sind und die er noch nicht durch Taten offenbart hatte, verborgen bleiben würden. Das liegt daran, dass sie nicht der richtigen Umgebung ausgesetzt wären, die sie aktivieren könnte.

Und wie wir oben klargestellt haben, wird die Herrschaft des Menschen über sich selbst nur an der Wahl der Umgebung gemessen, und dafür sollte er Belohnung oder Strafe empfangen.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Freiheit“

Wir sind alle im Gefängnis der Vorsehung eingesperrt, die uns mit Hilfe dieser beiden Ketten, Vergnügen und Schmerz, nach ihrem Willen schiebt und zieht, wo sie es für richtig hält.

Es stellt sich heraus, dass es so etwas wie Egoismus in der Welt nicht gibt, da niemand hier frei ist oder auf sich selbst gestellt ist. Ich bin nicht der Besitzer der Handlung und ich bin nicht der Handelnde, weil ich es will. Sondern weil ich gegen meinen Willen und ohne mein Bewusstsein zur Arbeit gezwungen werde. So werden Belohnung und Bestrafung ausgelöscht.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Freiheit“

Derjenige, der danach strebt, eine bessere Umgebung zu wählen, verdient Lob und Belohnung. Aber auch hier liegt es nicht an seinen guten Gedanken oder Taten, die ihm ohne seine Wahl zufallen, sondern an seinem Bemühen um ein gutes Umfeld, das ihm diese guten Gedanken und Taten beschert. Es ist so, wie Rabbi Yehoshua Ben Perachya sagte: „Mach dir einen Rav und kauf dir einen Freund.“

 

Alle deine Handlungen sollen um des Schöpfers willen sein

Alle deine Handlungen sollen um des Schöpfers willen sein – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

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  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 19, „Was bedeutet „Der Schöpfer hasst die Körper“ in der spirituellen Arbeit?“

Daher ist es dem Menschen auferlegt, sich immer selbst hinsichtlich des Zieles seiner Arbeit zu überprüfen. Das bedeutet, dass er sich in all seinen Handlungen fragen soll, ob der Schöpfer Zufriedenheit davon haben wird, denn er möchte die Angleichung der Form an den Schöpfer. Dies wird „Alle deine Taten sollen um des Schöpfers willen geschehen“ genannt. In allem also, was der Mensch tut, möchte er, dass der Schöpfer Genuss daran hat, wie es geschrieben steht: „Seinem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten.“

Mit dem Willen zu empfangen muss man auch so umgehen, dass man zu ihm sagt: „Ich habe mich schon aus dem Grunde dafür entschieden, keinen Genuss empfangen zu wollen, weil du genießen möchtest. Aufgrund deines Verlangens werde ich vom Schöpfer getrennt bleiben, da Unterschiedlichkeit der Form Trennung und Entfernung vom Schöpfer verursacht.“

Und die Hoffnung des Menschen soll aus der Erwartung heraus entstehen, dass, da der Mensch sich nicht von der Herrschaft des Willens zu empfangen lösen kann und sich deshalb ständig in Aufstiegen und Abstiegen befindet, er würdig sein soll, dass der Schöpfer seine Augen öffnen und ihm Kraft zur Überwindung geben wird, um nur zum Nutzen des Schöpfers zu arbeiten. Wie es geschrieben steht: „Eins wünsche ich vom Schöpfer, das ich erbitte.“ Das „das“ ist also die heilige Shechina (Göttliche Gegenwart) – Er bittet darum, “alle Tage seines Lebens im Hause des Schöpfers zu verweilen”.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 11 (1989), „Welche Kräfte sind für die Arbeit erforderlich?“

Ein Mensch muss arbeiten und sich anstrengen und alles tun, was nötig ist, um die Stufe zu erreichen, dass „alle deine Handlungen um des Himmels willen sind.“ In dem Maße, in dem er sich für die Arbeit einsetzt, hat er die Hilfe des Schöpfers immer nötiger. Wenn er dann ein Kli hat, also ein Bedürfnis nach der Hilfe des Schöpfers, d.h. wenn er keinen Weg sieht, die Stufe des Gebens zu erreichen, dann empfängt er zu dieser Zeit Hilfe von oben.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 39 (1990), „Was bedeutet: ‚Wer um Jerusalem trauert, wird damit belohnt, dass er seine Freude sieht‘, in der Arbeit“

