Parasha Ekew / Tora Abschnitt “Ursache“

5. Buch MoseDeuteronomium 7:12 – 11:25

Zusammenfassung

Im Abschnitt Ekew (Ursache) führt Moses seine Rede an das Volk Israel fort. Er wiederholt, dass wenn sie die Gesetze und Vorschriften des Schöpfers einhalten, ihnen Glück, Gesundheit und Sieg über ihre Feinde zuteil werden wird. Befolgen sie diese nicht, wird der Schöpfer sie nicht beschützen und sie werden sich unter den anderen Völker verirren.

Der Abschnitt beschreibt auch die Tugenden des Landes Israels, die sieben Gaben. Schließlich wird dem Volk befohlen, dies alles seinen Kindern beizubringen und die Mesusa(1) an ihre Türrahmen zu schreiben.

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1986/35 Der fünfzehnte Aw

Rabash, Artikel Nr. 35/ 1986

In der Mishna steht (Taanit, S. 26b): „Rabbi Shimon Ben Gamliel sagte: ‚Es gibt keinen besseren Tag für Israel als den fünfzehnten Aw [den 11. hebräischer Monat] und Jom Kippur [Versöhnungstag], an dem die Töchter Jerusalems in geliehenen weißen Kleidern herauskommen, um diejenigen nicht zu beschämen, die keine Kleider haben. Dann gehen die Töchter Jerusalems hinaus und tanzen in den Weinbergen. Was sagen sie? ‘Junger Mann, erhebe deine Augen und schau, was du wählst. Richte deine Augen nicht auf die Schönheit, sondern auf die Familie.'“ Und auf Seite 31: „Diejenigen, die keine Ehefrauen hatten, gingen dorthin. Unsere Weisen lehrten: ‚Was sagen die Schönen unter ihnen? ‚Richtet eure Augen auf die Schönheit, denn eine Frau ist nur für die Schönheit da.‘ Was sagen die Wohlgeborenen unter ihnen? ‘Richtet euren Blick auf die Familie, denn eine Frau ist nur für Söhne da’. In Das Auge Jakobs fügt er hinzu: „Die Wohlhabenden unter ihnen sagen: ‚Richtet eure Augen auf die Wohlhabenden.‘ Was sagen die Unansehnlichen unter ihnen? ‚Nehmt, was ihr nehmt für den Schöpfer, solange ihr uns mit Goldmünzen krönt.'“ Weiterlesen

Tu B`Av aus kabbalistischer Sicht

Tu B’Av ist ein kleines, in der jüdischen Gesellschaft in der Nacht zwischen dem 14. und 15. Tag des Monats Av, gefeiertes Fest der Freude“. Es ist ein fröhliches Fest und wird auch Fest der Liebe“ genannt. In der Nacht zu Tu B’Av wird gefeiert, getanzt und gesungen.

Der Fest wird in der Tora nicht als solches erwähnt, doch laut Talmud wird Tu B`Av zu Beginn der Weinlese, was ein Anlass zu Freude ist, gefeiert. Auch wird mit der Aufhebung des Verbotes, das während der vierzig Jahre in der Wüste“ bestand, welches den weiblichen Waisen des Volk Israels, die keine Brüder hatten verbot, ausserhalb ihres Stammes zu heiraten (um zu verhindern, dass das von ihrem Vater geerbte Gebiet im Land Israel an andere Stämme überging) in Zusammenhang gestellt. Anlässlich dieser Aufhebung wurden nach der Eroberung und Aufteilung Kanaans am 15. Av, Ehen zwischen den Stämmen wieder erlaubt.

Deshalb ist der 15. Av laut der Überlieferung ein guter Tag, um zu heiraten, einen Heiratsantrag zu machen, oder zumindest einen Blumenstrauß zu verschenken. Also etwas zu tun, um einem anderen Menschen eine Freude zu machen! Der Tag ist ein Symbol der Versöhnung und Verbindung zwischen den Menschen.

Kabbalistisch Sichtweise

Im Buch Tiferet Shlomo heißt es, dass es, für Israel, keinen besseren Tag gab, als jenen, an dem die Stämme zur gegenseitigen Verbindung zusammenkamen. Die geschichtlichen Ereignisse, die darauf folgten enthüllten jedoch erneut Trennung. Heute ist die Menschheit in zahlreiche Stämme“ unterschiedlicher ethnischer und kultureller Herkunft, mit einem bunten Strauß von Weltanschauungen aufgeteilt. Was verbindet die Menschen dann zu einem Volk“? Ist das überhaupt möglich?

In der Natur, einschliesslich des Menschen, herrschen nur zwei Kräfte: Liebe und Hass. Der dem Menschen angeborene Egoismus ist eine negative Kraft, die immer größer wird. Obwohl alle Menschen aufeinander angewiesen sind, kümmern sie sich nicht wirklich um andere. Oft versucht man sich auf Kosten anderer zu bereichern, manchmal verachtet, oder ignoriert man andere und ein anderes Mal hasst man sie; sei es am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr oder im Internet, während rücksichtsloser politischer Auseinandersetzungen oder sogar in der Familie… Selbst wenn ein Mensch jemanden liebt, liebt er ihn nur, weil es ihm ein gutes Gefühl gibt. Sobald man dabei kein Vergnügen mehr erhält, verschwindet der Reiz und die Liebe verblasst. Ist dieses vergängliche Gefühl wirklich Liebe?

