600 000 Seelen

Überarbeitet, EY, 2.09.2024


Es wird gesagt, dass es sechshunderttausend Seelen gibt, und jede Seele teilt sich in mehrere Funken. Wir müssen nun verstehen, wie es möglich ist, dass sich das Spirituelle teilt, da ursprünglich nur eine Seele, die Seele von Adam haRishon, erschaffen wurde.

Meiner Meinung nach gibt es tatsächlich keine weiteren Seelen in der Welt, wie es in 1. Mose 2,7 steht: „Und blies den Odem des Lebens in seine Nasenlöcher.“ Diese Seele ist in allen Kindern Israels in ihrer Vollständigkeit vorhanden, wie sie in Adam haRishon war, denn das Spirituelle teilt sich nicht und wird nicht gespalten, was ein Merkmal des Physischen ist. Wenn es also heißt, dass es sechshunderttausend Seelen und Seelenfunken gibt, scheint dies durch die Kraft des Körpers eines jeden Menschen verursacht zu sein. Mit anderen Worten: Zuerst trennt der Körper und hindert das Leuchten der Seele vollständig, und durch die Kraft von Tora und Mizwot wird der Körper gereinigt; in dem Maße, in dem er gereinigt wird, leuchtet die allgemeine Seele auf ihn.

Daher gibt es im Verhältnis zum physischen Körper zwei Unterscheidungen:

Die erste Unterscheidung besteht darin, dass man seine Seele als etwas Einzelnes empfindet und nicht versteht, dass es sich dabei um die Gesamtheit Israels handelt. Das ist tatsächlich ein Makel, der die oben erwähnte Trennung hervorruft.

Die zweite Unterscheidung besteht darin, dass das Licht der Seele Israels nicht in seiner ganzen Kraft auf einen scheint, sondern nur teilweise, je nachdem, wie sehr man sich gereinigt hat, um zur Gemeinschaft zurückzukehren.

Das Zeichen dafür, dass der Körper vollständig korrigiert ist, besteht darin, dass man spürt, dass die eigene Seele in der gesamten Gemeinschaft Israels vorhanden ist, in jedem Einzelnen von ihnen. Daher empfindet man sich auch nicht mehr als Einzelwesen, weil man von den anderen abhängig ist. In diesem Moment ist man vollständig, ohne Makel, und die Seele scheint in ihrer ganzen Kraft auf einen, wie sie in Adam haRishon erschien, gemäß dem Geheimnis: „Wer bläst, bläst aus seinem Inneren.“

Dies ist das Geheimnis der drei Stadien des Menschen:

  1. Der Zustand eines Funkens der Seele, der im Sinne einer Handlung in Form von Funken, wie in „erlaubt und verboten“, verstanden wird.
  2. Der Zustand der individuellen Seele, ein einzelner Teil der sechshunderttausend. Sie ist dauerhaft, aber ihr Makel bleibt bei ihr. Das bedeutet, dass ihr Körper die Gesamtheit der Seele nicht aufnehmen kann und sie sich als getrennt empfindet, was ihr viele Liebesqualen bereitet.
  3. Schließlich nähert sie sich der Vollkommenheit, der Gesamtheit der Seele, wie oben erwähnt, da der Körper gereinigt und vollständig dem Schöpfer gewidmet ist und keine Begrenzungen oder Schranken errichtet und vollständig in die Gesamtheit Israels integriert ist.

Wir haben gelernt: „Und wenn auch nur ein Mensch vollständig vor seinem Meister umkehrt, wird der König Messias sofort kommen.“

Und beachte die Erklärung dafür, denn [unsere Weisen] sagten: „Moses ist gleich 600 000.“ 

Wir müssen das verstehen, dass es zweimal sechshunderttausend Seelen gibt – die Seele von Moses und die Seelen Israels.

Aber wie bereits gesagt, ist die Wahrheit, dass es nicht mehr als eine Seele gibt, die erkennbar wird, wenn jede einzelne Seele (Nefesh) sich reinigt und sich von ihrer Verunreinigung befreit.

Wenn also alle Seelen (Nefashot) korrigiert sind, werden sie die gesamte Höhere Seele von Azilut zu jeder einzelnen Seele (Nefesh) anziehen, da das Spirituelle unteilbar ist. Zu diesem Zeitpunkt „wird der Ewige König sein über die ganze Erde“ (Sacharja 14,9). Wenn daher auch nur einer einzelnen Seele (Nefesh) die vollständige Reinheit fehlt, wird die Ausdehnung der Heiligkeit in jeder Seele (Nefesh) Israels fehlen.

Sobald jedoch eine einzige Seele (Nefesh) aus Israel von all ihrer Verunreinigung gereinigt ist, wird sie die gesamte Seele von Azilut auf sich ziehen, und durch sie werden alle Seelen (Nefashot) ihrer Generation korrigiert. Dies ist das Geheimnis, dass alles voneinander abhängt, wie es geschrieben steht: „Er war würdig, dass die Schechina auf ihm ruhte, aber seine Generation war nicht würdig dafür.“

Und das Erstaunliche daran ist, dass dieselbe Seele, die mit der Reinigung belohnt wurde, sofort danach strebt, das Wohlgefallen der Generation zu erhöhen und um sie zu bitten, bis sie ihre ganze Generation auf ihre Stufe erhebt.

Das ist das Geheimnis: „Moses ist gleich sechshunderttausend.“ Da er ihr treuer Hirte war, hatte er die Heiligkeit, die der ganzen Generation zustehen sollte. Und verstehe dies.

In der Tat findet sich das Ganze in jedem Einzelnen, weil am Ende letztlich alle Seelen zu einer Einheit zusammenkommen werden, zurück zu ihrer spirituellen Wurzel. Daher müssen alle Wunder und Prüfungen und alle Stationen, die die gesamte Welt während der sechstausend Jahre durchlaufen hat, von jeder individuellen Seele erfahren werden. Die gute Seele schöpft von allen Aspekten der Heiligkeit vor und nach ihr, und die schlechte Seele tut das Gegenteil.

Das Geheimnis der wechselnden Zeiten ist die Bedeutung der Generationen. Jede Generation verhält sich nach ihrem Richter, gemäß der Weisheit, die sie richtet, da sie von der Heiligkeit jener Zeit empfangen hat.

Daher ist jede Seele bereit, die Seele von Moses, Aaron, Samuel, David und Salomo in sich aufzunehmen, d.h. in den Zeiträumen, die sie durchläuft: Beim Auszug aus Ägypten und beim Empfang der Tora wird die Seele von Moses in ihr enthüllt; bei den sieben Eroberungen die Seele von Joshua; und beim Bau des Tempels die Seele von König Salomo, und so weiter.

Dies bezieht sich nicht auf die genannten individuellen Seelen, sondern auf das allgemeine Prinzip, dass das Spirituelle unteilbar ist. Sobald jemand die Seele erlangt, erlangt er die Seele der Gesamtheit Israels, aber entsprechend seinem Verdienst und seiner Stufe. Wenn also jemand in diesen Zeiten mit diesen Wundern belohnt wird, empfängt er die Fülle der Seele in dieser Offenbarung, und der Name des Offenbarenden wird wahrhaftig auf ihn gelegt.