Wenn man beginnt, den Weg der Dwekut [Anhaftung] an den Schöpfer durch das Befolgen der Tora und der Mizwot zu beschreiten und dabei bedenkt, dass alle seine Handlungen für den Schöpfer und nicht für sich selbst sind, beginnt der Körper, sich dieser Arbeit zu widersetzen. Er bringt ihn auf den Gedanken, dass diese Arbeit nicht für ihn ist, da die Natur des Körpers um seiner selbst willen ist, während er um des Schöpfers willen arbeiten möchte. So zeigt ihm der Körper, der „Wille zu empfangen“ genannt wird, immer wieder, dass es sich nicht lohnt, für den Schöpfer zu arbeiten. Und da man keine einzige Bewegung ohne Freude machen kann – das ist das Wesen der Schöpfung, denn er will seine Geschöpfe erfreuen, was der Grund für die Schöpfung ist -, kann man nicht arbeiten, wenn man keine Freude an der Arbeit empfängt.

Alles, was der Mensch tut, tut er also nur, um zu genießen, d. h. um eine Belohnung für seine Anstrengung zu empfangen. Deshalb hat man in Lo Lishma [nicht um ihretwillen], wenn man an Belohnung und Bestrafung glaubt, während der Arbeit Treibstoff für die Arbeit, weil man auf die Belohnung schaut, die man empfangen wird. Aber wenn man arbeitet, um zu geben, d.h. wenn man keinen Lohn für die Arbeit empfangen will, wie kann man dann ohne Freude arbeiten?

Der Sohar sagt dazu, dass wir arbeiten müssen, weil der Schöpfer groß ist und regiert, also wegen der Größe des Schöpfers. 

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 6 (1989), „Was bedeutet über dem Verstand in der Arbeit?“

Warum müssen wir um des Schöpfers willen arbeiten, wie es geschrieben steht: „Alle eure Arbeiten sollen um des Himmels willen geschehen und nicht um eurer selbst willen“? Schließlich hat der Schöpfer nichts von unserer Arbeit für Ihn, weil Er keinen Mangel hat. Warum müssen wir dann arbeiten, um geben zu können?

In der Tat geschieht dies nur um der Geschöpfe willen, denn dadurch werden sie vor der Ungleichheit der Form vom Schöpfer bewahrt und mit der Gleichwertigkeit der Form belohnt, die da heißt: „Wie Er barmherzig ist, so sollst auch du barmherzig sein.“ Es ist nicht so, dass Er sie braucht, um für Ihn zu arbeiten, als ob Er die Achtung der Geschöpfe bräuchte. Vielmehr werden die Geschöpfe durch die Arbeit um des Schöpfers willen, die „nur um des Himmels willen“ genannt wird, davon profitieren und sich freuen. Das heißt, dass der Zimzum [Einschränkung] und die Verhüllung dazu dienten, die Vollkommenheit Seiner Taten ans Licht zu bringen, damit die Geschöpfe ohne Schamgefühl genießen können. Das ist die Bedeutung der Gleichwertigkeit der Form und Dwekut [Anhaftung] an den Schöpfer.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 6 (1986), „Vertrauen“

Wenn ein Mensch auf dem Pfad der Wahrheit wandeln will, was bedeutet, dass alle seine Arbeiten für den Schöpfer bestimmt sind, „um zu geben und nicht zu seinem eigenen Nutzen“, muss er daran glauben, dass der Schöpfer weiß, was Er ihm geben soll und was nicht. Damit er sich nicht selbst betrügt und jedes Mal sehen kann, ob er auf dem Weg des Gebens wandelt, um dem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten, muss er sich selbst sehen und unabhängig von seinem Zustand zufrieden sein.

Er sollte darauf vertrauen, dass dies der Wille des Schöpfers sein muss, so dass es mir egal ist, in welchem Zustand ich mich befinde. Vielmehr muss ich mich abmühen und für das beten, was ich verstehe, und auf den Schöpfer vertrauen, dass Er mir helfen wird, was für mein persönliches Wohl ist. Aber der Schöpfer weiß, was für den Menschen gut ist – nicht der Mensch! Hier kann man seine Beschäftigung in Tora und Mizwot [Gebote] kritisch prüfen, ob man die Absicht hat, dem Schöpfer zu geben und nicht zu seinem eigenen Nutzen, d.h. nicht zu geben, um zu empfangen.

Aus diesem Grund sollte man, zur Zeit wenn man seine Arbeit ordnet und zum Schöpfer betet, darauf vertrauen, dass der Schöpfer sein Gebet empfängt. Zu diesem Zeitpunkt sollte er auf den Schöpfer vertrauen, was bedeutet, dass das Maß des Vertrauens die Sichtweise des Schöpfers betrifft und nicht, dass er einem anderen vertrauen wird.