Kabbalistisch betrachtet bedeutet zu lieben, dem anderen Menschen zu geben“. Das ist gemeint mit Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Wie dich selbst“ heißt, ohne Unterschied, ohne Trennungen, und ohne Täuschungen. So, wie der Mensch sich selbst liebt. Vergleichbar damit ist in dieser Welt nur die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Alles geht von dieser Liebe, dem Geben aus, sagt das Buch Sohar. Wenn sich der Hass immer mehr ausbreitet, muss die Menschheit nur danach streben.

Das Gesetz der Dualität

Wahre Liebe kann jedoch nur durch Hass aufgebaut werden. Diese beiden Gefühle, diese beiden Pole, bilden das Leben. Einatmen – ausatmen, einen Schritt links – einen rechts. Alles unterliegt dem Spannungsfeld zwischen diesen entgegengesetzten Polen und der ständigen Suche nach dem Gleichgewicht zwischen ihnen.

Lernt der Mensch, dieses Gleichgewicht herzustellen, werden alle Probleme eine echte, ganzheitliche Lösung finden. Es hängt alles von der guten Verbindungen, der wahren Liebe, zwischen den Menschen ab. Alles beruht auf den unveränderlichen Gesetzen der Natur, in dem alle Teile harmonisch zusammenwirken.

An diese Harmonie soll das Fest Tu B’Av erinnern. Nicht ohne Grund findet es darum eine Woche nach dem 9. Av, dem Trauertag, statt. Dies verweist auf das untrennbare Band zwischen den beiden Polen. Erheben sich die Menschen über das Trennende und verstärken sie so ihre Verbindung, werden sie die Welt ins Gleichgewicht bringen.

Dem Kummer entsprechend ist auch die Belohnung

Dem Kummer entsprechend ist auch die Belohnung – Ausgewählte Auszüge aus den Quellen

 

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  1. RABASH, Artikel Nr. 29, (1987), „Was bedeutet “Dem Kummer entsprechend, ist auch die Belohnung‘?“

„Was bedeutet ‚Dem Kummer entsprechend, ist auch die Belohnung‘?“ Es bedeutet, dass er entsprechend seines Mangels, d.h. in dem Maße, in dem er Kummer darüber empfindet, dass er sich nicht aus der Kontrolle des Schlechten befreien kann, und schlecht bedeutet, dass er fühlt, dass es etwas Schlechtes ist, d.h. er sieht, was für ein Schlechtes die Gefäße des Empfangens bei ihm verursachen, dann empfindet er tatsächlichen Kummer. Das gibt ihm das Bedürfnis, dass der Schöpfer ihm hilft, und er empfängt die Belohnung, d.h. die Belohnung für den Kummer, den er gehabt hat. Das ist die Bedeutung der Worte: „Dem Kummer entsprechend“, denn das volle Ausmaß des Kummers, d.h. das Verständnis des Mangels, ist die Belohnung. Dann kommt die Zeit, in der die Belohnung kommt, denn „es gibt kein Licht ohne ein Kli“.

 

  1. RABASH, Artikel Nr. 26 (1990), „Was bedeutet ‚Es gibt keinen, der so heilig ist wie der Herr, denn es gibt keinen außer dir‘ in der Arbeit?“

Wir sollten „Dem Kummer entsprechend, ist auch die Belohnung“ dahingehend hindeuten, inwieweit man es zu schätzen weiß, dass der Schöpfer einen belohnt. Die Antwort lautet, dass die Belohnung nach dem Maß des Kummers und der Mühen bemessen wird, die man empfindet, wenn man weit weg vom Schöpfer ist.

Das heißt, wenn wir wissen wollen, wie hoch der Gewinn der Belohnung war, sollte der Mensch einschätzen, wie viel Leid und Kummer er empfunden hat, weil er weit weg von der Arbeit des Schöpfers war. Das ist das Maß für die Belohnung. Mit anderen Worten: Es ist unmöglich, den Mangel an Spiritualität zu schätzen, bevor man die Bedeutung der Spiritualität spürt. In dem Maße, in dem der Mensch die Bedeutung der Spiritualität spürt, kann er auch das Bedürfnis danach empfinden.

Daraus folgt, dass das Gefühl des Mangels bereits eine Belohnung ist.

 

  1. RABASH, Artikel Nr. 158, „Dem Kummer entsprechend ist die Belohnung“

Wenn jemand bedauert, sich nicht von Gefäßen des Empfangens reinigen zu können, was wird dann die Belohnung sein, damit er die Kraft hat, sich von Gefäßen des Empfangens zu reinigen? Daraus folgt: „Entsprechend dem Kummer ist die Belohnung“, d.h. für das, was er bedauert, empfängt er die Füllung.

Die Frage war also: Wie ist es erlaubt, Belohnung zu empfangen? Die Antwort ist, dass das ganze Verbot, Belohnung zu empfangen, darin besteht, dass er ein Empfänger sein wird. Doch hier ist es genau umgekehrt: Er will die Belohnung, dass er geben kann, und das ist durchaus erlaubt. Daraus folgt, dass es kein Licht ohne ein Kli [Gefäß] gibt, also ist es unmöglich, Barmherzigkeit zu schöpfen, wenn es kein Leid gibt.