Es wurde gesagt: „Ganz Israel sind Kinder von Königen.“ (Shabbat 67; Baba Mezia 113) „Und ein König, der stirbt – ganz Israel ist würdig, zu regieren.“ (Jerusalemer Talmud, Massechet Horajot 3,5) Dies ist ein großes Geheimnis, denn in allen vorhergehenden Generationen, die nur eine Vorbereitung für den Zustand des Königtums waren, wurden spezielle Gefäße für die Salbung ihrer Richter benötigt, wie die Seelen von Moses und Samuel. Aber das letzte Ziel hängt von der Gesamtheit Israels ab, denn wenn ein winziger Teil, ein winziger Funke, fehlt, kann sich das Ende nicht offenbaren. Deshalb ist ganz Israel des Königtums würdig, weil alle in dieser wahren Unterscheidung gleich sind. Aus diesem Grund gibt es kein spezielles Gefäß, um diese Vollkommenheit heranzuziehen; vielmehr wird jeder, der seine Seele reinigt und läutert, um würdig zu sein, die Offenbarung des Königtums in die Welt zu bringen, wirklich König David genannt werden. Das ist die Bedeutung von „David, König von Israel, lebt und besteht ewig“ (Rosh HaShana 25), denn er ist nicht wirklich gestorben. Sein Gefäß ist in jeder einzelnen Seele Israels vorhanden. Dies ist jedoch nicht der Fall bei der Seele von Moses, die nur in den Weisen der Generation sowie in den Propheten und Priestern zu finden ist.

Das ist das Geheimnis: „Wenn der König stirbt, ist ganz Israel würdig zu regieren“ (Jerusalemer Talmud; Massechet Horajot 3,5). Und verstehe dies. Das ist das Geheimnis, das die Vielen von ihrer Pflicht befreit. Und verstehe dies sehr gut.

Das ist die Bedeutung von „Vor der Ankunft des Messias wird die Unverschämtheit zunehmen“ (Sota 49) und „Jeder wird sich gegen seinen Nächsten auflehnen, der Jüngere gegen den Älteren und der Niedere gegen den Ehrbaren“ (Jesaja 3,5). Das bedeutet, dass sogar ein unwürdiger Jüngling es wagen wird, seine Herrschaft über die Welt auszudehnen, so als wäre er einer der Ältesten und Ehrbaren der Generation.

Wenn jedoch der Unwürdige, dessen Wurzel in einer niedrigen und unehrenhaften Seele liegt, sein Herz ausrichtet und seine Taten reinigt, wird auch er gewürdigt werden, die gesamte Seele des heiligen Volkes in seine eigene Seele auszudehnen, mit all den Wundern, die das heilige Volk bis heute erfahren hat. Denn sie waren nur eine Vorbereitung auf diese Vollständigkeit. Daher muss auch diese individuelle Seele alles kosten und „ihre Welt in einer Stunde kaufen“, aufgrund der Eigenschaft jener Generation, die Krone Seines Königtums, die alles umfasst, auszudehnen: „Und alle brauchen den Weizenbesitzer, und jeder Einzelne ist ihm dankbar verpflichtet.“ (Berachot 64; Baba Batra 145). Und verstehe dies.

Dies ist die Bedeutung ihrer Worte: „Wenn auch nur ein einziger Mensch in völliger Umkehr vor seinem Meister tritt, wird der König Messias sofort erscheinen.“ Dies bedeutet, dass jeder, der auch nur eine einzige Seele in sich erweckt, das Potenzial hat, seine ganze Generation zu erlösen. Denn jeder, der in einer Sache verpflichtet ist, entbindet die Vielen von ihrer Pflicht, kann das Gebet vermehren und in der Bresche stehen, bis er für seine gesamte Generation belohnt wird.

Dies ist jedoch nicht der Fall bei anderen Formen der Erlösung, die nur eine Vorbereitung waren und nicht jedem gehörten. Zum Beispiel gehörte die Übergabe der Tora nur der Generation der Wüste und Moses. Keine andere Generation, auch wenn sie würdiger war, konnte diese Stufe erreichen, noch konnte es jemand anderes außer Moses tun, weil sie voneinander abhängig waren.

Der Aspekt des Messias ist jedoch für jede Generation bereit. Daher besteht für jeden einzelnen die Möglichkeit, den Aspekt des Messias auszudehnen, wie es oben erwähnt wurde.

Der Grund dafür ist, dass die Messias-Eigenschaft die Korrektur der Gefäße betrifft, und die Gestaltung aller Gefäße ist gleich, da sie sich nur in ihrem CHaBaD entsprechend ihrer Eigenschaften unterscheiden. Daher sind vom Minister, der das Angesicht des Königs sieht, bis zu jenem, der am Mühlstein sitzt, alle gleichwertige Diener bei der Wiederherstellung der früheren Herrlichkeit, und es gibt in dieser Hinsicht keine Abstufungen zwischen einem Menschen und seinem Nächsten.

 

Ein Gebot

Den Menschen gemäß dem Gebot des Schöpfers dienen

Der Teil der Tora, welcher die Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Freund betrifft

Gedanke, Rede, Handlung

Unbeabsichtigtes Erfreuen des Schöpfers

Prophetische Wahrheit in physischen Messungen

Die Verpflichtung zur Einhaltung der 613 Gebote

Die Weisheit der Wahrheit

Die Prophezeiung

Prophetischer Erfolg liegt in der  Schnelligkeit

Ein Kleiner kann mehr Erfolg haben als ein Großer

Geheimnis der Prophetie der Generationen

Das Wesen des prophetischen Erfolges

Eine allgemeine Kraft und individuelle Kraft

Ein Gebot

 

„Wer ein Gebot ausführt, ist glücklich, denn er hat sich und die ganze Welt auf die Waagschale des Verdienstes geneigt.“

Dem Schöpfer zu dienen und die Mizwot [Gebote] einzuhalten, kann man nur liShma [für Ihren Namen] tun – das bedeutet, seinen Schöpfer zufrieden zu stellen. Doch schon unsere Weisen wiesen uns an, Tora und Gebote auch lo liShma [nicht für Ihren Namen] zu befolgen, denn „von lo liShma kommt man zu liShma„… Ich sage, dass die einzige Mizwa, die das Erreichen von liShma garantiert, darin besteht, nicht für sich selbst zu arbeiten. Abgesehen von den notwendigen Arbeiten, die dazu dienen, um für seinen Lebensunterhalt zu sorgen. In der übrigen Zeit soll man für die Allgemeinheit arbeiten: zur Rettung der Unterdrückten und allen Geschöpfen in der Welt, die Hilfe und Unterstützung brauchen. Weiterlesen