Und wer ist der andere? Es ist der Mensch selbst. Das heißt, das Maß des Vertrauens, dass der Schöpfer ihm helfen wird, sollte so sein, wie der Schöpfer es versteht, und nicht so, wie der Mensch es versteht.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 10, „Was bedeutet „Mein Freund floh“ in der spirituellen Arbeit?“

Man muss wissen, dass, sobald der Mensch beginnt, auf dem Weg zu wandeln, wo all sein Tun für den Schöpfer sein soll, er dann zu Aufstiegen und Abstiegen kommt. Und es kommt manchmal vor, dass der Abstieg des Menschen so groß ist, dass ihm der Gedanke kommt, vor der Tora und den Mizwot zu fliehen, das bedeutet, es kommen ihm solche Gedanken, dass er keine Lust hat, unter der Herrschaft der Kedusha (Heiligkeit) zu sein.

Dann muss der Mensch daran glauben, dass das Gegenteil der Fall ist, es also die Kedusha ist, die vor ihm flieht. Es ist nämlich so, dass, sobald der Mensch die Kedusha beflecken will, sie ihm zuvorkommt und als erste vor ihm flieht. Und wenn der Mensch dies glaubt und sich in der Zeit der Flucht überwindet, dann verwandelt sich „fliehen“ (barach) in „segnen“ (berach), so wie geschrieben steht: „Segne Schöpfer seine Kraft, und nimm die Taten seiner Hände an.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 302, „Denn der Ewige hat Jakob für sich selbst erwählt“

Das Gebet steht in direktem Zusammenhang mit der Absicht, d. h. der Mensch muss beten, dass seine Handlungen dem Himmel dienen. Und diese Wahl gilt gerade für diejenigen, die auf den Wegen der Tora wandeln wollen und sich dabei vom Wissen der Tora leiten lassen. Diejenigen hingegen, die sich nur vom „Wissen des gemeinen Volkes“ leiten lassen, gehören nur zur ersten Kategorie, d.h. zu dem Teil der praktischen Handlungen ohne Absichten ausführt, da die Hauptabsicht nur darin besteht, die Kraft des Gebens zu erlangen.

Auch die Sache des Empfangens und Gebens gilt für alle Stufen, denn vor der Korrektur des Massach heißt es „Empfangen“, was Lo liShma [nicht um ihretwillen] bedeutet, und die Korrektur des Massach ist die Bedeutung von liShma [um ihretwillen], was Geben bedeutet.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 4 (1991), „Was bedeutet ‚Der Zerstörer war in der Flut und tötete in der Arbeit?“

Wenn er beginnt, um des Schöpfers willen zu arbeiten, dann braucht er die Größe des Königs. Wenn er sich also nicht nach der Größe des Königs sehnt, ist das ein Zeichen dafür, dass er nicht um des Schöpfers willen arbeitet. Wenn er also nach Größe strebt, ist das ein Zeichen dafür, dass er einen Zustand erreichen will, in dem er sagen kann, dass alle seine Handlungen dem Schöpfer dienen. Danach, wenn er spürt, dass er wissen sollte, dass er einen großen und wichtigen König hat, und er sieht, dass dies für ihn der Hauptfaktor ist, der ihm fehlt, um den Willen zu empfangen überwinden zu können, kommt er zur zweiten Stufe, wenn er vor der Größe davonlaufen muss und bedingungslos um des Schöpfers willen arbeiten will, was über den Verstand genannt wird.

Mit anderen Worten: Auch wenn sein Verstand ihm sagt: „Du siehst, dass du nur an einen kleinen König glaubst“, sollte ein Mensch dennoch sagen: „Für mich bist du ein großer König, als ob ich es spüren würde. Ich glaube über dem Verstand, dass Du ein großer König bist, so als hätte ich es gespürt.“

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 5, „LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?“

Deshalb obliegt es einem Menschen alle Handlungen, die in der Welt möglich sind, zu unternehmen, um den Aspekt „für den Schöpfer“ zu erlangen. Dann kann er aus der Tiefe seines Herzens beten und dann erhört der Schöpfer sein Gebet.

Doch man muss wissen, dass, wenn man sich anstrengt, um liShma zu erlangen, man den Wunsch auf sich nehmen muss, die Arbeit ausschließlich dem Geben zuliebe zu verrichten, also nur zu geben und nichts zu empfangen. Erst dann beginnt man zu spüren, dass der gesamte Körper sich mit aller Kraft dagegen wehrt.