„Entsprechend dem Kummer ist die Belohnung“ bedeutet, dass er für das, was er bereut, belohnt wird. Er bereut nicht wegen des Geldes und wird mit Respekt behandelt. Die Belohnung, geben zu können, ist erlaubt, denn das ist der Zweck der Arbeit.

 

  1. RABASH, Artikel Nr. 160, „Und das ganze Volk steht über dir“

Wer größer ist als sein Freund, dessen Trieb ist größer als er.“ Wir fragten: Aber es gibt doch die Regel, dass eine Mizwa eine Mizwa hervorruft, und derjenige, der groß geworden ist, ist es sicherlich durch die Ausführung einer Mizwa, warum hat dann das Böse in ihm zugenommen? Nach dem oben Gesagten hätte das Gute zunehmen müssen!

Da es aber eine Wahl geben muss, wenn er das Schlechte für ihn nicht in dem Maße steigert, wie das Gute, in dem er jetzt steht, wird das Gute sicher bestimmen, dass er nur Gutes tut. In diesem Zustand wird er keine Arbeit der Wahl haben, und die ganze Größe des Menschen drückt sich darin aus, dass er in der Wahl mehr tun kann.

Das ist die Bedeutung dessen, was unsere Weisen sagten: „Entsprechend dem Leid ist die Belohnung“, also ist die Arbeit nur während der Wahl. Aus diesem Grund muss ihm ständig mehr Schlechtes zugefügt werden, damit er mit dem, was er zu entscheiden hat.

 

  1. RABASH, Artikel Nr. 844, „Die Arbeit ist die Belohnung“

„Wie die Arbeit, so die Belohnung.“ Mit anderen Worten, er sieht hinterher, dass die Arbeit, die er geleistet hat, seine Belohnung war. In dem Maße, wie die Arbeit geleistet wurde, ist auch die Belohnung, denn die Arbeit ist die Belohnung, und der Schöpfer hat ihm das Verlangen gegeben, zu arbeiten.

 

  1. RABASH, Artikel Nr. 26 (1990), „Was bedeutet ‚Keiner ist so heilig wie der Ewige, denn es gibt keinen außer dir‘ in der Arbeit?“

Wir sollten deuten, was unsere Weisen gesagt haben (Sprüche der Väter, Kapitel 5:27): „Ben He He sagt: ‚Die Belohnung ist entsprechend dem Kummer.'“ Das bedeutet, dass die Belohnung umso größer ist, je mehr Kummer ein Mensch beim Einhalten von Tora und Mizwot erleidet. Das bedeutet, dass ein Mensch etwas tut, und dafür belohnt wird. Aber auch das sollten wir so interpretieren, dass der Mensch glauben muss, dass der Kummer und die Mühe, die ein Mensch hat, wenn er spürt, dass er weit von Dwekut an den Schöpfer entfernt ist und in Selbstliebe versunken ist, dieser Kummer „Belohnung“ genannt wird.

 

  1. RABASH, Artikel Nr. 622, „Überwindung“

Wenn sich ein gewisser Widerstand gegen die Arbeit offenbart, müssen wir uns freuen, denn erst jetzt ist es möglich, eine große Belohnung zu erlangen, so wie jemand glücklich ist, wenn er sieht, dass er einen großen Gewinn erzielen wird. Er schaut nicht auf die Anstrengung, sondern nur auf die Belohnung. Wie es geschrieben steht, müssen wir es in Tora und Mizwot [Gebote] überwinden.

Wenn wir Störungen haben, werden wir uns freuen, wenn wir eine Gelegenheit bekommen, eine große Belohnung zu erhalten.

 

  1. RABASH, Artikel Nr. 348, „Wenn der Schöpfer einen Menschen liebt“

Es ist bekannt, dass man erst dann in der Stufe aufsteigt, wenn man ein Bedürfnis hat. Dann kann er die Füllung vom Schöpfer empfangen, denn ohne ein Kli [Gefäß] gibt es kein Licht. Das bedeutet, dass es nichts gibt, wenn es kein Verlangen gibt, denn das Verlangen nach etwas wird das Kli in der Füllung genannt.

Wenn man also denkt, dass man kein wirkliches Bedürfnis hat, d.h. wenn man sieht, dass es einem schlechter geht als dem Rest des Volkes, dann heißt es über ihn: „Ich wohne unter meinem Volk.“

Aber wenn er glaubt, dass er schlechter ist als der Rest des Volkes, dass er arm an Wissen ist und über keine Erkenntnis in Tora und Mizwot [Geboten] verfügt, obwohl viele Menschen überhaupt keine Erkenntnis haben, aber da sie keine Notwendigkeit haben, Erkenntnis in Tora und Mizwot zu erlangen, fühlen sie kein Leid deswegen.

In der spirituellen Welt heißt es: „Entsprechend dem Leid ist die Belohnung“, denn das Leid und der Kummer über das, was ihm fehlt, entspricht dem Maß der Belohnung, wenn sein Bedürfnis gestillt ist. Wenn der Schöpfer ihm also das Geschenk macht, sich arm zu fühlen, kann er dadurch die Fülle empfangen.