Aus meinem Fleisch werde ich Gott sehen

Die Kunst, die Seele zu nähren

Körper und Seele

Erlangung von Wissen im Körperlichen und im Spirituellen

Offenbarung der Werke des Schöpfers – im Verborgenen

Die Erlangung der spirituellen Form

Die Notwendigkeit, den Schöpfer zu erlangen

Erkenntnis des Schöpfers

Das Erkennen der Errungenschaft – nur durch den Weg der Tora

Das Wesen der intellektuellen Wahrnehmung

Die Kunst, die Seele zu nähren

Es ist unmöglich, seinen Körper in der Welt zu erhalten, ohne ein gewisses Maß an Wissen über die körperliche Natur zu besitzen, wie z.B. welche Kräuter tödlich sind und welche Dinge brennen oder schaden, oder ohne die Einschätzung dessen, was im Herzen eines Freundes ist, ohne die es unmöglich ist, in der materiellen Welt zu existieren. Weiterlesen

Die Lösung

Man hat mich gebeten, eine auf meiner Sichtweise begründete Lösung des brennenden Problems zu geben, welches in der Vereinigung aller Parteien und Bewegungen auf einer einzigen Plattform liegt. Und ich muss sofort zugeben, dass ich auf diese Frage, in der Form, in welcher sie gestellt wurde, keine Antwort habe. Und es wird niemals eine Antwort auf sie geben. Denn die Weisen der Völker der Erde aller Zeiten und Generationen haben sich darin abgemüht, fanden aber noch keine natürliche Lösung, die für alle Strömungen in ihren Kreisen annehmbar wäre. Und viele haben gelitten und werden noch leiden, bevor sie die „Goldene Mitte“ finden, die ihren inneren Strömungen nicht widerspricht. Weiterlesen

Aufbau der zukünftigen Gesellschaft

1. Aufbau der zukünftigen Gesellschaft

2. Absolute Verpflichtung, die Arbeit des Schöpfers auf sich zu nehmen

3. Prinzipien des zukünftigen Gesellschaft

4. Schluss

1. AUFBAU DER ZUKÜNFTIGEN GESELLSCHAFT 

Hier die Worte, die ich fand: „Es gibt eine Allegorie über Freunde, die sich in der Wüste verirrten. Sie waren hungrig und durstig. Einer von ihnen fand eine Siedlung, übervoll mit allen Genüssen. Er erinnerte sich an seine armen Brüder, doch er hatte sich schon zu weit von ihnen entfernt und wusste nicht mehr, wo sie waren. Er rief sie und blies das Horn. Vielleicht würden seine armen, hungrigen Freunde seine Stimme vernehmen, näher kommen und ebenfalls diese übervolle Siedlung finden. Weiterlesen

Shamati 26. Die Zukunft des Menschen hängt von der Dankbarkeit für die Vergangenheit ab

Ich hörte im Jahr 1943

Es steht geschrieben: „Denn erhaben ist der Schöpfer, und der untere wird sehen“ – dass nur die unteren die Erhabenheit sehen können. Die Buchstaben des Wortes „kostbar“ (jakar) sind die Buchstaben des Wortes „wird erkennen“ (jakir).

Das bedeutet, dass man je nach dem Maß der Wichtigkeit einer Sache, deren Erhabenheit erkennt. Denn sein Eindruck hängt vom Maß der Wichtigkeit ab und bringt ihm Gefühle im Herzen. Und gemäß dem Grad der Erkenntnis der Wichtigkeit entsteht in ihm Freude. Weiterlesen

Einführung zu Talmud Esser HaSefirot

Von Yehuda Ashlag

1. Als erstes sollte ich sagen, dass ich es für äußerst notwendig erachte, die eiserne Mauer zu sprengen, die uns von der Wissenschaft der Kabbala seit den Zeiten der Zerstörung des Tempels und bis zur heutigen Generation trennt. Diese Mauer lastet schwer auf uns und erweckt die Befürchtung, dass die Kabbala im Volk Israel gänzlich vergessen wird.

Wenn ich mich aber an das Herz eines Menschen wende und vom Studium der Kabbala spreche, dann lautet seine erste Frage: „Wozu sollte ich wissen, wie viele Engel es im Himmel gibt und wie sie heißen? Kann ich etwa nicht ohne all diese Kenntnisse der ganzen Tora, in allen ihren Details und Feinheiten, folgen?“

Zweitens fragt er: „Haben die Weisen nicht etwa festgelegt, dass man sich zuerst den Talmud und die Gesetze in vollem Maße aneignen sollte? Und wer kann sich selbst betrügen, im Glauben, dass er bereits das Studium der ganzen offenen Tora abgeschlossen habe und es ihm nur an der verhüllten Tora fehle?“ Weiterlesen

Shamati 14. Was ist die Erhabenheit des Schöpfers?

Ich hörte Im Jahr 1948

Die Erhabenheit (Romemut) des Schöpfers bedeutet, dass man vom Schöpfer bitten muss, einem die Kraft zu geben, über den Verstand hinauszugehen. Die Erhabenheit des Schöpfers hat also zwei Bedeutungen: Weiterlesen

Shamati 11. Freude mit einem Erschauern

Ich hörte im Jahr 1948

Freude wird Liebe genannt. Sie ist Existenz. Und das gleicht einem Menschen, der sich ein Haus baut, ohne in den Mauern des Hauses Öffnungen[1] zu schaffen. Folglich hat er keine Möglichkeit, das Haus zu betreten, weil es keine Öffnungen in den Hausmauern gibt, durch welche das Betreten möglich wäre. Daher muss man eine Öffnung erschaffen, durch die man in das Haus gelangen kann. Weiterlesen

Der Frieden in der Welt

Frieden in der Welt

Alles wird nicht nach seinem Erscheinungsbild zu einem bestimmten Zeitpunkt bewertet, sondern nach dem Maß seiner Entwicklung.

Die Schwäche der „Weltverbesserer“

Belohnt – „Ich werde es beschleunigen“, nicht belohnt – „zu seiner Zeit“

Gut und Böse werden durch die Handlungen des Einzelnen gegenüber der Gemeinschaft bewertet

Die vier Attribute Barmherzigkeit, Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden im Individuum und im Kollektiv

Praktische Schwierigkeiten bei der Wahrheitsfindung

Unfähig, das Attribut der Wahrheit festzulegen, versuchten sie, die grundlegenden Attribute festzulegen

Hoffnungen auf Frieden

Das Wohlergehen eines bestimmten Kollektivs und das Wohlergehen der ganzen Welt

Im praktischen Leben stehen die vier Attribute im Widerspruch zueinander

Das Attribut der Einzigartigkeit im Egoismus bringt Ruin und Zerstörung

Die Natur der Einzigartigkeit als Gegenstand der Evolution im Kollektiv und im Individuum

Die Lebensbedingungen in der letzten Generation

Schmerz vs. Vergnügen im Empfangen für sich selbst

Frieden in der Welt

„Barmherzigkeit und Wahrheit begegneten sich; Gerechtigkeit und Frieden küssten sich. Wahrheit sprosst aus der Erde, und Gerechtigkeit blickt herab vom Himmel. Auch der Herr wird das Gute geben, und unser Land wird seinen Ertrag geben.“ (Psalm 85)

Alles wird nicht nach seinem Erscheinungsbild zu einem bestimmten Zeitpunkt bewertet, sondern nach dem Maß seiner Entwicklung.

