Das Herz korrigieren

Das Herz korrigieren – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 12 (1988), „Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers?“

Der Mensch, der mit dem Willen zu empfangen geboren wird und ihn korrigieren will, damit er arbeitet, um zu geben, da dies gegen die Natur ist, hat nur einen Ratschlag: Nur das Licht der Tora kann ihn dazu bringen, zu arbeiten, um zu geben, wie es geschrieben steht: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen; ich habe die Tora als Gewürz erschaffen“, und das Licht in ihr führt das Herz zum Guten zurück. Man sagt, „böse“ ist, wenn man für sich selbst empfängt, und „gut“ ist, wenn sein Herz nur auf das Geben und nicht auf das Empfangen ausgerichtet ist.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 12 (1988), „Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers?“

Wenn sie die Tora lernen, um das Herz zu korrigieren, werden sie „Weisen des Herzens“ genannt. Denn alles wird nach seiner Handlung benannt. Deshalb, wenn sie die Tora mit dieser Absicht lernen, werden sie „Weisen des Herzens“ und nicht „Weisen des Verstandes“ genannt, weil sie die Tora brauchen, um das Herz zu korrigieren.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati 68. “Die Verbindung des Menschen zu den Sefirot”

Der Mensch kann seine Gedanken nicht korrigieren. Er kann nur das Herz ausrichten, damit es direkt auf den Schöpfer ausgerichtet sein möge, und infolgedessen werden natürlich seine ganzen Gedanken nur darauf ausgerichtet sein, dem Schöpfer Zufriedenheit zu bereiten. Und sobald er sein Herz korrigiert, damit er ein Herz und einen Willen der Kedusha hat, dann wird das Herz zu einem Kli, welches vom Höchsten Licht (Or Eljon) erfüllt wird. Und sobald das Höchste Licht das Herz erfüllt, erstarkt das Herz, und der Mensch fährt ständig damit fort, Anstrengungen zu unternehmen und kommt voran.

Das erklärt, was die Weisen sagten: „Groß ist die Lehre, die zu praktischen Handlungen führt.“ Das bedeutet, dass der Mensch mithilfe des Lichtes der Tora zu Handlungen gelangt, zumal das Licht, welches in ihr enthalten ist, ihn zum Guten zurückführt. Dies wird als Handlung bezeichnet. Das bedeutet, dass das Licht der Tora in seinem Herzen eine neue Struktur erschafft.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 12 (1988), „Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers?“

Rabbi Abraham Ibn Esra sagt […] „Wisse, dass alle Mizwot, die in der Tora geschrieben stehen oder die anerkannten, die die Vorväter festgelegt haben, obwohl die meisten von ihnen in Taten oder Worten bestehen, alle dazu dienen, das Herz zu korrigieren. Denn der Ewige fordert alle Herzen, und Er versteht den Trieb eines jeden Gedankens. Es steht geschrieben: „Denen, deren Herz aufrichtig ist“, und umgekehrt: „Ein Herz, das mit Gedanken der Übertretung erfüllt ist“. Wisse, dass die Tora nur den Menschen mit Herz gegeben wurde.“

 

  1. Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Panim Meirot uMasbirot“, Nr. 10

Die Tora wurde nur Menschen mit Herz gegeben, d.h. solchen, die das Herz erworben haben, Ihn zu lieben und zu begehren. Die Weisen nennen sie „Weisen des Herzens“, da dort kein absteigender, tierischer Geist mehr vorhanden ist, denn der böse Trieb ist nur in einem Herzen vorhanden, das leer von Weisheit ist.

 

  1. Baal HaSulam, „Einführung in das Buch Panim Meirot uMasbirot“, Nr. 10

Die Tora wurde nur den Menschen mit Herz gegeben. Worte sind wie tote Körper und die Taamim [Geschmacksrichtungen] wie Seelen. Wenn man die Taamim nicht versteht, ist die ganze Mühe vergebens, die Arbeit vergebens.

Es ist, als ob man sich anstrengt, die Buchstaben und Worte in einem Medizinbuch zu zählen. Dies wird keine Heilung bringen. Es ist auch wie ein Kamel, das Seide trägt; es nützt weder der Seide, noch nützt ihm die Seide.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 12 (1988), „Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers?“

Wenn ein Mensch dem Schöpfer nur Zufriedenheit bringen will, findet sein Herz, das sich daran erfreuen will, dem König etwas zu geben, um Ihm zu gefallen, nur eine Sache, an der sich der König erfreuen kann – dass sie von Ihm die Freude und den Genuss empfangen, die Er den Geschöpfen geben will. Da es einen Turm gibt, der reichlich gefüllt ist, und er der Gast des Schöpfers sein möchte, sollte er in den Turm kommen und von Ihm Freude empfangen, denn das ist der Genuss des Königs. Daraus folgt, dass das Licht der Tora, das der Mensch als „Tora des Lebens“ empfangen will, für das Herz des Menschen ist, damit er etwas hat, womit er dem König Freude bereiten kann.

Das ist die Bedeutung der Worte: „Und du wirst zu allen Weisen im Herzen sprechen, die ich mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe.“ Das heißt, der Geist der Weisheit hat ihn erfüllt. Und wen? Die Weisen im Herzen. Das bezieht sich auf das Licht, denn das Licht kommt zu den Weisen im Herzen. Das Herz heißt „Verlangen“, und es will die Tora des Lebens empfangen, um dadurch den Schöpfer zu erfreuen.