 

  1. Baal HaSulam, Shamati, Artikel Nr. 117, „Ich habe mich bemüht und nicht gefunden – das glaube nicht“

Um mit dem Licht des Schöpfers belohnt zu werden, muss es auch ein Bedürfnis geben. Und das Bedürfnis dafür ist die Anstrengung: In dem Maße, in dem man sich anstrengt und den Schöpfer während der größten Verhüllung fordert, in dem Maße wird man des Schöpfers bedürftig, damit der Schöpfer einem die Augen öffnet, um auf dem Weg des Schöpfers zu wandeln. Dann, wenn man dieses Kli [Gefäß] eines Mangels hat, wenn der Schöpfer ihm etwas Hilfe von oben gibt, wird er wissen, wie er dieses Geschenk bewahren kann. Es stellt sich heraus, dass die Anstrengung als Achoraim [Rückseite] betrachtet wird. Und wenn er die Achoraim empfängt, hat er einen Platz, an dem er mit dem Panim [Vorderseite] belohnt wird.

Es wird darüber gesagt: „Ein Narr hat keinen Wunsch nach Weisheit.“ Das bedeutet, dass er kein starkes Bedürfnis hat, sich anzustrengen, um Weisheit zu erlangen. Daher hat er keine Achoraim und kann natürlich nicht mit der Unterscheidung von Panim belohnt werden.

Das ist die Bedeutung von „Gemäß dem Kummer, so die Belohnung“. Das heißt, der Kummer, der „Anstrengung“ genannt wird, macht das Kli [Gefäß], so dass man die Belohnung erhalten kann. Das bedeutet, dass man in dem Maße, wie man bereut, später mit Freude und Vergnügen belohnt werden kann.

 

  1. RABASH, Artikel Nr. 158, „Entsprechend dem Kummer ist die Belohnung“

Durch die Tora und die Mizwot [Gebote], die ein Mensch tut, bringen sie ihn auf Gedanken und Verlangen, sich läutern zu wollen. Dies wird „Derjenige, der kommt, um sich zu reinigen“ genannt. Das ist die Zeit, in der er sich anstrengt, um sich von der Eigenliebe zu reinigen.

Zu dieser Zeit kommt er in einen Zustand der Trauer und des Schmerzes, weil er die Reinheit nicht erreichen kann, sondern im Gegenteil. Das ist so, weil er jedes Mal mehr von der Wahrheit sieht – wie sehr er in Selbstliebe versunken ist und sieht keine Möglichkeit am Horizont, die ihn da herausbringen könnte.

Wenn er dies dann bedauert, bekommt er das Bedürfnis, die Hilfe des Schöpfers in Anspruch zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt kommt die Hilfe von oben, wie unsere Weisen sagten: „Wer kommt, um sich zu reinigen, dem wird geholfen“ (Shabbat 104a). Dies wird als „das ganze Licht“ angesehen.

Dann sagen wir: „Entsprechend dem Kummer ist die Belohnung“, d. h. das, was er bedauert, nicht zu haben, kann er für seinen Kummer bekommen. Es ist wie bei einem Menschen, der es bedauert, nicht respektiert zu werden. Deshalb lässt ihn sein Kummer Dinge tun, die ihm Respekt verschaffen.

 

  1. RABASH, Artikel Nr. 26 (1990), „Was bedeutet ‚Keiner ist so heilig wie der Ewige, denn außer dir gibt es keinen‘ in der Arbeit?“

Wenn er viel arbeitet, ist das die Belohnung, die der Schöpfer ihm gegeben hat. Das heißt, er hat ihm den Gedanken und das Verlangen gegeben, die heilige Arbeit zu tun. Es ist also nicht so wie in der Körperlichkeit, wo jeder Mensch in dem Maße, in dem er arbeitet, einen Lohn empfängt, also eine Gegenleistung für seine Arbeit. Die Neuerung hier ist vielmehr, dass die Arbeit die Belohnung ist.

Dementsprechend ist die Bedeutung von „Seine Belohnung ist groß“: Wie hoch ist die Belohnung? Es ist hier keine Angelegenheit, ihm mehr oder weniger Belohnung zu geben. Das kann man sagen, wenn ein Mensch arbeitet, um als Gegenleistung für seine Arbeit eine Belohnung zu empfangen, wo es um die Angelegenheit von Überschüssen und Defiziten geht. Aber wenn die Belohnung die Arbeit selbst ist, geht es nicht darum, für die Arbeit belohnt zu werden. Deshalb sagt er: „Seine Belohnung ist groß“, und zwar „gemäß seiner Arbeit“, denn nur die Arbeit ist die Belohnung.

 

  1. RABASH, Artikel Nr. 274, „Speziell durch einen Menschen und eine Frau“

Wenn jemand nur die Macht des Gebens hat, hat er nicht die Arbeit, und es gibt eine Regel, dass die Belohnung der Arbeit entspricht. Da er nur die Macht des Gebens hat, fehlt ihm die Arbeit, und ohne Arbeit ist es unmöglich, mit dem Licht des Schöpfers belohnt zu werden, wie unsere Weisen sagten: „Wenn du nicht gearbeitet hast und nicht gefunden hast, dann glaube nicht“ (Megilla 6b).

Wenn jemand nur die Kraft des Empfangens ohne Funken des Gebens hat, kann er sich auch nicht mehr für das Schlechte entscheiden und das Gute wählen, denn dann hat er nicht die Kraft, sich für den Verdienst zu entscheiden.