Alles in der Wirklichkeit, das Gute und das Böse, und sogar das Schädlichste in der Welt, hat eine Daseinsberechtigung und sollte nicht aus der Welt getilgt und zerstört werden. Wir müssen es lediglich ausbessern und korrigieren, denn jede Beobachtung der Schöpfung reicht aus, um uns über die Größe und Vollkommenheit ihres Handelnden und Schöpfers zu belehren. Deshalb müssen wir verstehen und sehr vorsichtig sein, wenn wir an irgendeinem Gegenstand der Schöpfung etwas auszusetzen haben und sagen, dass er überflüssig und unnötig ist, denn das wäre eine Verleumdung des Schöpfers. Weiterlesen

Zu sitzen und nichts zu tun ist vorzuziehen

Ich kann mich nicht länger zurückhalten mit allem, das zwischen uns steht: Daher versuch ich eine wahre offene Warnung, denn ich muss den tatsächlichen Wert der Wahrheit in unserem Land kennen. Das war immer mein Weg: Minutiös in die Handlungen der Schöpfung einzutauchen, um ihren genauen Wert zu erkennen, genauer gesagt, ob sie gut oder schlecht sind.  Weiterlesen

Horn des Messias

Rav Yehuda Ashlag

Die Erlösung – nur mit Hilfe der Kabbala

Und wisse, dass die Kinder Israels nicht erlöst werden, es sei denn, die Weisheit des Verborgenen wird in großem Maße offenbart, wie im Sohar geschrieben steht: „Durch dieses Werk [Sohar] werden die Kinder Israels vom Exil erlöst.“ Denn es gab eine Hoffnung auf Erlösung zur Zeit der Niederschrift des Sohars, die in den Tagen von Rashbi begann, und zwar zur Zeit der Offenbarung von Bar-Kochba, über welchen Rabbi Akiva, Rashbis (Rabbi Shimon Bar Yochai) Lehrer sagte: „Ein Stern geht hervor aus Jakob.“ Ebenso war nach der Zerstörung von Beitar die Hoffnung besonders groß.

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Die Waage zur Seite des Verdienstes neigen

22) Und genau darüber spricht Rabbi Elasar, Sohn von Rabbi Shimon, in Bezug auf den Vers: „Durch einen Sünder geht viel Gutes verloren“; denn es wurde bereits aufgezeigt, dass die Begeisterung, die ein Mensch mittels der Mizwot (Gebote) zwischen Mensch und Gott gewinnt, genau die gleiche Begeisterung ist, wie er sie durch die Mizwot zwischen sich und seinem Mitmenschen gewinnt. Denn er ist verpflichtet, ohne Hoffnung auf Eigenliebe, alle Mizwot liShma (um der Tora Willen) auszuführen, ohne sich Glanz und Ehre oder Ähnliches als Belohnung für seine Mühen zu erwerben. Durch diese erhabene Tatsache verschmelzen die Liebe Gottes und die Liebe zum Mitmenschen und werden eins.

Daraus ergibt sich, dass er auf der Leiter der Nächstenliebe einen bestimmten Fortschritt für die ganze Welt erzielt, da dieser Einzelne durch seine Taten, ob große oder kleine, eine gewisse Stufe erreicht und schlussendlich die Zukunft mit beeinflusst, indem die Balance der Welt zum Rechten hin gewendet wird, da sein Anteil zum Gewicht hinzugefügt wird .

Aus dem Artikel von Baal HaSulam, Die Bürgschaft

Podcast – Audioversion „Die Bürgschaft“

Von hinten und vorne umfaßt du mich

Achor ve-kedem Zartani

Aus dem Buch „Pri Chacham“ (Früchte der Weisheit)

Rav Yehuda Ashlag

„Achor ve-kedem zartani“- von vorn und von hinten umfasst Du mich- d.h. sowohl in der Offenbarung als auch in der Verhüllung des Schöpfers. Denn wahrlich „herrscht Sein Königreich über allem“, und alles wird zu seiner Wurzel zurückkehren, denn „es gibt keinen Ort, der frei von Ihm wäre“ – der Unterschied besteht darin, ob in der „Gegenwart“ oder in der „Zukunft“. Denn derjenige, der dessen würdig wird, beide Welten zu vereinigen, enthüllt Seine Kleider in der „Gegenwart“, da alles Geschehende die Kleidung der Offenbarung der Schechina ist. Und das ist die „Gegenwart“; d.h. auch jetzt zieht {Er} in königlicher Kleidung aus und zeigt vor allen, dass „der Reiter nicht der Zusatz des Pferdes“ ist, keinesfalls, sondern, obwohl es äußerlich scheint, das Pferd führe den Reiter, wird doch in Wahrheit das Pferd zu keiner Bewegung anders angeregt, als wenn es die Leine und den Zügel seines Reiters spürt. Das wird „der Aufbau der Stufe von Schechina“ genannt… Und wird als das Stadium „Angesicht zu Angesicht“ bezeichnet. Weiterlesen

Einführung in die Weisheit der Kabbala

Einführung in die Weisheit der Kabbala

(Pticha le Chochmat ha Kabbala)

Rav Yehuda Ashlag

Der Schöpfungsgedanke (Machshewet haBrija) und die vier Phasen des Direkten Lichts (Dalet Bchinot von Or Yashar)

1) Rabbi Chananja ben Akashja sagt: „Der Schöpfer wollte Israel reinigen (lesakot), daher gab Er ihnen reichlich Tora und Mizwot (Gebote), so wie geschrieben steht: ‚Der Ewige ist erfreut, um Seiner Gerechtigkeit willen, die Tora groß und herrlich zu machen‘“ (Talmud, Makot 23b). Es ist bekannt, dass das Wort Sakut (Reinheit) bzw. Sechut[1] (Verdienst) von Hisdakchut (Reinigung) abstammt. Die Weisen sagten: „Die Gebote sind nur gegeben, damit sich Israel mit deren Hilfe reinigt“ (Midrash BeReshit Rabba, Parasha 44). Man muss verstehen: Weiterlesen

MU Serie – Die Bürgschaft, Baal HaSulam

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MU Serie – Die Gabe der Tora, Baal HaSulam

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Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Rabbi Akiva sagt, das sei ein großer Grundsatz der Tora.“ (Bereshit Rabba 24)

Gesamtheit und Detail

Das oben erwähnte Zitat ist zwar eine der bekanntesten und am meisten zitierten Redensarten, doch wurde es immer noch nicht in seinem ganzen Umfang erläutert. Und zwar, weil das Wort „Grundsatz“ (כלל) bzw. Gesamtheit auf eine Summe von Details hinweist, die sich auf die obere Regel beziehen, wobei jedes einzelne Detail einen Teil in sich trägt, sodass die Zusammenfügung all dieser Details diese Gesamtheit zustande bringt.

Und wenn wir sagen, „großer Grundsatz der Tora“, so bedeutet dies, dass alle Texte und alle 612 Mizwot (Gebote) die Gesamtsumme der Details darstellen, die sich auf den Vers beziehen: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

Doch auf den ersten Blick ist dies schwierig zu verstehen, wie solch eine Aussage „den allgemeinen Grundsatz“ aller Gebote in der Tora enthalten kann? Bestenfalls könnte er ein „allgemeiner Grundsatz“ jenes Teiles der Tora und der Texte sein, welcher sich auf die zwischenmenschlichen Gebote bezieht. Aber wie kann der weitaus größere Teil der Tora, der sich mit der Beziehung zwischen Mensch und dem Schöpfer beschäftigt, in den Rahmen des Verses „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ einbezogen werden?