Daraus gelangt man zu der klaren Erkenntnis, dass es nur einen einzigen Ratschlag geben kann, um zu liShma zu gelangen: seine Klagen an den Schöpfer zu richten, damit er einem helfen möge, den Körper dazu zu bringen, sich bedingungslos dem Schöpfer zu unterwerfen. Denn man sieht, dass man selbst nicht in der Lage ist, seinen Körper zu überzeugen, sich vollkommen zu annullieren. Es stellt sich heraus, dass genau dann, wenn man sieht, dass es keine Hoffnung für den Körper gibt, von allein für den Schöpfer zu arbeiten, das Gebet aus tiefstem Herzen kommen kann. Und dann wird sein Gebet erhört.

Wir müssen wissen, dass man durch die Erlangung von liShma seinen Bösen Trieb tötet, weil der Böse Trieb den Willen zu empfangen darstellt. Und durch das Erlangen des Willens zu geben wird der Wille zu empfangen aufgelöst und handlungsunfähig gemacht. 

Das bedeutet, dass man ihn tötet. Indem der Böse Wille seiner Aufgabe entledigt wurde und er nichts mehr zu tun hat, da er nicht länger verwendet wird und damit außer Funktion gesetzt ist, wird dies als seine Tötung definiert.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 64, „Von Lo liShma kommt man zu liShma“

Von lo liShma kommt man zu liShma. Wenn wir besonders aufmerksam hinschauen, so können wir sagen, dass die Zeit von lo liShma die wichtigere ist, da es in dieser Zeit einfacher ist, das eigene Tun mit dem Schöpfer zu verbinden.

Das ist so, weil in liShma der Mensch sagt, dass er eine gute Tat vollbracht hat, weil er dem Schöpfer in Vollkommenheit dient und alle seine Taten für den Schöpfer sind. Daraus folgt, dass er der Handelnde ist.

Wenn sich jedoch der Mensch mit lo liShma beschäftigt, so tut er die gute Tat nicht für den Schöpfer. Es stellt sich heraus, dass der Mensch nicht mit einer Klage zu Ihm kommen kann, dass er eine Belohnung verdiene. Somit schuldet ihm der Schöpfer nichts.

Warum beging er also die gute Tat? Nur, weil der Schöpfer ihm diese Gelegenheit gab, damit diese ihn verpflichten und zwingen würde, sie auszuführen.

 

Lichttropfen

Aus dem täglichen Unterricht mit Dr. Michael Laitman

1. Was ist das Besondere am Übergang vom Empfangen zur Selbsthingabe? Obwohl nicht alle von uns diesen Übergang erreicht haben, lernen wir darüber und nähern uns ihm an. Man muss es sich vorstellen, darüber reden und darüber nachdenken, was sich in einem ändern muss, um diese Grenze zu überschreiten und den Grad von liShma zu erreichen.

2. Was passiert, wenn wir die Barriere überschreiten?
Es gibt eine große Veränderung in deiner Wahrnehmung der Realität, in deinem Gefühl für die Realität. Du wirst den Schöpfer enthüllen und erkennen, dass Er unsere ganze Welt erfüllt und alles in deinem Leben arrangiert und bestimmt, all deine Gedanken, Wünsche, alles, und dass es außer Ihm keinen anderen gibt. Weiterlesen

An der Schwelle zu liShma

An der Schwelle zu liShma – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 20, „LiShma (Für Ihren Namen)“

Betreffend liShma. Damit ein Mensch „liShma“ (für den Namen der Tora) erlangt, braucht er die Erweckung von Oben, weil dies ein Leuchten von Oben ist. Und es ist für den menschlichen Verstand unmöglich, dies zu verstehen, sondern nur jener, der es kostet, kennt es. Und darüber wird gesagt: „Kostet und sehet, dass der Herr gut ist.“

Wenn der Mensch daher das Joch des himmlischen Königreichs auf sich nimmt, dann muss diese seine Entscheidung von absoluter Vollkommenheit sein, also vollständig zu geben und nichts für sich selbst zu erhalten. Wenn der Mensch aber sieht, dass nicht alle seine Organe mit dieser Meinung übereinstimmen, dann gibt es nichts, was ihm helfen kann – außer dem Gebet, dem Schöpfer sein Herz auszuschütten, damit Er ihm helfen möge, dass sein Körper einwilligen möge, zum Diener des Schöpfers zu werden.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 5, „LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten“

Um daher liShma vom Schöpfer zu erhalten, ist die Arbeit des Menschen nur in der Form des Mangels und eines Kli [Gefäß] nötig. Die Füllung kann der Mensch jedoch niemals von allein erlangen; vielmehr ist dies ein Geschenk des Schöpfers.

Doch das Gebet muss vollkommen sein; es muss aus der Tiefe des Herzens kommen. Das bedeutet, dass der Mensch hundertprozentig weiß, dass es niemanden auf der Welt gibt, der ihm helfen könnte, außer dem Schöpfer allein.

