1989/32 Was bedeutet es, dass Öl in der Arbeit als „gute Taten“ bezeichnet wird?

Rabash, 1989/32, korrigiert, EY, 15.12.2023

Im Heiligen Sohar steht geschrieben (Balak, Punkt 43): „‚Der Weise hat seine Augen in seinem Kopf.‘ Er fragt: ‚Wo sonst sollten die Augen des Menschen sein? Vielleicht in seinem Körper oder auf seinem Arm, wie es die Weisesten der ganzen Welt uns sagten? Wir lernen, dass der Mensch keine vier Ellen mit unbedecktem Kopf wandeln darf. Was ist der Grund dafür? Weil die Shechina [Göttliche Gegenwart] auf dem Kopf ist, und jeder weise Mensch hat seine Augen und seine Worte in seinem Kopf – das heißt, auf der gleichen Linie. Es steht auf seinem Kopf, der die Shechina ist, und wenn seine Augen ebenso dort sind, in seinem Kopf, der die Shechina ist, sollte er wissen, dass das Licht, das auf seinem Kopf brennt, Öl braucht, denn der Körper des Menschen ist der Docht, und das Licht brennt oberhalb des Dochts. König Salomo schrie auf und sagte: „Es darf nicht an Öl auf deinem Haupt mangeln“, denn das Licht in seinem Kopf braucht Öl, was gute Taten bedeutet. Darüber sagt er: ‚Der Weise hat seine Augen in seinem Kopf‘, und nicht anderswo.“ Weiterlesen

1989/17 Was bedeutet das Verbot, erst den Freund zu grüßen und dann den Schöpfer zu preisen?

Rabash, 1989/17, korrigiert, EY, 7.1.2023

Der Heilige Sohar schreibt in Tezawe (Sulamkommentar Punkt 51): „Rabbi Yehuda begann: ‘Haltet Euch fern von einem Menschen, dessen Seele in seiner Nase ist, denn warum sollte er gewürdigt werden?’” Wollte der Prophet damit sagen, dass der Rest des Volkes ihn meiden sollte, damit sich die Menschen ihm nicht annähern? Er antwortet, dass der Vers von jemandem spricht, der an die Türschwelle seines Freundes kommt, um ihn zu grüßen [Shalom sagen], bevor er den Schöpfer preist. Zu diesem Zweck wurde gesagt: „Haltet Euch fern.“ Weiterlesen

1989/27 Welche Rolle spielt das Leiden in der Arbeit?

Rabash, 1989/27, korrigiert, EY, 14.1.2024

An Jom Kippur, dem Versöhnungstag, sagen wir im Gebet Shmone Esre [Achtzehn-Gebet] in „Mein Gott, bis ich erschaffen wurde“: „Das, was ich vor Dir gesündigt habe, tilge in Deiner großen Barmherzigkeit aus, aber nicht durch Leiden.“ Wir sollten verstehen, warum wir, wenn wir beten, dass der Schöpfer unsere Sünden auslöschen soll, dabei Bedingungen stellen, ansonsten wollen wir nicht, dass Er unsere Sünden auslöscht. Worin besteht also die Bedingung: „aber nicht durch Leiden“? Weiterlesen

1989/28 Wer muss wissen, dass ein Mensch die Prüfung bestanden hat?

Rabash, 1989/28, korr, EY, 19.11.2023

Der Heilige Sohar sagt (BaMidbar, Punkt 7): „Als die Tora und die Stiftshütte errichtet wurden, wollte der Schöpfer die Heere der Tora zählen; wie viele Heere in der Tora, in Seir Anpin und wie viele Heere in der Stiftshütte sind. …Aus diesem Grund sind die Kinder Israels, die die Heerscharen von Seir Anpin und Malchut sind, in der Zählung enthalten, damit sie ihnen bekannt sind.“

Wir sollten diese Angelegenheit verstehen, warum der Schöpfer Israel zählen wollte, um zu wissen, wie viele Heere es gibt. Wer braucht das zu wissen? Ist es der Schöpfer? Ihm ist doch alles offenbart und bekannt. Hat Er Bedarf, sie unten zu zählen, um die Zahl zu erfahren? Wessen Bedarf ist es also, dass der Schöpfer sagte, man solle Israel zählen, um die Zahl der Soldaten von Seir Anpin und Malchut zu erfahren, wie es geschrieben steht: „Der Schöpfer wollte die Heere der Tora zählen, wie viele Heere in der Tora sind“? Weiterlesen

1989/33 Was sind Kundschafter in der Arbeit?

Rabash, 1989/33, korrigiert, EY, 5.12.2023

Im Heiligen Sohar (Schlach, Punkt 18) steht geschrieben: „Ich habe den folgenden Vers betrachtet, denn König Salomo sagte: ‚Denn das Schicksal der Menschenkinder und das Schicksal der Tiere ist das gleiche; wie die einen sterben, so sterben auch die anderen, und ein Geist ist für alle‘, denn hier gibt es eine Tür für die Ungläubigen. Und der Sohar antwortet, dass er [d.h. Salomo] jene Worte wiederholte, die die Narren der Welt sagen, dass diese Welt dem Zufall unterworfen ist und der Schöpfer sie nicht lenkt, ‚und das Schicksal der Menschenkinder und das Schicksal der Tiere ist das gleiche‘. … Und was sagte Salomo zu ihnen? Er sagte: ‚Wer kennt den Geist der Menschenkinder, der in die Höhe steigt, und den tierischen Geist, der nach unten auf die Erde sinkt?‘ Er steigt nach oben, an den höchsten Ort, während der tierische Geist nach unten auf die Erde sinkt, wie es über Ihn geschrieben steht: ‚Er hat den Menschen nach dem Bilde des Schöpfers geschaffen‘, und es steht geschrieben: ‚Die Seele des Menschen ist die Kerze des Schöpfers.'“ Weiterlesen

1989/38 Was sind Richter und Polizisten in der Arbeit?    