Was dir selbst verhasst ist, das tue deinem Nächsten nicht an

Wenn wir irgendwie den oberen Text glätten können, sieh hier, was Hillel zu einem Fremden sagte, der zu ihm kam und darum bat, überzutreten, wie es in der Gemara heißt: „Mache mich zu einem Übergetretenen, und lehre mich die ganze Tora, während ich auf einem Fuß stehe“. Er (Hillel) sagte zu ihm: „Was dir verhasst ist, das tu deinem Nächsten nicht (im heutigen Sprachgebrauch: Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem anderen zu). Das ist die ganze Tora und alles andere ist nur die Interpretation, geh und lerne sie!“  Wir sehen, dass er ihm sagte, die ganze Tora sei die Interpretation des Verses: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

Nun ist es nach den Worten von Hillel, dem Lehrer aller Kabbalisten seiner Zeit, vollkommen klar, dass es das vordergründige Ziel unserer heiligen Tora ist, uns auf jene erhabene Stufe zu bringen, wo wir diesen Vers einhalten können, weil es im Besonderen heißt: „Alles andere ist nur die Interpretation, geh und lerne sie!“ Das bedeutet, dass man uns erklärt, wie wir zu diesem Grundsatz kommen können.

Es verwundert, dass solch eine Aussage in den meisten Themen der Tora wahr sein kann, welche den Menschen und Gott betreffen, wenn doch jeder Anfänger offensichtlich weiß, dass es das Herzstück der Tora ist, und nicht die Erklärung von „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst

Wir sollten außerdem die Bedeutung des Verses „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ prüfen und verstehen. Die wörtliche Bedeutung davon ist es, deinen Nächsten im selben Maße zu lieben, wie du dich selbst liebst. Doch wir sehen, dass die Allgemeinheit dem überhaupt nicht standhalten kann. Hieße es, liebe deinen Freund so sehr, wie er dich liebt, könnten auch dies nur wenige Menschen vollkommen einhalten, doch es wäre akzeptabel.

Doch den anderen so sehr zu lieben, wie ich mich selbst liebe, scheint unmöglich. Sogar wenn es in der ganzen Welt nur eine Person außer mir gäbe, wäre es unmöglich, und es ist noch weniger möglich, wenn die Welt voller Menschen ist. Mehr als das, wenn ein Mensch wen auch immer so lieben würde wie er sich selbst liebt, hätte er keine Zeit für sich selbst. Denn man muss bereitwillig die eigenen Bedürfnisse befriedigen, ohne Verzicht, denn man liebt sich selbst.

Was die Bedürfnisse der Allgemeinheit betrifft, ist dem nicht so; denn der Mensch hat keinen triftigen Grund, der in ihm den Wunsch erwecken würde, für sie zu arbeiten – und selbst, wenn er wollte, würde er es wörtlich erfüllen können, würde seine Kraft standhalten? Und wenn dem nicht so ist, wie kann die Tora uns dazu verpflichten, etwas zu tun, was der Mensch überhaupt nicht einhalten kann?

Und wir sollten keineswegs annehmen, dass diese Worte übertrieben sein könnten; denn wir werden durch den folgenden Vers erinnert: „Du sollst dem nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen“. Alle Kommentatoren waren sich darin einig, den Text wörtlich zu interpretieren. Mehr als das; sie sagten, dass man die Bedürfnisse seines Nächsten sogar dann befriedigen soll, wenn man selbst bedürftig ist. Sogar dann müssen wir die Bedürfnisse unseres Freundes befriedigen und unsere eigenen unbefriedigt lassen.

Die Tosfot (Ergänzungen in der Gemara) sagten, dass für jedermann gilt, der einen israelitischen Sklaven kauft, dass es so ist, als kaufe er sich selbst einen Herren. Und die Tosfot interpretierten die Situation, wenn man nur ein Kissen hat und selbst darauf liegt, man nicht das Gebot einhält: „Denn es ist ihm gut mit dir“. Und wenn man selbst nicht darauf liegt und das Kissen seinem Sklaven nicht gibt, dann ist dies eine sodomitische Regelung. Es stellt sich heraus, dass man ihn gegen den eigenen Willen an seinen Diener geben muss. Daraus folgt, dass man sich selbst einen Herrn kaufte.

Eine Mizwa (ein Gebot)

Das bringt einige Fragen auf: Gemäß dem vorher Gesagten verstoßen wir alle gegen die Tora. Des Weiteren halten wir den vordergründigen Teil der Tora nicht ein, ihre Essenz, da wir die Einzelheiten einhalten, nicht aber die Gesamtheit (nicht das eigentliche Gesetz). Es steht geschrieben: „Wenn ihr den Willen des Schöpfers einhaltet, sind die Armen bei anderen, doch nicht bei euch“. Doch wie ist es möglich, dass es Arme geben wird, wenn jeder die Gesamtheit (das allgemeine Gesetz der Nächstenliebe) einhält, den Wunsch des Herrn, und seinen Nächsten wie sich selbst liebt?

Das Frage des hebräischen Sklaven, die der Jerusalemer [Talmud] aufwirft, bedarf einer weiteren Untersuchung: Die Bedeutung des Textes ist es, dass man seinen Sklaven wie sich selbst lieben soll, sogar wenn es sich auf einen Ausländer oder einen Fremden bezieht, der kein Hebräer ist. Und man hat keine Ausreden, denn die Regelung für den Fremden ist die Regelung für einen Hebräer, da „Ein Gesetz und eine Verordnung soll es geben, sowohl für dich als auch für den Fremden, der mit dir verweilt“. Das Wort Ger [Ausländer/Übergetretener] meint auch einen „teilweise Übergetretenen“, also einen, der nicht die Tora annimmt, sondern sich nur dem Götzendienst entzieht. Es steht über solch eine Person geschrieben: „Du darfst sie dem Fremden geben, der in deinen Toren wohnt.“

Und das ist die Bedeutung der Worte des Tana [1]: „Derjenige, der ein Gebot erfüllt, neigt sich selbst und die ganze Welt der Seite des Verdienstes zu“. Und es ist sehr schwer zu verstehen, was die „ganze Welt“ damit zu tun hat? Und wir sollten uns nicht selbst rechtfertigen, es gehe um den Fall, dass man halb unwürdig und halb würdig ist und die ganze Welt halb unwürdig und halb würdig ist, denn wenn wir das sagen, verfehlen wir den ganzen Sinn.

Außerdem ist die ganze Welt voll von Nichtjuden und Tyrannen, wie kann er also sehen, dass sie halb unwürdig und halb würdig sind?

Man kann an sich selbst erkennen, dass man halb Gerechter und halb Sünder sei, aber nicht an der ganzen Welt als solche. Außerdem sollte der Text mit „ganz Israel“ beginnen, doch warum heißt es „die ganze Welt“? Bürgen wir für die ganze Welt? Fügen wir sie zu unserem Guthaben an guten Taten hinzu?