 

  1. Ramchal, Adir BaMarom

Nukwa [weiblich], die alle Welten lenkt, wird „Herz“ genannt. Außerdem spürt die Nukwa die Handlungen aller Welten, denn sie ist diejenige, die von den unteren Welten beeindruckt ist. Daraus folgt, dass die Herzen in allen Menschen nur Teile dieses Herzens sind. Das heißt, alle Seelen sind in der Nukwa verwurzelt und werden deshalb als Teile von ihr betrachtet. Sie sind auch ihr MaN, denn sie wird nicht als ganz bezeichnet, wenn sie nicht mit all ihren Zweigen integriert ist.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 942, „Über den Verstand, der das Herz kontrolliert“

Der „Verstand“ gilt als Chochma und das „Herz“ gilt als Bina, die das Licht von Chassadim ist. Der Verstand kann kontrollieren, d.h. er hat die Fähigkeit zu regieren, so dass gerade dieser leuchten wird, wenn er ein Herz hat, das die Eigenschaft von Chassadim ist. Bevor er Chassadim hat, hat das Licht von Chochma keine Kontrolle, es kann nicht leuchten, und diese Zeit wird „Nacht“ genannt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 12 (1988),“Was sind Tora und Arbeit auf dem Weg des Schöpfers?“

Wenn alle seine Handlungen darauf abzielen, zu geben, dann gilt er als „Weiser des Herzens“ und kommt in einen Zustand der „Tora des Lebens“, die die Namen des Schöpfers sind, in dem die Freude und der Genuss, die Er den Geschöpfen geben wollte, zu finden sind.

 

1991/16 Warum wir in der Arbeit „Antworte Deinem Herz“ brauchen, um zu wissen, dass “Der Ewige Gott ist”

korrigiert, EY, 18.7.23

Der Sohar beleuchtet die Frage (WaEra, Artikel 89-90): „’Wisse heute und antworte deinem Herzen, dass der Ewige Gott ist.’ Er fragt: ‘In diesem Vers hätte es heißen müssen: ‚Wisse heute, dass der Ewige Gott ist‘, und erst am Ende: ‚Und antworte deinem Herzen‘, denn zu wissen, dass der Ewige Gott ist, befähigt ihn, seinem Herzen zu antworten. Und wenn er seinem Herzen bereits geantwortet hat, dann erst recht, da er bereits Wissen hat. Außerdem hätte es heißen müssen: ‚Antworte deinem Herzen‘ [mit einem einzelnen Buchstaben Bet] statt ‚Herz‘ [mit einem doppelten Bet].

Er antwortet: ‘Moses hat gesagt, wenn du darauf bestehen willst und wissen möchtest, dass der Ewige Gott ist, dann ‚antworte deinem Herzen‘. Wisse, dass Herz [mit einem doppelten Bet] bedeutet, dass der gute Trieb und der böse Trieb, die im Herzen wohnen, sich miteinander vermischt haben und eins sind, so dass die schlechten Eigenschaften des bösen Triebes gut werden, das heißt, er wird dem Herrn damit dienen und nicht durch sie sündigen. Dann wirst du feststellen, dass der Ewige [HaWaYaH] Gott ist, und die Eigenschaft des Urteils, die ‚Gott‘ genannt wird, in HaWaYaH enthalten ist, was die Eigenschaft der Barmherzigkeit ist.“ Weiterlesen

1990/19 Warum wird die Tora in der Arbeit als „Mittlere Linie“ bezeichnet? – 2

korrigiert, EY, 19.7.2023

Im Heiligen Sohar (Jitro, Artikel 293) steht geschrieben: „Der Tanna Rabbi Yehuda sagt: ‚Die Tora wurde auf der Seite von Gwura gegeben.‘ Rabbi Yossi sagte: ‚Also ist die Tora auf der linken Seite.‘ Er antwortete: ‚Sie kehrte auf die rechte Seite zurück, denn es steht geschrieben: ‚Zu seiner Rechten, ein feuriges Gesetz für sie.‘ Und es steht geschrieben: ‚Deine Rechte, Ewiger, ist herrlich in ihrer Macht.‘ Wir sehen also, dass die Linke in der Rechten enthalten ist, wie geschrieben steht: ‘Zu seiner Rechten ein feuriges Gesetz’, und die Rechte in der Linken, wie geschrieben steht: „Deine Rechte, Ewiger, ist herrlich in ihrer Macht. So ist Gwura, welche links ist, in der Rechten enthalten.’“ Weiterlesen

1990/40 Was bedeutet „Denn ihr seid die Geringsten unter allen Völkern“ in der Arbeit?

korrigiert, EY, 22.07.2023

Es steht geschrieben (Deuteronomium 7:7-8): „Der Ewige hat euch nicht deshalb begehrt, weil ihr zahlreicher seid als alle anderen Völker; denn ihr seid das Geringste unter allen Völkern. Weil der Ewige euch liebt und weil er den Eid hält, den er euren Vorvätern geschworen hat, hat er euch mit starker Hand herausgeführt und euch aus dem Sklavenhaus erlöst, aus der Hand des Pharaos, des Königs von Ägypten.“ Unsere Weisen sagten (Chulin 89): „‚Nicht weil ihr zahlreicher seid‘, sagte der Schöpfer zu Israel, ‚verlange ich nach euch; denn selbst wenn ich euch Größe gebe, macht ihr euch vor mir klein.'“ Weiterlesen

1987/24 Was ist unbegründeter Hass in der Arbeit?

korrigiert, EY, 26.7.2023

Unsere Weisen sagten (Yoma 9b): „Der Zweite Tempel, in welchem man sich mit Tora und Mizwot [Geboten] und Wohltätigkeit beschäftigte – warum wurde dieser zerstört?“ „Weil dort unbegründeter Hass herrschte.“ Und man soll wissen, wie schwerwiegend unbegründeter Hass ist, so dass unsere Weisen sagten, dass der Tempel trotz Tora, Mizwot und Wohltätigkeit nicht vor dem Untergang bewahrt werden konnte, weil es unbegründeten Hass gab. 