Rabash, 1989/38, korrigiert, EY, 23.11.2023

Es steht geschrieben: „Du sollst dir Richter und Polizisten in allen deinen Toren ernennen“. Wir sollten verstehen, was „Richter“ und was „Polizisten“ in der Arbeit sind. Wir sollten auch verstehen, was „in allen deinen Toren“ in der Arbeit ist. Und wir sollten auch verstehen, was geschrieben steht: „Du sollst dir keine Aschera [Baum für Götzenanbetung] pflanzen, keinen Baum neben dem Altar.“ Unsere Weisen sagten: „Wer einen ungeeigneten Richter ernennt, für den ist es, als würde er eine Aschera in Israel pflanzen.“ Wir sollten auch verstehen, was ein ungeeigneter Richter in der Arbeit ist, und warum das Verbot so streng ist, als ob er „eine Aschera pflanzt“. Weiterlesen

1989/39 Was bedeutet „Die Tora spricht einzig und alleine gegen den Bösen Trieb“ in der Arbeit?

Rabash, 1989/39, korrigiert, EY, 9.11.2023

Es steht geschrieben: „Wenn du gegen deine Feinde in den Krieg ziehst und der Ewige, dein Gott, die Feinde in deine Hände gibt und du unter den Gefangenen eine schöne Frau siehst, und du nimmst sie dir zur Frau.“ RASHI interpretiert: „Die Tora spricht einzig und alleine gegen den Bösen Trieb, wenn der Schöpfer ihn nicht zulässt, wird er sie unter Verbot heiraten.“

Das sollten wir verstehen können. Wäre es nicht besser, wenn der Schöpfer den Bösen Trieb nicht dazu ermächtigt hätte, ihn zu Übertretungen anzustiften? Dann wäre es nicht nötig, ihm zu erlauben, weil er sie nicht unter dem Verbot heiraten würde. Wir sollten auch verstehen, was die Auslegung von RASHI in der Arbeit über den Vers „Wenn du in den Krieg ziehst“ bedeutet, dass er von „Krieg um erlaubte Angelegenheiten“ spricht. Was ist der „Krieg um erlaubte Angelegenheiten“ in der Arbeit? Weiterlesen

1989/40 Was ist „Jeden Tag werden sie wie neu in deinen Augen sein“ in der Arbeit?

Rabash, 1989/40, Korrigiert, EY, 24.11.2023

Unsere Weisen (RASHI, Tavo 3 [Deuteronomium 26:16], in Jitro 13:10) sagten über den Vers: „Heute gebietet dir der Ewige, dein Gott, diese Gebote und Verordnungen zu tun. Du sollst darauf achten, dass du sie von ganzem Herzen und von ganzer Seele ausführst. Jeden Tag werden sie vor deinen Augen so neu sein, als hättest du sie heute vom Berg Sinai empfangen, als ob sie dir an diesem Tag befohlen worden wären.“

Wir sollten verstehen, was „als wären sie euch an diesem Tag geboten worden“ für uns bedeutet. Warum reicht es nicht aus, einfach zu sagen: „Wie ihr die Tora damals am Berg Sinai empfangen habt“, und wir müssen sie auf uns nehmen, „als wäre sie euch heute befohlen worden“? Was bringt uns das in der Arbeit? Weiterlesen

1989/26 Was bedeutet “Wer sich selbst verunreinigt, wird von Oben verunreinigt” in der Arbeit?

Rabash, 1989/26, korrigiert, EY, 11.01.2024

Im Heiligen Sohar (in Beha’alotcha 23 und im Sulam Punkt 67) heißt es, und zwar wörtlich: „Was bedeutet ‚auf einem weiten Weg‘? Denn ein Mensch, der sich selbst verunreinigt, wird von Oben verunreinigt. Er ist weit entfernt von dem Ort und dem Weg, den der Same Israels einnimmt, denn er befindet sich auf einem entfernten Weg, weit davon entfernt, sich dem Volk Israel zu nähern. Dies bezieht sich auf die Sitra Achra (aramäisch: Andere Seite), die weit von der Heiligkeit entfernt ist. Rabbi Yizchak sagte: ‘Wenn er durch eine Leiche oder auf einem fernen Weg unrein ist’, so steht es geschrieben, was zweierlei bedeutet. Rabbi Yossi sagte, wenn es hier heißt ‚unrein durch eine Leiche‘, bedeutet das, bevor sie ihn von Oben verunreinigt haben. Und hier, wenn es heißt ‘auf einem fernen Weg’, bedeutet es, nachdem sie ihn von Oben verunreinigt haben und er auf einen fernen Weg gefallen ist, also auf die ‘andere Seite’. Das bedeutet, dass weder die Heiligkeit von Oben auf ihn einwirken sollte, noch sollten sie das Pessach zur gleichen Zeit wie Israel feiern“, so sein Wortlaut.

Und im Heiligen Sohar (in BeHar und im Sulam Punkt 46) heißt es, und das ist sein Wortlaut: „Und sein Königreich herrscht überall. Deshalb wird die Shechina ‚Opfer für den Schöpfer’ bzw. ‚Aufstieg zu Ihm‘ genannt, alles muss dem Ewigen und Seiner Shechina geopfert werden. Und dann verteilt die Shechina an alle. So steht es geschrieben ‘und sie gibt Beute ihrem Haus’. Sogar die Nahrung der Tiere, sogar der Hunde, alles wird von ihr verteilt, um darin zu bestehen. Und sein Königreich herrscht überall”, so steht es geschrieben.

Und es ist zu verstehen, warum derjenige, der sich verunreinigt, von Oben verunreinigt wird. Das heißt, woran ist der Mensch schuld, dass man ihn von Oben her verunreinigt? Warum bestraft man ihn so, dass er Pessach nicht feiern kann, denn der Heilige Sohar sagt, dass die Auslegung dessen, was geschrieben steht, lautet: ‚Wenn er durch einen Leichnam oder durch einen fernen Weg unrein ist.‘ ‚Unrein durch einen Leichnam‘ heißt, bevor man ihn von Oben her verunreinigt hat, und ‚durch einen fernen Weg‘ heißt, nachdem man ihn von Oben verunreinigt hat, und beide sollen Pessach nicht gleichzeitig mit Israel feiern dürfen.