Doch woher weiß man, dass nur der Schöpfer allein helfen kann? Ein Mensch kann dieses Bewusstsein nur erlangen, wenn er alles Menschenmögliche getan hat, um zum Schöpfer zu gelangen und ihm nichts davon geholfen hat. Deshalb obliegt es einem Menschen alle Handlungen, die in der Welt möglich sind, zu unternehmen, um den Aspekt „für den Schöpfer“ zu erlangen. Dann kann er aus der Tiefe seines Herzens beten und dann erhört der Schöpfer sein Gebet.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 12 (1988), „Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers?“

Um die Lebenskraft in der Tora zu spüren, braucht man eine große Vorbereitung, um seinen Körper darauf vorzubereiten, das Leben in der Tora spüren zu können. Deshalb sagten unsere Weisen, dass wir in Lo liShma beginnen müssen. Durch das Licht der Tora, das er noch in Lo liShma erhält, wird es ihn zu liShma bringen, denn das Licht darin korrigiert ihn. Dann wird er in der Lage sein, liShma zu lernen, d.h. um der Tora willen, die „Tora [Gesetz] des Lebens“ genannt wird, da er bereits das Leben in der Tora erlangt hat, denn das Licht in der Tora wird einem Menschen eine solche Qualifikation gegeben haben, dass er das Leben, das in der Tora ist, spüren kann.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 587, „Der Obere prüft für den Zweck des Unteren“

Die Kräfte zur Arbeit für liShma muss man vom Oberen empfangen, denn der Untere ist kraftlos, die Arbeit zu beginnen, außer in Form von lo liShma [nicht um ihrer selbst willen], genannt „Wille zum Empfangen“, denn nur das lo liShma gibt dem Unteren die erste bewegende Kraft, denn wenn der Mensch keinen ausreichenden Geschmack an körperlichen Genüssen findet, beginnt er nach spirituellen Genüssen zu suchen.

Daraus folgt, dass die Wurzel der Arbeit des Unteren der Wille zu empfangen ist. Und das Gebet, genannt MaN, steigt auf. Dann korrigiert der Obere dieses MaN und legt ihm die Kraft des Massach auf, die ein Verlangen ist, die Fülle hinauszuzögern, bevor der Untere von sich aus weiß, dass seine Absicht das Geben ist.

Das heißt, der Obere gibt dem Unteren Geschmack und Freude am Verlangen zu geben.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 223, „Eintritt in die Arbeit“

Erst nachdem er diese Stufe namens Lo liShma erreicht hat, wird er mit anderen Erscheinungen belohnt, wenn er in einen höheren Zustand kommt. Das heißt, zu diesem Zeitpunkt denkt er nicht mehr an sich selbst, sondern all seine Berechnungen und Gedanken sind die Wahrheit.

Mit anderen Worten, seine Absicht ist es, sich selbst vor der wahren Realität zu annullieren, in der er spürt, dass er nur dem König dienen muss, weil er die Erhabenheit, Größe und Bedeutung des Königs spürt. In diesem Moment vergisst er sich selbst, d.h. er muss sich nicht mehr um sich selbst kümmern, denn sein eigenes Selbst ist wie eine Kerze vor einer Fackel vor der Existenz des Schöpfers, die er spürt, annulliert. Dann befindet er sich in einem Zustand von liShma, d.h. Zufriedenheit mit dem Schöpfer, und seine Sorgen und Sehnsüchte drehen sich nur noch darum, wie er den Schöpfer erfreuen kann, während seine eigene Existenz, d.h. der Wille zu empfangen, keinen Vorzug mehr hat. Dann befindet es sich im Zustand vom „Geben, um zu geben“.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 23 (1987), „Frieden nach einem Streit ist wichtiger, als gar keinen Streit zu haben“

Wir sollten wissen, dass die Stufe von Lo liShma eine sehr wichtige Stufe ist, und wir haben nicht den Intellekt, um die Bedeutung der Tora und der Mizwot von Lo liShma zu schätzen. Baal HaSulam sagte: „So sehr man die Arbeit von liShma, die eine wichtige Arbeit ist, auch schätzen mag, so sollte man doch wissen, dass lo liShma wichtiger ist als die Wichtigkeit, die ein Mensch dem liShma zuschreibt, denn man kann die Wichtigkeit des Befolgens von Tora und Mizwot auch von lo liShma nicht richtig einschätzen, obwohl das Befolgen von Tora und Mizwot im Sinne von liShma sein sollte.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 5, „LiShma bedeutet Erwecken von Oben, und warum brauchen wir ein Erwachen von unten?“

Man muss wissen, dass, wenn man sich anstrengt, um zu Lishma zu gelangen, man den Wunsch auf sich nehmen muss, die Arbeit ausschließlich dem Geben zuliebe zu verrichten, also nur zu geben und nichts zu empfangen. Erst dann beginnt man zu spüren, dass der gesamte Körper sich mit aller Kraft dagegen wehrt.