Und man soll auch wissen, warum es notwendig war, den Tempel zu zerstören, wenn alle drei Dinge dort vorhanden waren. Doch wenn es dort unbegründeten Hass gegeben hat, heißt das etwa, dass es keinen Raum dafür gab, den Tempel stehen zu lassen, so dass er zerstört werden musste? Weiterlesen

1988/34 Was sind Tag und Nacht in der Arbeit?

korr, EY, 9.7.2023

Es steht geschrieben: „Und Gott nannte das Licht ‚Tag‘ und die Finsternis nannte er ‚Nacht‘. Wir sollten verstehen, was uns das in der Arbeit lehrt: Er nannte das Licht „Tag“ und die Finsternis „Nacht“. Was bringt uns dieses Wissen? Es zeigt sich, dass die Benennung des Lichts und der Finsternis dem Zweck einer Korrektur diente. Was verstehen wir also besser darunter, dass Er sie benannt hat, was uns in der Arbeit zur Dwekut an den Schöpfer verhilft? Weiterlesen

1988/35 Was ist die Hilfe in der Arbeit, die man vom Schöpfer erbitten sollte?

korrigiert, EY, 12.07.2023

Unsere Weisen sagten (Kiddushin): „Rabbi Izchak sagte: ‚Der Trieb des Menschen überkommt ihn jeden Tag aufs Neue.‘ Rabbi Shimon Ben Levi sagte: ‚Der Trieb des Menschen überwältigt ihn jeden Tag und versucht, ihn zu töten. Ohne die Hilfe des Schöpfers würde er ihn nicht überwinden, wie gesagt wurde: ‚Gott wird ihn nicht in seiner Hand lassen.'“ Sie sagten auch (Shabbat 104): „Derjenige, der kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen.“ Weiterlesen

1988/32 Was sind die beiden Handlungen während eines Abstiegs?

korrigiert, EY, 15.08.2023

Unsere Weisen schrieben in Chulin (S. 7b): „Rabbi Hanina sagte: ‚Ein Mensch wird unten keinen Finger heben, es sei denn, er wird von Oben gerufen’, so wie gesagt wurde (Psalm 37): ‚Der Schöpfer legt die Schritte des Menschen fest’, und wie kann der Mensch seinen Weg verstehen?'“ 

Es ist notwendig herauszufinden, worauf unsere Weisen bezüglich der spirituellen Arbeit hingewiesen haben, damit wir verstehen, dass „ein Mensch unten keinen Finger heben wird, es sei denn, er wird von Oben gerufen“. Weiterlesen

1987/16 Der Unterschied zwischen der Arbeit der Allgemeinheit und der Arbeit des Einzelnen

korrigiert, EY, 22.08.2023

Im Heiligen Sohar (Emor, Artikel 58) steht geschrieben: „Komm und sieh: Sobald ein Mensch geboren wird, wird solange keine Kraft von oben über ihn eingesetzt, bis er beschnitten ist. Sobald er beschnitten ist, erwacht die Seele in ihm, das heißt das Licht von Nefesh von oben. Wenn er mit dem Vorhaben, sich mit Tora zu beschäftigen, belohnt wird, ist er ein vollkommener Mensch – vollkommen in allem, denn er ist mit dem Licht von Chaja belohnt worden. Aber wenn ein Tier geboren wird, wird es die Kraft, die es am Ende hat, schon bei seiner Geburt haben. Deshalb steht geschrieben: ‚Wenn ein Ochse oder ein Schaf oder eine Ziege geboren wird.'“ Weiterlesen

1988/28 Was bedeutet es, dass seine Führung verhüllt und enthüllt ist?

Rabash, Artikel 1988/28, korrigiert, EY, 21.08.2023

Im Midrash Rabba, Ruth (Kapitel 2:11) wird gefragt: „In einem Vers heißt es: ‚Denn der Ewige lässt sein Volk nicht im Stich und verlässt sein Erbe nicht‘, und in einem anderen Vers heißt es: ‚Denn der Ewige lässt sein Volk nicht im Stich, um Seines großen Namens willen.‘ Rabbi Shmuel Bar Nachmani sagte: ‘Manchmal tut er es um seines Volkes und seines Erbes willen, und manchmal um seines großen Namens willen.’ Rabbi Ibi sagte: ‘Wenn Israel würdig ist – um Seines Volkes und Seines Erbes willen. Wenn Israel nicht würdig ist – um Seines großen Namens willen.’ Und unsere Weisen sagten: ‚Im Land Israel, um Seines Volkes und Seines Erbes willen. Im Ausland, um Seines großen Namens willen, wie gesagt wurde: ‚Um Meinetwillen, um Meinetwillen will ich tun.'“ Weiterlesen

Zusammenfassung von Rabashs Artikel „Was ist der Unterschied zwischen Gesetz und Gericht in der Arbeit?“

Zum Original: 1988/26 Was ist der Unterschied zwischen Gesetz und Gericht in der Arbeit?

Rabash erörtert in diesem Artikel die Tiefe der Tora, die als „Gericht“ bezeichnet wird und im menschlichen Verstand erlangt werden muss. Sie ist auch als „die Namen des Schöpfers“ bekannt. Dieses Verständnis ist jedoch vorerst nur „Israel“ zugänglich, einem Zustand, der den „Glauben über dem Verstand“ repräsentiert und erreicht werden muss, bevor man die Tora wirklich verstehen kann. Weiterlesen

Parasha Ki Tawo / Tora Abschnitt „Wenn du kommst“

5. Buch MoseDeuteronomium 26:10 – 29:8

Zusammenfassung

Der Abschnitt Ki Tawo (Wenn du kommst) beginnt mit dem letzten Teil von Moses‚ Rede, die er vor seinem Tod an das Volk richtet. Während des Einzugs in das Land Israel befiehlt Moses dem Volk, die Worte auf große, weiss getünchte Steine zu schreiben und daraus einen Altar für den Schöpfer zu bauen.