Wenn er sich unrein macht, kann er an Pessach nicht mehr opfern. Warum verunreinigt man ihn dann von Oben – wozu? Und warum verunreinigt man ihn von Oben, er ist doch nicht schuld an der Unreinheit, die sie von Oben verursacht haben. Deshalb muss man verstehen:

1) Warum verunreinigt man ihn von Oben, wenn er an Pessach nicht opfern kann, weil er unrein ist?

2) Warum verunreinigt man ihn, wenn die Entscheidung, was der Mensch tut, bei ihm liegt – wenn sie ihn von Oben unrein machen, dann kommt diese Unreinheit nicht von seiner Entscheidung.

3) Ebenso ist das, was der Heilige Sohar über den Vers „und sein Königreich herrscht überall“ schreibt, so zu verstehen, dass die Shechina Nahrung an alle verteilt, an Tiere und Vieh und sogar an Hunde und Esel, die die Klipot (Schalen) sind. Warum muss die Shechina denjenigen Nahrung geben, die Gegner und Feinde der Heiligkeit sind?

Um das oben Gesagte zu verstehen, müssen wir zunächst wissen, was Heiligkeit und Unreinheit in der Arbeit bedeuten. In den Werken der Unreinheit und Reinheit ist es klar, wie es in der Tora geschrieben steht oder was die Weisen (Chasal) über Unreinheit, Heiligkeit und Reinheit hinzugefügt haben. Aber in der Arbeit, was bedeutet da Unreinheit, Reinheit und Heiligkeit?

Erstens müssen wir uns immer an zwei Grundprinzipien erinnern, nach denen alle Ordnungen in der Welt funktionieren und aus denen sich Ordnungen in der Arbeit Gottes ergeben, die uns oft widersprüchlich erscheinen:

1) Das Schöpfungsziel, welches der Wille ist, seinen Geschöpfen Gutes zu tun. Deshalb erschuf er in den Geschöpfen das Verlangen und das Begehren nach Genuss – das man das Verlangen für sich selbst zu empfangen nennt. In dieser Natur wurden alle Geschöpfe erschaffen, die „Etwas aus dem Nichts“ genannt werden, was sich auf dieses erschaffene Verlangen bezieht, das als Mangel gilt. Und die Geschöpfe sehnen sich danach, diesen Mangel zu füllen. Dieses Gefäß kommt zum Menschen, ohne dass er sich anstrengen muss, denn wir schreiben dieses Gefäß dem Schöpfer zu. Und wir haben keine Arbeit, das Gefäß zu vergrößern, sondern wo immer dieses Verlangen sehen und fühlen kann, dass es Genuss empfangen kann, läuft es sofort mit aller Kraft darauf zu. Und es scheint, dass es damit den Willen des Schöpfers erfüllt, nämlich dass der Schöpfer will, dass die Geschöpfe den Genuss genießen, den Er ihnen geben will.

2) Die Korrektur der Schöpfung. Das heißt, um das Gefühl der Scham beim Empfangen von Vergnügen zu vermeiden, das bekanntlich daher rührt, dass jeder Zweig seinem Ursprung ähneln will, wurde eine Korrektur vorgenommen, dass der Mensch aufgrund seines Verlangens zu empfangen, bereit ist, auf den Genuss zu verzichten und nichts zu empfangen, und (nach der Korrektur) bereit ist, die Genüsse zu empfangen, weil der Schöpfer will, dass die Geschöpfe Gutes und Genuss empfangen, was das Schöpfungsziel war. Dann gibt es keine Scham mehr, denn jetzt gibt es eine Gleichheit der Form, das heißt, so wie der Schöpfer zu geben wünscht, wünschen sich die Geschöpfe, ihm zu geben, damit Er genießen kann, was Er „gesagt hat und nach Seinem Wunsch geworden ist“. Und das ist der einzige Grund, warum sie Gutes und Genuss empfangen wollen.

Aber dieses Gefäß namens „Empfangen um zu geben“ ist genau das Gegenteil des Gefäßes namens „Verlangen zu empfangen für sich selbst“, das wir dem Schöpfer zuschreiben, der es als “Etwas aus dem Nichts” erschaffen hat. Wenn wir deshalb nur für den Nutzen des Ewigen und nicht für unseren eigenen Nutzen arbeiten wollen, ist das eine schwierige Arbeit, denn wir müssen gegen das Gefäß ankämpfen, das der Schöpfer erschaffen hat. Und aus dieser Arbeit entstehen alle Unzulänglichkeiten, die wir lernen. Zum Beispiel das Verschwinden der Lichter, das Zerbrechen der Gefäße, Heiligkeit, Unreinheit, die Sitra Achra und die Klipot. Und all die verschiedenen Namen, die wir im Heiligen Sohar und in den Büchern der Kabbala erklärt sehen, ergeben sich einzig und allein aus der Korrektur des Geschöpfes. Und deshalb schreiben wir den Geschöpfen die Gefäße der Korrektur der Schöpfung zu, wie es im „Baum des Lebens“ am Anfang geschrieben steht. Und wie es in TES (Lehre der Zehn Sefirot) erklärt wird, sagte das erste Verlangen zu empfangen, das „Malchut de Ejn Sof“ genannt wird, dass sie nicht empfangen will, um zu empfangen, sondern um zu geben.

Und es versteht sich von selbst, dass, wenn wir uns gegen die vom Schöpfer geschaffene Natur wenden wollen, die als das Gegenteil bezeichnet wird, sich das in uns in harter Arbeit ausdrückt. In den Höheren Welten führte dies zum Verschwinden der Lichter und zum Zerbrechen der Gefäße, wodurch die Klipot entstanden und eine Trennung zwischen Heiligkeit und Unreinheit erschaffen wurde. „Heiligkeit“ wird als Angleichung an die Form bezeichnet, die ein Aspekt der Anhaftung ist, denn es steht geschrieben: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig“, was bedeutet, dass die Geschöpfe, so wie der Schöpfer seinen Geschöpfen nur Gutes tun will, in der Lage sein sollten, dem Schöpfer Gutes zu tun und nicht zu ihrem eigenen Nutzen zu arbeiten.