Daraus gelangt man zu der klaren Erkenntnis, dass es keinen anderen Ratschlag geben kann, um zu liShma zu gelangen als seine Klagen an den Schöpfer zu richten, damit er einem helfen möge, den Körper dazu zu bringen, sich bedingungslos dem Schöpfer zu unterwerfen. Denn man sieht, dass man selbst nicht in der Lage ist, seinen Körper zu überzeugen, sich vollkommen zu annullieren.

 

  1. Baal HaSulam, „Ein Gebot“

Die Welt soll nicht hoffen, dass eine Zeit kommen und eine Lösung auftauchen wird, sodass sie die Arbeit des Schöpfers „lishma“ beginnen können werden. Sowohl in Vergangenheit, als auch jetzt und in der Zukunft wird jeder, der für den Schöpfer arbeitet, die Arbeit bei „lo lishma“ beginnen müssen, und von ihr wird er zu „lishma“ übergehen. Und der Weg zu dieser Stufe ist nicht zeitlich begrenzt. Er hängt nur von der Bereitschaft des Menschen ab, vom Grad seiner Macht über seinem Herzen. Und daher fielen viele und werden noch fallen, während sie sich damit für sich, „lo lishma“ beschäftigen, und sie werden sterben, ohne Weisheit zu erreichen. Doch damit einher ist ihre Belohnung groß, denn der menschliche Gedanke ist nicht fähig, die Bedeutung davon zu erfassen, dem Schöpfer Genuss zu bereiten. Und sogar einer, der dies ohne die Einhaltung jener Bedingung tut, da er sich noch nicht zur Erfüllung der Gebote auf eine andere Weise eignet, bereitet dem Schöpfer ebenfalls Genuss. Und das heißt- „unbewusst“.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 22, „Tora liShma – Für Ihren Nahmen“

[Die Beschäftigung mit der] Tora wird hauptsächlich dann liShma genannt, wenn der Mensch lernt, um in vollkommener Klarheit im Verstand, ohne jeglichen Zweifel an der Klarheit der Wahrheit, zu wissen, dass es einen Richter und ein Gericht gibt.

Es gibt ein Gericht bedeutet, dass der Mensch die Wirklichkeit so sieht, wie sie vor seinen Augen erscheint. Das heißt, wir sehen, während wir im Glauben und Geben arbeiten, dass wir täglich wachsen und aufsteigen, da wir immer eine Verbesserung zum Guten sehen.

Wenn wir aber umgekehrt aus Empfangen und Wissen heraus arbeiten, sehen wir, dass wir jeden Tag abfallen, bis in die tiefste Niedrigkeit unserer Wirklichkeit.

Betrachten wir diese zwei Zustände, dann sehen wir, dass es ein Gericht und einen Richter gibt. Das ist so, da wir, solange wir nicht den wahren Gesetzen der Wahrheit der Tora folgen, augenblicklich bestraft werden. In diesem Zustand sehen wir, dass es ein gerechtes Urteil gibt. Das bedeutet, wir sehen, dass dies ganz genau der beste und am besten geeignete Weg zur Erlangung der Wahrheit ist.

Und dies wird als „gerechtes Urteil“ betrachtet, dass wir nur auf diese Weise zum endgültigen Ziel kommen können, das heißt, um im Verstand und aus vollständigem und absolutem, unübertreffbarem Verstehen heraus zu begreifen, dass wir nur auf dem Weg von Glaube und Geben das Ziel erlangen können.

Wenn deshalb jemand mit dieser Absicht studiert, um zu verstehen, dass es ein Gericht und einen Richter gibt, dann wird dies Tora liShma (für Ihren Namen) genannt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 587, „Der Obere prüft für den Zweck des Unteren“

Indem der Untere die Erhabenheit des Schöpfers spürt, beginnt er zu verstehen, dass es sich lohnt, sich vor Ihm zu annullieren und seine Existenz vor Ihm aufzuheben. Dann spürt er, dass alles, was es in Wirklichkeit gibt, nur deshalb existiert, weil es Sein Wille ist, dass der Schöpfer will, dass der Niedere existiert, aber für sich selbst will er seine Existenz aufheben. Daraus folgt, dass er alle Lebenskraft, die er fühlt, als liShma und nicht für sich selbst betrachtet.