Außerdem beschreibt Moses den Segen, der über Israel kommt, wenn sie die Mizwot (Gebote) einhalten, und den Fluch, wenn sie es nicht tun. Er erklärt den Zustand des Segens und des Fluches auf den Bergen Ebal und Garizim und welcher der beiden Berge die Flüche und welcher die Segnungen darstellt. Auch wird beschrieben, wie und von welcher Seite her ein Menschen diese aussprechen soll. Weiterlesen

Die Reinigung des Herzens

Die Reinigung des Herzens – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen 2023

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 30 (1989), „Was bedeutet es, die Menora in der Arbeit anzuzünden?“

Beten bedeutet, dass er wissen sollte, dass das Einhalten von Tora und Mizwot nicht um des Schöpfers, sondern um des erschaffenen Wesens willen geschieht. Das heißt, da er sein Herz reinigen will, wie es geschrieben steht: „Reinige unsere Herzen, damit wir dir in Wahrheit dienen“, folgt daraus, dass der Mensch durch das Gebet, wenn er für die Reinigung des Herzens betet, sich daran erinnert, dass das Einhalten der Tora und der Gebote um des Menschen willen geschieht. Er sieht dann, wie das Böse den Menschen beherrscht und er sich nicht aus dessen Herrschaft befreien kann. Mit anderen Worten: Das Einhalten von Tora und Mizwot und das Beten bringen ihm die Reinheit des Herzens.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 942, „Über den Verstand, der das Herz kontrolliert“

Der Verstand dient dem Herzen, das der Wille zum Empfangen ist, genauso wie die Hände und Beine und der Rest der Helfer, die man hat. Aus diesem Grund gibt es keinen anderen Weg, als das Herz zu reinigen. Aus diesem Grund beten wir: „Reinige unsere Herzen, damit wir Dir in Wahrheit dienen.“ Der Verstand kann nicht bestimmen, ob der Mensch auf dem guten Weg ist oder nicht. Vielmehr heißt es, wie schon bei der Übergabe der Tora: „Wir werden tun und wir werden hören.“

Das heißt, zuerst werden wir gedankenlos tun, und dann werden wir mit dem Hören belohnt, damit wir hören können, dass das, was wir tun, gut für uns ist. Wenn wir dagegen erst verstehen wollen, dass es sich für uns lohnt, dem Schöpfer zu geben, und dann erst tun, werden wir das nie erreichen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 342, „Noah war ein gerechter Mensch“

Der Mensch hat keine Kontrolle über sein Herz, um das Gefühl im Herzen ändern zu können, wenn das Herz fühlt, was seine Mitmenschen ihm sagen, und das Herz der Mehrheit folgt.

Aus diesem Grund bleibt ihm nichts anderes übrig, als durch Taten zu überwinden, um Handlungen des Gebens auszuführen und den Schöpfer zu bitten, ihm ein anderes Herz zu geben, wie es geschrieben steht: „Reinige unsere Herzen.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 268, „Der Mensch lernt nur dort, wo sein Herz ist“

Deswegen muss derjenige, der sich dem Schöpfer annähern möchte (damit man erlernen kann, wie man dem Schöpfer geben kann), den Schöpfer bitten, ihm ein anderes Herz zu geben, wie gesagt wurde: “Der Schöpfer hat für mich ein reines Herz erschaffen“. Also damit er ein anderes Herz hat, damit das Verlangen des Herzens das Geben wäre. Dann wird ihm das Erlernte die Möglichkeiten des Gebens an den Schöpfer aufzeigen. Doch was gegen das Herz des Menschen ist, kann er nicht erkennen. Darüber wurde gesagt: „Ich nehme von euch das steinerne Herz und gebe euch ein Herz aus Fleisch und Blut“.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 268, „Der Mensch lernt nur dort, wo sein Herz ist“

Es gibt keinen anderen Rat als zum Schöpfer zu beten, dass Er ihm ein anderes Herz geben möge. Das bedeutet, dass der Mensch verstehen sollte, dass es nichts Besseres gibt, als dem Schöpfer Freude zu bereiten. Dann wird er die Realität erkennen, dass er eine Verpflichtung gegenüber sich selbst hat. Das ist genau dann, wenn er versteht, dass, wenn er seine Pflicht erkennt, dies ein Verdienst für ihn selbst sein wird, da er dann die Möglichkeit zur Korrektur hat. Andernfalls bleibt er mit all seinen Mängeln zurück. Es stellt sich heraus, dass diese Pflicht tatsächlich sein Verdienst ist. Also wird er sich bemühen, die Pflicht zu erkennen, während jemand, der nie an Korrekturen arbeitet, nie seine Pflicht sehen wird.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 623, „Unsere Herzen läutern“

Bevor jemand den Zustand des Gebens erreicht, wenn seine Absicht um Seinetwillen ist, muss es eine Verhüllung geben. Erst wenn ein Mensch sein Handeln reinigt, verhält sich der Schöpfer ihm gegenüber mit einer offensichtlichen Führung.

Aus diesem Grund beten wir zum Schöpfer, dass er unsere Handlungen reinigt, wie in „Ein reines Herz, erschaffe mir, o Gott.“ Und warum betet man, dass der Schöpfer seine Handlungen reinigt? Nicht, weil man mit einer offensichtlichen Lenkung belohnt werden will, sondern um den “Aufrührern” das Maul zu stopfen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 35 (1989), „Um welche Hilfe in der Arbeit sollte man den Schöpfer bitten?“

Es steht geschrieben: „Reinige unsere Herzen, damit wir dir in Wahrheit dienen können.“ Die Reinheit des Herzens wird dazu führen, dass unsere Arbeit in Wahrheit geschieht, das heißt, um seinem Schöpfer Zufriedenheit zu geben. Eine Lüge bedeutet, dass ein Mensch behauptet, er arbeite für den Schöpfer, während er in Wirklichkeit zu seinem eigenen Vorteil und nicht um des Schöpfers willen arbeitet. „Lernende der Tora“ sind diejenigen, die verstehen, dass es sich lohnt, die Tora zu erlangen, denn die Tora kann nicht dort sein, wo es eine Trennung gibt, und der Eigennutz trennt den Menschen vom Schöpfer.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 26 (1985), „Zeige mir Deine Herrlichkeit“