Deshalb hat er gerade dann, wenn die beiden Kräfte – die Kraft des Empfangens und die Kraft des Gebens – gleich sind, Raum für Arbeit und Mühe, um sich durch die Arbeit durchzusetzen und sich für die Seite des Verdienstes zu entscheiden. Zu diesem Zeitpunkt wird diese Tat, die er für die Seite des Verdienstes entschieden hat, „neugeboren“ genannt, was bedeutet, dass der Schöpfer den Geist des Lebens in diese Handlung legt. 

 

  1. RABASH, Artikel Nr. 26 (1990), „Was bedeutet ‚Keiner ist so heilig wie der Ewige, denn außer dir gibt es keinen‘ in der Arbeit?“

Wir sollten die Worte von Ben Heh Heh hindeuten, der sagt: „Entsprechend dem Kummer.“ Wenn ein Mensch bedauert, weit vom Schöpfer entfernt zu sein, kommt das nicht von dem Menschen, sondern der Schöpfer hat ihm dieses Gefühl gegeben, und nicht der Mensch selbst.

Das bedeutet, dass der Schöpfer ihm die Bedeutung des Spirituellen leuchtet und er insofern bedauert, dass er weit weg vom Spirituellen ist. Aus diesem Grund dürfen wir nicht sagen, dass das, was ein Mensch zu läutern hat, Arbeit ist, die von einem Menschen ausgeht. Vielmehr hat der Schöpfer ihm den Gedanken und das Verlangen gegeben, zu kommen und zu läutern.

Daraus folgt, dass wir nicht aus der Arbeit des Menschen heraus sagen können, dass die Kedusha, die der Schöpfer ihm gegeben hat, Kedusha von oben, der Mensch ihm auch geholfen hat. Vielmehr gilt: „Es gibt keinen außer Dir.“ Wie in den Worten des Sohar braucht der Schöpfer keine Kedusha von ihnen, also von den Unteren, sondern Er macht alles.

 

  1. RABASH, Artikel Nr. 29, (1987), “Was heißt Dem Kummer entsprechend ist auch die Belohnung?“

„Entsprechend seiner Arbeit“ bedeutet, entsprechend seiner Mühe und Anstrengung, ohne in der Arbeit etwas Positives zu sehen. Im Gegenteil, jedes Mal sieht er mehr Negatives in der Arbeit. Das heißt, jedes Mal sieht er, dass er nicht um des Schöpfers willen arbeiten will. Wie kann er also um eine Belohnung bitten, um zu sagen: „Sein Lohn ist reichlich, entsprechend seiner Arbeit“, obwohl er keinen Fortschritt sieht? Im Gegenteil, er macht immer wieder Rückschritte, doch er entgeht dem Feldzug nicht und wird in der Arbeit nicht müde. Stattdessen arbeitet er, als ob er vorankommt. Daraus folgt, dass „gemäß seiner Arbeit“ bedeutet, dass er in dem Maße, in dem er jedes Mal überwindet, und gemäß der Mühe und Anstrengung, die er in diese Arbeit steckt, dazu führt, dass er ein echtes Kli und Bedürfnis nach der Hilfe des Schöpfers erlangen kann.

Daraus folgt, dass wir im Gegensatz zur Körperlichkeit, in der wir nach der Leistung belohnt werden, was bedeutet, dass man auf die Arbeit schaut, die man geleistet hat. Hier ist es genau umgekehrt.

 

Parasha WaEtchanan / Tora Abschnitt “Und ich flehte“

5. Buch MoseDeuteronomium 3:23 – 7:22

Zusammenfassung

Im Abschnitt WaEtchanan (Und ich flehte) wird an das Verbot für Moses, das Land Israel zu betreten erinnert und daran, dass Josua sein Nachfolger werden und das Volk in das Land Israel führen soll. Der Abschnitt handelt vom Gebot, die Tora zu befolgen und sich an das Zusammenstehen am Fuße des Berges Sinai zu erinnern. Der Gedanke an die Buße, erscheint hier zum ersten Mal und auch der bekannte Text von Shma Jisrael (Höre, oh Israel) ist Teil dieses Abschnittes.

Moses hält eine weitere Rede, in der er die Zehn Gebote und deren Empfang wiederholt. Er benennt auch drei Zufluchtsorte auf der Ostseite des Jordans, für jene, die unbeabsichtigt getötet haben. Auch warnt er vor der Götzenanbetung im Land Israel und ordnet die Zerstörung der Götzenbilder an. Er erinnert das Volk daran, dass der Schöpfer derjenige ist, der sie in das Land Israel führt, in das gute Land, das sie zu erben bestimmt sind.

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1987/22 Welches Geschenk erbittet der Mensch vom Schöpfer?

Rabash 1987/22 (korr.)