Daraus folgt, dass wir, bevor wir zur Korrektur der Schöpfung kommen, solange der Mensch noch in Eigenliebe versunken ist, er nicht in der Lage ist, das Gute und den Genuss zu empfangen, und dass die Einschränkung (Zimzum) und Verhüllung, die es gab, auf ihn einwirken. Das bedeutet, dass wir sagen müssen, dass alle Verhüllungen, die wir erleiden, auf die Art und Weise zurückzuführen sind, in der die Korrekturen stattfinden, so dass alle Geschöpfe den Zustand der vollkommenen Korrektur erreichen. Das heißt, dass alle Gefäße, die im Zustand des Empfangens für sich selbst entstanden sind, korrigiert werden, um zu geben, und folglich das Gute und den Genuss empfangen können. Daraus folgt, dass am Ende der Korrektur kein Bedarf an Einschränkung und Verhüllung mehr da sein wird. So steht es geschrieben: „Und dein Lehrer wird sich nicht mehr verhüllen.“

Wenn der Mensch alles tut, um zu geben, befindet er sich also in einem Zustand der Nähe zur Heiligkeit, wie oben erwähnt: „Du sollst heilig sein.“ Wenn er aber alles zu seinem eigenen Nutzen tut, ist er von der Heiligkeit entfernt.

Wenn also das Gute und der Genuss in den Gefäßen des Empfangens nicht leuchten können – aufgrund der Einschränkung –, wie können dann die Geschöpfe in der Welt existieren, bevor die Gefäße des Gebens für sie korrigiert werden? Woher können die Geschöpfe den Genuss nehmen? Und ohne den Genuss ist es unmöglich zu leben, denn das war die Reihenfolge der Schöpfung.

Deshalb lernen wir, dass unmittelbar nach dem Zimzum, als sich das Licht zurückzog, Reshimot (Aufzeichnungen) zurückblieben, um die Gefäße am Leben zu erhalten. Die ersten Gefäße, aus denen sich das Licht zurückgezogen hatte, werden „runde Gefäße“ (Kelim de Igulim) genannt. Und die Reshimo, die vom Licht übrig geblieben ist, belebt die Gefäße wieder. Das kann einzig und allein von den heiligen Gefäßen gesagt werden, denn es wird erklärt, dass in den Parzufim (Hebräisch: Gesichtern) von Adam Kadmon die Reshimot nach dem Verschwinden der Lichter in den Gefäßen verblieben.

Im Gegensatz dazu lernen wir, dass in der Welt Nekudim (wörtlich: Punkte), wo die Gefäße nach dem Verschwinden der Lichter in die Klipot fielen, die Reshimot in der Welt Azilut verblieben, da die Reshimot, die Teile des Lichts sind, nicht in die Klipot eintreten können. Nur die Funken fielen in die Gefäße, um sie wiederzubeleben. Das heißt, die Gefäße, die in die Klipot fielen – ihr ganzes Leben stammt nur daher, dass Funken der Heiligkeit in sie fielen. Daraus entsteht das ganze Leben der Klipot, wie der heilige ARI erklärt, dass nur ein „schwaches Leuchten“ – ein sehr schwaches Licht im Vergleich zur Heiligkeit –, all das Leben ist, das in die physische Welt fiel.

Mit anderen Worten, das ganze Leben und [alle] materiellen Freuden, denen jeder nachjagt, um sie zu erreichen, weil er glaubt, dass dies sein ganzes Leben ist, sind nur ein sehr schwaches Licht im Vergleich zu den spirituellen Freuden. Und es sind die spirituellen Genüsse, die dazu bestimmt sind, „von Seinen Geschöpfen genossen zu werden“, was, wie oben erwähnt, der Zweck der Schöpfung ist.

Daher verstehen wir, warum die Heiligkeit die Klipot nähren muss. Andernfalls könnten sie nicht existieren, denn das Verlangen, seinen Geschöpfen Gutes zu tun, bedeutet, dass die Geschöpfe, wenn sie nichts Gutes und keinen Genuss haben, kein Existenzrecht haben und sterben müssen. Da der Mensch von Natur aus nur zu seinem eigenen Nutzen empfängt, steht er unter der Herrschaft der Klipot, und es ist dann unmöglich, Leben aus der Heiligkeit zu empfangen. Wenn er deshalb beginnt, sich mit Tora und den Geboten zu beschäftigen, muss er mit der Absicht von lo liShma beginnen. Woher sollte er dann Leben haben? Deshalb gibt die Heiligkeit den Klipot Nahrung, damit es Leben und Nahrung von den Klipot gibt, die für die Geschöpfe sorgen, solange sie unter ihrer Herrschaft stehen.

Nur durch das Licht der Tora und der Gebote wird der Mensch verbessert, d. h. er erreicht den Zustand von liShma, wenn er in der Lage ist, Handlungen des Gebens auszuführen. Dann verschwindet die Verschleierung und Verhüllung, die man „Einschränkung“ nennt, von ihm, und er kann dann sein Leben aus der Heiligkeit empfangen, wo sich die wahren Genüsse offenbaren, und nicht wie vorher, wo er nur einen „schwachen Schein“ von der Heiligkeit empfing, sondern das wahre Licht der Heiligkeit.

Von daher verstehen wir, was wir gefragt haben, über das, was der Sohar sagt: „Und sein Königreich herrscht überall“, dass die Shechina Nahrung an alle verteilt, an Tiere und Vieh, sogar an Hunde und Esel, die die Klipot sind. Wir müssen verstehen, warum die Shechina sie versorgen muss.

Aus dem oben gesagten können wir verstehen, was wir über das, was der Heilige Sohar sagt, gefragt haben, dass ohne das Licht und den Genuss keine Existenz möglich ist und es keine andere Macht gibt, die sie ernähren könnte, wie geschrieben steht: Ejn Od Milvado („Es gibt nichts außer Ihm“). Deshalb nährt die Shechina sie und gibt ihnen Nahrung für ihr Überleben. Und die Shechina verteilt die Nahrung an jeden nach seiner Stufe, wie er sagt: „Obwohl alle Opfergaben für den Schöpfer sind, verteilt Er einige an die Hunde, die die unwürdigen Opfer sind, die Er ‚Samael‘, genannt ‚Hund‘, gibt, und einige sind wie ‚Engel‘, und einige wie ‚Menschen‘.“

Das bedeutet, dass die Shechina jedem entsprechend seiner Stufe Nahrung gibt. Das heißt, es gibt Menschen, die als „Menschen“ gelten, manche gelten als „reine Tiere“, manche als „Hunde“ und so weiter. Die Shechina gibt allen Nahrung. Aber je nachdem, wie sehr sich ein Mensch bemüht, in den Stufen der Heiligkeit aufzusteigen, so empfängt er Seine Fülle. Das heißt, wenn ein Mensch eine Stufe erreicht, auf der sein ganzer Genuss darin besteht, dem König zu dienen, empfängt er eine Fülle, die der Heiligkeit entspricht. Wenn der Mensch nicht arbeiten kann, außer um für sich selbst zu empfangen, empfängt er nach seinem Wert.