Der Weg der Wahrheit wird liShma [um Seinetwillen] genannt, was bedeutet, dass er alles tut, um dem Schöpfer Zufriedenheit zu geben. Zu diesem Zeitpunkt kommt der Widerstand des Körpers zu ihm, wenn er argumentiert, dass er versteht, dass all seine Arbeit dazu dient, die Gefäße des Körpers zu befriedigen, was Selbstliebe ist. Zu diesem Zeitpunkt beginnt man zu erkennen, dass man nicht gegen den Körper vorgehen kann, und dann braucht er die Hilfe des Schöpfers. Das heißt, er hat bereits ein Kli, also ein Verlangen und den Bedarf, dass der Schöpfer ihn erfüllt, und dann gilt, was unsere Weisen sagten: „Wer kommt, um gereinigt zu werden, dem wird geholfen“.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 25 (1990), „Was ist ‚Lobt den Ewigen, alle Völker‘ in der Arbeit?“

Doch es steht geschrieben: „Wer kommt, um gereinigt zu werden, dem wird geholfen“, was andeutet, dass die Arbeit des Menschen dem Schöpfer geholfen hat, indem er einen Ort geschaffen hat, an dem er Hilfe leisten kann – warum heißt es dann, dass alles vom Schöpfer getan wird? Wir sollten schlussfolgern, was unsere Weisen sagten: „Wer kommt, um gereinigt zu werden…“ Wenn wir also sehen, dass der Mensch von sich aus gekommen ist, um sich zu reinigen, was ein Erwachen von unten ist, lautet die Antwort darauf: „ihm wird geholfen.“

Das heißt, die Tatsache, dass er gekommen ist, um sich zu reinigen, kommt durch Hilfe von oben. Sonst wäre er nicht gekommen, um sich zu reinigen. Daraus folgt, dass die Tatsache, dass er gekommen ist, um sich zu reinigen, auch vom Schöpfer kommt und nicht vom erschaffenen Wesen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 30 (1989), „Was bedeutet es, die Menora in der Arbeit anzuzünden?“

Nur wenn der Mensch in einen Zustand kommt, in dem er sagt: „Die Rettung durch den Menschen ist vergeblich“, bedeutet das, dass man sich nicht selbst helfen und das Gute wählen kann. Mit anderen Worten: Wenn ein Mensch sieht, dass die Angelegenheit in jeder Hinsicht schwierig ist, dann kommt die Hilfe von oben zu ihm und der Vers „Wer kommt, um gereinigt zu werden, dem wird geholfen“ wird wahr. Das heißt, wenn ein Mensch kommt, um sich zu reinigen, und beginnt, den Weg des Gebens zu beschreiten und das Böse in seinem Inneren auszurotten, sieht er, dass es nicht in seiner Hand liegt. Zu diesem Zeitpunkt ist das Kli aus der Sicht des Menschen, also des Mangels, vollkommen, wenn er den Schöpfer braucht, um sich aus der Herrschaft des Bösen zu befreien.

 

Hohe Feiertage im Jahr 2023

Die Hohen Feiertage Rosh HaShana (15.-17.09.23), Jom Kippur (24.-25.09.23), sowie die anschließenden Feiertage Sukkot (30.09.-06.10.23) und Simchat Tora (08.10.23) finden nach jüdischem Kalender im Monat Tishrei statt.

Doch was haben diese Feiertage mit der spiritueller Entwicklung eines Menschen zu tun?

„Wir müssen verstehen, dass die jüdischen Feiertage nicht die Tradition einer bestimmten Nation oder eines Volkes sind. Vielmehr sind sie Symbole einzigartiger spiritueller Zustände, in denen wir gegenseitige Hingabe, Liebe auf einer höheren Ebene und eine größere Tiefe der Verbindung des Herzens und des Verstandes erreichen.“ – Dr. Michael Laitman

Alle traditionellen jüdischen Feiertage im Jahreszyklus symbolisieren spirituelle Prozesse, die der Mensch während seines Lebens durchlaufen muss.

Der Egoismus der Menschheit entwickelte sich im Lauf von tausenden Jahren mit Hilfe der Reshimot (Erinnerungen, Aufzeichnungen), um letztendlich das menschliche Ego in seinem ganzen Ausmaß hervorzubringen. Diese Entwicklung dauert an, bis sich der Mensch mit dem Sinn seines Lebens zu beschäftigen beginnt. Man sagt in der Kabbala, “dass der Mensch die Stufe Tier verlassen und zur Stufe Mensch aufsteigen will.“

Vor 5783 Jahren war Adam haRishon (der erste Mensch) bereit, mit seiner spirituellen Entwicklung zu beginnen. Mittlerweile haben viele Menschen das Verlangen, ihre Seele kennenzulernen und ihren “Punkt im Herzen“ zu entdecken.

Die Hohen Feiertage (Jamim Noraim), Rosh HaShana (Anfang des Jahres) und Jom Kippur (Versöhnungstag oder “Tag des Gerichts“), sowie die 10 Tage, die dazwischen liegen, symbolisieren einen Prozess, in dem dem Menschen seine Gegensätzlichkeit zu den Eigenschaften der alles lenkenden Kraft (Schöpfer) gezeigt wird. Diese Kraft ist liebend, gebend und voll des Guten,  während der Mensch die “böse Neigung“ darstellt, was sich durch Narzissmus, Hass und Ausbeutung in dieser Welt zeigt.

Die Hohen Feiertage können aus kabbalistischer Sicht als vier Abschnitte der Korrektur der menschlicher Seele betrachtet werden:

 

Rosh HaShana ist der Anfang der Korrektur. Rosh (Kopf) bedeutet Beginn bzw. Anfang. Shana (Jahr) bedeutet Veränderung. Rosh HaShana ist eine Einladung der Höheren Kraft an jeden Menschen, einen neuen Weg in Richtung des ewigen, vollkommenen Lebens zu beschreiten.