Wenn er dies spürt, wird davon ausgegangen, dass er bereits die Korrektur des MaN hat, und dann ist er auch geeignet, das MaD zu empfangen, denn es gibt keinen Widerspruch mehr zwischen ihnen, da auch der Untere den Nutzen des Oberen will und nicht seinen eigenen Nutzen.

Es wird davon ausgegangen, dass der Obere, wenn er dem Unteren Mochin gibt, ihm auch die Kleidung des Mochin gibt, was bedeutet, dass er dem Unteren sowohl den Überfluss als auch die Kraft des Massach gibt, die das Verlangen zu geben ist. Das ist die Bedeutung von „von lo liShma kommen wir zu liShma„.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 279, „Warum Israel mit einem Olivenbaum verglichen wird“

Zur Zeit, wenn er sieht, dass er durch Handlungen des Empfangens keine Lebenskraft erlangt hat, beginnt er, Handlungen des Gebens auszuführen, so dass die Handlungen des Gebens ihm Freude bereiten werden.

Daraus folgt, dass das Leiden ihn korrigiert, d.h. dass das Leiden, das er empfindet, wenn er nichts hat, woraus er Freude schöpfen kann, ihn dazu bringt, sich zu korrigieren, d.h. Handlungen des Gebens auszuführen, denn „korrigiert werden“ bedeutet Geben, wie es geschrieben steht: „Mein Herz quillt über von Gutem, ich sage: ‚Meine Arbeit ist für den König'“, d.h. zu geben.

Daraus folgt, dass er durch das Leid, das er durch seine fehlende Lebenskraft erleidet, einen neuen Weg für sich wählt und beginnt, sich mit dem Geben zu beschäftigen.

Obwohl auch dies mit dem Ziel des Empfangens geschieht, heißt es Lo liShma [nicht um der Tora willen], das liShma [um der Tora willen] nahe ist. Das ist die Bedeutung von „Von Lo liShma kommen wir zu liShma„, denn „das Licht darin korrigiert ihn.“ Da er handelt, um zu geben, beginnt er dadurch, Licht in den Handlungen des Gebens zu spüren, und dieses Licht kann ihn dann zum Geben bringen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 269, „Man schuftet nicht für einer Mahlzeit um sie zu verpassen“

Der Rat ist, dass ein Mensch, der sieht, dass er immer noch nicht liShma arbeiten kann, seine Handlungen in lo liShma verstärken sollte, denn wenn er sieht, dass er viele Handlungen in lo liShma getan hat, wird er keine andere Wahl haben, als zu bereuen und liShma zu arbeiten, sonst ist seine ganze Arbeit umsonst.

Die Regel besagt, dass ein Mensch sich nicht für eine Mahlzeit abmüht und sie verpasst. Wenn jemand also viele Taten in Lo liShma vollbracht hat, will er seine ganze Mühe nicht verlieren, so dass er seine ganze Arbeit korrigieren muss, damit sie in die Kedusha eingeht.

Wer aber in Lo liShma arbeitet und nicht viele Arbeiten verrichtet hat, d.h. der Tora und der Arbeit in Lo liShma nicht viel Zeit gewidmet hat, der wird nicht das Bedürfnis haben, zu bereuen, da er nicht so viele Arbeiten zu verlieren hat. Aus diesem Grund müssen wir versuchen, auch in Lo liShma viele gute Taten zu tun, denn dann wird er das Bedürfnis haben, Buße zu tun und in Lo liShma zu arbeiten.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 79, „Azilut und BYA“

Aus diesem Grund sagten unsere Weisen: „Von lo liShma gelangt man zu liShma.“ Dies bedeutet, dass man die Beschäftigung mit Tora und Mizwot mit dem Ziel beginnt: „Gib uns den Wohlstand in dieser Welt.“ Und danach: „Gib uns den Wohlstand der kommenden Welt.“

Und wenn man so studiert, sollte man dazu kommen, liShma zu studieren, das heißt für den Namen der Tora. Dies bedeutet, dass die Tora ihn die Wege des Schöpfers lehren wird. Und er muss zuerst das Versüßen von Malchut in Bina machen, was bedeutet, dass er Malchut, welche Wille zu empfangen genannt wird, zu Bina, der Eigenschaft des Gebens, erhebt. Das heißt, dass seine ganze Arbeit nur in der Absicht des Gebens sein wird.

Und dann wird es dunkel für ihn. Er fühlt, dass die Welt für ihn dunkel geworden ist, da der Körper nur für den Aspekt des Empfangens Kraft bereitstellt und nicht für den des Gebens. In diesem Zustand gibt es nur den einen Rat: zum Schöpfer zu beten, er möge seine Augen öffnen, sodass er in der Lage sein möge, im Aspekt des Gebens zu arbeiten.