Wir müssen verstehen, dass unsere Weisen nur von dem praktischen Teil der Tora sprachen, welcher die Welt und die Tora zum ersehnten Ziel bringt. Wenn sie also von einer Mizwa (einem Gebot) sprechen, dann meinen sie mit Sicherheit eine praktische Mizwa. Und das ist sicherlich wie Hillel sagt, „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Durch diese Mizwa allein erreicht der Mensch das wahre Ziel, nämlich die Anhaftung [Dwekut] an seinen Schöpfer. Tatsächlich siehst du, dass der Mensch durch diese Mizwa die ganze Welt und das Ziel aufrechterhält.

Nun stellt sich nicht mehr die Frage nach den Mizwot zwischen Mensch und Gott, da die praktischen von ihnen den gleichen Zweck haben, den Körper zu reinigen, der letzte Punkt, von dem es heißt, den Nächsten wie sich selbst zu lieben. Die unmittelbare Phase danach ist die Anhaftung.

Und darin gibt es die Gesamtheit  und das Detail. Wir gehen vom Detail zur Gesamtheit, da die Gesamtheit zum Endziel führt. Tatsächlich macht es mit Sicherheit keinen Unterschied, von welcher Seite wir beginnen, vom Detail oder von der Gesamtheit, solange wir beginnen und nicht still halten, bis wir unser Ziel erreichen.

Und Ihm anhaften

Es bleibt immer noch Raum, um zu fragen: wenn der Zweck der Tora und der ganzen Schöpfung nichts anderes ist, als die niederträchtige Menschheit zu erheben, bis wir schließlich dieser prächtigen Erhabenheit – der Dwekut [Anhaftung] an den Schöpfer – würdig werden, so hätte der Schöpfer uns doch gleich in dieser Erhabenheit erschaffen können, anstatt uns mit der Arbeit zu erschweren, die es in der Schöpfung und in der Tora und den Mizwot gibt. Wir könnten das mit den Worten unserer Weisen erklären: „Einer, der isst, was nicht Seines ist, fürchtet sich, einem ins Gesicht zu schauen“. Das meint, dass jeder, der die Früchte der Arbeit von anderen verzehrt, sich fürchtet (schämt), seine eigene Gestalt anzuschauen, denn seine Gestalt ist unmenschlich.

Da kein Mangel von Seiner Vollkommenheit ausgehen kann, bereitete er Arbeit für uns vor, dass wir die Arbeit unserer eigener Hände genießen könnten. Deswegen erschuf er das Geschöpf in seiner niederen Form. Die Arbeit in der Tora und in den Mizwot erhebt uns aus der Niederträchtigkeit der Schöpfung, und durch sie erreichen wir unsere Erhabenheit selbstständig. Dann empfinden wir nicht den Genuss und die Wonne, als kämen sie von einer großzügigen Hand, als Geschenk, sondern wir nehmen uns als Besitzer dieses Genusses wahr.

Doch wie dem auch sei, wir müssen immer noch die Quelle der Niederträchtigkeit nachvollziehen, die wir fühlen, wenn wir ein Geschenk erhalten. Naturwissenschaftler wissen, dass jeder Zweig seiner Wurzel nahe ist. Der Zweig liebt alle Eigenschaften der Wurzel, will sie, begehrt sie und zieht Nutzen aus ihnen. Umgekehrt hält sich der Zweig von allem fern, was nicht in der Wurzel ist; er kann es nicht ertragen und wird von ihm geschädigt. Und da unsere Wurzel der Schöpfer ist und Er nicht empfängt, sondern gibt, fühlen wir Leid und Erniedrigung bei jedem Empfang von einem anderen.

Nun verstehen wir den Sinn des Anhaftens an Ihn. Die Erhabenheit von Dwekut [Anhaftung] an Ihn ist lediglich die Übereinstimmung des Zweiges mit seiner Wurzel, und der ganze Sinn der Niederträchtigkeit ist nur die Entfernung von der Wurzel. Mit anderen Worten: Jedes Geschöpf, dessen Wege korrigiert werden, um anderen zu geben, erhebt sich und wird fähig, an Ihm anzuhaften, und jedes Wesen, dessen Weg das Empfangen und die Eigenliebe ist, wird erniedrigt und weit vom Schöpfer entfernt.

Als ein Heilmittel wurden uns die Tora und die Mizwot gegeben. Am Anfang müssen wir sie Lo Lishma einhalten, d.h. um der Belohnung willen. Das ist während des Zeitraumes von Katnut (des Kleinseins) der Fall, während der Erziehungsphase. Wenn man erwachsen wird, wird einem beigebracht, die Tora und die Mizwot Lishma einzuhalten, d.h. um dem Erschaffer Genuss zu bereiten, und nicht aus Selbstliebe.

Jetzt können wir die Worte unserer Weisen verstehen, die fragten: „Warum sollte es den Schöpfer interessieren, ob man an der Kehle oder am Nacken schlachtet? Schließlich wurden die Mizwot [Gebote] nur deshalb gegeben, um die Menschen durch sie zu reinigen.“

Doch wir wissen immer noch nicht, was dieses Reinigen ist. Wenn wir das zuvor Erwähnte beachten, so wissen wir dass „der Mensch als ein wilder Esel auf die Welt kommt“. Und wir sind vollkommen in den Schmutz und die Niederträchtigkeit des Empfanges für sich selbst und der Selbstliebe getaucht, ohne jeglichen Funken von Liebe zum Nächsten und vom Geben. In diesem Zustand befindet sich der Mensch am entferntesten Punkt von der Wurzel.

Wenn man wächst und durch Tora und Mizwot erzogen wird, und zwar bestimmt durch das Ziel, seinem Erschaffer Freunde zu bringen, und nicht aus Selbstliebe, kommt man zu der Stufe des Gebens an den Nächsten. Man gelangt zu dieser Stufe durch das natürliche Heilmittel, welches im Studium der Tora und der Mizwot Lishma eingeschlossen ist, von welchem der Geber der Tora weiß, wie unsere Weisen sagten: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen, und ich schuf die Tora als Gewürz (Heilmittel)“.

Dadurch entwickelt sich das Geschöpf auf den Stufen der hohen Erhabenheit, bis man jegliche Form von Selbstliebe und Empfangen für sich selbst verliert. In diesem Zustand ist jede Eigenschaft des Menschen, entweder zu geben, oder zu empfangen um zu geben. Unsere Weisen sagten darüber: „Die Mizwot wurden nur gegeben, um die Menschen durch sie zu reinigen“, und dann steigt man zu seiner Wurzel auf, wie es heißt, „und Ihm anzuhaften“.

Zwei Teile der Tora: zwischen Mensch und Gott und zwischen Mensch und Mensch

Sogar wenn wir sehen, dass es in der Tora zwei Teile gibt: einmal die Mizwot zwischen Mensch und Gott, und zweitens die Mizwot zwischen Mensch und Mensch, sind sie doch beide das Gleiche. Das bedeutet, dass ihr eigentlicher Zweck und das ersehnte Ziel Eins sind, und zwar Lishma.