 

Jom Kippur, der Tag des Gerichts, ist die nächste Etappe. Während der “zehn Tage der Buße“, deren Höhepunkt Jom Kippur ist, überprüfen man alle seine Erinnerungen und misst sie an den Regeln, zu deren Einhaltung der Mensch verpflichtet ist. Dann kann man erkennen, was einem schwer fiel und bei welchen Geboten man versagt hat. Das wichtigste Gebot ist “Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, es ist lt. Rabbi Akiva “die große Regel der Tora„.

Ein wichtiger Bestandteil der Bräuche am “Tag des Gerichts“ oder “Versöhnungstag“, dem feierlichsten Tag im jüdischen Kalender, ist die Lesung aus dem Buch des Propheten Jona. In der Erzählung befiehlt der Schöpfer Jona, den hartherzigen Bewohnern von Ninive zu sagen, dass sie ihre Beziehungen korrigieren müssen, wenn sie überleben wollen. Doch Jona flieht vor seiner Aufgabe und stürzte sich ins Meer, um dem Befehl des Schöpfers zu entgehen.

 

An Sukkot, dem Laubhüttenfest, findet die Endkorrektur statt. Das ist chibuk smol, die Umarmung von der linken Seite und chibuk jamin, die Umarmung von der rechten Seite. Also die Annäherung zwischen der Höheren Kraft (Schöpfer) und dem Geschöpf, hin zur Verbindung. Die sieben Tage von Sukkot symbolisieren sieben Stufen, in denen der Mensch allmählich seine inneren Eigenschaften korrigiert. Mit jedem “Tag“ oder mit jeder Stufe nähert sich der Mensch einen Schritt in Richtung Verbindung mit anderen Menschen. Schlussendlich verbindet er sich so mit der Höheren Kraft, der Liebe.

 

Am letzten Tag der 7 Tage von Sukkot erreicht der Prozess mit dem Tora-Freudenfest Simchat Tora (Empfang der Tora) seinen Höhepunkt. Nachdem der Mensch die Korrektur abgeschlossen hat, wird er mit unendlicher Freude und Genuss durch das Höhere Licht erfüllt. Simchat Tora symbolisiert die vollständige Einheit der Höheren Kraft, des Schöpfers, und dem Geschöpf, dem Menschen.

Sich selbst kritisieren

Sich selbst kritisieren – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 5 (1986), „Über die Achtung vor dem Vater“

Wenn jemand prüfen will, ob er in der Arbeit vorankommt, sollte er das auf zwei Arten tun: 

1.) Indem er die Belohnung betrachtet, die er vom Schöpfer zu empfangen hofft. Wenn er jeden Tag eine größere Belohnung empfängt, ist der Gradmesser das Gefäß des Empfangens. 

2.) Wie sehr er es genießt, dem Schöpfer zu dienen, und seine ganze Belohnung ist das, was er dem Schöpfer gibt. Wenn er zum Beispiel dem größten Menschen im Lande dient, hat er Freude daran. Wenn er aber dem Größten in der Generation dient, genießt er es sicherlich noch mehr. Deshalb will er, dass der Schöpfer in seinen Augen jeden Tag größer und wichtiger wird. Das ist das wahre Maß.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 146, „Leid und Freude“

Wenn ein Mensch prüft, ob seine Handlungen auf dem Weg der Wahrheit sind – um zu geben. Zu diesem Zeitpunkt sieht er alle seine Fehler. Das nennt man „Leiden“, was bedeutet, dass es ihn schmerzt, dass er beim Geben so schwach ist.

Er sieht dann die Wahrheit, dass er nichts in der Absicht um zu geben tun kann und keinen Ausweg aus seiner Situation hat, und er sieht, dass nur der Schöpfer ihm helfen kann. Deshalb hat er dann Raum für das Gebet, um aus tiefstem Herzen zum Schöpfer zu beten.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 28 (1987), „Was soll man in der Arbeit nicht hinzufügen und nicht wegnehmen?“

In dem Maße, in dem er die Bedeutung der Spiritualität spürt, stellt er das Lob des Schöpfers her.

Wenn der Mensch die Wichtigkeit der Spiritualität erkannt hat, ist es an der Zeit, dass er auf die linke Seite wechselt. Wenn er innerhalb des Verstandes wirklich die Wichtigkeit des Königs spürt, muss er kritisch betrachten, ob er wirklich bereit ist, nur um des Schöpfers willen zu arbeiten.

Wenn er innerhalb des Verstandes sieht, dass er nackt und arm ist – dieser Zustand, in dem er die Wichtigkeit der Spiritualität sieht, aber nur über dem Verstand – kann diese Berechnung in ihm Mangel und Schmerz darüber erschaffen, dass er in völliger Niedrigkeit ist. Dann kann er von Herzen für das beten, was ihm fehlt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 16 (1989), „Was ist das Verbot, an einem leeren Tisch, in der Arbeit zu segnen?“

In der spirituellen Welt bedeutet „links“ etwas, das der Korrektur bedarf. Das bedeutet, dass der Mensch einen kleinen Teil seiner Zeit darauf verwenden sollte, sich selbst zu kritisieren und zu sehen, wie viel Mühe er aufwenden kann, um ausschließlich um des Schöpfers willen und nicht um seiner selbst willen zu arbeiten. Wenn er also sagen kann, dass er nicht leben will, wenn er nicht arbeitet, um seinen Schöpfer zufrieden zu stellen usw.

Zu diesem Zeitpunkt erkennt er, dass er dies nicht allein tun kann, sondern dass nur der Schöpfer helfen kann. Daraus folgt, dass jetzt die Zeit ist, in der er aus tiefstem Herzen beten kann. Das heißt, er sieht und spürt, dass er machtlos ist, die Natur zu ändern, mit der er erschaffen wurde, genannt „Wille, für sich selbst zu empfangen und nicht zu geben.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 27, „Drei Linien – 1“)

Man sollte vor allem auf der richtigen Linie wandeln, d. h. gute Taten tun und sich als vollkommen fühlen und dem König dienen. Man muss glauben, dass alles, was man tut, Ihm Zufriedenheit bringt.