 

  1. Rabash, Brief Nr. 16

Und über diesen Weg ist uns aus dem, was mein Vater und Lehrer schrieb, klar, dass um Lishma (für den Schöpfer) würdig zu werden, man zunächst das größte Lo Lishma (für sich) vorbereiten muss, und erst danach können wir Lishma erlangen.

Deshalb kann man sagen, dass Lo Lishma als „Lüge“ und Lishma als „Wahrheit“ bezeichnet werden kann. Wenn die Lüge klein ist, das heißt, wenn Mizwot und gute Taten geringfügig sind, verfügt der Mensch über eine kleine Absicht Lo Lishma und ist daher nicht in der Lage, die Wahrheit zu sehen, und sagt deswegen, dass er den guten und wahren Weg geht, das heißt, er glaubt, dass er sich mit Lishma beschäftigt – also dass er alles für den Schöpfer tut.

Wenn er sich aber Tag und Nacht mit Tora und Mizwot [im Sinne von] Lo Lishma (für sich) befasst, dann ist er in der Lage, die Lüge zu sehen, weil durch die Vermehrung der Täuschung die Lüge riesig wird. Und es ergibt sich, dass er wahrhaftig sieht, dass er den Weg der Lüge geht, und dann beginnt er, seine Taten zu korrigieren, das heißt, er fühlt, dass alles, was er tut, nur für ihn selbst und nicht für den Schöpfer ist.

Und von diesem Punkt geht man auf den Weg der Wahrheit über, das heißt zu Lishma. Und nur hier, in diesem Punkt, beginnt, dass man „von Lo Lishma zu Lishma kommt“, aber nicht zuvor, solange der Mensch vorgibt, sich mit Lishma zu befassen. 

 

  1. Baal HaSulam, „Die Bürgschaft (Arwut), Punkt 22

Es wurde bereits aufgezeigt, dass die Begeisterung, die ein Mensch mittels der Mizwot zwischen Mensch und Gott gewinnt, genau die gleiche Begeisterung ist, wie er sie durch die Mizwot zwischen dem Menschen und seinem Mitmenschen gewinnt. Denn er ist verpflichtet, ohne Hoffnung auf Eigenliebe, alle Mizwot liShma (um der Tora Willen) auszuführen, ohne sich Glanz und Ehre oder Ähnliches als Belohnung für seine Mühen zu erhoffen. Durch diese erhabene Tatsache verschmelzen die Liebe Gottes und die Liebe zum Mitmenschen und werden eins 

 

  1. Maimonides, Mishne Tora

„Unsere Weisen sagten: ‚Man sollte sich immer mit der Tora beschäftigen, auch wenn man lo liShma [nicht um ihretwillen] tut, denn von lo liShma kommt man zu liShma [um ihretwillen].‘ Deshalb lehrt man die Jungen, die Frauen und die Ungebildeten, nur aus Ehrfurcht zu arbeiten, um eine Belohnung zu empfangen. Bis sie Wissen ansammeln und Weisheit erlangen, werden sie nach und nach in dieses Geheimnis eingeweiht und mit Leichtigkeit daran gewöhnt, bis sie Ihn erreichen, Ihn kennen und Ihm aus Liebe dienen.“

 

  1. Mischna, Massechet Sprüche der Väter, 6:1

Rabbi Meir sagt: „Wer sich um der Tora willen engagiert, wird mit vielen Dingen belohnt. Außerdem hat er Vorzüge für die ganze Welt. Er wird Freund genannt, Geliebter, er liebt den Schöpfer, liebt die Menschen, erfreut den Schöpfer, erfreut die Menschen. Sie [die Tora] kleidet ihn mit Demut und Ehrfurcht und befähigt ihn, gerecht, fromm [chassidisch], ehrlich und treu zu sein. Sie treibt ihn weg von der Sünde und näher an den Vorzügen. Rat und Weisheit, Verstand und Macht kommen ihm zugute, wie gesagt wurde: „Der Rat ist mein und die Weisheit; ich bin verständig, die Macht ist mein. Sie gibt ihm Königtum, Herrschaft, Schärfe im Urteil, und die Geheimnisse der Tora werden ihm offenbart. Er wird wie eine immer fließende Quelle, wie ein Fluss, der nie versiegt. Er ist demütig, geduldig, vergibt eine Beleidigung, und es erhebt ihn über alle Handlungen.“

 

Studenten schreiben

Eine ungewöhnlich-gewöhnliche Fahrt im Zug des Lebens

von Günther und Julius

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