Im Sohar (Pinchas, Artikel 180) steht geschrieben: „Es steht geschrieben: ‚Mein Gott, rette deinen Diener.‘ Erfreue die Seele deines Dieners.‘ Gib Deinem Diener Deine Kraft.‘ Dreimal wurde David in diesem Lobpreis zum Diener, was den drei Malen entspricht, die die Verfasser der Mischna festgelegt haben, dass der Mensch im Gebet ein Diener sein soll. Bei den ersten Segenssprüchen soll er wie ein Diener sein, der seinen Lehrer lobt. In den mittleren Segenssprüchen ist er ein Diener, der seinen Lehrer um ein Geschenk bittet. In den letzten Segenssprüchen ist er wie ein Diener, der seinem Lehrer für das Geschenk dankt, das er von ihm empfangen hat, und er geht weg.“

Wir sollten verstehen, warum sie das Gebet des Menschen mit einem Diener verglichen haben, der ein Geschenk von seinem Lehrer empfängt, und nicht mit Wohltätigkeit oder anderen Dingen. Was lehrt uns das in der Arbeit? Weiterlesen

1987/25 Was bedeutet Ernsthaftigkeit in der Arbeit?

Rabash 1987/25  (Korr, EY, 21.04.2024)

Unsere Weisen sagten (Berachot 30b): „Man betet nicht, es sei denn aus einem Zustand der Ernsthaftigkeit.“

RASHI interpretiert, dass „Ernsthaftigkeit“ Unterwerfung bedeutet. Unsere Weisen sagten dort auch: „Man betet nicht aus Traurigkeit und nicht aus Leichtsinn.“ RASHI interpretiert, dass Leichtsinn das Gegenteil von Ernsthaftigkeit bedeutet.

Wir sollten verstehen, dass er mit den Worten „nur aus Ernsthaftigkeit“ meint, dass er nicht beten soll, wenn er keine Ernsthaftigkeit hat. Aber danach steht geschrieben: „Man betet nicht, und auch nicht aus Leichtsinn.“ Das bedeutet, dass man beten kann, wenn man nicht leichtsinnig ist, und dass es nicht nötig ist, auf Ernsthaftigkeit zu warten. Weiterlesen

1991/27 Was bedeutet „Wenn eine Frau als Erste befruchtet, bringt sie einen Sohn zur Welt“ in der Arbeit? 

Rabash 1991/27 (EY, 11.06.2023)

Unsere Weisen sagten (Berachot 60): „Wenn eine Frau als Erste befruchtet, bringt sie einen Sohn zur Welt. Wenn ein Mann als Erster befruchtet, bringt sie eine Tochter zur Welt. Denn es wurde gesagt: ‚Wenn eine Frau als Erste befruchtet, bringt sie einen Sohn zur Welt.'“

Wir sollten verstehen, was das für uns in der Arbeit bedeutet, so dass wir wissen, wie wir uns verhalten sollen.

Es ist bekannt, dass die Arbeit, die uns aufgetragen wurde, Tora und Mizwot [Gebote] zu befolgen, dazu dient, Israel zu reinigen, wie es im Artikel „Einführung in die Weisheit der Kabbala“ heißt: „Es ist bekannt, dass ‚Reinigung‘ von dem [hebräischen] Wort ‚läutern‘ abgeleitet ist. Es ist so, wie unsere Weisen sagten: ‚Die Mizwot wurden nur für die Reinigung Israels gegeben.'“ Weiterlesen

1990/20 Was ist ein halber Schekel in der Arbeit? – 2

Rabash, 1990/20 (korrigiert)

In dem Vers heißt es: „Wenn du die Köpfe der Kinder Israel zählst, um sie zu zählen, soll jeder von ihnen dem Ewigen ein Lösegeld für seine Seele geben, wenn du sie zählst, und es soll keine Plage unter ihnen sein, wenn du sie zählst. Das sollen sie geben: einen halben Schekel in dem Schekel der Heiligkeit. „Die Reichen sollen nicht mehr und die Armen nicht weniger als einen halben Schekel geben, um dem Ewigen einen Beitrag zu leisten, um für eure Seelen Sühne zu leisten.“ Weiterlesen

1989/3 Was ist der Unterschied zwischen dem Tor der Tränen und den anderen Toren?

Rabash 1989/3, (EY, 12.06.2023)

Unsere Weisen sagten (Berachot 59): „Rabbi Elasar sagte: ‚Seit dem Tag der Zerstörung des Tempels sind die Tore des Gebets verschlossen. Obwohl die Tore des Gebets verschlossen sind, sind die Tore der Tränen nicht verschlossen.'“ Die Leute fragen: Wenn die Tore der Tränen nicht verschlossen sind, warum braucht man dann Tore, wenn sie nicht verschlossen sind? Weiterlesen

1988/9 Was bedeutet es, dass der Gerechte unter Bedrängnis leidet?

Rabash 1988/9 (EY, 14.6.2023)

Der Sohar (WaJeshew, Artikel 11) legt den Vers „Viele sind die Leiden des Gerechten“ aus: „‚Viele sind die Leiden des Gerechten, und der Ewige wird ihn von ihnen allen erlösen.‘ Es steht nicht geschrieben: ‚Viel Leid ist für den Gerechten‘, sondern ‚Viel Leid – Gerechter‘, was bedeutet, dass jemand, der viel Leid erleidet, gerecht ist, weil der Schöpfer ihn will. Und deshalb will der Schöpfer diesen Menschen und befreit ihn von ihnen allen.“

Wir sollten diese Worte verstehen: 1) Warum sollten die Gerechten Bedrängnisse erleiden? 2) Wenn „der Ewige ihn danach erlöst“, was nützt es dann, dem Gerechten Leid zu geben, wenn der Schöpfer ihn danach retten muss? Das scheint sinnlose Arbeit zu sein. Weiterlesen

1991/8 Was bedeutet „Und Abraham war alt, von vielen Tagen“ in der Arbeit?