Gleichzeitig sollte man sich Zeit nehmen, um auf der Linken Linie zu gehen, d. h. zu kritisieren, aber die Linke sollte vor der Rechten kapitulieren. Das heißt, er geht auf der Linken Linie, nicht weil er die Eigenschaft der Linken will, sondern um die Rechte zu verbessern, um zu zeigen, dass er trotz all seiner Kritik und seines Wissens über dem Verstand geht, also auf der „Rechten“, die „Glaube“ genannt wird.

Das nennt man die „Mittlere Linie“, die sich zwischen den beiden Linien entscheidet und sich nach rechts neigt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 518, „Er, der kommt, um zu verunreinigen“

Wer sich selbst als Ganzes betrachtet und seine Handlungen nicht kritisiert, ist nach seinem Verständnis gerecht und gehört zur Allgemeinheit, deren Arbeit in einer Art Belohnung und Bestrafung besteht.

„Bis sie Wissen erlangen und sich viel Weisheit aneignen“, während sie in einem Zustand der „Stille“ sind und nach der Wahrheit suchen, „wird ihnen das Geheimnis“ der Bedeutung von liShma [um Seinetwillen] gezeigt. Wer offenbart es ihnen? Es kommt von oben. Das heißt: „Er, der kommt, um geläutert zu werden, dem wird geholfen.“

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 776, „Still von Kedusha“

Es gibt keinerlei Kritik an all den Dingen, die der Mensch durch seine Erziehung auf sich nimmt. Außerdem könnte es zwei Gegensätze in ein und demselben Träger geben, da es keine Kritik gibt. Wenn man aber Dinge auf sich nimmt, die man nicht durch die Erziehung erhalten hat, gibt es Kritik und man kann nicht zwei Gegensätze im selben Träger empfangen.

Der Grund dafür ist, dass er sich bei jeder neuen Sache, die er tut, die Frage stellt: „Warum tue ich das? Wer verpflichtet mich dazu und welchen Nutzen habe ich davon?“ Und: „Zu wessen Nutzen tue ich es?“ Nur der Verstand, der ihn zur Arbeit verpflichtet, kann ihn dazu bringen. Sonst reicht ihm das, was er durch die Erziehung empfangen hat.

Er braucht aber den Glauben, wenn er neue Dinge empfängt. Und erst dann ist der Glaube angebracht, denn er hat bereits Kritik, es gibt immer wieder Widersprüche, und er kann nichts empfangen, wenn nicht durch die Kraft des Glaubens.

Das ist bei der Erziehung anders, wenn er keine Kritik hat. Er hat dann keinen Bedarf an Glauben, denn er ist es gewohnt, all diese Dinge aus Gewohnheit zu tun.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 17 (1984), Teil 2, „Die Tagesordnung der Versammlung“

Gleich zu Beginn der Versammlung, wenn wir uns versammeln, sollten wir die Freunde loben, die Bedeutung eines jeden Freundes. In dem Maße, in dem man die Größe der Gesellschaft annimmt, kann man die Gesellschaft würdigen.

„Und dann bete“ bedeutet, dass jeder sich selbst prüfen und sehen sollte, wie viel Mühe er sich für die Gesellschaft gibt. Wenn er dann sieht, dass er machtlos ist, etwas für die Gesellschaft zu tun, kann er zum Schöpfer beten, dass Er ihm hilft und ihm Kraft und Verlangen gibt, sich mit der Liebe zum Nächsten zu beschäftigen.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 13 (1986), „Komm zum Pharao 2“)

Wir sollten wissen, dass die Liebe zu Freunden eine Tugend ist. Man kann sich nicht selbst betrügen und sagen, dass man die Freunde liebt, wenn man sie in Wirklichkeit nicht liebt. Er kann hier prüfen, ob er die Liebe zu seinen Freunden wirklich hat oder nicht. Aber bei der Liebe zum Schöpfer kann man sich nicht selbst prüfen, ob seine Absicht die Liebe zum Schöpfer ist, das heißt, dass er dem Schöpfer geben will, oder ob sein Verlangen darin besteht, zu empfangen, um zu empfangen.

Aber wir sollten wissen, dass dem Menschen nach all den Korrekturen, die er ohne die Hilfe des Schöpfers vornehmen muss, kein Fortschritt in der Arbeit des Gebens vergönnt sein wird. Und wir fragten: „Warum sollte man dann Dinge tun, um später mit der Hilfe des Schöpfers belohnt zu werden? Schließlich kann der Schöpfer auch ohne die Arbeit der Unteren helfen, und die Arbeit des Menschen am Fortschritt in der Arbeit wird ohnehin nicht helfen.“

Wenn jemand jedoch nicht anfängt zu arbeiten, weiß er nicht, dass er nicht über den Trieb triumphieren kann. Wenn der Mensch aber beginnt, in der Arbeit des Schöpfers zu wandeln und tut, was er tun kann, dann kann er ein wahres Gebet für den Schöpfer sprechen, damit er ihm hilft.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 17 (1984), Teil 2, „Die Tagesordnung der Versammlung“)

Nachdem wir uns selbst geprüft und die bekannten Ratschläge zum Beten befolgt haben, sollten wir so tun, als ob unser Gebet erhört worden wäre, und uns mit unseren Freunden freuen, als ob alle Freunde ein Körper wären. Und so wie der Körper möchte, dass alle seine Organe sich freuen, möchten auch wir, dass alle unsere Freunde sich jetzt freuen.