Deshalb empfangen Menschen, die auf dem Weg der Wahrheit wandeln wollen, aber nicht in der Lage sind, das Verlangen nur für sich selbst zu empfangen zu überwinden, und die nach Nahrung verlangen, damit sie sich überwinden können, diese aus der Heiligkeit, die „das Licht in ihr, das ihn zum Guten zurückführt“ genannt wird. Sie empfangen die Nahrung entsprechend ihrer Vorbereitung. Das bedeutet, dass sie Lebenskraft empfangen, indem sie in der Lage sind, Handlungen des Gebens auszuführen. Dies steht im Gegensatz zu den Menschen, die immer noch auf der Stufe der „Hunde“ stehen, wie es im Heiligen Sohar geschrieben steht, „die ‚Haw-Haw‚ (hebräisch: “Gib-Gib”) bellen wie Hunde“. Sie müssen ihre Lebenskraft in den Gefäßen des eigenen Nutzens erhalten.

Im Gegensatz dazu gibt es Menschen, die aus der Eigenliebe herauskommen wollen und manchmal Nahrung, d. h. Lebenskraft, empfangen, indem sie handeln wollen, um zu geben. Aber in dem Moment, in dem sie die empfangene Nahrung nicht als Gefäße der Gebens betrachten, wird ihnen irgendein Verlangen zuteil, das ihnen gefällt, und sie beginnen, über den Genuss dieses Verlangens nachzudenken. Dann vergessen sie alle spirituellen Bemühungen und erleben augenblicklich einen Abstieg, bis sie nicht mehr spüren, in welchem Zustand sie sich befinden. Tatsächlich befinden sie sich in einem Zustand der Bewusstlosigkeit, d. h. sie erkennen nicht mehr, dass es eine spirituelle Angelegenheit gibt, die sie vorher mit ganzem Herzen verfolgt haben, und plötzlich ist alles vergessen.

Dies passiert, bis sie wieder zu sich kommen und merken, dass sie sich in einem Zustand des Abstiegs befinden. Wenn sie wieder zu sich kommen, stellen sie fest, dass sie einen Unfall hatten und bewusstlos waren. Nachdem sie wieder zu sich gekommen sind, stellen sie fest, dass sie sich in einem Krankenhaus befinden. Genauso verhält es sich mit einem Menschen, der auf dem Weg der Wahrheit war, um zum Geben zu gelangen. Plötzlich überkam ihn ein Verlangen, das in sein Herz eindrang, und er befand sich in einem Zustand der Bewusstlosigkeit, das heißt, er fiel in die physische Welt. Erst nach einer Weile kommt er wieder zu sich, das heißt, er hört eine Stimme von Oben, die ihm sagt, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Und das Thema der Begierde ist nicht für jeden das gleiche. Manchmal kommt einem Menschen der Gedanke, dass es für ihn besser wäre, für seinen eigenen Nutzen zu arbeiten und nicht für den Schöpfer. Und dieser Gedanke, der ihn trifft, wird bereits als „Verkehrsunfall“ bezeichnet, wenn er die Gefahr nicht vorher gesehen hat, das heißt, als er noch Zeit hatte, den Gedanken zu überwinden, bevor er in sein Herz eindrang. Die Form der Begierde ist jedoch für jeden Menschen anders, das heißt, für jeden Menschen kleidet sich der Begierde in eine andere Form, und selbst für ein und denselben Menschen ist es nicht immer gleich, das heißt, jedes Mal kleidet sich der Begierde für den Menschen in eine andere Form, und alles hängt von der Zeit ab.

Seine Begierde ist vergleichbar mit einem Köder. Wir sehen das bei Anglern, die, wenn sie einen Fisch fangen wollen, einen Köder an die Leine hängen, wie ein Lebewesen oder ein Stück Fleisch. Wenn der Fisch das Fleisch sehen kann, konzentriert er sich auf den Genuss, den er davon haben kann. In dem Moment, in dem er auf den Genuss fokussiert ist, hat er keine anderen Gedanken und keine Möglichkeit zu bedenken, dass er, wenn er in den Köder beißt, sterben wird, denn der Mensch wird ihn aus dem Wasser ziehen, was unweigerlich zu seinem Tod führt. Er denkt also nicht darüber nach.

Genauso verhält es sich mit einem Menschen, der eine Begierde sieht. Es ist ein Köder, der ihn dazu bringt, dieses Verlangen anzunehmen. In diesem Moment hat er keine Zeit, darüber nachzudenken, dass er dadurch spirituell sterben wird. Er vergisst beim Anblick des Begehrten all die Arbeit, von der er dachte, dass sie im Namen des Himmels getan werden sollte. Es ist eine Versuchung, die ihn aus dem spirituellen Wasser zieht, in dem er gelebt hat. Sobald er aus den spirituellen Gewässern herausgezogen wird, stirbt er spirituell und bleibt in einem Zustand der Bewusstlosigkeit. Das heißt, er ist sich nicht mehr bewusst, dass er spirituell tot ist, denn er kann sich gar nicht mehr daran erinnern, dass es Spiritualität in der Welt gibt. Alles ist für ihn vergessen.

Später kommt eine Erholung von Oben, und er kann sehen, dass er sich jetzt in einem Zustand des Abstiegs befindet. Das bedeutet, dass der Mensch während des Aufstiegs alle Verlangen als etwas von ihm Getrenntes betrachtet hat, d. h. er hatte keine Anziehungskraft in Bezug auf sie, und er spürte eine abstoßende Kraft in sich, die nicht einmal an die Verlangen denken wollte. Plötzlich entwickelt er eine direkte Beziehung zu ihnen, das heißt, sie kommen ihm in Gedanken und Gefühlen näher, bis er sich zur Zeit seiner Bewusstwerdens nicht erklären kann, wie es zu einer gemeinsamen Beziehung zwischen ihnen gekommen ist.