Es macht keinen Unterschied, ob der Mensch für seinen Nächsten oder für den Schöpfer arbeitet. Das hat zum Grund, dass es in uns durch die Natur der Schöpfung eingemeißelt ist, dass alles, was von einem anderen kommt, uns leer und irreal erscheint.

Deswegen sind wir gezwungen, bei Lo Lishma anzufangen. Maimonides [2] sagt: „unsere Weisen sagten: „Man muss immer die Tora studieren, und zwar sogar Lo Lishma, denn von Lo Lishma kommt man zu Lishma“. Deshalb werden die Jungen, die Frauen und die Ungebildeten gelehrt, aus Ehrfurcht zu arbeiten und um Belohnung zu empfangen. Bis sie Wissen ansammeln und Weisheit erlangen, werden sie nach und nach in dieses Geheimnis eingeweiht und mit Leichtigkeit an diese Angelegenheit gewöhnt, bis sie Ihn erlangen und Ihn kennen und Ihm aus Liebe dienen“.

Wenn man dabei seine Arbeit in Liebe und Geben zum Nächsten vollendet und beim höchsten Punkt ankommt, vollendet man auch seine Liebe zum Schöpfer und das Geben an den Schöpfer. In diesem Zustand gibt es keinen Unterschied zwischen den beiden, da alles, was außerhalb des Körpers eines Menschen ist, d.h. außerhalb seines Selbstinteresses, auf gleiche Weise beurteilt wird- ob es darum geht, seinem Nächsten zu geben, oder um dem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten.

Das ist es, was Hillel Hanasi meinte, und zwar dass „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ das absolute Ziel in der Praxis sei. Denn das ist die klarste Form für den Menschen.

Wir sollen nicht über die Taten irren, denn diese werden vor die Augen des Menschen gesetzt. Und wisse, dass wenn man die Bedürfnisse des Freundes vor die eigenen stellt, dass das Geben ist. Deswegen definiert Hillel das Ziel nicht als „Und du sollst den Ewigen deinen Gott lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Vermögen“, denn es ist tatsächlich beides das Gleiche. Es ist so, weil man auch seinen Freund mit seinem ganzen Herzen und seiner ganzen Seele und seiner ganzen Kraft lieben soll, denn das ist der Sinn der Worte „wie dich selbst“. Immerhin liebt man sicherlich sich selbst mit seinem ganzen Herzen und Seele und allet Kraft, doch hinsichtlich des Schöpfers könnte man sich irren, und mit dem Freund liegt es immer vor den Augen.

Warum wurde die Tora nicht den Vorvätern gegeben?

Das beantworten die ersten drei Fragen. Doch es bleibt immer noch die Frage, wie es möglich ist, dies einzuhalten, denn es scheint unmöglich. Du sollst wissen, dass dies der Grund ist, aus dem die Tora nicht den Vorvätern gegeben wurde, sondern ihren Kindeskindern, die eine ganze Nation waren, bestehend aus 600.000 Männern beginnend vom Alter von 20 Jahren. Sie bekamen sie, nachdem sie gefragt wurden, ob jeder von ihnen gewillt sei, diese Arbeit und dieses erhabene Ziel auf sich zu nehmen.

Nachdem jeder einzelne sagte: „Wir werden tun und wir werden hören“, wurde es möglich. Denn zweifellos, wenn 600.000 Männer keinen anderen Willen haben, als Wache zu stehen und darauf zu achten, dass ihre Freunde keinen einzigen unerfüllten Wunsch haben, und sie es sogar liebend tun, mit ihrer ganzen Seele und ihrem ganzen Vermögen, besteht absolut kein Zweifel, dass es niemanden im ganzen Volk geben wird, der sich um seinen Unterhalt kümmern müsste. Und zwar, weil er 600.000 liebende und treue Menschen haben wird, die sicherstellen werden, dass kein einziger seiner Wünsche unbefriedigt bleibt.

So beantworten wir die Frage, warum die Tora nicht unseren heiligen Patriarchen gegeben wurde. Das hat zum Grund, dass in einer kleinen Gruppe von Menschen die Tora nicht eingehalten werden kann. Es ist unmöglich, mit der Arbeit von Lishma zu beginnen, wie es oben beschrieben wurde. Deswegen wurde ihnen die Tora nicht gegeben.

Ganz Israel bürgt füreinander

Im Lichte des oben Gesagten können wir die verwirrende Redensart unserer Weisen verstehen, die sagten: „Ganz Israel bürgt füreinander“. Außerdem fügt Rabbi Elazar, der Sohn von Rabbi Shimon hinzu, dass „die Welt nach der Mehrheit beurteilt“ werde.

Es folgt, dass wir auch für alle Völker der Erde verantwortlich sind. Ich wundere mich; das scheint etwas zu sein, was der Verstand nicht dulden kann. Wie kann einer für die Sünden des anderen verantwortlich sein, den er nicht kennt? Es heißt im Besonderen: „Die Väter sollen nicht wegen ihrer Söhne getötet werden, und die Söhne sollen nicht wegen ihrer Väter getötet werden; jeder Mensch sollte für seine eigene Sünde hingerichtet werden“.

Nun können wir leicht die Bedeutung der Worte verstehen. Es ist schier unmöglich, die Tora und die Mizwot einzuhalten, wenn nicht die ganze Nation teilnimmt. Es stellt sich heraus, dass jeder Einzelne verantwortlich für seinen Freund wurde. Das meint, dass die Abtrünnigen diejenigen, welche die Tora einhalten, dazu bringen, in ihrem Schmutz zu verweilen. Sie können nicht korrigiert werden, und nicht zum Geben und zur Liebe zum Nächsten gelangen, ohne dass die Abtrünnigen daran teilnehmen. Wenn also einige im Volk Sünder sind, bringen sie den Rest des Volkes dazu zu leiden.

Im Midrash heißt es, „Israel, einer von ihnen sündigt und sie alle fühlen es“. Rabbi Shimon sagte darüber: „Es ist wie bei Menschen, die in einem Boot sitzen. Einer von ihnen nimmt einen Bohrer und beginnt, unter seinem Sitz zu bohren. Seine Freunde sagten ihm: „Was tust du?“ Er antwortete, „Warum sollte es euch kümmern? Bohre ich nicht etwa unter mir?“ Sie antworteten, „Das Wasser überschwemmt das Boot“ Wie wir oben erklärt haben, da die Abtrünnigen in Selbstliebe getaucht sind, schaffen ihre Taten eine Stahlmauer, welche diejenigen, welche die Tora einhalten, davon abhält, auch nur zu beginnen, die Tora und die Mizwot auf richtige Weise einzuhalten.

Nun werden wir die Worte von Rabbi Elazar, dem Sohn von Rabbi Shimon, klären, der sagt: „Da die Welt nach der Mehrheit gerichtet wird, und das Individuum nach der Mehrheit gerichtet wird, gilt, dass wenn ein Einzelner eine Mizwa ausführt, gesegnet sei er, denn er neigt sich selbst und die ganze Welt der Waagschale (der Seite) des Verdienstes zu. Wenn er eine Sünde begeht, wehe ihm, denn er neigt sich selbst und die ganze Welt der Waagschale der Schuld zu. Wie es heißt, `doch ein Sünder zerstöret viel Gutes´“.