Deshalb kommt nach all den Berechnungen die Zeit der Freude und der Liebe zu den Freunden. Zu diesem Zeitpunkt sollte sich jeder glücklich fühlen, als hätte man gerade ein sehr gutes Geschäft abgeschlossen, das einem viel Geld einbringen wird. Und es ist üblich, dass er zu dieser Zeit den Freunden Getränke ausgibt.

Genauso braucht hier jeder seine Freunde, um zu trinken und Kuchen zu essen usw. Weil er jetzt glücklich ist, möchte er, dass sich auch seine Freunde gut fühlen. Deshalb sollte sich die Versammlung in einem Zustand der Freude und des Hochgefühls befinden.

 

  1. Baal HaSulam, „Die Freiheit“

Es gibt keine zwei Menschen auf der Erde, deren Meinungen identisch sind, denn jeder Mensch hat einen großen und erhabenen Besitz, der ihm von seinen Vorfahren vermacht wurde und von dem andere nicht den geringsten Anteil haben.

Deshalb werden alle diese Besitztümer als das Eigentum des Einzelnen bezeichnet, und die Gesellschaft wird ermahnt, ihren Geschmack und ihren Geist zu bewahren, damit sie nicht durch ihre Umgebung verwässert wird. Vielmehr sollte jeder Einzelne die Integrität seines Erbes bewahren. Dann wird der Widerspruch und die Gegensätzlichkeit zwischen ihnen für immer bestehen bleiben, um für immer die Kritik und den Fortschritt der Weisheit zu sichern, die der ganze Vorteil der Menschheit und ihr wahres ewiges Verlangen ist.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 1 (1990), „Was bedeutet ‚Mögen wir der Kopf sein und nicht der Schwanz‘ in der Arbeit?“

Solange der Mensch unter der Herrschaft des Willens steht, für sich selbst zu empfangen, kann er nicht wissen, was gut und was schlecht ist, sondern muss alles so annehmen, wie es die Weisen für uns bestimmt haben, sonst kommen Staub und Schmutz in seine Augen und er kann nicht vorankommen. Aber wenn wir die Worte der Weisen nicht kritisieren und ihre Worte innerhalb des Verstandes annehmen wollen, werden wir gerade dadurch mit der Erkenntnis [Vernunft] der Kedusha [Heiligkeit] belohnt.

 

  1. Rabash, Artikel Nr. 21 (1985), „Wir sollten immer zwischen Tora und Arbeit unterscheiden“

Wenn es bereits Funken des Gebens gibt, was bedeutet, dass er bereits etwas von dem Heilmittel der Tora und der Mizwot in Form der Reinigung des Gedankens und des Verlangens empfangen hat, und sich in Angelegenheiten der Arbeit in einem Zustand der Selbstkritik befindet.

Aber man sollte sich in der Tora überhaupt nicht selbst kritisieren. Vielmehr sollte er die Tora so lernen, wie sie ist. Alles, was wir tun müssen, ist, uns Rat zu holen, wie wir die Tora schätzen können.

Parasha Ki Teze / Tora Abschnitt “Wenn du ausziehst“

5. Buch MoseDeuteronomium 21:10 – 25:19

Zusammenfassung

Der Abschnitt Ki Teze (Wenn du ausziehst) beschreibt detailliert die verschiedenen Mizwot (Gebote).

Einerseits werden besondere und seltene Mizwot (Gesetzte), welche das Verhalten gegenüber der geliebten oder der verschmähten Frau und dem Erstgeborenen oder einem widerspenstigen Sohn beschrieben, oder die Mizwa (Gebot), die Vogelmutter aus dem Nest zu vertreiben, und ihr nicht zu schaden, wenn man die Eier oder Jungen nimmt. Weiterlesen

1986/19 Die Freude betreffend

Rabash, Artikel Nr. 1986/19, korr EY, 24.7.2023

Die Mishna [hebr. “Wiederholung”; Niederschrift der mündlichen Tora] sagt (Taanit, 26): „Vom Beginn des [Monats] Aw an verringern wir die Freude. Vom Beginn des [Monats] Adar an mehren wir die Freude. Und wenn ein Mensch mit einem Götzendiener einen Streit hat, soll er ihn im [Monat] Adar richten.“ Wir sollten verstehen, was es bedeutet, wenn die Freude zunimmt und die Freude abnimmt. Schließlich ist die Freude das Ergebnis einer Ursache, die dem Menschen Freude bereitet hat, und er kann die Ursache nur vermindern oder vermehren. Deshalb sollte er wissen, was ihm Freude bringt.

Die Weisen, die den Rat gaben, die Freude zu vermehren, bezogen sich auf die Freude der Kedusha [Heiligkeit]. Deshalb sollte der Mensch überlegen, welche Ursache sie nannten, die die Freude der Kedusha bringt. Es ist auch wichtig zu verstehen, was sie meinten, als sie sagten: „Wenn er mit einem Götzendiener einen Streit hat, soll er ihn im [Monat] Adar richten.“ Schließlich befindet sich der Mensch im Land Israel, und dort gibt es mehrere Städte, in denen es keinen einzigen Götzendiener gibt. Und selbst wenn er einen Götzendiener in der Stadt findet, welchen Streit sollte es mit ihm geben? Weiterlesen

1990/2 Was bedeutet Scheitern in der Arbeit?

Rabash, Artikel Nr. 1990/2, korr EY 28.7.2023

Es steht geschrieben (Hosea 14): „Kehre um, o Israel, bis zum Ewigen, deinem Gott, denn du bist in deiner Sünde gescheitert.“ Der RADAK interpretiert es so: „’Du bist in deiner Sünde gescheitert’, weil du siehst, dass du in deiner Sünde gescheitert bist, denn nichts erhebt dich von deinem Sturz als deine Teshuva [Umkehr] zu Ihm. Es heißt ‘bis zum’ [Ewigen], ist wie ’zum’. Unsere Weisen sagten: „Groß ist die Umkehr, welche bis zum Thron reicht, wie gesagt wurde: ‚bis zum Ewigen, deinem Gott‘.“ Weiterlesen