Es gibt jedoch eine Regel: „Wenn der Höhere zum Unteren herabsteigt, wird er ihm gleich“, was bedeutet, dass es so aussieht, als ob sie zusammen sind und es keine Distanz zwischen ihnen gibt, die vorher bestand, als der Höhere an seiner Stelle oben war. Und umgekehrt, wenn der Untere zum Höheren aufsteigt, entwickelt er eine gemeinsame Beziehung, wie sie schon immer am höheren Ort bestand, und es entwickelt sich eine Entfernung vom Zustand des Unteren (nach dem Prinzip „wenn der Untere zum Höheren aufsteigt, wird er so wie er“).

Daraus folgt, dass diese Versuchung einer Art „Sehen“ gleicht, wobei „Sehen“ nicht unbedingt mit den Augen gemeint ist, sondern auch als eine Art Gedanke, also eine Einsicht des Verstandes, gesehen wird. Das heißt, wenn ein sündiger Gedanke auftaucht, sei es im Verstand oder im Herzen, ist das Prinzip „das Auge sieht und das Herz begehrt“ da. Daraus folgt, dass das Begehren unweigerlich durch das Sehen entsteht. Auch wenn der Mensch keine Herrschaft über das Sehen hat, d. h. wenn ihm ein Gedanke kommt – was kann er dagegen tun, oder wenn er plötzlich etwas mit den Augen sieht – was hätte er tun können?

Darauf antwortete unser Meister seligen Angedenkens (Baal HaSulam), indem er auf eine Schwierigkeit bei der Aussage der Weisen hinwies, dass „ein Mensch nur dann sündigt, wenn ein Geist der Torheit in ihn eindringt“ (Sota 3b). Und er fragte: „Warum ist es möglich, dass der Geist der Torheit in ihn eindringt, so dass er sündigt? Denn wenn der Geist der Torheit nicht in ihn eingedrungen wäre, hätte er nicht gesündigt. Was ist dann die Schuld des Menschen, dass der Geist der Torheit in ihn gefahren ist? Er antwortete, dass es den Grundsatz „Das Auge sieht und das Herz begehrt“ gibt. Daraus folgt, dass der Mensch keine Schuld an seinem Sehen hat. Wenn er aber keine Reue für das Sehen zeigt, obwohl er in diesem Fall wie jemand handelt, der unbewusst sündigt, muss er unweigerlich zur Begierde kommen. Und Begierde ist bereits eine Sünde.

Daraus folgt, dass der Eintritt des Geistes der Torheit eine große Korrektur für den Menschen ist, damit er in der Heiligkeit nicht so stark versagt. Denn zum Zeitpunkt der Sünde spürt er nicht mehr, wie wichtig die Heiligkeit ist, da der Geist der Torheit bereits in ihm regiert und ihm folglich die Heiligkeit entflieht. Das heißt, wenn ein Mensch seinen unwissentlich begangenen Fehler sofort bereuen würde, hätte er keine wirkliche Sünde begangen, nämlich die Begierde. Wenn er keine Reue zeigt, tritt der Geist der Torheit ein.

Mit dem Gesagten verstehen wir die Frage, warum ein Mensch, der sich selbst verunreinigt hat, von Oben verunreinigt wird, wie der Heiligen Sohar über den Vers sagt: „Wenn er durch eine Leiche oder durch einen fernen Weg unrein wird.“ Die Antwort ist, dass er sich durch seine Arbeit verunreinigt hat. Das muss erklärt werden, und zwar durch Sehen. Er hat sich verunreinigt und keine Reue gezeigt, also muss man ihn von Oben verunreinigen, das heißt, man lässt den Geist der Torheit in ihn eindringen.

Das ist zum Wohle des Menschen, denn wenn ein Mensch unwissend handelt, ist es ein wenig so, als würde er nicht mit der Absicht handeln, zu sündigen, denn er hat kein Bewusstsein, das uns sagen lässt, dass er vorsätzlich handelt. Wenn man ihn deshalb von Oben her verunreinigt, ist das eine Korrektur, und deshalb gibt es kein Problem damit, warum man ihn verunreinigt, denn man tut ihm damit einen Gefallen. Wenn er also nur durch das Sehen unrein wird, was sicherlich als unbeabsichtigte Handlung gilt, und erst recht, wenn er danach durch die Begierde unrein wird, zeigt das, dass er der Heiligkeit nicht nahe ist.

Obwohl das Sehen unbeabsichtigt war, war zu diesem Zeitpunkt kein Geist der Torheit in ihm. Im Gegensatz dazu war der Geist der Torheit zur Zeit der Begierde bereits vorhanden. Und obwohl man sich fragen könnte, warum er, wenn man ihn von Oben her verunreinigt, zwei Dinge hat, nämlich das Sehen und das Begehren. Es könnte sein, dass dies bedeutet, dass selbst wenn es möglich wäre, nur eine Sache zu haben, sie trotzdem nicht für die Annäherung geeignet wäre.

 

1987/27 Was sind „Segen und Fluch“ in der Arbeit?

Rabash, 1987/27, korrigiert, EY, 3.11.2023

Es steht geschrieben: „Siehe, ich lege Euch heute einen Segen und einen Fluch vor. Den Segen, dass ihr die Gebote des Ewigen, eures Gottes, hört, die ich euch heute gebiete, und den Fluch, wenn ihr die Gebote nicht hört.“

Hier haben wir Bedarf, Folgendes zu verstehen: 

1) Warum beginnt er mit der Singularform [auf Hebräisch] „Siehe“ und spricht dann in der Pluralform [auf Hebräisch] „vor Euch“? 

2) Warum heißt es „heute“? 

3) „Ein Segen und ein Fluch.“ Es steht geschrieben: „Das Böse und das Gute kommen nicht aus dem Mund des Höheren“ (Klagelieder 3). Warum steht dann geschrieben: „Ich stelle Euch heute einen Segen und einen Fluch vor“? 