Rabash, 1991/8, (EY, 15.6.2023)

Im heiligen Sohar (WaJeshew, Punkt 3) steht geschrieben: „‚Ein armes und weises Kind ist besser als ein alter und törichter König.‘ ‚Ein weises Kind ist besser‘ ist der gute Trieb, der ein Kind von wenigen Tagen beim Menschen ist, denn er ist vom dreizehnten Lebensjahr an beim Menschen. ‚Ein alter und törichter König‘ ist der böse Trieb, der ‚König und Herrscher des Menschen in der Welt über die Menschen‘ heißt. Er ist sicherlich „alt und töricht“, denn er begleitet den Menschen von dem Tag an, an dem er in die Welt geboren wird. Deshalb ist er „ein alter und törichter König“. Aber ‚ein weises Kind ist besser‘, denn es steht geschrieben: ‚Ich war ein Jüngling und wurde alt.‘ Das ist ein Jugendlicher, der ein armes Kind ist und nichts besitzt. Warum wird er „ein Jüngling“ genannt? Weil er die Erneuerung des Mondes hat, der immer wieder erneuert wird, und er ist immer ein Kind.“ Weiterlesen

1989/11 Welche Kräfte sind in der Arbeit erforderlich?

Rabash, 1989/11, (EY, 9.12.2023)

Unsere Weisen sagten (Megilla 6b): „Rabbi Yitzhak sagte: ‚Wenn jemand zu dir sagt: ‚Ich habe mich bemüht und nicht gefunden‘, glaube nicht; ‚Ich habe mich nicht angestrengt und gefunden‘, glaube nicht; ‚Ich habe mich bemüht und gefunden‘ – das glaube.“ Wir sollten die Bedeutung von „glauben“ verstehen. Sprechen wir hier von Menschen, die Lügen erzählen? Wir sprechen hier von Menschen, die sich mit der Tora beschäftigen; sicherlich sind sie anständige Menschen. Warum sollten wir denken, dass sie lügen? Warum sagt er also, dass man das „glauben“ oder „nicht glauben“ soll? Weiterlesen

1988/20 Was ist die Belohnung in der Arbeit des Gebens?

Rabash 1988/20, (EY, 19.06.2023)

Unsere Weisen sagten (Sprüche der Väter, Kapitel 2:21): „Wenn du viel Tora gelernt hast, wird dir ein großer Lohn zuteil, und du kannst darauf vertrauen, dass dein Arbeitgeber dich für deine Arbeit bezahlt.“ Deshalb sehen wir, dass wir für den Lohn arbeiten müssen. Außerdem gibt es ein besonderes Gebot, dass wir daran glauben müssen, dass der Schöpfer unseren Lohn bezahlen wird. Doch dort, in Kapitel 1, heißt es das genaue Gegenteil: „Er würde sagen: ‚Seid nicht wie Sklaven, die dem Rav [Großen] dienen, um Lohn zu empfangen. Seid vielmehr wie Sklaven, die dem Rav dienen, nicht um Lohn zu empfangen.'“ Wir sollten verstehen, warum diese beiden Aussagen gültig sind. Weiterlesen

1990/38 Was bedeutet „Ein Kelch des Segens muss voll sein“ in der Arbeit?

Rabash 1990/38 (EY, 21.06.2023)

Im Sohar (Pinchas, Artikel 630) steht geschrieben: „‚Voll‘, was über einen Becher des Segens gesagt wird, ist so, wie geschrieben steht: ‚Ein Becher voll des Segens des Ewigen.‘ So dass ein Mensch ganz sein soll, wie es geschrieben steht: ‚Und Jakob kam ganz.‘ Es darf kein Makel an ihm sein, denn ‚alles, was einen Makel hat, kommt nicht heran.‘ Ebenso sind die Buchstaben Alef-Lamed-Mem [stumm] mit Yud-Hej die Buchstaben von Elokim [אלהים, Gott]. Dies entspricht dem Zahlenwert des Wortes ‚Becher‘ [כוס, Kos], nämlich sechsundachtzig. Aus diesem Grund muss der Becher voll sein, denn wenn du das Wort Ilem [אלם, Alef-Lamed-Mem, stumm] umkehrst, findest du Maleh [מלא, voll], denn das [Wort] ‚Becher‘ entspricht dem Zahlenwert ‚voll‘ Yud-Hey [gefüllt mit dem Schöpfer].“ Weiterlesen

1990/26 Was bedeutet „Keiner ist so heilig wie der Ewige, denn es gibt niemanden außer dir“ in der Arbeit?