Wir sehen, dass Rabbi Elazar, der Sohn von Rabbi Shimon, das Thema von Arwut (der gegenseitigen Verantwortung/ Bürgschaft) sogar verschärft, indem er sagt, „die Welt wird nach der Mehrheit gerichtet“. Das ist so, weil er der Meinung ist, dass es nicht genügt, wenn ein Volk die Tora und die Mizwot empfängt. Entweder kam er zu dieser Meinung durch Betrachtung der Realität, denn wir sehen, dass das Ende noch nicht gekommen ist, oder empfing er sie von seinen Lehrern.

Der Text (der Schrift) unterstützt ihn auch, indem er uns verspricht, dass sich in der Zeit der Erlösung „die Erde mit dem Wissen des Herren füllen“ wird, und auch, „und alle Völker werden zu Ihm fließen“, und viele andere Verse. Das ist der Grund, warum er Arwut durch die Teilnahme der ganzen Welt bedingte. Es zeigt, dass ein Einzelner nicht durch das Einhalten der Tora und der Mizwot zum erwünschten Ziel gelangen kann, wenn es nicht durch die Hilfe aller Menschen in der Welt geschieht.

Also beeinflusst jede einzelne Mizwa, die der Mensch ausführt, die ganze Welt. Es gleicht einem Menschen, der in einer Waagschale ein gewisses Gewicht von Bohnen abwiegt. So wie jede einzelne Bohne, die man in die Waagschale legt, die erwünschte Endentscheidung ausschlaggebend beeinflusst, ist auch jede Mizwa, die ein Einzelner ausführt, damit sich die Welt mit dem Wissen des Schöpfers fülle, dazu beiträgt, dass die Welt sich entwickeln würde und dass man zu diesem Gesetz gelangen würde.

Es steht geschrieben, „Doch ein Sünder zerstöret viel Gutes“. Das meint, dass die Sünde eines Einzelnen das Gewicht auf der Waagschale reduziert, als würde jener Mensch die Bohnen zurücknehmen, die er auf die Schale legte. Dadurch wendet er die Welt nach hinten.

Warum wurde die Tora an Israel gegeben?

Nun können wir die Frage beantworten: „Warum wurde die Tora dem Volk Israel gegeben, ohne die Teilnahme aller Völker in der Welt?“ In Wahrheit ist es so, dass sich das Schöpfungsziel auf das gesamte Menschengeschlecht bezieht, niemanden ausgenommen. Doch wie dem auch sei war es wegen der Niederträchtigkeit der Natur der Schöpfung und deren Macht über die Geschöpfe nicht möglich für den Menschen, dazu fähig zu sein, zu verstehen, sie in die Knie zu zwingen, und sich damit einverstanden zu geben, sich über sie zu erheben. Sie zeigten kein Verlangen, aus den Schranken der Selbstliebe auszutreten, und zur Übereinstimmung der Form zu gelangen, welche die Verschmelzung mit den Eigenschaften des Schöpfers ist. Wie unsere Weisen sagten, „Wie Er barmherzig ist, so sollst auch du barmherzig sein“.

Und wegen des Verdienstes der Vorväter hatte das Volk Israel Gelingen darin, nachdem sie sich im Verlauf von vierhundert Jahren entwickelt und ausgebildet hatten, und sich der Seite des Verdienstes zugeneigt hatten. Und jeder einzelne von den Mitgliedern der Nation trat durch diese Annahme der Nächstenliebe in das Sein eines kleinen Volkes inmitten von siebzig großen Völkern ein, wobei jedem Einzelnen aus dem Volk Israel Hundert und mehr Götzendiener gegenüberstehen. Und als sie die Nächstenliebe auf sich nahmen, wurde die Tora gerade dem israelischen Volk zur Selbstvervollkommnung gegeben.

Doch das Volk Israel wurde dazu bestimmt, der „Vermittler“ (der „Übergang“) zu sein. Das meint, dass insoweit wie Israel sich durch das Einhalten der Tora reinigt, es seine Kraft an den Rest der Völker weiterleitet. Und sobald sich auch der Rest der Völker der Waagschale des Verdienstes zuneigt, wird sich der Messias offenbaren. Und zwar, weil die Rolle des Messias es ist, nicht nur Israel für das Endziel der Verschmelzung mit Ihm zu qualifizieren, sondern alle Völker die Wege Gottes zu lehren, wie der Vers sagt: „Und alle Völker werden in Ihn hineinfließen“.

 

[1] Einer der Weisen der Mishna, des Grundstücks des Talmuds
[2] RAMBAM: Rav Moses ben Maimonides, 13 Jh., Kabbalist und Interpret der Tora und anderer Bücher der Schrift und des Talmuds.

korr, EY, 25.12.2024

 

MU Serie – Der Frieden, Baal HaSulam

Unterrichtsserie von Rav Michael Laitman

Der Frieden, Artikel von Baal HaSulam

11 Unterrichte

Baal HaSulam, „Der Frieden“, 7.11. 2017

 

Baal HaSulam, „Der Frieden“, 8.11.2017

 

Baal HaSulam, „Der Frieden“, 9.11.2017

 

Baal HaSulam, „Der Frieden“, 13.11.2017

 

Baal HaSulam, „Der Frieden“, 14.11.2017

 

Baal HaSulam, „Der Frieden“, 15.11.2017

 

Baal HaSulam, „Der Frieden“, 16.11.2017

 

Baal HaSulam, „Der Frieden“, 19.11.2017

 

Baal HaSulam, „Der Frieden“, 20.11.2017

 

Baal HaSulam, „Der Frieden“, 21.11.2017

 

Baal HaSulam, „Der Frieden“, 22.11.2017

Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen

Aus dem Buch „Pri Chacham“ (Frucht des Weisen, Band „Artikel“)

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.
Rabbi Akiva sagt, das sei die große Gesamtheit der Tora

Gesamtheit und Detail

Das oben erwähnte Zitat ist zwar eines der bekanntesten und meistzitierten Redensarten, doch wurde es immer noch nicht in seinem ganzen Umfang erläutert. Und zwar deshalb, weil das Wort „Gesamtheit“ auf eine Summe von Details hinweist, die sich auf die obere Regel beziehen, wobei jedes einzelne Detail einen Teil in sich trägt, sodass das Versammeln all dieser Details diese Gesamtheit zustande bringt.

Und wenn wir sagen, „große Gesamtheit der Tora„, so bedeutet dies, dass alle Texte und alle 612 Mizwot (Gebote) die Gesamtsumme der Details darstellen, die sich auf den Vers beziehen: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Es ist schwer zu verstehen, wie solch eine Aussage die Gesamtsumme aller Mizwot in der Tora enthalten kann? Es kann höchstens die Gesamtheit jenes Teiles der Tora und der Texte sein, welcher sich auf die Mizwot zwischen Mensch und Mensch bezieht. Doch wie könnte man den größeren Teil der Tora, der die Arbeit zwischen Mensch und Gott betrifft, in den Vers einschließen: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“? Weiterlesen