4) Wir sehen, dass es in der körperlichen Welt einen Ort gibt, an dem der Segen gegenwärtig ist, und einen Ort, an dem der Segen abwesend ist, aber es gibt dort auch keinen Fluch und einen Ort, an dem der Fluch gegenwärtig ist. Daraus folgt, dass es eine Mitte zwischen Segen und Fluch gibt. Aber hier heißt es: „Ich lege Euch heute einen Segen und einen Fluch vor“, was bedeutet, dass es nichts dazwischen gibt, sondern entweder einen Segen oder einen Fluch. Weiterlesen

1987/04 Von einem bösen Menschen darf man nichts Gutes hören

Rabash, 1987/04, korrigiert, EY; 30.10.2023 

Es steht geschrieben (1. Mose 13,8-9): „Und Abram sagte zu Lot: ‚Bitte lass keinen Streit zwischen dir und mir oder zwischen meinen Hirten und deinen Hirten entstehen, denn wir sind Brüder. Liegt nicht das ganze Land vor dir? Bitte trenne dich von mir: Wenn zur Linken, dann will ich zur Rechten gehen; und wenn zur Rechten, dann will ich zur Linken gehen.'“

Wir sollten verstehen, warum er sagt: „Denn wir sind Brüder“, denn sie waren keine Brüder.

Der Heilige Sohar (Lech Lecha, Punkt 86) legt dies wie folgt aus: „‚Denn wir sind Brüder‘, das bedeutet, dass der Böse Trieb und der Gute Trieb einander nahe stehen. Der eine steht zur Rechten des Menschen und der andere zu seiner Linken. Das heißt, der böse Trieb steht zu seiner Linken und der gute Trieb zu seiner Rechten.“ Dementsprechend bedeutet „denn wir sind Brüder“, dass wir von einem Körper sprechen und der Streit zwischen der guten Neigung und der bösen Neigung besteht, die Brüder genannt werden. Weiterlesen

1987/15 Zwei Unterscheidungen in der Heiligkeit

Rabash, 1987/15, korrigiert, EY, 31.10.2023

Es gibt Kedusha [Heiligkeit] oben und es gibt Kedusha unten, denn es steht geschrieben: „Ihr sollt heilig sein.“ Es gibt also Kedusha unten, was bedeutet, dass die Geschöpfe heilig sein sollen. Danach steht geschrieben: „Denn Ich, der Ewige, euer Gott, bin heilig.“ Das ist die Kedusha oben.

Das ist der Grund, warum es Kedusha von unten geben soll. Weil Er oben heilig ist, will Er auch, dass unten Heiligkeit herrscht. Unsere Weisen sagten (Torat Kohanim): „Ihr sollt heilig sein; ihr sollt abgesondert sein, denn ich, der Herr, bin heilig.“ Das heißt: „Wenn ihr euch selbst heiligt, werde Ich euch so ansehen, als ob ihr Mich geheiligt hättet.“ Weiterlesen

1987/29 Was bedeutet „Dem Kummer entsprechend ist die Belohnung“?

Rabash, 1987/29, korrigiert, EY, 10.9.2023

Unsere Weisen schrieben (Avot, Sprüche der Väter, Kapitel 5): „Ben He He sagt: ‚Dem Kummer entsprechend ist die Belohnung.'“ Wir sollten die Bedingung dieses Tannaiten (Lehrer der Mischna) verstehen, was es bedeutet, dass “der Lohn abhängig von der Arbeit” ist. 

Es steht geschrieben (im Lied “Kol Mekadesh”, „Alle, die heiligen“): „Die Belohnung ist groß, entsprechend seiner Handlung“. Wenn das der Fall ist, sollten wir verstehen, was es bedeutet: „Dem Kummer entsprechend ist die Belohnung.“ Stattdessen hätte es heißen müssen: „Je nach seiner Arbeit, so ist sein Lohn“, was bedeutet also „Dem Kummer entsprechend ist die Belohnung“? Weiterlesen

1987/23 Frieden nach einem Konflikt ist wichtiger als gar kein Konflikt

Rabash, 1987/23, korrigiert, EY, 3.9.2023

Über den Frieden sagte Rabbi Shimon Ben Halafta in Masechet Ukzin: „Der Schöpfer hat kein anderes Kli [Gefäß] gefunden, das den Segen für Israel fassen kann als den Frieden, wie es gesagt wurde: ‚Der Ewige wird seinem Volk Kraft geben; der Ewige wird sein Volk mit Frieden segnen.'“ Im Vers (Jesaja 57) heißt es: „‚Friede, Friede, dem Fernen und dem Nahen‘, spricht der Ewige, und ich will ihn heilen“.

Wir sollten seine Worte verstehen, wenn er sagt: „Der Schöpfer hat kein anderes Kli gefunden, das den Segen für Israel fassen kann als den Frieden.“ Er sagt „Segen“ und er sagt „Frieden“. Das bedeutet, dass der Segen die Hauptsache ist und der Frieden nur den Segen hält. Wir sollten auch verstehen, warum er sagt: „ein Kli, das den Segen für Israel hält.“ Das deutet darauf hin, dass der Frieden für die Völker der Welt keine gute Sache ist. Kann man sagen, dass es einen Ort gibt, an dem es nicht gut ist, Frieden zu haben? Weiterlesen

1987/07 Das Wunder von Chanukka

Rabash, 1987/07, korrigiert, EY, 8.12.2023

Im Chanukka-Gedicht heißt es: „Griechen“, usw.,“ und aus dem einen Rest der Krüge wurde ein Wunder für die Rosen gemacht. Söhne von Bina [Verständnis], acht Tage, schufen Lieder und Gesänge.“ Die Schriftgelehrten fragen: „Warum haben sie die Tage von Chanukka auf acht festgelegt?“ Schließlich hatten sie Öl für eine Nacht, und das Wunder war, dass es sieben weitere Tage brannte. Deshalb hätten sie es nach dem Wunder nur für sieben Tage ansetzen sollen.“

Sie erklärten, dass von dem Öl, das für die erste Nacht gebraucht wurde, in der ersten Nacht noch etwas übrig war und das Wunder in der ersten Nacht darin bestand, dass nicht das ganze Öl brannte, sondern nur ein Teil des Öls,  und der Rest noch sieben Tage blieb. Weiterlesen

1987/20 Was ist der persönliche Besitz eines Menschen?