Rabash, 1990/26, (EY, 22.06.2023)

Im heiligen Sohar steht (Tasria, Punkt 37): „‚Wenn eine Frau befruchtet, bringt sie ein männliches Kind zur Welt.‘ Rabbi Yehuda begann: ‚Es gibt keinen, der so heilig ist wie der Ewige, denn es gibt niemanden außer Dir, und es gibt keinen Felsen wie unseren Gott.‘ Dieser Vers ist verwirrend. Es steht geschrieben: „Es gibt keinen, der so heilig ist wie der Ewige. Das bedeutet, dass es einen anderen gibt, der heilig ist, wenn auch ein bisschen schlechter als der Schöpfer. Auch „Es gibt keinen Felsen wie unseren Gott“ impliziert, dass es einen anderen Felsen gibt, der aber ein wenig schlechter ist als der Schöpfer. Er antwortet, dass es viele Heilige gibt. Es gibt Heilige oben, also Engel, und Israel ist auch heilig, aber keiner ist so heilig wie der Schöpfer. Und was ist der Grund dafür? Denn es gibt keinen außer Dir. Vielmehr ist die Heiligkeit des Schöpfers ohne ihre Heiligkeit – die der Engel und Israels, denn Er braucht ihre Heiligkeit nicht. Aber sie sind nicht heilig ohne Dich. Und es gibt keinen Felsen wie unseren Gott‘ bedeutet, dass der Schöpfer eine Form in einer Form bildet, also die Form des Ubar [Embryo] in der Form seiner Mutter.“ Weiterlesen

1991/3 Was bedeutet „Der Böse bereitet vor, und der Gerechte wird anziehen“, in der Arbeit?

Rabash 1991/3, (EY, 23.06.2023)

Der Sohar sagt (Emor, Artikel 232): „Aus den guten Taten, die ein Mensch in dieser Welt vollbringt, wird für ihn in der bevorstehenden Welt ein hohes, staatliches Gewand geschaffen, in das er sich kleiden kann.“ Wenn ein Mensch gute Taten vollbracht hat, aber schlechte Taten ihn überwältigt haben, dann ist er böse, denn die Fehler sind größer als die Verdienste, und er grübelt und bereut die guten Taten, die er vorher getan hat. Zu diesem Zeitpunkt ist er völlig verloren. Er fragt: „Was macht der Schöpfer mit den guten Taten, die dieser Sünder zuvor getan hat? Und er antwortet: „Auch wenn der Böse, der Sünder, verloren ist, sind die guten Taten und die Verdienste, die er getan hat, nicht verloren, denn es gibt einen Gerechten, der auf den Wegen des Höheren Königs wandelt und sich aus seinen guten Taten ein Gewand schneidert, aber bevor er sein Gewand vollendet hat, verlässt er die Welt. Der Schöpfer vervollständigt sein Gewand für ihn aus den guten Taten, die dieser böse Sünder getan hat. Das ist die Bedeutung der Worte: „Der Sünder wird vorbereiten und der Gerechte wird tragen. Der Sünder wird korrigiert und der Gerechte wird mit dem bedeckt, was er korrigiert hat.'“

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1991/2 Was bedeutet „Kehre, Israel, zum Ewigen, deinem Gott, zurück“ in der Arbeit?

Rabash, 1991/2,  (EY, 24.06.2023)

In der Schrift heißt es: „Kehre um, Israel, zum Ewigen, deinem Gott, denn du hast in deiner Sünde versagt. Nehmt die Worte mit und kehrt zum Ewigen zurück. Sagt zu ihm: ‚Nimm alle Verfehlungen weg und nimm das Gute, und wir werden mit der Frucht unserer Lippen bezahlen.'“ Wir sollten verstehen, worin die Verbindung besteht, denn es wird angedeutet, dass, weil „du in deiner Sünde versagt hast“, deshalb „kehre um zu dem Ewigen, deinem Gott.“ Und was bedeutet: „Sagt zu ihm: ‚Nimm alle Verfehlung weg'“? Und wir sollten auch verstehen, was unsere Weisen sagten: „Groß ist die Umkehr, denn sie reicht bis zum Thron, wie gesagt wurde, ‚zum Ewigen, deinem Gott'“ (Yoma 86). Weiterlesen

1989/4 “Was ist eine Wasserflut in der Arbeit?“

Rabash, 1989/4 (EY 19.10.2023)

Der Sohar, Noah (Artikel 148), legt den Vers „Siehe, ich bringe eine Wasserflut auf die Erde“ aus. Dies sind seine Worte: „Rabbi Yehuda eröffnet: ‚Das sind die Wasser von Merivah [hebr.: Streit], wo die Kinder Israels stritten.‘ Er fragt: ‚Haben die Kinder Israels nicht auch anderswo mit dem Schöpfer gestritten?‘ Er antwortet: ‚Das waren die Wasser des Streites, die dem Ankläger Kraft und Macht gaben, stärker zu werden, denn es gibt süßes Wasser und es gibt bitteres Wasser, Kedusha [Heiligkeit] und das Gegenteil der rechten Linie. Es gibt klares Wasser und es gibt trübes Wasser, die Kedusha und das Gegenteil der linken Linie. Es gibt Wasser des Friedens und Wasser des Streits, also die Kedusha und das Gegenteil der mittleren Linie. Deshalb heißt es in dem Vers: ‚Das sind die Wasser der Meriva [Streit], in denen die Kinder Israels mit dem Schöpfer stritten‘, was darauf hindeutet, dass es das Gegenteil der mittleren Linie ist, denn sie dehnten auf sich aus, was sie nicht hätten ausdehnen sollen – also das Gegenteil, das ‚Wasser des Streits‘ genannt wird – und verunreinigten sich darin, wie es geschrieben steht: ‚Und er heiligte sich in ihnen.'“ Weiterlesen