Rabash, 1987/20, korrigiert, EY, 1.12.2023

Der Heilige Sohar (Korach, Punkt 4) legt den Vers „Und Korach nahm“ aus. Er fragt: „Was heißt ’nahm'“? Und er antwortet: „Er nahm einen schlechten Rat für sich. Wer dem nachjagt, was ihm nicht gehört, dem entflieht es. Außerdem verliert er auch das, was er hat. Korach jagte dem nach, was ihm nicht gehörte; er verlor, was ihm gehörte, und gewann das andere nicht.“

Wir sollten in Bezug auf die Arbeit verstehen, was die Sache ist, von der wir sagen können, dass sie einem Menschen gehört, dass wir sagen können, dass sie ihm gehört, und was die Sache ist, von der wir sagen wollen, dass sie ihm nicht gehört. Der Heilige Sohar sagt über Korach, dass er dem nachjagte, was ihm nicht gehörte, und auch das verlor, was ihm gehörte. Was sagen uns diese Worte in der Arbeit, damit ein Mensch weiß, wie er sich vor Korachs Strafe bewahren kann? Weiterlesen

1991/19 Was bedeutet „Steh auf, Herr, und zerstreue Deine Feinde“ in der Arbeit?

Rabash, 1991/19, Korrigiert, Ey, 20.10.23

Im Jerusalemer Talmud heißt es: „Der Tanna Rashbi sagt: ‚Wenn du Leute siehst, deren Hände die Tora aufgegeben haben, dann stehe fest und stärke dich in ihr, und du wirst die Belohnung aller empfangen.'“

Wir sollten verstehen, was es bedeutet, wenn Menschen die Tora aufgeben. Aufgeben hat mit einem Menschen zu tun, der sich sehr angestrengt hat, um etwas zu erreichen, aber gesehen hat, dass all seine Bemühungen ihm nicht geholfen haben und er diese Sache immer noch nicht erreicht hat. In diesem Moment verzweifelt der Mensch. Wenn ein Mensch sieht, dass die Menschen es aufgegeben haben, die Tora zu finden, wie kann es dann sein, dass sie sich angestrengt haben? Wie kann es dann heißen: „Steh fest und stärke dich darin“? Immerhin sehen wir, dass die Arbeit ihnen nicht geholfen hat. Womit können wir uns also stärken? Weiterlesen

1991/01 Was bedeutet „Wir haben keinen König außer Dir“ in der Arbeit?

Rabash, 1991/01, korrigiert, EY, 15.9.23

Wir sollten verstehen, was es bedeutet, wenn wir sagen [im Gebet Awinu Malkeinu]: „Wir haben keinen König außer Dir“. Es deutet darauf hin, dass wir, wenn wir den Schöpfer preisen: „Wir haben keinen König außer Dir“, nicht wie die Völker der Welt sind, die viele Götter haben, während wir nur Dich als unseren König haben.

Es ergibt sich daraus, als ob der Schöpfer größer sei als sie. Wenn der Schöpfer wichtiger ist als sie, warum ist das so wichtig, dass wir uns für den Schöpfer entschieden haben? Wir können es so sagen, wie es im Heiligen Sohar steht („Einführung in das Buch Sohar„, Punkt 161): „Rabbi Aba sagte: ‚Es steht geschrieben: ‚Wer würde Dich nicht fürchten, König der Völker, denn es steht Dir zu?‘ Was ist das für ein Lob? Rabbi Shimon antwortete ihm: ‚Dieser Vers verschafft ihm nicht viel Respekt, denn es steht geschrieben: ‚Denn unter allen Weisen der Völker und in all ihren Königreichen gibt es keinen wie dich.‘ Warum dieser Vergleich mit Menschen, die keine Existenz haben?'“ Weiterlesen

1991/46 Was ist der Sohn der Geliebten und der Sohn der Gehassten in der Arbeit?

Rabash, 1991/46, korrigiert, EY, 2.11.2023

Der Midrash sagt (wie im Tur-Kommentar erwähnt) über das, was geschrieben steht: „Wenn ein Mann zwei Frauen hat, die eine geliebt und die andere gehasst.“ Er sagt: „‚Wenn ein Mann ‚ist der Schöpfer.‘ ‚Geliebt‘ sind die Götzendiener, denen Er sein Gesicht zeigt, und ‚gehasst‘ ist Israel, vor dem Er sein Gesicht verbirgt.“

Das sollten wir verstehen, denn es widerspricht den vielen Stellen, die schreiben, dass der Schöpfer sein Volk Israel liebt, wie es in Maleachi (1,2-3) steht: „‚Ich habe Euch geliebt‘, spricht der Ewige. Ihr aber sagt: ‚Wie hast du uns geliebt?‘ ‚War nicht Esau Jakobs Bruder?‘, spricht der Ewige. Doch ich habe Jakob geliebt und Esau gehasst.'“ Außerdem sagen wir: „Der Israel, sein Volk, mit Liebe erwählt.“ Weiterlesen

1991/35 Was bedeutet der Begriff „Kundschafter“ in der Arbeit?

Rabash, 1991/35, korrigiert, EY, 6.12.2023

Im Heiligen Sohar (Schlach, Punkt 82) steht geschrieben: „Rabbi Yossi sagte: ‚Sie nahmen sich vor, über alles schlechten Ruf zu bringen. Was bedeutet ‚über alles‘? Es sind das Land [Israel] und der Schöpfer. Rabbi Yizchak sagte: ‚Über das Land – das ist richtig. Aber über den Schöpfer? Woher sollen wir das wissen?‘ Er antwortete ihm: „Das ist die Bedeutung des Verses: ‚Weil das Volk stark ist‘, das heißt: Wer kann sie überwinden, denn ’stark ist das Volk‘? Mit anderen Worten: Selbst der Schöpfer kann sie nicht überwinden. So haben sie den Schöpfer verleumdet.“ – so weit seine Worte. Weiterlesen